Bedienung Bahnübergänge: Unterschied zwischen den Versionen

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(Anrückmelder erklärt)
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Sobald der Bahnübergang geschlossen und freigemeldet wurde erlischt der Anrückmelder. Sollte dieser nicht wie erwartet erlischen, oder soll eine gespeicherte Einschaltung gelöscht werden, so ist die '''Anrückmeldelöschtaste (AnLT)''' in Eintastenbedienung zu benutzen. Der Anrückmelder erlischt.  
Sobald der Bahnübergang geschlossen und freigemeldet wurde erlischt der Anrückmelder, das deckende Hauptsignal kann jetzt einen Fahrtbegriff signalisieren. Sollte der Anrückmelder nicht wie erwartet erlischen, oder soll eine gespeicherte Einschaltung gelöscht werden, so ist die '''Anrückmeldelöschtaste (AnLT)''' in Eintastenbedienung zu benutzen. Der Anrückmelder erlischt.
 
Der Bahnübergang kann unabhängig vom Anrückmelder jederzeit mit der passenden Bedienhandlung manuell eingeschaltet werden.  





Version vom 10. Juli 2018, 19:50 Uhr

Dieser Artikel behandelt die Bedienung von Bahnübergängen. Für den Bau siehe Bauanleitung Bahnübergänge.
Diese Seite ist noch unvollständig.

An dieser Stelle wird die Bedienung von Bahnübergängen erklärt. Dabei sind Dinge zu beachten, die auf normale Fahrstraßen nicht zutreffen. So benötigen diese Anlagen einige Zeit, um zu schließen, sodass eine Fahrstraße je nach Situation erheblich früher angestoßen werden muss, damit das Signal zeitig auf Fahrt gestellt werden kann. Es handelt sich bei der hier vorliegenden Umsetzung für StellSi um eine Mischform. Auch aufgrund fehlender technischer Informationen werden die Bahnübergänge eher bezogen auf ihr generelles Verhalten simuliert und weniger nach ihrem technischen. Dadurch werden nicht alle Eigenarten jeder Bauform exakt dargestellt, sondern es wird eine allgemeinere Form gewählt, die zu möglichst vielen Bauformen konfiguriert werden kann.

Allgemeines

Bahnübergänge sind im Eisenbahnwesen, wenn auch früher unter anderen Bezeichnungen, alltäglich und kommen überall vor. Bevor die großen Relaisstellwerke aufkamen, wurden Bahnübergänge in der Regel von einem Schrankenwärter oder von einem lokalen Fahrdienstleiter manuell durch Kurbel oder Kurbelmotor bedient. Der Posten befand sich dabei in direkter Nähe zur Kreuzung, sodass nach und während des Schließens der Schranken der Gefahrenraum (sprich, der Bereich zwischen den Schranken) durch Augenschein überwacht werden konnte. Es wurden aber später auch Videoüberwachungssysteme durch Kameras eingesetzt.

Mit der Elektrifizierung und den Relaisstellwerken wurden diese meist mit Vollschranken ausgeführten Bahnübergänge an vielen Orten umgebaut, an ihre Stelle traten moderne elektrische Halbschrankenübergänge. Da ein Verlassen des Gefahrenraums jederzeit möglich war, mussten diese nicht gesondert überwacht werden. Dadurch konnten diese Bahnübergänge aus entfernt stehenden Stellwerken gesteuert werden, es war keine weitere Überwachung notwendig. Trotzdem gab es immernoch viele Anlagen, die weiterhin lokal bedient wurden, weil sich dort häufig auch ein Stellwerk befand und dafür sowieso Personal vor Ort war. Durch technische Weiterentwicklung wurde es aber auch möglich, Vollschrankenanlagen entfernt zu kontrollieren, entweder über Kamerasysteme mit höherer Reichweite oder auch über neuartige Radarsysteme.

Über die Jahre sind so von verschiedenen Firmen unterschiedlichste Sicherungssysteme entwickelt worden, um die Übergänge mit dem Straßenverkehr sicher zu gestalten.

Übersicht und Bedienung im Regelbetrieb

Grundlagen

Gruppentasten

Bahnübergangs-Gruppentastenblock

Bei den Gruppentasten für Bahnübergänge gilt allgemein, dass Tasten mit gelbem Punkt zusammen mit der Bahnübergangstaste bedient werden und dadurch auf den gesamten Bahnübergang wirken. Tasten ohne den gelben Punkt werden für gleisspezifische Aktionen verwendet.

Überwachungsarten

Bahnübergänge gibt es in verschiedenen Überwachungsarten. Dabei wird hauptsächlich unterschieden zwischen

  • Bahnübergängen mit Überwachungssignal,
  • Fernüberwachten Bahnübergängen,
  • Hauptsignalüberwachten Bahnübergängen

sowie Kombinations- und Mischformen. Fernüberwachte Bahnübergänge sind dabei am Fernüberwachungsfeld zu erkennen, dies ist vorhanden, sobald mindestens eine Fahrtrichtung der Anlage über Fernüberwachung realisiert wird. Für die entsprechende Fahrtrichtung ist dann auch das Fü(für Fernüberwacht)- bzw das Üs(für Überwachungssignal)-Schild am Gleis angebracht, der Pfeil zeigt dann in die Fahrtrichtung, für die eine Fernüberwachung installiert ist. Dabei können für verschiedene Fahrtrichtungen und verschiedene Gleise auch verschiedene Überwachungsarten zum Einsatz kommen.

Es wird zusätzlich zwischen Vollschranken- und Halbschrankenanlagen unterschieden, auf Nebenstrecken gibt es auch Bahnübergänge nur mit Lichtzeichen und ohne Schranken. Hauptunterschied ist eine längere Schließzeit sowie das Vorhandensein des Vorsichtmelders. Auch muss vor dem Befahren des Bahnübergangs eine Freimeldung stattfinden.

Die Taste des Bahnübergangs mit dem gelben Punkt wird auch Bahnübergangstaste (BÜT) genannt. Diese wird für Bedienhandlungen verwendet, die die gesamte Anlage betreffen. Gleichzeitig ist die Taste auch Gleistaste (GlT) für das zugehörige Gleis. Die Gleistaste wird für gleisbezogene Aktionen verwendet.

Gleisneutrale Bedienhandlungen

Diese Bedienhandlungen beziehen sich immer auf den gesamten Bahnübergang, im Gegensatz zu gleisbezogenen Bedienhandlungen, welche sich auf ein bestimmtes Gleis des Bahnübergangs richten.

Dauereinschaltung

Ein signalüberwachter Bahnübergang kann gleisneutral eingeschaltet werden. Dazu ist die Dauereinschalttaste (DET) zusammen mit der Bahnübergangstaste (BÜT) zu bedienen. Sollte die Anlage zu diesem Zeitpunkt ausgeschaltet sein, so wird sie durch diese Bedienhandlung eingeschaltet. Der Dauereinschaltmelder blinkt. Sobald die Schranken geschlossen wurden geht der Dauereinschaltmelder in gelbes Ruhelicht über. Jetzt kann, gegebenenfalls nach erfolgter manueller Freimeldung, der Bahnübergang in Fahrstraßen verwendet werden. Dafür ist eine zusätzliche gleisbezogene Einschaltung notwendig.

Mit der Dauereinschaltung kann auch ein bereits geschlossener Bü geschlossen gehalten werden, dies kann hilfreich sein, wenn mehrere Züge innerhalb kurzer Zeit verkehren sollen.


Wird die BÜT zusammen mit der Dauereinschaltlöschtaste (DELT) bedient, so wird die Einschaltung zurück genommen. Sollte keine gleisbezogene Einschaltung vorhanden sein wird die Anlage ausgeschaltet und die Schranken öffnen sich.

Freimeldung

Ist ein Bahnübergang mit Vollschrankenabschluss vorhanden, muss nach erfolgter Einschaltung und Schließung die Anlage manuell freigemeldet werden. Bei Vollschranken ist es möglich, dass Verkehrsteilnehmer im Gefahrenraum zwischen den Schranken eingeschlossen werden. Das Freisein muss durch eine Kamera-, Radaranlage oder durch hinsehen (falls sich der Bü in Stellwerksnähe befindet) sichergestellt werden (derzeit in StellSi nicht möglich). Es gibt auch modernere Systeme, die durch eine fortschrittliche Radarüberwachung selbsttätig freimelden können (derzeit nicht implementiert).

Bei Bahnübergängen mit Vollschranken ist zusätzlich der Vorsichtmelder auf dem Bahnübergangsfeld vorhanden. Dieser fängt an gelb zu blinken, sobald der Bahnübergang eingeschaltet wird. Dabei ertönt ein langsam schlagender Wecker (nicht impl). Sobald die Schranken geschlossen wurden, geht der Leuchtmelder in gelbes Ruhelicht über. Jetzt kann durch Bedienung der Bahnübergangsfreimeldetaste (BüFT) in Verbindung mit der Bahnübergangstaste (BÜT) die gesamte Anlage freigemeldet werden. Erst jetzt können deckende Signale auf Fahrt gestellt werden, indem eine gleisbezogene Einschaltung im Rahmen einer Fahrstraße verwendet wird.

Wird der Bahnübergang per Dauereinschaltung aktiviert, blinken sowohl der Dauereinschaltmelder als auch der Vorsichtmelder bis die Schranken geschlossen sind. Danach gehen beide in Ruhelicht über. Wird jetzt die BüFT mit der BÜT bedient, erlischt der Vorsichtmelder. Danach kann der Bahnübergang mittels einer gleisbezogenen Einschaltung durch eine Fahrstraße befahren werden.

Gleisbezogene Bedienhandlungen

Einschalten

Neben der Einschaltung durch die Fahrstraßenstellung ist es möglich, die Einschaltung auch manuell durchzuführen. Dafür ist die Einschalttaste (ET) zusammen mit der Gleistaste (GlT) zu bedienen. Dadurch wird das Bü-Gleis eingeschaltet, dies wird durch die aufleuchtenden Anschaltmelder angezeigt. Der Bahnübergang beginnt nun den Schließvorgang. Sobald dieser abgeschlossen ist, wird im Fall einer Halbschrankenanlage sofort freigemeldet. Der quadratische Bahnübergangsfreimelder leuchtet auf und das deckende Hauptsignal kann jetzt einen Fahrtbegriff anzeigen. Ist eine Vollschrankenanlage vorhanden, muss diese erst freigemeldet werden. Das Vorgehen wird unter Freimeldung beschrieben.

Automatiksperre

In manchen Situationen ist es nicht erwünscht, dass der Bahnübergang durch eine Fahrstraße automatisch eingeschaltet wird. In diesen Fällen kann durch Bedienung der Automatiksperrtaste (ASpT) zusammen mit der Gleistaste (GlT) diese Automatik für ein bestimmtes Gleis deaktiviert werden. Der Automatiksperrmelder fängt dann an, rot zu leuchten. Der Bahnübergang kann manuell weiterhin eingeschaltet werden, eine Fahrstraße wird diesen aber nicht auslösen.

Die Sperrung kann durch das gleichzeitige Bedienen der Löschtaste (LT) zusammen mit der GlT aufgehoben werden.

Besonderheiten und Spezialfälle

Anrückmelder

An einem Bahnübergang kann für eines oder mehrere Gleise ein Anrückmelder vorhanden sein. Dieser ist auf einem benachbarten Tischfeld angebracht und ist ein Leuchtmelder in Form eines Pfeils. Der Pfeil zeigt dabei die Richtung an, für die der Anrückmelder und die Einschaltverzögerung wirken. Der Anrückmelder kommt nur bei Anlagen vor, die für die entsprechende Richtung mit Hauptsignalüberwachung ausgerüstet sind.

Beim Einstellen der Fahrstraße bleibt der Bahnübergang dabei zuerst ausgeschaltet. Wird jetzt von der Zugfahrt ein zusätzliches Gleisschaltmittel überfahren, wird der Bü für das entsprechende Gleis eingeschaltet. Das Schaltmittel ist dabei in der Zufahrt so angelegt, dass der Bahnübergang rechtzeitig geschlossen wird. Durch die Verzögerung der Einschaltung wird bewirkt, dass bei früher Fahrstraßenstellung die Überfahrt für den Straßenverkehr nicht unnötig lang gesperrt ist.

Sollte der Einschaltkontakt vor der Fahrstraßenstellung befahren werden, so wird die Einschaltung gespeichert. Nach Befahren des Einschaltkontakts fängt der Anrückmelder an, rot zu blinken und die Bahnübergangsanlage wird eingeschaltet. Gleichzeitig ertönt ein langsam schlagender Wecker (nicht implementiert).

Sobald der Bahnübergang geschlossen und freigemeldet wurde erlischt der Anrückmelder, das deckende Hauptsignal kann jetzt einen Fahrtbegriff signalisieren. Sollte der Anrückmelder nicht wie erwartet erlischen, oder soll eine gespeicherte Einschaltung gelöscht werden, so ist die Anrückmeldelöschtaste (AnLT) in Eintastenbedienung zu benutzen. Der Anrückmelder erlischt.

Der Bahnübergang kann unabhängig vom Anrückmelder jederzeit mit der passenden Bedienhandlung manuell eingeschaltet werden.


Störungen und Hilfshandlungen

Gleisneutrale Bedienandlungen

Signale auf Halt stellen

Mittels der Signalnottaste (SNT) oder der HaGT (roter Gruppentastenblock, siehe andere Anleitungen) und der Bahnübergangstaste (BÜT) können alle den Bahnübergang deckenden Hauptsignale sofort auf Halt gestellt werden. Diese Bedienung ist dabei auf Gleisen unwirksam, auf denen die Hilfsfreimeldung aktiv ist. Die Anlage bleibt eingeschaltet. Um diese erneut im Regelbetrieb verwenden zu können, sind zuerst alle Fahrstraßen und D-Wege über den Bahnübergang zurückzunehmen und die Anlage (gegebenenfalls durch Verwendung der Hilfsausschaltung) auszuschalten. Danach kann die Sicherungsanlage wieder durch Regelbedienhandlungen verwendet werden.

Gleisbezogene Bedienhandlungen

Hilfsausschaltung

Sollte der Bahnübergang nach Befahren durch einen Zug nicht wie vorgesehen durch die Fahrstraße oder durch den Ausschaltkontakt in Grundstellung gehen, so darf die Anlage hilfsweise ausgeschaltet werden, wenn der Zug den Bahnübergang geräumt hat. Dafür ist die Hilfsausschalttaste (HAT) zusammen mit der Gleistaste (GlT) des betroffenen Gleises zu bedienen. Der Festlegemelder sowie die Anschaltmelder des Bahnübergangs erlischen.

In manchen Situationen ist diese Bedienung auch notwendig, wenn zum Beispiel eine Zugfahrt nicht stattfindet. Bahnübergänge werden nicht im Rahmen einer Fahrstraßenauflösung mit aufgelöst, sondern bleiben eingeschaltet. Der Bahnübergang ist mit der HAT und der GlT gesondert abzuschalten. Diese Bedienhandlung ist nur wirksam, wenn über das betroffene Gleis keine Zugstraßen oder Durchrutschwege eingestellt sind.

Hilfsfreimeldung

Ist ein Bahnübergang zum Beispiel durch Bauarbeiten gesperrt oder durch einen Schrankenposten (Zugmeldeverfahren BÜP ist zu beachten!) anderweitig gesichert, ist es für die Fahrtstellung deckender Hauptsignale notwendig, die Anlage anderweitig freizumelden. Dafür kommt die Hilfsfreimeldung zur Anwendung, diese wird gleisbezogen durch die Bedienung der Bahnübergangshilfsfreimeldetaste (BüHFT) und der Gleistaste (GlT) durchgeführt. Vor dieser Bedienhandlung ist die Bahnübergangsanlage gleisbezogen einzuschalten.

Nach erfolgter Bedienung leuchtet der Bahnübergangshilfsfreimelder auf und das deckende Hauptsignal kann einen Fahrtbegriff signalisieren.

Der Hilfsfreimelder erlischt mit Befahren des Selbstblockabschnitts bzw im Rahmen der Fahrstraßenbewirkten Auflösung.