Tutorial:Erstellen neuer Relaisgruppen - Verschlussregister: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Verschlusslevels können dabei theoretisch frei gewählt werden. Um eine Mischung verschiedener Stellwerksbauformen zu ermöglichen, wird allerdings ein Standard vorgegeben, der nach Möglichkeit eingehalten werden sollte. Zwischen den vorgegebenen Verschlußlevels können nach Bedarf weitere eigene Levels definiert werden. | Die Verschlusslevels können dabei theoretisch frei gewählt werden. Um eine Mischung verschiedener Stellwerksbauformen zu ermöglichen, wird allerdings ein Standard vorgegeben, der nach Möglichkeit eingehalten werden sollte. Zwischen den vorgegebenen Verschlußlevels können nach Bedarf weitere eigene Levels definiert werden. | ||
Die Berechnung des Levels einer Schubstange geschieht dabei folgendermaßen: | |||
Jedes Element gibt ein Minlevel und ein Maxlevel an. Der Antrieb der Schubstange gibt ein Wunschlevel an. Tatsächliches Level ist dabei das Level, das dem Wunschlevel der Fahrstraße am nächsten ist, aber von den angegebenen Minlevel und Maxlevel zulässig ist. Dabei können Elemente auch durch nachträgliches Setzen des Min- und Maxlevel das Level der Schubstange "gewaltsam" ändern. | |||
Sollte das Minlevel von Elementen höher sein als das niedrigste Maxlevel, setzt sich das Maxlevel durch. | |||
===Vorgaben=== | ===Vorgaben=== | ||
'''Schubstange " | '''Schubstange "fz"(Zugstraßenschubstange)/"fr"(Rangierstraßenschubstange)''' | ||
Prinzipien: | |||
* Die Schubstangen fz und fr werden ausschließlich von der Fahrstraßengruppe gesteuert. Eine Aufkopplung der Steuereinheiten anderer Elemente ist nicht notwendig. | |||
* fr ist momentan noch nicht implementiert. Womöglich besteht nur bei Relaisstellwerken eine Notwendigkeit dafür. Über die Verwendung bei anderen Bauformen ist noch nicht entschieden. | |||
* Alle Gruppen, die auf Basis der fz- oder fr-Schubstange arbeiten, wären i.d.R. Bauformübergreifend einsetzbar. | |||
{| border="1" | {| border="1" | ||
|1000 | |1000 | ||
|Prüfung, ob festlegbar | |Prüfung, ob festlegbar | ||
|Relevant insbesondere bei Relaisstellwerken mit automatischem Weichenlauf: Über Level 1000 kann geprüft werden an, ob die Weiche zwar momentan nicht festlegbar ist, nach einem Umlauf allerdings festlegbar wäre. So kann eine Zulassungsprüfung realisiert werden, ohne dass ein Weichenumlauf durchgeführt wird. ''Anmerkung: Level steht zur Disposition, siehe Abschnitt der zu Diskutierenden Punkte unten. Ersatz: Level 2000'' | |||
|- | |- | ||
|2000 | |2000 | ||
|Umlauf auslösen | |Umlauf auslösen | ||
|Wird die Schubstange nach Level 2000 bewegt, ist dies ein Auftrag an alle Weichen umzulaufen, sofern sie noch nicht richtig liegen. | |||
|- | |- | ||
|3000 | |3000 | ||
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|Elektrisch festlegen | |Elektrisch festlegen | ||
|- | |- | ||
| | |5000 | ||
|Überwachung | |Überwachung | ||
|Element ist bereit für Fahrstraße. Entfällt Überwachung, wird Level der Fahrstraße automatisch abgesenkt. Achtung: Wenn ein Element ein Minlevel >4000 besitzt, würde es zum Konflikt kommen, wenn ein anderes Element das Maxlevel absenkt -> nie ein Minlevel >4000 setzen! | |||
|- | |||
|6000 | |||
|Auftrag Signalstellung | |||
|} | |} | ||
Anmerkung: Unterscheidung zwischen Fahrwegweiche/Flankenschutzweiche, sofern die Freimeldung in die Fahrtüberwachung mit einfließt. | |||
'''Schubstange "s" (Signalschubstange)''' | '''Schubstange "s" (Signalschubstange)''' | ||
Prinzipien: | |||
* Bei Stellwerken mit seperatem Signalhebel wird mit der mechanischen Festlegung der Fahrstraße (fz oder fr) die Schubstange s aufgekoppelt. Die elektrische Festlegung blockiert die Schubstange s, bis die Fahrstraße elektrisch festgelegt wurde. Anschließend bewegt der Signalhebel die Schubstange s gemäß unten stehender Tabelle. | |||
* Bei Stellwerken mit kombiniertem Fahrstraßensignalhebel wird die Schubstange s direkt von der Fahrstraßenrelaisgruppe gestellt. Das Signal reagiert dann nur auf die Anfragen, die die Fahrstraßengruppe über die Schubstange s an das Signal sendet. | |||
* Signalgruppen nach 1) sind nicht mit Signalgruppen nach 2) Kompatibel. | |||
* Gruppen können die Fahrtstellung des Hauptsignals blockieren, indem sie auf die Schubstange s Verschlusstücke setzten. Diese Gruppen sind i.d.R. mit allen Bauformen, unabhängig ob Typ 1) oder 2) kompatibel. | |||
{| border="1" | {| border="1" | ||
|1000 | |1000 | ||
| | |Handfalle durch Verschlußregister freigegeben | ||
|- | |||
|1500 | |||
|Handfalle betätigt | |||
|- | |- | ||
|2000 | |2000 | ||
| | |Hebelsperre ausgelöst | ||
|- | |- | ||
|3000 | |3000 | ||
|Halt verlassen | |Hebel Halt verlassen | ||
|- | |- | ||
|4000 | |4000 | ||
|Fahrt erreicht | |Hebel Fahrt erreicht | ||
|- | |- | ||
|5000 Kuppelstrom | |5000 | ||
|Kuppelstrom (ggf. nicht bei allen Bauformen) | |||
|- | |||
|6000 | |||
|Signal wird auf Fahrt gestellt | |||
|- | |||
|7000 | |||
|Signal auf Fahrt, Vorsignale können auf Fahrt gestellt werden | |||
|- | |||
|weiteres | |||
|Weitergehende Doku im SuH, fstr-stws-Datei | |||
|} | |} | ||
'''Schubstange "vm" (Geschwindigkeitsmeldestange)''' | |||
Ein fremdes Hauptsignal setzt hier seine Höchstgeschwindigkeit in km/h, wenn es als Informationssendendes Haupsignal eingetragen ist. Die Fahrstraßengruppe frägt diesen Wert ab, und leitet ihn an das Vorsignal weiter. (Besonders vorläufiger Stand!) | |||
'''Schubstange "vsigv" (Vorsignalgeschwindigkeitsstange)''' | |||
Die Fahrstraßengruppe meldet über diese Schubstange die anzuzeigende Geschwindigkeit in km/h an die fahrstraßenabhänigen Vorsignale. Geschwindigkeit -1 bedeutet dunkel, also bitte die -1 vorsichitg verwenden. (Besonders vorläufiger Stand!) | |||
'''Schubstange zustm (Zustimmungseingangsmeldestange)''' | |||
Die Fahrstraßengruppe meldet im fstr-Stw vereinfacht über diese Schubstange, wenn alle Zustimmungen eingegangen sind. Wert: 0: Nicht alle Zustimmung eingegangen, 5000: Alle Zustimmungen eingegangen. Z.B. in Wärterstellwerken können daraufhin die Fahrwegelemente das blinken anfangen. | |||
'''Schubstange "sh" (Signalantriebs-Halt)''' | |||
Siehe Code vom SuH (fstr-Datei) | |||
'''Schubstange "aufl" (Auflöseschaltung)''' | |||
Siehe Code vom SuH (fstr-Datei) | |||
Zudem Interne Schaltung in den Teilfahrstraßen des DrS | |||
'''Schubstange "infohalt" (Haltstellungsmeldung)''' | |||
Siehe Code vom SuH (fstr-Datei) | |||
'''Schubstange "wspwirk" (Bf-Wsp-Einschalt-Stange)''' | |||
Siehe Code vom SuH (fstr-Datei) | |||
'''Schubstange "wsprueck" (Bf-Wsp-Ausschalt-Stange)''' | |||
Siehe Code vom SuH (fstr-Datei) | |||
'''Schubstange "tastest" (Tasten-Start-Schubstange)''' | |||
Intern, nicht Dokumentiert, Fstr-Vereinfacht und DrS | |||
'''Schubstange "tastezi" (Tasten-Start-Schubstange)''' | |||
Intern, nicht Dokumentiert, Fstr-Vereinfacht und DrS | |||
'''Schubstange "infoeinf" (Tasten-Info für Einfahrt)''' | |||
Intern, nicht Dokumentiert | |||
'''Schubstange "infotastest" (Tasten-Start-Infostange)''' | |||
Intern, nicht Dokumentiert | |||
'''Schubstange "infotastezi" (Tasten-Start-Infostange)''' | |||
Intern, nicht Dokumentiert | |||
'''Schubstange "az" (Abschnitts-Zulassungsprüfung)''' | |||
Intern, Dokumentiert im Code vom DrS | |||
==Beispiele== | ==Beispiele== | ||
===Mechanisches Stellwerk=== | ===Mechanisches Stellwerk=== | ||
'''Weiche''' | |||
* Hat ein Verschlusstück in der Schubstange fz: | |||
** Weichenlage richtig, nicht festgelegt: maxlevel 4000 oder 5000 ''Hinweis: Bisher haben alle Level max, unabhängig davon ob Festgelegt oder nicht'' | |||
** Weichenlage falsch, umstellbar: maxlevel 0 | |||
** Weichenage falsch, nicht umstellbar: maxlevel 0 | |||
'''Fahrstraßenfestlegung, Anfangsfeld o.ä.''' | |||
* Haben ein Verschlusstück in der Schubstange s: | |||
** Feld ist rot: maxlevel 0 | |||
** Feld ist weiß: maxlevel maximal | |||
'''Befehls-/Zustimmungsempfang: | |||
Bei Blockierung Fahrstraße: | |||
* Hat ein Verschlusstück in der Schubstange fz | |||
** Feld ist rot: maxlevel 1000 ''Hinweis: Bisher haben alle Level 0, da Umstellprüfung keinen Sinn macht.'' | |||
** Feld ist weiß: maxlevel maximal | |||
Bei Blockierung Signal: | |||
* Hat ein Verschlusstück in der Schubstange s | |||
** Feld ist rot: maxlevel 1000 (Handfalle Freigegeben) | |||
** Feld ist weiß: maxlevel maximal | |||
'''Bahnübergang''' | |||
Bei Blockierung Fahrstraßenfestlegung: | |||
* Hat ein Verschlusstück in der Schubstange fz | |||
** BÜ geöffnet: maxlevel 3000 | |||
** BÜ geschlossen: maxlevel maximal | |||
Bei Blockierung Signalhebel: | |||
* Hat ein Verschlusstück in der Schubstange s | |||
** BÜ geöffnet: maxlevel 0 | |||
** BÜ geschlossen: maxlevel maximal | |||
Bei Alarm: | |||
Bei | * Hat ein Verschlusstück in der Schubstange ?? | ||
** Blockiert die Fahrstraße nicht (maxlevel immer maximal), aber | |||
** Kontrolliert, das aktuelle Level der Schubstange | |||
*** akustischer Alarm ab Level 4000 | |||
'''Signalflügelkupplung''' | |||
Auslösung Signalflügelkupplung durch Setzen Maxlevel 4000 | |||
'''Signal''' | |||
Schubstange fz: Minlevel 3000, wenn Signal auf Fahrt | |||
'''Grundsätzliche Regeln für Elemente der Signalschubstange''' | |||
Minlevel darf maximal 4000 betragen - nur so ist möglich, dass andere Elemente durch setzen eines Maxlevel von 4000 die Signalflügelkupplung auslösen! | |||
===Elektromechanisches Stellwerk=== | |||
'''Weiche''' | |||
* Hat ein Verschlusstück in der Schubstange fz: | |||
** Weiche in Endlage, Stellung richtig: maxlevel 5000 ''Hinweis: Bisher haben alle Level max'' | |||
** Weiche nicht in Endlage: maxlevel 3000 | |||
*** Wird die Weiche einer eingestellten Fahrstraße aufgefahren, bleibt das Level auf 4000, weil die Fahrstraße nur auf 4000 zurückfällt. | |||
** Weichenage falsch, umstellbar: maxlevel 0 | |||
** Weichenage falsch, nicht umstellbar: maxlevel 0 | |||
** Weiche anderweitig nicht befahrbar (z.B. belegt): maxlevel 0 ''Hinweis: Noch mal absprechen, ich würde von Maxlevel 3000 (elektrische Freiprüfung) ausgehen'' | |||
===Relaisstellwerk mit Weichenselbstlauf=== | |||
=== | '''Maxlevel Weiche''' | ||
''' | * Hat ein Verschlusstück in der Schubstange fz: | ||
** Weichenlage richtig, nicht festgelegt: maxlevel 4000 oder 5000 ''Hinweis: Bisher haben alle Level max, unabhängig davon ob Festgelegt oder nicht'' | |||
** Weichenlage richtig, festgelegt: maxlevel 5000 ''Hinweis: Bisher haben alle Level max, unabhängig davon ob Festgelegt oder nicht'' | |||
** Weichenlage falsch, umstellbar: maxlevel 2000 | |||
** Weichenage falsch, nicht umstellbar: maxlevel 0 | |||
** Weiche anderweitig nicht befahrbar (z.B. belegt): maxlevel 0 ''Hinweis: Noch mal absprechen, ich würde von Maxlevel 3000 (elektrische Freiprüfung) ausgehen'' | |||
===Noch zu überprüfende Punkte=== | |||
* Entfernung des fz-Levels 1000 aus der Spezifikation (kann stattdessen darüber abgefragt werden, ob Level 2000 erreichbar ist, ohne Level 2000 einzustellen) | |||
* Auslagerung des Weichenumlaufes in zwei seperate Schubstangen: | |||
** Ein Verschlussregister Weichenlevel ohne Berücksichtigung eines potentiellen Umstells, das wenn möglich per Default das selbe Level hat wie das fz-Register | |||
** Ein Verschlussregister Weichenumlauf wird angemeldet und beim nächsten Laufkettenanstoß abgearbeitet. | |||
** fz-Level 2000 dementsprechend aus der Spezifikation entfernen. | |||
* Prüfung, ob tatsächlich eine beliebige Schubstange einen Wert > 0 hat, damit ALLE Schubstangen aufgekoppelt werden, oder ob dies nur für eine Schubstange gilt. | |||
* Prüfung, ob das implizite Aufkuppeln (KUPPELGRENZE) entfernt, und stattdessen die Fahrstraßengruppe/VerschlussFahrstraße/Schubstangenantrieb das auf- und abkoppeln explizit und pro Schubstange durchführen sollte. | |||
* Umgang mit der bisher nicht verwendetn fr-Schubstange. Evtl. eine Funktion einbauen, die die fz- und fr-Verschlussstücke automatisch auf die selben Werte setzt. | |||
* API: Womöglich ein Objekt pro Schubstange sinnvoll? => Gemeinsam mit API-Änderung Schnittstelle betrachten. | |||
===Schaltablauf=== | |||
<nowiki> | |||
if (fs.pruefe("fz",2000)==2000)//prüfe ob UMlauf möglich | |||
{ | |||
fs.stelle("fz",5000,4000); //Gebe Stell- und Verschlußauftrag, aktiviere Überwachung | |||
} | |||
void on_fs_fz_verschlussstangechanged(int level) | |||
{ | |||
if (level>=4000) | |||
{ | |||
aktiviere_Verschlussmelder(); | |||
} | |||
if (level>=5000) | |||
{ | |||
stelle_Signal_fahrt(); | |||
} | |||
else | |||
{ | |||
stelle_Signal_halt(); | |||
} | |||
} | |||
</nowiki> | |||
bei Weichen: Reaktion auf Ereignis on_OBJEKTNAME_SCHUBSTANGENNAME_STELLUNG_festlegungchanged(int level) | |||
= | =Erstellen von Skripten= | ||
Die Anleitung ist veraltet und umgezogen. Für aktuelle Informationen siehe [[Tutorial:Namen von Klassen#Verschluss]] | |||
Ein Element kann von mehreren Schubstangen (auch verschiedener Fahrstraßen) verschlossen sein. In diesem Fall wird dem Element immer das höchste Verschlußlevel mitgeteilt. | |||
= Beispiele = | |||
== Weichenauffahrung == | |||
Hier muss beachtet werden, dass das Zusammenspiel aus Weichengruppe und Fahrstraßengruppe ein stimmiges Gesamtkonzept ergeben. | |||
Elektromechanisches Stellwerk: Die Weichengruppe darf beim Auffahrvorgang das Gesamtlevel der Fahrstraße maximal auf 4000 senken, da sonst die elektrische Festlegung von per Tastenpult eingebundener anderer Weichen aufgehoben werden könnte (Mischform von Bauformen, z.B. mit DrS2 oder GSIIDR). Daher muss bei stelle das levelmin entsprechend auf 4000 gesetzt werden. | |||
Mechanisches Stellwerk: Hier senkt ein Auffahrvorgang das maxlevel der Weiche erst, wenn diese nicht mehr festgelegt ist, da der Verschlussbalken der Weiche durch die Fahrstraßenschubstange festgelegt ist, und dieser daher erst bei Zurücklegen des Fahrstraßenhebels bewegt werden kann! | |||
[[Kategorie:Neue Bauform]] | |||
Aktuelle Version vom 1. Dezember 2025, 22:05 Uhr
Beim mechanischen Stellwerk werden zum Beispiel über die Fahrstraßenhebel sogenannte Schubstangen bewegt, die über mechanische Verschlussstücke Weichenhebel verschließen und Signalhebel freigeben. Außerdem existieren noch Signalschubstangen, die durch die Signalhebel bewegt werden und Abhängigkeiten zu den Blockfeldern herstellen. Im Verschlussplan, und damit auch in StellSi, werden beide Arten zusammengefasst. Bei elektrischen Stellwerken wird das Verschlussregister entsprechend durch Relaisschaltungen oder in Software realisiert.
In StellSi wird das Verschlussregister abstrahiert und formalisiert modelliert.
Grundlagen
Schubstangen
Jede Fahrstraße kann eine beliebige Zahl Schubstangen haben. Diese Schubstangen sind nur bei der Programmierung relevant, der Benutzer, der Verschlußstücke im Relaisanlageneditor setzt, nutzt diese nicht. Dabei kann jede Schubstange nur von einem Element der Fahrstraße "bewegt" werden. Dies kann einerseits die Fahrtraßengruppe selbst sein, andererseits kann aber auch jedes andere Element der Fahrstraße, z.B. Signalgruppen, eine Schubstange bewegen. Jede Schubstange kann dabei innerhalb einer Fahrstraße nur einem Element zugeordnet sein - jede Fahrstraße kann so zum Beispiel nur eine Element besitzen, das die Signalschubstange bewegt.
Verschlusslevel
Kernstück des StellSi-Verschlussregisters sind die Verschlusslevel. Die Grundstellung einer virtuellen Schubstange entspricht dabei dem Verschlusslevel 0. Auf dem Weg zum Fahrt zeigenden Signal durchläuft die virtuelle Schubstange dabei mehrere Verschlusslevel, in Abhängigkeit der gewünschten Funktionen. Dabei ermöglicht das Konzept auch automatischen Weichenlauf und automatischen Signalhaltfall, wenn ein Element die überwachte Stellung verlässt.
Die Verschlusslevels können dabei theoretisch frei gewählt werden. Um eine Mischung verschiedener Stellwerksbauformen zu ermöglichen, wird allerdings ein Standard vorgegeben, der nach Möglichkeit eingehalten werden sollte. Zwischen den vorgegebenen Verschlußlevels können nach Bedarf weitere eigene Levels definiert werden.
Die Berechnung des Levels einer Schubstange geschieht dabei folgendermaßen:
Jedes Element gibt ein Minlevel und ein Maxlevel an. Der Antrieb der Schubstange gibt ein Wunschlevel an. Tatsächliches Level ist dabei das Level, das dem Wunschlevel der Fahrstraße am nächsten ist, aber von den angegebenen Minlevel und Maxlevel zulässig ist. Dabei können Elemente auch durch nachträgliches Setzen des Min- und Maxlevel das Level der Schubstange "gewaltsam" ändern.
Sollte das Minlevel von Elementen höher sein als das niedrigste Maxlevel, setzt sich das Maxlevel durch.
Vorgaben
Schubstange "fz"(Zugstraßenschubstange)/"fr"(Rangierstraßenschubstange)
Prinzipien:
- Die Schubstangen fz und fr werden ausschließlich von der Fahrstraßengruppe gesteuert. Eine Aufkopplung der Steuereinheiten anderer Elemente ist nicht notwendig.
- fr ist momentan noch nicht implementiert. Womöglich besteht nur bei Relaisstellwerken eine Notwendigkeit dafür. Über die Verwendung bei anderen Bauformen ist noch nicht entschieden.
- Alle Gruppen, die auf Basis der fz- oder fr-Schubstange arbeiten, wären i.d.R. Bauformübergreifend einsetzbar.
| 1000 | Prüfung, ob festlegbar | Relevant insbesondere bei Relaisstellwerken mit automatischem Weichenlauf: Über Level 1000 kann geprüft werden an, ob die Weiche zwar momentan nicht festlegbar ist, nach einem Umlauf allerdings festlegbar wäre. So kann eine Zulassungsprüfung realisiert werden, ohne dass ein Weichenumlauf durchgeführt wird. Anmerkung: Level steht zur Disposition, siehe Abschnitt der zu Diskutierenden Punkte unten. Ersatz: Level 2000 |
| 2000 | Umlauf auslösen | Wird die Schubstange nach Level 2000 bewegt, ist dies ein Auftrag an alle Weichen umzulaufen, sofern sie noch nicht richtig liegen. |
| 3000 | Mechanisch festlegen | |
| 4000 | Elektrisch festlegen | |
| 5000 | Überwachung | Element ist bereit für Fahrstraße. Entfällt Überwachung, wird Level der Fahrstraße automatisch abgesenkt. Achtung: Wenn ein Element ein Minlevel >4000 besitzt, würde es zum Konflikt kommen, wenn ein anderes Element das Maxlevel absenkt -> nie ein Minlevel >4000 setzen! |
| 6000 | Auftrag Signalstellung |
Anmerkung: Unterscheidung zwischen Fahrwegweiche/Flankenschutzweiche, sofern die Freimeldung in die Fahrtüberwachung mit einfließt.
Schubstange "s" (Signalschubstange)
Prinzipien:
- Bei Stellwerken mit seperatem Signalhebel wird mit der mechanischen Festlegung der Fahrstraße (fz oder fr) die Schubstange s aufgekoppelt. Die elektrische Festlegung blockiert die Schubstange s, bis die Fahrstraße elektrisch festgelegt wurde. Anschließend bewegt der Signalhebel die Schubstange s gemäß unten stehender Tabelle.
- Bei Stellwerken mit kombiniertem Fahrstraßensignalhebel wird die Schubstange s direkt von der Fahrstraßenrelaisgruppe gestellt. Das Signal reagiert dann nur auf die Anfragen, die die Fahrstraßengruppe über die Schubstange s an das Signal sendet.
- Signalgruppen nach 1) sind nicht mit Signalgruppen nach 2) Kompatibel.
- Gruppen können die Fahrtstellung des Hauptsignals blockieren, indem sie auf die Schubstange s Verschlusstücke setzten. Diese Gruppen sind i.d.R. mit allen Bauformen, unabhängig ob Typ 1) oder 2) kompatibel.
| 1000 | Handfalle durch Verschlußregister freigegeben |
| 1500 | Handfalle betätigt |
| 2000 | Hebelsperre ausgelöst |
| 3000 | Hebel Halt verlassen |
| 4000 | Hebel Fahrt erreicht |
| 5000 | Kuppelstrom (ggf. nicht bei allen Bauformen) |
| 6000 | Signal wird auf Fahrt gestellt |
| 7000 | Signal auf Fahrt, Vorsignale können auf Fahrt gestellt werden |
| weiteres | Weitergehende Doku im SuH, fstr-stws-Datei |
Schubstange "vm" (Geschwindigkeitsmeldestange)
Ein fremdes Hauptsignal setzt hier seine Höchstgeschwindigkeit in km/h, wenn es als Informationssendendes Haupsignal eingetragen ist. Die Fahrstraßengruppe frägt diesen Wert ab, und leitet ihn an das Vorsignal weiter. (Besonders vorläufiger Stand!)
Schubstange "vsigv" (Vorsignalgeschwindigkeitsstange)
Die Fahrstraßengruppe meldet über diese Schubstange die anzuzeigende Geschwindigkeit in km/h an die fahrstraßenabhänigen Vorsignale. Geschwindigkeit -1 bedeutet dunkel, also bitte die -1 vorsichitg verwenden. (Besonders vorläufiger Stand!)
Schubstange zustm (Zustimmungseingangsmeldestange)
Die Fahrstraßengruppe meldet im fstr-Stw vereinfacht über diese Schubstange, wenn alle Zustimmungen eingegangen sind. Wert: 0: Nicht alle Zustimmung eingegangen, 5000: Alle Zustimmungen eingegangen. Z.B. in Wärterstellwerken können daraufhin die Fahrwegelemente das blinken anfangen.
Schubstange "sh" (Signalantriebs-Halt)
Siehe Code vom SuH (fstr-Datei)
Schubstange "aufl" (Auflöseschaltung)
Siehe Code vom SuH (fstr-Datei)
Zudem Interne Schaltung in den Teilfahrstraßen des DrS
Schubstange "infohalt" (Haltstellungsmeldung)
Siehe Code vom SuH (fstr-Datei)
Schubstange "wspwirk" (Bf-Wsp-Einschalt-Stange)
Siehe Code vom SuH (fstr-Datei)
Schubstange "wsprueck" (Bf-Wsp-Ausschalt-Stange)
Siehe Code vom SuH (fstr-Datei)
Schubstange "tastest" (Tasten-Start-Schubstange)
Intern, nicht Dokumentiert, Fstr-Vereinfacht und DrS
Schubstange "tastezi" (Tasten-Start-Schubstange)
Intern, nicht Dokumentiert, Fstr-Vereinfacht und DrS
Schubstange "infoeinf" (Tasten-Info für Einfahrt)
Intern, nicht Dokumentiert
Schubstange "infotastest" (Tasten-Start-Infostange)
Intern, nicht Dokumentiert
Schubstange "infotastezi" (Tasten-Start-Infostange)
Intern, nicht Dokumentiert
Schubstange "az" (Abschnitts-Zulassungsprüfung)
Intern, Dokumentiert im Code vom DrS
Beispiele
Mechanisches Stellwerk
Weiche
- Hat ein Verschlusstück in der Schubstange fz:
- Weichenlage richtig, nicht festgelegt: maxlevel 4000 oder 5000 Hinweis: Bisher haben alle Level max, unabhängig davon ob Festgelegt oder nicht
- Weichenlage falsch, umstellbar: maxlevel 0
- Weichenage falsch, nicht umstellbar: maxlevel 0
Fahrstraßenfestlegung, Anfangsfeld o.ä.
- Haben ein Verschlusstück in der Schubstange s:
- Feld ist rot: maxlevel 0
- Feld ist weiß: maxlevel maximal
Befehls-/Zustimmungsempfang:
Bei Blockierung Fahrstraße:
- Hat ein Verschlusstück in der Schubstange fz
- Feld ist rot: maxlevel 1000 Hinweis: Bisher haben alle Level 0, da Umstellprüfung keinen Sinn macht.
- Feld ist weiß: maxlevel maximal
Bei Blockierung Signal:
- Hat ein Verschlusstück in der Schubstange s
- Feld ist rot: maxlevel 1000 (Handfalle Freigegeben)
- Feld ist weiß: maxlevel maximal
Bahnübergang
Bei Blockierung Fahrstraßenfestlegung:
- Hat ein Verschlusstück in der Schubstange fz
- BÜ geöffnet: maxlevel 3000
- BÜ geschlossen: maxlevel maximal
Bei Blockierung Signalhebel:
- Hat ein Verschlusstück in der Schubstange s
- BÜ geöffnet: maxlevel 0
- BÜ geschlossen: maxlevel maximal
Bei Alarm:
- Hat ein Verschlusstück in der Schubstange ??
- Blockiert die Fahrstraße nicht (maxlevel immer maximal), aber
- Kontrolliert, das aktuelle Level der Schubstange
- akustischer Alarm ab Level 4000
Signalflügelkupplung
Auslösung Signalflügelkupplung durch Setzen Maxlevel 4000
Signal
Schubstange fz: Minlevel 3000, wenn Signal auf Fahrt
Grundsätzliche Regeln für Elemente der Signalschubstange
Minlevel darf maximal 4000 betragen - nur so ist möglich, dass andere Elemente durch setzen eines Maxlevel von 4000 die Signalflügelkupplung auslösen!
Elektromechanisches Stellwerk
Weiche
- Hat ein Verschlusstück in der Schubstange fz:
- Weiche in Endlage, Stellung richtig: maxlevel 5000 Hinweis: Bisher haben alle Level max
- Weiche nicht in Endlage: maxlevel 3000
- Wird die Weiche einer eingestellten Fahrstraße aufgefahren, bleibt das Level auf 4000, weil die Fahrstraße nur auf 4000 zurückfällt.
- Weichenage falsch, umstellbar: maxlevel 0
- Weichenage falsch, nicht umstellbar: maxlevel 0
- Weiche anderweitig nicht befahrbar (z.B. belegt): maxlevel 0 Hinweis: Noch mal absprechen, ich würde von Maxlevel 3000 (elektrische Freiprüfung) ausgehen
Relaisstellwerk mit Weichenselbstlauf
Maxlevel Weiche
- Hat ein Verschlusstück in der Schubstange fz:
- Weichenlage richtig, nicht festgelegt: maxlevel 4000 oder 5000 Hinweis: Bisher haben alle Level max, unabhängig davon ob Festgelegt oder nicht
- Weichenlage richtig, festgelegt: maxlevel 5000 Hinweis: Bisher haben alle Level max, unabhängig davon ob Festgelegt oder nicht
- Weichenlage falsch, umstellbar: maxlevel 2000
- Weichenage falsch, nicht umstellbar: maxlevel 0
- Weiche anderweitig nicht befahrbar (z.B. belegt): maxlevel 0 Hinweis: Noch mal absprechen, ich würde von Maxlevel 3000 (elektrische Freiprüfung) ausgehen
Noch zu überprüfende Punkte
- Entfernung des fz-Levels 1000 aus der Spezifikation (kann stattdessen darüber abgefragt werden, ob Level 2000 erreichbar ist, ohne Level 2000 einzustellen)
- Auslagerung des Weichenumlaufes in zwei seperate Schubstangen:
- Ein Verschlussregister Weichenlevel ohne Berücksichtigung eines potentiellen Umstells, das wenn möglich per Default das selbe Level hat wie das fz-Register
- Ein Verschlussregister Weichenumlauf wird angemeldet und beim nächsten Laufkettenanstoß abgearbeitet.
- fz-Level 2000 dementsprechend aus der Spezifikation entfernen.
- Prüfung, ob tatsächlich eine beliebige Schubstange einen Wert > 0 hat, damit ALLE Schubstangen aufgekoppelt werden, oder ob dies nur für eine Schubstange gilt.
- Prüfung, ob das implizite Aufkuppeln (KUPPELGRENZE) entfernt, und stattdessen die Fahrstraßengruppe/VerschlussFahrstraße/Schubstangenantrieb das auf- und abkoppeln explizit und pro Schubstange durchführen sollte.
- Umgang mit der bisher nicht verwendetn fr-Schubstange. Evtl. eine Funktion einbauen, die die fz- und fr-Verschlussstücke automatisch auf die selben Werte setzt.
- API: Womöglich ein Objekt pro Schubstange sinnvoll? => Gemeinsam mit API-Änderung Schnittstelle betrachten.
Schaltablauf
if (fs.pruefe("fz",2000)==2000)//prüfe ob UMlauf möglich
{
fs.stelle("fz",5000,4000); //Gebe Stell- und Verschlußauftrag, aktiviere Überwachung
}
void on_fs_fz_verschlussstangechanged(int level)
{
if (level>=4000)
{
aktiviere_Verschlussmelder();
}
if (level>=5000)
{
stelle_Signal_fahrt();
}
else
{
stelle_Signal_halt();
}
}
bei Weichen: Reaktion auf Ereignis on_OBJEKTNAME_SCHUBSTANGENNAME_STELLUNG_festlegungchanged(int level)
Erstellen von Skripten
Die Anleitung ist veraltet und umgezogen. Für aktuelle Informationen siehe Tutorial:Namen von Klassen#Verschluss
Ein Element kann von mehreren Schubstangen (auch verschiedener Fahrstraßen) verschlossen sein. In diesem Fall wird dem Element immer das höchste Verschlußlevel mitgeteilt.
Beispiele
Weichenauffahrung
Hier muss beachtet werden, dass das Zusammenspiel aus Weichengruppe und Fahrstraßengruppe ein stimmiges Gesamtkonzept ergeben.
Elektromechanisches Stellwerk: Die Weichengruppe darf beim Auffahrvorgang das Gesamtlevel der Fahrstraße maximal auf 4000 senken, da sonst die elektrische Festlegung von per Tastenpult eingebundener anderer Weichen aufgehoben werden könnte (Mischform von Bauformen, z.B. mit DrS2 oder GSIIDR). Daher muss bei stelle das levelmin entsprechend auf 4000 gesetzt werden.
Mechanisches Stellwerk: Hier senkt ein Auffahrvorgang das maxlevel der Weiche erst, wenn diese nicht mehr festgelegt ist, da der Verschlussbalken der Weiche durch die Fahrstraßenschubstange festgelegt ist, und dieser daher erst bei Zurücklegen des Fahrstraßenhebels bewegt werden kann!