Development:Anforderungen Verschlussregister

Allgemeines

Das Verschlussregister stellt eine tabellarische Verbindung zwischen Relaisgruppen her. Jede Zeile ist eine Fahrstraße, die mit den im Verschlussregister enthaltenen Verschlusselementen als Spalten entweder in verschiedenen Verschlussstellungen wechselwirken kann oder - wenn kein Verschlussstück eingetragen ist - nicht. Verschlussregisterzeilen lassen sich als Fahrstraße-Parameter ansteuern, Verschlussregisterspalten über einen <verschlusselement>-Tag in der Bibliothek. Eine Fahrstraße lässt sich außerdem auch aus Verschlusselement verwenden (jedoch nur in anderen Fahrstraßen). Die verfügbaren Verschlussstücke sollen dabei ebenfalls über die Bibliothek konfigurierbar sein.

Das Verschlussregister hat zwei grundsätzliche Aufgaben:

1. Informieren der Verschlusselemente über den Zustand der Fahrstraße oder über den Zustand anderer Elemente und
2. Informieren der Fahrstraße über den Zustand der Verschlusslemente.

Mechanischer Fall

Bei mechanischen Abhängigkeiten gibt es drei Möglichkeiten:

1. Ein zentraler Verschlussschieber stellt Abhängigkeiten zwischen mehreren Elementen her mit
   1. Ansteuerung aus der Fahrstraße oder
   2. Ansteuerung von einem Element, sowie
2. zwischen verschiedenen Elementen besteht eine direkte Verbindung.
   • Ob dieser Fall über das Verschlussregister realisiert wird, ist zu prüfen.

Zentraler Verschlussschieber

Hier stehen erstmal nur Gedanken.

• Der Verschlussschieber muss mindestens drei verschiedene Stellungen haben können.
• Elemente müssen Bewegungen des Verschlussschiebers sperren und entsperren können.
  • Eine Sperrung muss dabei
    • nur in einer oder in beiden Bewegungsrichtungen erfolgen können und
    • erst ab einer bestimmten Stellung erfolgen können.
  • Es müssen mehrere Sperrungen durch ein Verschlussstück möglich sein.
• Elemente müssen über den Zustand der Verschlussschieber der jeweiligen Fahrstraßen pro Verschlussstück informiert werden. Dabei ist
  • die minimale Stellung (fällt mir gerade zwar keine Anwendung zu ein) und
  • die maximale Stellung zu melden.
• Die Fahrstraße muss über den Zustand des Verschlussschiebers mindestens bei Änderungen des Schiebers informiert werden.
  • Dabei soll nur die tatsächliche Lage des Schiebers übermittelt werden.
• Die Fahrstraße muss den Verschlussschieber bewegen können.
  • Dabei sind die Sperrungen durch die Elemente zu beachten.
  • Ist das Wunschlevel nicht möglich, soll der Verschlussschieber trotzdem soweit wie möglich bewegt werden.
  • Eine Bewegung des Verschlussschieber muss eingespeichert und abgebrochen werden können.
• Ein Element muss den Verschlussschieber bewegen können, und zwar
  • bei allen Fahrstraßen des entsprechenden Verschlussstücks, oder
  • nur bei bestimmten Fahrstraßen des entsprechenden Verschlussstücks.
    • In diesem Fall wird die Bewegung des Verschlussschiebers an die Stellung eines anderen Verschlussschiebers gekoppelt.
  • Bewegt ein Element den Verschlussschieber, gelten die gleichen Voraussetzungen wie bei einer Fahrstraße.

Direkte Verbindung zwischen verschiedenen Elementen

mögliche Einsatzfälle:

• Folgeabhängigkeiten
• englische Kaskadenstellwerke
• Vorsignalansteuerung, Stellleitungen mit mehreren Antrieben

Elektrischer Fall

Bei elektrischen Schaltungen gibt es drei Wirkrichtungen:

1. Das auswertende Relais sitzt an einer für die Fahrstraße zentralen Stelle (in der Regel die Fahrstraßengruppe) und die auszuwertenden Kontakte liegen verteilt in den Verschlussregisterelementen,
2. das auswertende Relais sitzt an einer dezentralen Stelle (z. B. in der Weichengruppe als Verschließer oder Selbstlaufanschalter) und die auszuwertenden Kontakte liegen in der zentralen Stelle
   • (ein ähnlich gelagerter Fall liegt vor, wenn z. B. zur Ausleuchtung Informationen von der zentralen Gruppe an die Elemente weitergegeben werden) oder
3. das auswertende Relais sitzt an einer dezentralen Stelle und die auszuwertenden Kontakte liegen in einer oder mehreren anderen dezentralen Stellen.

Wirkrichtung Elemente->Fahrstraße

• Elemente müssen einzelne Stromkreise unterbrechen und schließen können als
  • Reihenschaltung oder
  • Parallelschaltung.
    • Parallelschaltungen können auch realisiert werden, indem man eine Hilfs-Reihenschaltung aufbaut, die geschlossen wird, wenn ein Strang der Original-Parallelschaltung geöffnet wird.
  • Gemischte Reihen- und Parallelschaltungen werden getrennt aufgebaut und dann in der zentralen Stelle zusammengeführt.
    • Das kann durch das Skript passieren, im Idealfall nimmt StellSi einem die Arbeit ab, wenn man ein geeignetes Modell zur Konfiguration findet.
• Die Fahrstraße selbst muss einzelne Stromkreise unterbrechen und schließen können, wie oben.
  • Das kann durch das Skript passieren, im Idealfall nimmt StellSi einem die Arbeit ab, wenn man ein geeignetes Modell zur Konfiguration findet. Insbesondere Umschaltungen verschiedener Elementkontakte durch Fahrstraßenrelais sind in der Praxis häufiger zu finden.
• Eine Unterbrechung oder ein Schließen mehrerer Stromkreise auf einmal soll möglich sein. (Insbesondere sinnvoll, wenn sich mehrere Stromkreise erst "hinter" einem bestimmten Kontakt verzweigen.)
• Die Fahrstraße muss über Zustand der Stromkreise informiert werden, als
  • einmalige Überprüfung (fällt mir gerade kein Einsatzfall ein) oder
  • Benachrichtigung bei Änderungen (ggf. auch als "Abo-Modell" analog Ringleitungen).

Wirkrichtung Fahrstraße->Elemente

• Die Fahrstraße muss ihre Zustände an die Elemente melden können.
• Elemente erhalten eine Meldung, ob der Zustand
  • in mindestens einer Fahrstraße oder
  • in allen Fahrstraßen des Verschlussstücks gesetzt ist.
• Elemente können auch eine fahrstraßenweise Verschaltung mehrerer Zustände anfordern.
  • Das kann durch das Skript passieren (indem die Bündelung in der zentralen Relaisgruppe erfolgt), im Idealfall nimmt StellSi einem die Arbeit ab, wenn man ein geeignetes Modell zur Konfiguration findet.

Wirkrichtung Elemente->Elemente

• Ein Element muss in der Lage sein, andere Elemente über seinen Zustand zu informieren. Dies kann
  • für alle Fahrstraßen des entsprechenden Verschlussstücks passieren oder
  • nur für bestimmte Fahrstraßen des entsprechenden Verschlussstücks passieren.
    • In diesem Fall wird die ausgehende Meldung an das Vorliegen einer eingehenden Meldung der jeweiligen Fahrstraße gekoppelt.
• Eine Zusammenschaltung mehrerer solcher Meldungen soll möglich sein. Dazu sind die unter #Wirkrichtung Elemente->Fahrstraße aufgeführten Schaltungsvarianten zu ermöglichen.
  • Details hierzu sind nach Vorbildrecherche zu klären.
• Elemente erhalten eine Meldung nach #Wirkrichtung Fahrstraße->Elemente.
• Diese Wirkrichtung ließe sich auch über den Umweg über eine zentrale Stelle und die Nutzung der anderen beiden Wirkrichtungen ermöglichen.
  • Das kann durch das Skript passieren, führt aber durch die Notwendigkeit einer zentralen Relaisgruppe unter Umständen zu einem erhöhter Konfigurationsaufwand. Eine coreseitige Lösung wäre daher zu bevorzugen.

Weitere Anforderungen

• Mehrere Elemente können den gleichen Zustand senden. Dabei überschreiben sich die Meldungen jedoch nicht, sondern es gibt eine Reihenfolge der Elemente (z. B. durch Manipulation der Verschlussstücke) wie bei einer seriellen Ringleitung. Anwedungsfälle könnten sein:
  • Drahtbruch bei Stellleitungen im mechanischen Stellwerk mit mehreren Antrieben in der Leitung
  • Vorsignalwiederholer schalten nacheinander entgegen der Fahrtrichtung
  • Bedienungsreihenfolge der Tasten z. B. im EZMG