Bauanleitung GS II Sp 64b: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Programmselbststellbetrieb ist eine freie Schaltung, die die Start-Ziel-Gruppen ergänzt. Für die Realisierung der üblichen Anwendungsfälle stehen in StellSi Spurgruppen zur Verfügung. Diese befinden sich in einer separaten Bibliothek, die zusätzlich geladen werden muss. Zur Unterscheidung von den echten Spurgruppen haben diese Einheiten keine Umrandung.
Der Programmselbststellbetrieb ist eine freie Schaltung, die die Start-Ziel-Gruppen ergänzt. Für die Realisierung der üblichen Anwendungsfälle stehen in StellSi Spurgruppen zur Verfügung. Diese befinden sich in einer separaten Bibliothek, die zusätzlich geladen werden muss. Zur Unterscheidung von den echten Spurgruppen haben diese Einheiten keine Umrandung.


Für jede Verzweigung zweier Fahrwege mit Programmselbststellbetrieb ist eine Relaisgruppe "Verzweigung" mit zwei daran anschließenden Zählstaffeln anzulegen. Eine Zählstaffel besteht aus sovielen Relaisgruppen "Zählstufe", wie maximal Züge für diesen Fahrweg programmiert werden können. Diese Relaisgruppen übernehmen das Zählen der einzelnen Zugfahrten und steuern die Meldelampen auf dem Stelltisch. Die Zählstaffel wird durch eine Relaisgruppe "Fahrstraßenstart", "Fahrstraßenziel" oder "Zwischenzieltaste" – je nach Einsatzfall – abgeschlossen. Außer der Kommunikation mit der Start-Ziel-Gruppe (bzw. der Zwischenzieltaste) steuert diese Gruppe auch die Programmierung für "n Züge". Das Tischfeld mit der Meldelampe ist daher mit dieser Relaisgruppe zu verbinden. Für die Programmierung des Programmselbststellbetriebs muss die Taste der hier verbundenen Relaisgruppe (bzw. die Zwischenzieltaste) verwendet werden. Die Relaisgruppen der Zählstaffel sind so einzubauen, dass die Richtung der Winkel in den Symbolen in die gleiche Richtung wie in der Gruppe "Verzweigung" zeigt.
Für jede Verzweigung zweier Fahrwege mit Programmselbststellbetrieb ist eine Relaisgruppe "Verzweigung" mit zwei daran anschließenden Zählstaffeln anzulegen. Eine Zählstaffel besteht aus sovielen Relaisgruppen "Zählstufe", wie maximal Züge für diesen Fahrweg programmiert werden können. Diese Relaisgruppen übernehmen das Zählen der einzelnen Zugfahrten und steuern die Meldelampen auf dem Stelltisch. Dabei erfolgt die Zählung von der Verzweigung aus, das heißt die der Verzweigung benachbarte Zählstufe ist mit den Anzeigen für den ersten Zug zu verbinden usw. Maximal kann eine Zählstaffel 8 Zählstufen enthalten. Die Zählstaffel wird durch eine Relaisgruppe "Fahrstraßenstart", "Fahrstraßenziel" oder "Zwischenzieltaste" – je nach Einsatzfall – abgeschlossen. Außer der Kommunikation mit der Start-Ziel-Gruppe (bzw. der Zwischenzieltaste) steuert diese Gruppe auch die Programmierung für "n Züge". Das Tischfeld mit der Meldelampe ist daher mit dieser Relaisgruppe zu verbinden. Für die Programmierung des Programmselbststellbetriebs muss die Taste der hier verbundenen Relaisgruppe (bzw. die Zwischenzieltaste) verwendet werden. Die Relaisgruppen der Zählstaffel sind so einzubauen, dass die Richtung der Winkel in den Symbolen in die gleiche Richtung wie in der Gruppe "Verzweigung" zeigt.


Die Gruppen "Fahrstraßenstart" und "Fahrstraßenziel" können auch außerhalb einer Zählstaffel am spitzen Ende der Verweigungs-Relaisgruppe als Abschluss der Schaltung angewendet werden.
Die Gruppen "Fahrstraßenstart" und "Fahrstraßenziel" können auch außerhalb einer Zählstaffel am spitzen Ende der Verweigungs-Relaisgruppe als Abschluss der Schaltung angewendet werden.

Version vom 5. Januar 2022, 12:29 Uhr

Diese Seite behandelt den Bau eines Stellwerks der Bauform GS II Sp 64b in StellSi.

Grundlagen

Stellwerke der Bauform GS II Sp 64b sind Spurplanstellwerke von WSSB, die auf Basis der Bauform-II-Relais arbeitet. Neben der Bauform GS II Sp 64b gibt es noch weitere Bauformen, die teilweise die gleichen Relaisgruppen verwenden. Diese sind:

  • GS II Sp 64a für Industriebahnen,
  • GS II Sp 64c für die Berliner U-Bahn und
  • GS II Sp 64d für die Rumänische Staatsbahn.

Eine Übersicht der in Stellwerken der Bauform GS II Sp 64b verwendeten Relaisgruppen findet sich hier. Die Relaisgruppen werden eingeteilt in

  • Spurplangruppen, die gemäß der Gleistopologie der Betriebsstelle mittels Spurkabeln zusammengeschaltet werden;
  • Anschlussgruppen, die mittels Spurkabel mit anderen Spurplan- oder Anschlussgruppen zusammengeschaltet werden,
    • dabei unterscheidet man Anschlussgruppen im Blockkabel und im Signalkabel;
  • Zentrale Gruppen, die zentrale Funktionen erfüllen und in denen die Ringleitungen beginnen und
  • Sonstige Gruppen, die meist ergänzende Funktionen erfüllen oder zur Realisierung freier Schaltung dienen.

Im Gruppenverbindungsplan (Reiter "Spurgruppen") werden die Spurplangruppen und Anschlussgruppen und ihre Verbindungen dargestellt.

Viele Relaisgruppen besitzen mehrere Einheiten, wodurch eine Gruppe mehrere Außenanlagenkomponenten ansteuern kann. In der StellSi-Umsetzung muss für jede Einheit eine entsprechende Relaisgruppe angelegt werden. Wo die einzelnen Einheiten einen unterschiedlichen Funktionsumfang haben (zum Beispiel bei der Hs-Gruppe), wird in StellSi die Einheit mit dem größten Funktionsumfang nachgebildet.

Das Hinzufügen von Spurplan- und Anschlussgruppen erfolgt als Spurgruppe, Zentrale Gruppen werden als Anschaltgruppe und Sonstige Gruppen als Spurlose Gruppe hinzugefügt. Außer den standardisierten Gruppen stehen zusätzlich häufig benötigte freie Schaltungen ebenfalls in der Regel als Spurlose Gruppe zur Verfügung.

Spurplangruppen

Anschlussgruppen im Blockkabel

Anschlussgruppen im Signalkabel

Zentrale Gruppen

Sonstige Gruppen und Freie Schaltungen

Programmselbststellbetrieb

Der Programmselbststellbetrieb ist eine freie Schaltung, die die Start-Ziel-Gruppen ergänzt. Für die Realisierung der üblichen Anwendungsfälle stehen in StellSi Spurgruppen zur Verfügung. Diese befinden sich in einer separaten Bibliothek, die zusätzlich geladen werden muss. Zur Unterscheidung von den echten Spurgruppen haben diese Einheiten keine Umrandung.

Für jede Verzweigung zweier Fahrwege mit Programmselbststellbetrieb ist eine Relaisgruppe "Verzweigung" mit zwei daran anschließenden Zählstaffeln anzulegen. Eine Zählstaffel besteht aus sovielen Relaisgruppen "Zählstufe", wie maximal Züge für diesen Fahrweg programmiert werden können. Diese Relaisgruppen übernehmen das Zählen der einzelnen Zugfahrten und steuern die Meldelampen auf dem Stelltisch. Dabei erfolgt die Zählung von der Verzweigung aus, das heißt die der Verzweigung benachbarte Zählstufe ist mit den Anzeigen für den ersten Zug zu verbinden usw. Maximal kann eine Zählstaffel 8 Zählstufen enthalten. Die Zählstaffel wird durch eine Relaisgruppe "Fahrstraßenstart", "Fahrstraßenziel" oder "Zwischenzieltaste" – je nach Einsatzfall – abgeschlossen. Außer der Kommunikation mit der Start-Ziel-Gruppe (bzw. der Zwischenzieltaste) steuert diese Gruppe auch die Programmierung für "n Züge". Das Tischfeld mit der Meldelampe ist daher mit dieser Relaisgruppe zu verbinden. Für die Programmierung des Programmselbststellbetriebs muss die Taste der hier verbundenen Relaisgruppe (bzw. die Zwischenzieltaste) verwendet werden. Die Relaisgruppen der Zählstaffel sind so einzubauen, dass die Richtung der Winkel in den Symbolen in die gleiche Richtung wie in der Gruppe "Verzweigung" zeigt.

Die Gruppen "Fahrstraßenstart" und "Fahrstraßenziel" können auch außerhalb einer Zählstaffel am spitzen Ende der Verweigungs-Relaisgruppe als Abschluss der Schaltung angewendet werden.

In Spezialfällen, zum Beispiel bei Überleitstellen zwischen 1- und 2-gleisiger Strecke, kann es erforderlich sein, statt der Gruppe "Verzweigung" eine Gruppe "Berührung" einzusetzen. Auch diese Relaisgruppe steuert die Umschaltung zwischen den verschiedenen Fahrstraßen, ermöglicht aber je nach gewählter Fahrstraße die Ansteuerung unterschiedlicher Gruppen am "spitzen" Ende. Damit lässt sich der Programmselbststellbetrieb auch für die Umschaltung zwischen Fahrstraßen verschiedener Richtung nutzen.

Wie beim Signalselbststellbetrieb ist bei der Projektierung der Fahrstraßenwahl (Umfahrstraßen) zu beachten, dass die Information "startwahl" oder "zielwahl" bei durch den Selbststellbetrieb eingestellten Fahrstraßen erst nach erfolgreicher Einspeicherung der Fahrstraße vorliegt. Daher ist bei Bedarf in der Umfahrwege-Konfiguration der Weichen zusätzlich ein Kriterium des Selbststellbetriebs einzubeziehen. Folgende Kriterien stehen zur Verfügung:

  • aktiv (Fahrstraßenstart, Fahrstraßenziel und Zwischenzieltaste): Gibt an, ob der Programmselbststellbetrieb mit diesem Start, Ziel bzw. Zwischenziel eingeschaltet (programmiert) wurde.
  • impuls (Fahrstraßenstart, Fahrstraßenziel): Gibt an, ob der Programmselbststellbetrieb an diesem Start bzw. Ziel gerade versucht, eine Fahrstraße einzuspeichern.
  • steuerrelais (Verzweigung, Berührung): Gibt an, auf welchem Fahrweg eine Fahrstraßenspeicherung erfolgt. (Dieses Kriterium berücksichtigt nicht, ob der Programmselbststellbetrieb überhaupt aktiv ist.)