Bauanleitung Nummernstellpult 1970: Unterschied zwischen den Versionen
(Weitere Abschnitte geplant) |
(In eigenen Absatz ausgelagert, umformuliert, und den Spezialfall fs ausformuliert) |
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== Relaisanlage: Arraygruppen == | == Relaisanlage: Arraygruppen == | ||
=== Koppelgruppen-Stecker === | |||
Der Koppelgruppen-Stecker in der Nummernstellpult-Zentralgruppe erlaubt es, Koppelgruppen mit der Zentralgruppe zu verbinden. Dabei muss eine Relaisanlage-zu-Relaisanlage-Verbindung existieren, damit die Koppelgruppe verbunden werden kann. Die Bedienhandlungen über das Nummernstellpult werden dann von der Zentralgruppe durch den Stecker an die Koppelgruppen verteilt, die diese dann an die Relaisanlage abgeben. Auch Gruppentastenbedienungen werden über diesen Weg abgegeben. | |||
{| class = "wikitable" | |||
! Parameter !! Typ !! Funktion | |||
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| Nummernstellpult-Koppelgruppe || Schnittstelle || Kommandoschnittstelle der Koppelgruppe, mit der kommuniziert werden soll | |||
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| Bahnhofsnummer || Ganzzahl || Dreistellige Nummer des Bahnhofs, um mit dem Nummernstellpult Bedienungen mit der BfT durchführen zu können | |||
|} | |||
=== Interne Speichergruppe === | |||
Die interne Speichergruppe wird direkt im [[Bauanleitung Nummernstellpult 1970#NSTP-Bedienplatz|Bedienplatz]] konfiguriert und ist nur aus diesem erreichbar. Abgesehen davon verhält sich die Gruppe wie die externe Speichergruppe und besitzt auch den Parameter für die Vorbelegung der Felder. Für weitere Einzelheiten siehe [[Bauanleitung Nummernstellpult 1970#NSTP externe Speichergruppe|die Ausführungen zur externen Speichergruppe]]. | |||
== Relaisanlage: Spurlose Gruppen == | == Relaisanlage: Spurlose Gruppen == | ||
=== NSTP-Bedienplatz === | |||
Vom Bedienplatz gehen alle Bedienhandlungen aus. Viele Leuchtmelderanzeigen spiegeln zusätzlich den Status des Stellwerks wider. Der Bedienplatz muss mit dem Bedienplatzeingang der Zentralgruppe verbunden werden, dafür braucht die Relaisanlage, in der sich der Bedienplatz befindet, eine Verbindung in die der Zentralgruppe, falls der Bedienplatz nicht in der selben Anlage ist. Die Platzierung in der selben Relaisanlage ist keine Pflicht. Es kann bis zu 5 Bedienplätze geben. | |||
Folgende Parameter stehen zur Verfügung: | |||
{| class = "wikitable" | |||
! Parameter !! Typ !! Funktion | |||
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| NSTP-Zentralgruppe || Schnittstelle || Bedienplatzschnittstelle der Zentralgruppe, mit der kommuniziert werden soll | |||
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| Bedienplatznummer || Ganzzahl || Eindeutige Nummer dieses Bedienplatzes. Zählung beginnt bei 1, möglich sind bis zu 5 Bedienplätze, also 1-5 | |||
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| Start-Speichernummer || Ganzzahl || Bei Start ausgewählte Speichergruppe, wobei interne Speichergruppen bevorzugt behandelt werden. Zählung beginnt bei 0, möglich sind bis zu 8 Speichergruppen, also 0-7 | |||
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| Anzahl interner Speichergruppen || Array || Konfiguration der internen Speichergruppen, diese sind nur von diesem Bedienplatz aus ansteuerbar | |||
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| Durchfahrtasten || Texteingabe || Hier können vorhandene Durchfahrtasten mit 6-stelligen Start- und Zielangaben belegt werden. Diese vordefinierten Fahrwege können dann vom Pult per Tastendruck abgerufen werden, ohne dass Speicher genutzt werden müssen oder die Nummern manuell eingegeben werden müssen. Nur wenige Stellwerke besitzen diese Tasten | |||
|} | |||
Auf den Bedienplatz werden die Tasten des Pults verbunden, im Regelfall auch die Gruppentasten. Leuchtmelder und Spezialfälle wie die KWT können allerdings noch nicht mit dem Nummernstellpult bedient werden, hier ist das Tischfeld direkt auf die Relaisanlage des Stellwerks zu verbinden oder die Stelltafel zu nutzen. | |||
=== NSTP externe Speichergruppe === | |||
Die Speichergruppe ermöglicht es, oft benötigte Fahrstraßen abzuspeichern und bei Bedarf abzurufen. Es sind nur 6-stellige Eingaben in den Speicher möglich. Diese Variante ist von allen angeschlossenen Bedienpulten erreich- und bedienbar. Dabei sollte vermieden werden, mit mehreren Pulten gleichzeitig eine Speichergruppe zu bearbeiten. Die Speichergruppen werden mit der Zentralgruppe des Nummernstellpults verbunden. Technisch können bis zu 12 Speicherfelder auf dem Stelltisch an eine Speichergruppe angeschlossen werden. Die Gruppe erkennt automatisch, wie viele Felder angeschlossen wurden. Die Felder müssen dabei ohne Lücke beginnend bei Feld 1 angebunden werden. Eine Anbindung mit Lücken ist nicht erlaubt, es können aber weniger als 12 Felder angeschlossen werden. | |||
Folgende Parameter stellt die Gruppe zur Verfügung: | |||
{| class = "wikitable" | |||
! Parameter !! Typ !! Funktion | |||
|- | |||
| NSTP-Zentralgruppe || Schnittstelle || Speicherschnittstelle der Zentralgruppe, mit der kommuniziert werden soll | |||
|- | |||
| Speichernummer || Ganzzahl || Nummer der Speichergruppe, wobei interne Speichergruppen bevorzugt behandelt werden. Zählung beginnt bei 0, möglich sind bis zu 8 Speichergruppen, also 0-7 | |||
|- | |||
| Vorbelegungen der Felder 1-12 || Texteingaben || Hier können die Felder des Speichers vorbelegt werden. Beim Speichern beziehungsweise beim Start der Simulation werden diese Einstellungen geladen und überschreiben den Inhalt der jeweiligen Felder des Speichers. Wird die Eingabe leer gelassen, geschieht keine Änderung. Während des Betriebs können alle Felder des Speichers frei durch den Fahrdienstleiter beschrieben, geändert oder gelöscht werden | |||
|} | |||
== Relaisanlage: Zusatzgruppen == | == Relaisanlage: Zusatzgruppen == | ||
Die Zusatzgruppen übermitteln die Stellbefehle an die einzelnen Relaisgruppen des Stellwerks. Jedes Element, welches über das Nummernstellpult bedient werden soll benötigt dabei eine solche Zusatzgruppe. Die Einstellung der Kilometrierung in der Koppelgruppe bestimmt dabei maßgeblich die Richtungsentscheidung der Automatik. Die Richtungsautomatik versucht dabei anhand des Buchstabens des Signals, beziehungsweise anhand der Nummer eines Blocksignals (ob gerade oder ungerade) zu erkennen, in welche Richtung es steht. Speziell bei Durchrutschwegen, Sperrsignalen oder komplizierteren Anlagen muss dabei nachgearbeitet werden. | |||
=== NSTP-Erlaubnisadapter === | |||
Dieser Adapter sitzt auf der Anpassungsgruppe des Selbstblocks und ermöglicht die Bedienung der Erlaubnisabgabe. Parameter: | |||
{| class = "wikitable" | |||
! Parameter !! Typ !! Funktion | |||
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| Erlaubnis-Eingabenummer || Texteingabe || Optionale Überschreibung der NSTP-Feldnummer. Leer um Nummer dieser Gruppe zu verwenden. Erlaubte Zeichen: 0-9. Trenner für mehrere: ; / | |||
|} | |||
Die Erlaubnis wird mit den Zugstraßentasten (ZT) bedient, ist jedoch richtungsunabhängig und besitzt daher keinen Parameter, um die Richtung einzustellen. | |||
=== NSTP-D-Weg-Adapter === | |||
Dieser Adapter ermöglicht die Bedienung von Durchrutschwegen in Fahrstraßenbedienungen. Diese Gruppen müssen immer bearbeitet werden, um die Nummer des Durchrutschwegs festzulegen. Dabei werden die Durchrutschwege in der Regel vom Signal an aufsteigend durchnummeriert. Die Taste am Signal ist dabei die ZT1, die darauf folgende Taste die ZT2 und so weiter. Parameter: | |||
{| class = "wikitable" | |||
! Parameter !! Typ !! Funktion | |||
|- | |||
| D-Weg-Eingabenummer || Texteingabe || Optionale Überschreibung der NSTP-Feldnummer. Leer um Nummer dieser Gruppe zu verwenden. Erlaubte Zeichen: 0-9. Trenner für mehrere: ; / | |||
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| D-Weg-Richtung || Combobox || Richtung dieses D-Wegs. Bei automatischer Erkennung wird nur der Gruppenname verwendet | |||
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| D-Weg-Nummer || Ganzzahl || Die D-Wege sind für die ZTx-Bedienung durchnummeriert, in der Regel vom Signal ab aufsteigend | |||
|} | |||
=== NSTP-Fahrstraßenadapter === | |||
Dieser Adapter ermöglicht das Stellen von Fahrstraßen oder das Bedienen von Signalen mit einigen Gruppentasten. Diese Gruppe besitzt eine Gegenrichtungsoption, die beispielsweise benötigt wird, wenn auf die freie Strecke ausgefahren werden soll - analog zur signaltasteG. Die Gegenrichtungsoption ist dabei standardmäßig durch das leere Eingabefeld unwirksam und muss immer manuell konfiguriert werden. Parameter: | |||
{| class = "wikitable" | |||
! Parameter !! Typ !! Funktion | |||
|- | |||
| Start-Eingabenummer || Texteingabe || Optionale Überschreibung der NSTP-Feldnummer. Leer um Nummer dieser Gruppe zu verwenden. Erlaubte Zeichen: 0-9. Trenner für mehrere: ; / | |||
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| Signalrichtung || Combobox || Richtung dieses Signals. Bei automatischer Erkennung wird nur der Gruppenname verwendet | |||
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| Gegenrichtung-Eingabenummer || Texteingabe || Name für die Gegenrichtungsziele. Leer: Nicht verfügbar. Erlaubte Zeichen: 0-9. Trenner für mehrere: ; / | |||
|} | |||
Diese Gruppe ist für die meisten Fahrstraßengruppen geeignet, ebenso für Selbstblocksignale, Zentralblock und Teilfahrstraßen. | |||
=== NSTP-Zusatz-Fahrstraßenadapter === | |||
Dieser Adapter stellt die Optionen des Fahrstraßenadapters ein zweites Mal unabhängig von dem Fahrstraßenadapter bereit. Mit dieser Gruppe lassen sich Spezialfälle, beispielsweise Gleisdreiecke bzw. U-Fahrten im Stellbereich abbilden, sie sollte im Regelfall nicht zur Anwendung kommen. | |||
=== NSTP-Nahstellbereichsadapter === | |||
Dieser Adapter ermöglicht die Bedienung von Nahstellbereichen über die dreistellige Nummer am Nummernstellpult. Es kann auch vorkommen, dass eine direkte Nahstellbereichstaste inklusive Leuchtmelder auf dem Nummernstellpult angebracht sind. In diesem Fall wird diese Gruppe dann nicht benötigt, und die Bedienung des Nahstellbereichs findet ohne Beteiligung des Nummernstellpults statt. Parameter: | |||
{| class = "wikitable" | |||
! Parameter !! Typ !! Funktion | |||
|- | |||
| Nahstellbereich-Eingabenummer || Texteingabe || Optionale Überschreibung der NSTP-Feldnummer. Leer um Nummer dieser Gruppe zu verwenden. Erlaubte Zeichen: 0-9. Trenner für mehrere: ; / | |||
|} | |||
=== NSTP-Weichenadapter === | |||
Dieser Adapter ermöglicht die Bedienung von Weichen mit dem Nummernstellpult. Parameter: | |||
{| class = "wikitable" | |||
! Parameter !! Typ !! Funktion | |||
|- | |||
| Weichen-Eingabenummer || Texteingabe || Optionale Überschreibung der NSTP-Feldnummer. Leer um Nummer dieser Gruppe zu verwenden. Erlaubte Zeichen: 0-9. Trenner für mehrere: ; / | |||
|} | |||
== Spezialfall: Gleisdreiecke / U-Fahrten im Stellbereich == | == Spezialfall: Gleisdreiecke / U-Fahrten im Stellbereich == | ||
[[Datei:NSTP_U-Fahrstrasse.png|thumb|450px]] | |||
Der Spezialfall bei U-Fahrten und Gleisdreiecken soll am rechts dargestellten Beispiel aus Dortmund-Dorstfeld erklärt werden. Die blaue Strecke stellt ein U dar. Züge, die von unten das Gleis befahren, befahren dieses Gleis in Fahrtrichtung links (sowohl logisch für das Nummernstellpult als auch in der Außenanlage). Wenn der Zug dann oben am Signal 651 vorbei kommt, fährt er in Fahrtrichtung rechts. Solch eine Fahrtrichtungsänderung ist im Normalfall für das Nummernstellpult nicht logisch nachstellbar. Die Bedienung einer solchen Fahrt 702->651 und umgekehrt nach 751 würde fehlschlagen. | |||
Um diese Bedienhandlung zu ermöglichen wurde der [[Bauanleitung Nummernstellpult 1970#NSTP-Zusatz-Fahrstraßenadapter|NSTP-Zusatz-Fahrstraßenadapter]] entwickelt. Er stellt die Parameter aus dem NSTP-Fahrstraßenadapter ein zweites Mal für die selbe Gruppe bereit. Im hier vorliegenden Fall reicht es, wenn der reguläre Adapter auf die normale Fahrtrichtung (hier also Richtung rechts bei 651 und 751) konfiguriert wird, und der Zusatz-Adapter auf die Fahrtrichtung in Gegenrichtung. Die Gruppe wird damit praktisch bei beiden Bedienrichtungen durch das Nummernstellpult angesprochen. Eine Nutzung des Gegenrichtung-Parameters für diese Situation ist nicht möglich, da hier keine Gegenrichtungsbedienung stattfindet (kein Streckenblock). | |||
Damit diese Verschaltung funktionieren kann, müssen die so verschalteten Signale unterschiedliche Signalnamen haben. Ein theoretisches Gleis mit den Signalen N001 und P001 würde sich nicht auf diese Weise bedienen lassen, weil dann beide Signale angesprochen würden - eines müsste dementsprechend eine andere Nummer erhalten, so wie in diesem Fall mit den Nummern 651 und 751. | |||
<div style="clear:both"></div> | |||
== Spezialfall: Überdrücken von Anschaltbereichsgrenzen == | |||
[[Datei:NSTP_Ueberdruecken.png|thumb|550px]] | |||
Bei Teilfahrstraßen existiert oft die Möglichkeit, bestimmte oft benötigte Teilfahrstraßen zu überdrücken. Dabei handelt es sich um eine Bedienhandlung, die nur mit dem Nummernstellpult möglich ist und nicht an der Tafel ausgeführt werden kann. Das rechte Beispiel zeigt die Situation zwischen Dortmund-Lütgendortmund oben (blau) und Lütgendortmund Abzweig unten (orange). Die Gleise 521 und 525 können dabei mittels Nummernstellpult überdrückt werden. | |||
=== Beispiel 562622 === | |||
Soll jetzt beispielsweise die Fahrstraße von 562 nach 622 eingestellt werden, so bedient der Fahrdienstleiter '''562622''' auf dem Nummernstellpult. Diese Bedienhandlung bedient demnach den Startpunkt 562 einerseits, und den Endpunkt 622 andererseits. Die Teilfahrstraßen werden nicht bedient, dementsprechend bleibt die Bedienhandlung ohne Erfolg. Um dieses Überdrücken zu ermöglichen, müssen im NSTP-Fahrstraßenadapter weitere Eingabenummern für Start und Gegenrichtung konfiguriert werden. Wenn die Nummern explizit konfiguriert werden, müssen auch immer die Nummern des Elements selbst dort eingetragen sein. Um die Teilfahrstraße auf dem Abzweig-Teil (orange) ansprechen zu können für unser aktuelles Beispiel, muss diese Gruppe mit der Zielnummer, also der 622, angesteuert werden können, und zwar für die Gegenrichtung. Ähnlich sieht es für die Teilfahrstraße auf der oberen, blauen Seite aus. Hier muss zusätzlich die Startnummer 562 eingetragen werden, damit diese Gruppe aktiviert wird. Durch diese zusätzlichen Nummern werden jetzt 4 Tasten in zwei Anschaltbereichen gleichzeitig bedient: 562 (Start), 622 (Gegenrichtung von 521 unten), 622 (Ziel) und 562 (Start von 521 oben). | |||
Würden wir im unteren Bereich die Teilfahrstraße als Gegenrichtung auf die 562 konfigurieren, wären keine Fahrstraßen mit dieser Nummer mehr möglich, da dann mehr als 2 Tasten bedient würden, sodass das Sp Dr S60 die Bedienung ablehnen würde. Daher müssen die Nummern überkreuz konfiguriert werden - der jeweilige Start- bzw. Zielpunkt der Fahrstraße im anderen Anschaltbereich. Dass wir insgesamt 4 Tasten gleichzeitig bedienen, ist kein Problem, da es sich um unterschiedliche Anschaltbereiche handelt. | |||
=== Beispiel 622562 === | |||
Der Fall für die selbe Fahrstraße, bloß in Gegenrichtung, ist ganz ähnlich gelegt. Hier benötigen wir in der oberen Teilfahrstraße für die Gegenrichtung das Ziel, also 562. In der unteren Teilfahrstraße dagegen benötigen wir als Start zusätzlich die 622. Wollen wir also das Überdrücken für beide Fahrtrichtungen gleichermaßen erlauben, werden die Eingabenummern für die Teilfahrstraßen genau gleich aufgebaut. | |||
=== Beispielkonfiguration === | |||
Angenommen, beide Beispiele wurden umgesetzt, so sieht die Konfiguration wie folgt aus: | |||
'''Teilfahrstraße 521 Dortmund-Lütgendortmund (oben, blau)''' | |||
* Start-Eingabenummer: 521;562 | |||
* Gegenrichtung-Eingabenummer: 521;562 | |||
'''Teilfahrstraße 521 Lütgendortmund Abzweig (unten, orange)''' | |||
* Start-Eingabenummer: 521;622 | |||
* Gegenrichtung-Eingabenummer: 521;622 | |||
Weitere Überdrückfahrstraßen können einfach ergänzt werden, indem die Start- und Zielnummern nach dem Schema hinzugefügt werden. | |||
Wichtig: Überdrückfahrstraßen zwischen bestimmten Start- und Zielpunkten können nur über '''eine''' Teilfahrstraße konfiguriert werden. Würde die gleiche Konfiguration über eine theoretisch parallel liegende Teilfahrstraße 520 ebenfalls durchgeführt, würde damit die Bedienung der entsprechenden Signale verhindert, da dann die 2-Tasten-Regel nicht eingehalten würde. | |||
=== Fahrstraßenwahl === | |||
Durch die Konfiguration des Überdrückens kann es zu ungewollten Nebeneffekten kommen, wenn Fahrstraßen gestellt werden, die die Anschaltbereichsgrenze nicht übertreten, beispielsweise hier bei 591561. Gesetzt den Fall, dass diese Nummern für das Überdrücken auch in den Teilfahrstraßen oben eingerichtet sind, kann eine Wannenfahrt über die Weichen 527 und 524 einlaufen, da die Teilfahrstraßen dort mitbedient werden. Eine konkrete Lösung hier ist, für die Teilfahrstraße 525 im Bereich Dortmund-Lütgendortmund (oben, blau) die Weiche 524 mittels Fahrstraßenwahl in Linkslage zu setzen. Auf diese Problematik sollte bei der Einrichtung der Überdrückfahrstraßen geachtet werden. | |||
== Spezialfall: Ferngesteuerte DrS2-Stellwerke == | |||
Wenn man ein ferngesteuertes DrS2-Stellwerk hat, setzt man im Regelfall eine Zusatzgruppe Fahrstraßenadapter auf den Gleistastenverteiler. Da diese jedoch nur Links oder Rechts wirkt, muss man zusätzlich die Gruppe "Zusatz-Fahrstraßenadapter" setzen und diese für die andere Richtung konfigurieren. | |||
Wenn Signale mehrere D-Wege haben setzt man stattdessen die Zusatzgruppe "D-Weg-Adapter". | |||
Wird die Konstruktion noch komplizierter, kann man auch die Gruppe "Zugstraßenadaptergruppe" aus der Stelltischanpassung West verwenden, um Signalgruppen zu duplizieren. | |||
== Noch in Untersuchung bzw. noch in Arbeit == | |||
=== Sperren im Nummernstellpult === | |||
Der Schlitz bei den Nstp-Nummern kann unterschiedlich angesteuert sein. | |||
* (Nstp-Vorserie: Gelbe Ausleuchtung, siehe Beschreibung der Vorserie.) | |||
* Signalsperrmelder: Leuchtet rot, wenn mindestens ein Signalsperrmelder eines angrenzenden Signals leuchtet. Wirkung: Ausfahrten und Einfahrten mit D-Weg nicht mehr möglich. Diese Stellwerke haben keine GlSpT / GlS. (Möglichkeit 1) | |||
* Befahrbarkeitssperre mit FSpT oder GlSpT auf der Wand und auf dem Nstp: Die Befahrbarkeitssperre wird durch den roten Schlitz angezeigt. Siehe z.B. Ortsstellwerke Lengerich. (Möglichkeit 4) | |||
* Es gibt aber auch einige Stellwerke, die die GlSpT nur auf dem Nstp haben. Hier sind noch nicht alle Details klar: | |||
** GlSpT und GlESpT nur auf dem Nstp. Sperrbalken als Befahrbarkeitssperre, die auf der Tafel unbedienbar ist. Sperrung der Signale davon unabhängig. (Aus meiner Sicht Bestätigung eines Signaltechnikers erforderlich.) | |||
** GlSpT und GlESpT nur auf dem Nstp, sperrt/entsperrt aber nur die Signale. (Soll wohl in Hamm so sein.) | |||
== Stelltisch == | == Stelltisch == | ||
[[Kategorie:Bauanleitungen]] | [[Kategorie:Bauanleitungen]] | ||
Aktuelle Version vom 5. März 2023, 22:39 Uhr
| Dieser Artikel behandelt den Bau eines Nummernstellpults Bauform 1970. Für die Bedienung siehe Bedienung Nummernstellpult. |
Dieser Artikel ist aktuell für die zukünftige Version (0.1.0.0) der Simulation.
| Diese Seite ist noch nicht fertig. |
In dieser Anleitung wird der Bau des Nummernstellpults in der späteren Serienbauform von etwa 1970 an beschrieben. Es werden die zur Verfügung stehenden Relaisgruppen vorgestellt, und es wird das Grundprinzip der Anlage erklärt.
Vorbedingungen
Stellwerk
Das Stellwerk sollte bereits vollständig errichtet worden sein, es ist darüber hinaus sinnvoll, das Stellwerk schon weitestgehend zu testen. Im Regelfall wird das Nummernstellpult bei Bedienhandlungen scheitern, wenn diese an der Stelltafel ebenfalls nicht funktionieren. Das Nummernstellpult sollte als eine der letzten Einrichtungen angelegt werden - sollte es von einem anderen Stellwerk ferngesteuerte Bereiche im eigenen Stellwerk geben, so sollte das Nummernstellpult auf jeden Fall nach der Fernsteuerung errichtet werden.
Das Nummernstellpult 1970 unterstützt zur Zeit nur die Bauform Sp Dr S60 vollständig. Eine direkte Bedienung des Sp Dr S59 ist über Adapterschaltungen möglich, eine direkte Unterstützung ist aber geplant. Weitere Bauformen sind über die Fernsteuerung in der Regel problemlos bedienbar.
Relaisanlage: Anschaltgruppen
Nummernstellpult-Zentralgruppe
Die Zentralgruppe ist der zentrale Knotenpunkt der Nummernstellpult-Anlage. An diese Gruppe werden einerseits die Bedienplätze, andererseits die Koppelgruppen angeschlossen. In einer Nummernstellpult-Anlage gibt es genau eine solche Gruppe. In welcher Relaisanlage diese Anschaltgruppe aufgebaut ist, ist prinzipiell nicht von Bedeutung, es hat sich jedoch durchgesetzt, die Gruppe in der Hauptrelaisanlage des Stellwerks unterzubringen.
Die Gruppe hat folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Anzahl Koppelgruppen | Array | Anzahl der Koppelgruppen-Stecker für diese Gruppe | Jeder Anschaltbereich des Stellwerks benötigt eine Koppelgruppe. Diese werden an der Zentralgruppe mit dieser verbunden. Hier muss daher die Anzahl entsprechend heraufgestellt werden, um dann im zweiten Schritt die Koppelgruppen mit der Zentralgruppe zu verbinden. |
Nummernstellpult-Koppelgruppe
Die Koppelgruppe ist der verlängerte Arm des Nummernstellpults. Diese Anschaltgruppe sitzt in jeder Relaisanlage bzw. in jedem Anschaltbereich, in dem es etwas zu bedienen gibt. Sie sitzt also in der oder den Relaisanlagen des Stellwerks, sowie gegebenenfalls auch in den Zentrale-Relaisanlagen, falls das eigene Stellwerk andere Stellwerke fernsteuert. Diese Relaisanlagen müssen alle mit der Relaisanlage verbunden werden, in der sich die Zentalgruppe befindet, damit die Koppelgruppen mit dieser verbunden werden können. Die Relaisanlage, in der sich die Zentralgruppe befindet, bracht dabei in der Regel auch eine Nummernstellpult-Koppelgruppe, da die Zentralgruppe keine Bedienhandlungen an die Relaisanlage abgeben kann.
Die Koppelgruppe muss nicht in Relaisanlagen, in denen es keine zu bedienenden Einrichtungen gibt. Dazu zählen beispielsweise dedizierte Relaisanlagen für die Zugnummernmeldeanlage.
Die Gruppe hat folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Kilometrierung | Checkbox | Kilometrierung der Strecke dieses Anschaltbereichs. Befindet sich das Einfahrsignal A links auf dem Tisch, so ist die Kilometrierungsrichtung nach rechts. Ist das Einfahrsignal A rechts auf dem Tisch, so ist die Richtung umgekehrt. | Dieser Parameter beeinflusst die automatische Richtungserkennung der Zusatzgruppen. |
Relaisanlage: Arraygruppen
Koppelgruppen-Stecker
Der Koppelgruppen-Stecker in der Nummernstellpult-Zentralgruppe erlaubt es, Koppelgruppen mit der Zentralgruppe zu verbinden. Dabei muss eine Relaisanlage-zu-Relaisanlage-Verbindung existieren, damit die Koppelgruppe verbunden werden kann. Die Bedienhandlungen über das Nummernstellpult werden dann von der Zentralgruppe durch den Stecker an die Koppelgruppen verteilt, die diese dann an die Relaisanlage abgeben. Auch Gruppentastenbedienungen werden über diesen Weg abgegeben.
| Parameter | Typ | Funktion |
|---|---|---|
| Nummernstellpult-Koppelgruppe | Schnittstelle | Kommandoschnittstelle der Koppelgruppe, mit der kommuniziert werden soll |
| Bahnhofsnummer | Ganzzahl | Dreistellige Nummer des Bahnhofs, um mit dem Nummernstellpult Bedienungen mit der BfT durchführen zu können |
Interne Speichergruppe
Die interne Speichergruppe wird direkt im Bedienplatz konfiguriert und ist nur aus diesem erreichbar. Abgesehen davon verhält sich die Gruppe wie die externe Speichergruppe und besitzt auch den Parameter für die Vorbelegung der Felder. Für weitere Einzelheiten siehe die Ausführungen zur externen Speichergruppe.
Relaisanlage: Spurlose Gruppen
NSTP-Bedienplatz
Vom Bedienplatz gehen alle Bedienhandlungen aus. Viele Leuchtmelderanzeigen spiegeln zusätzlich den Status des Stellwerks wider. Der Bedienplatz muss mit dem Bedienplatzeingang der Zentralgruppe verbunden werden, dafür braucht die Relaisanlage, in der sich der Bedienplatz befindet, eine Verbindung in die der Zentralgruppe, falls der Bedienplatz nicht in der selben Anlage ist. Die Platzierung in der selben Relaisanlage ist keine Pflicht. Es kann bis zu 5 Bedienplätze geben.
Folgende Parameter stehen zur Verfügung:
| Parameter | Typ | Funktion |
|---|---|---|
| NSTP-Zentralgruppe | Schnittstelle | Bedienplatzschnittstelle der Zentralgruppe, mit der kommuniziert werden soll |
| Bedienplatznummer | Ganzzahl | Eindeutige Nummer dieses Bedienplatzes. Zählung beginnt bei 1, möglich sind bis zu 5 Bedienplätze, also 1-5 |
| Start-Speichernummer | Ganzzahl | Bei Start ausgewählte Speichergruppe, wobei interne Speichergruppen bevorzugt behandelt werden. Zählung beginnt bei 0, möglich sind bis zu 8 Speichergruppen, also 0-7 |
| Anzahl interner Speichergruppen | Array | Konfiguration der internen Speichergruppen, diese sind nur von diesem Bedienplatz aus ansteuerbar |
| Durchfahrtasten | Texteingabe | Hier können vorhandene Durchfahrtasten mit 6-stelligen Start- und Zielangaben belegt werden. Diese vordefinierten Fahrwege können dann vom Pult per Tastendruck abgerufen werden, ohne dass Speicher genutzt werden müssen oder die Nummern manuell eingegeben werden müssen. Nur wenige Stellwerke besitzen diese Tasten |
Auf den Bedienplatz werden die Tasten des Pults verbunden, im Regelfall auch die Gruppentasten. Leuchtmelder und Spezialfälle wie die KWT können allerdings noch nicht mit dem Nummernstellpult bedient werden, hier ist das Tischfeld direkt auf die Relaisanlage des Stellwerks zu verbinden oder die Stelltafel zu nutzen.
NSTP externe Speichergruppe
Die Speichergruppe ermöglicht es, oft benötigte Fahrstraßen abzuspeichern und bei Bedarf abzurufen. Es sind nur 6-stellige Eingaben in den Speicher möglich. Diese Variante ist von allen angeschlossenen Bedienpulten erreich- und bedienbar. Dabei sollte vermieden werden, mit mehreren Pulten gleichzeitig eine Speichergruppe zu bearbeiten. Die Speichergruppen werden mit der Zentralgruppe des Nummernstellpults verbunden. Technisch können bis zu 12 Speicherfelder auf dem Stelltisch an eine Speichergruppe angeschlossen werden. Die Gruppe erkennt automatisch, wie viele Felder angeschlossen wurden. Die Felder müssen dabei ohne Lücke beginnend bei Feld 1 angebunden werden. Eine Anbindung mit Lücken ist nicht erlaubt, es können aber weniger als 12 Felder angeschlossen werden.
Folgende Parameter stellt die Gruppe zur Verfügung:
| Parameter | Typ | Funktion |
|---|---|---|
| NSTP-Zentralgruppe | Schnittstelle | Speicherschnittstelle der Zentralgruppe, mit der kommuniziert werden soll |
| Speichernummer | Ganzzahl | Nummer der Speichergruppe, wobei interne Speichergruppen bevorzugt behandelt werden. Zählung beginnt bei 0, möglich sind bis zu 8 Speichergruppen, also 0-7 |
| Vorbelegungen der Felder 1-12 | Texteingaben | Hier können die Felder des Speichers vorbelegt werden. Beim Speichern beziehungsweise beim Start der Simulation werden diese Einstellungen geladen und überschreiben den Inhalt der jeweiligen Felder des Speichers. Wird die Eingabe leer gelassen, geschieht keine Änderung. Während des Betriebs können alle Felder des Speichers frei durch den Fahrdienstleiter beschrieben, geändert oder gelöscht werden |
Relaisanlage: Zusatzgruppen
Die Zusatzgruppen übermitteln die Stellbefehle an die einzelnen Relaisgruppen des Stellwerks. Jedes Element, welches über das Nummernstellpult bedient werden soll benötigt dabei eine solche Zusatzgruppe. Die Einstellung der Kilometrierung in der Koppelgruppe bestimmt dabei maßgeblich die Richtungsentscheidung der Automatik. Die Richtungsautomatik versucht dabei anhand des Buchstabens des Signals, beziehungsweise anhand der Nummer eines Blocksignals (ob gerade oder ungerade) zu erkennen, in welche Richtung es steht. Speziell bei Durchrutschwegen, Sperrsignalen oder komplizierteren Anlagen muss dabei nachgearbeitet werden.
NSTP-Erlaubnisadapter
Dieser Adapter sitzt auf der Anpassungsgruppe des Selbstblocks und ermöglicht die Bedienung der Erlaubnisabgabe. Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion |
|---|---|---|
| Erlaubnis-Eingabenummer | Texteingabe | Optionale Überschreibung der NSTP-Feldnummer. Leer um Nummer dieser Gruppe zu verwenden. Erlaubte Zeichen: 0-9. Trenner für mehrere: ; / |
Die Erlaubnis wird mit den Zugstraßentasten (ZT) bedient, ist jedoch richtungsunabhängig und besitzt daher keinen Parameter, um die Richtung einzustellen.
NSTP-D-Weg-Adapter
Dieser Adapter ermöglicht die Bedienung von Durchrutschwegen in Fahrstraßenbedienungen. Diese Gruppen müssen immer bearbeitet werden, um die Nummer des Durchrutschwegs festzulegen. Dabei werden die Durchrutschwege in der Regel vom Signal an aufsteigend durchnummeriert. Die Taste am Signal ist dabei die ZT1, die darauf folgende Taste die ZT2 und so weiter. Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion |
|---|---|---|
| D-Weg-Eingabenummer | Texteingabe | Optionale Überschreibung der NSTP-Feldnummer. Leer um Nummer dieser Gruppe zu verwenden. Erlaubte Zeichen: 0-9. Trenner für mehrere: ; / |
| D-Weg-Richtung | Combobox | Richtung dieses D-Wegs. Bei automatischer Erkennung wird nur der Gruppenname verwendet |
| D-Weg-Nummer | Ganzzahl | Die D-Wege sind für die ZTx-Bedienung durchnummeriert, in der Regel vom Signal ab aufsteigend |
NSTP-Fahrstraßenadapter
Dieser Adapter ermöglicht das Stellen von Fahrstraßen oder das Bedienen von Signalen mit einigen Gruppentasten. Diese Gruppe besitzt eine Gegenrichtungsoption, die beispielsweise benötigt wird, wenn auf die freie Strecke ausgefahren werden soll - analog zur signaltasteG. Die Gegenrichtungsoption ist dabei standardmäßig durch das leere Eingabefeld unwirksam und muss immer manuell konfiguriert werden. Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion |
|---|---|---|
| Start-Eingabenummer | Texteingabe | Optionale Überschreibung der NSTP-Feldnummer. Leer um Nummer dieser Gruppe zu verwenden. Erlaubte Zeichen: 0-9. Trenner für mehrere: ; / |
| Signalrichtung | Combobox | Richtung dieses Signals. Bei automatischer Erkennung wird nur der Gruppenname verwendet |
| Gegenrichtung-Eingabenummer | Texteingabe | Name für die Gegenrichtungsziele. Leer: Nicht verfügbar. Erlaubte Zeichen: 0-9. Trenner für mehrere: ; / |
Diese Gruppe ist für die meisten Fahrstraßengruppen geeignet, ebenso für Selbstblocksignale, Zentralblock und Teilfahrstraßen.
NSTP-Zusatz-Fahrstraßenadapter
Dieser Adapter stellt die Optionen des Fahrstraßenadapters ein zweites Mal unabhängig von dem Fahrstraßenadapter bereit. Mit dieser Gruppe lassen sich Spezialfälle, beispielsweise Gleisdreiecke bzw. U-Fahrten im Stellbereich abbilden, sie sollte im Regelfall nicht zur Anwendung kommen.
NSTP-Nahstellbereichsadapter
Dieser Adapter ermöglicht die Bedienung von Nahstellbereichen über die dreistellige Nummer am Nummernstellpult. Es kann auch vorkommen, dass eine direkte Nahstellbereichstaste inklusive Leuchtmelder auf dem Nummernstellpult angebracht sind. In diesem Fall wird diese Gruppe dann nicht benötigt, und die Bedienung des Nahstellbereichs findet ohne Beteiligung des Nummernstellpults statt. Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion |
|---|---|---|
| Nahstellbereich-Eingabenummer | Texteingabe | Optionale Überschreibung der NSTP-Feldnummer. Leer um Nummer dieser Gruppe zu verwenden. Erlaubte Zeichen: 0-9. Trenner für mehrere: ; / |
NSTP-Weichenadapter
Dieser Adapter ermöglicht die Bedienung von Weichen mit dem Nummernstellpult. Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion |
|---|---|---|
| Weichen-Eingabenummer | Texteingabe | Optionale Überschreibung der NSTP-Feldnummer. Leer um Nummer dieser Gruppe zu verwenden. Erlaubte Zeichen: 0-9. Trenner für mehrere: ; / |
Spezialfall: Gleisdreiecke / U-Fahrten im Stellbereich
Der Spezialfall bei U-Fahrten und Gleisdreiecken soll am rechts dargestellten Beispiel aus Dortmund-Dorstfeld erklärt werden. Die blaue Strecke stellt ein U dar. Züge, die von unten das Gleis befahren, befahren dieses Gleis in Fahrtrichtung links (sowohl logisch für das Nummernstellpult als auch in der Außenanlage). Wenn der Zug dann oben am Signal 651 vorbei kommt, fährt er in Fahrtrichtung rechts. Solch eine Fahrtrichtungsänderung ist im Normalfall für das Nummernstellpult nicht logisch nachstellbar. Die Bedienung einer solchen Fahrt 702->651 und umgekehrt nach 751 würde fehlschlagen.
Um diese Bedienhandlung zu ermöglichen wurde der NSTP-Zusatz-Fahrstraßenadapter entwickelt. Er stellt die Parameter aus dem NSTP-Fahrstraßenadapter ein zweites Mal für die selbe Gruppe bereit. Im hier vorliegenden Fall reicht es, wenn der reguläre Adapter auf die normale Fahrtrichtung (hier also Richtung rechts bei 651 und 751) konfiguriert wird, und der Zusatz-Adapter auf die Fahrtrichtung in Gegenrichtung. Die Gruppe wird damit praktisch bei beiden Bedienrichtungen durch das Nummernstellpult angesprochen. Eine Nutzung des Gegenrichtung-Parameters für diese Situation ist nicht möglich, da hier keine Gegenrichtungsbedienung stattfindet (kein Streckenblock).
Damit diese Verschaltung funktionieren kann, müssen die so verschalteten Signale unterschiedliche Signalnamen haben. Ein theoretisches Gleis mit den Signalen N001 und P001 würde sich nicht auf diese Weise bedienen lassen, weil dann beide Signale angesprochen würden - eines müsste dementsprechend eine andere Nummer erhalten, so wie in diesem Fall mit den Nummern 651 und 751.
Spezialfall: Überdrücken von Anschaltbereichsgrenzen
Bei Teilfahrstraßen existiert oft die Möglichkeit, bestimmte oft benötigte Teilfahrstraßen zu überdrücken. Dabei handelt es sich um eine Bedienhandlung, die nur mit dem Nummernstellpult möglich ist und nicht an der Tafel ausgeführt werden kann. Das rechte Beispiel zeigt die Situation zwischen Dortmund-Lütgendortmund oben (blau) und Lütgendortmund Abzweig unten (orange). Die Gleise 521 und 525 können dabei mittels Nummernstellpult überdrückt werden.
Beispiel 562622
Soll jetzt beispielsweise die Fahrstraße von 562 nach 622 eingestellt werden, so bedient der Fahrdienstleiter 562622 auf dem Nummernstellpult. Diese Bedienhandlung bedient demnach den Startpunkt 562 einerseits, und den Endpunkt 622 andererseits. Die Teilfahrstraßen werden nicht bedient, dementsprechend bleibt die Bedienhandlung ohne Erfolg. Um dieses Überdrücken zu ermöglichen, müssen im NSTP-Fahrstraßenadapter weitere Eingabenummern für Start und Gegenrichtung konfiguriert werden. Wenn die Nummern explizit konfiguriert werden, müssen auch immer die Nummern des Elements selbst dort eingetragen sein. Um die Teilfahrstraße auf dem Abzweig-Teil (orange) ansprechen zu können für unser aktuelles Beispiel, muss diese Gruppe mit der Zielnummer, also der 622, angesteuert werden können, und zwar für die Gegenrichtung. Ähnlich sieht es für die Teilfahrstraße auf der oberen, blauen Seite aus. Hier muss zusätzlich die Startnummer 562 eingetragen werden, damit diese Gruppe aktiviert wird. Durch diese zusätzlichen Nummern werden jetzt 4 Tasten in zwei Anschaltbereichen gleichzeitig bedient: 562 (Start), 622 (Gegenrichtung von 521 unten), 622 (Ziel) und 562 (Start von 521 oben).
Würden wir im unteren Bereich die Teilfahrstraße als Gegenrichtung auf die 562 konfigurieren, wären keine Fahrstraßen mit dieser Nummer mehr möglich, da dann mehr als 2 Tasten bedient würden, sodass das Sp Dr S60 die Bedienung ablehnen würde. Daher müssen die Nummern überkreuz konfiguriert werden - der jeweilige Start- bzw. Zielpunkt der Fahrstraße im anderen Anschaltbereich. Dass wir insgesamt 4 Tasten gleichzeitig bedienen, ist kein Problem, da es sich um unterschiedliche Anschaltbereiche handelt.
Beispiel 622562
Der Fall für die selbe Fahrstraße, bloß in Gegenrichtung, ist ganz ähnlich gelegt. Hier benötigen wir in der oberen Teilfahrstraße für die Gegenrichtung das Ziel, also 562. In der unteren Teilfahrstraße dagegen benötigen wir als Start zusätzlich die 622. Wollen wir also das Überdrücken für beide Fahrtrichtungen gleichermaßen erlauben, werden die Eingabenummern für die Teilfahrstraßen genau gleich aufgebaut.
Beispielkonfiguration
Angenommen, beide Beispiele wurden umgesetzt, so sieht die Konfiguration wie folgt aus:
Teilfahrstraße 521 Dortmund-Lütgendortmund (oben, blau)
- Start-Eingabenummer: 521;562
- Gegenrichtung-Eingabenummer: 521;562
Teilfahrstraße 521 Lütgendortmund Abzweig (unten, orange)
- Start-Eingabenummer: 521;622
- Gegenrichtung-Eingabenummer: 521;622
Weitere Überdrückfahrstraßen können einfach ergänzt werden, indem die Start- und Zielnummern nach dem Schema hinzugefügt werden.
Wichtig: Überdrückfahrstraßen zwischen bestimmten Start- und Zielpunkten können nur über eine Teilfahrstraße konfiguriert werden. Würde die gleiche Konfiguration über eine theoretisch parallel liegende Teilfahrstraße 520 ebenfalls durchgeführt, würde damit die Bedienung der entsprechenden Signale verhindert, da dann die 2-Tasten-Regel nicht eingehalten würde.
Fahrstraßenwahl
Durch die Konfiguration des Überdrückens kann es zu ungewollten Nebeneffekten kommen, wenn Fahrstraßen gestellt werden, die die Anschaltbereichsgrenze nicht übertreten, beispielsweise hier bei 591561. Gesetzt den Fall, dass diese Nummern für das Überdrücken auch in den Teilfahrstraßen oben eingerichtet sind, kann eine Wannenfahrt über die Weichen 527 und 524 einlaufen, da die Teilfahrstraßen dort mitbedient werden. Eine konkrete Lösung hier ist, für die Teilfahrstraße 525 im Bereich Dortmund-Lütgendortmund (oben, blau) die Weiche 524 mittels Fahrstraßenwahl in Linkslage zu setzen. Auf diese Problematik sollte bei der Einrichtung der Überdrückfahrstraßen geachtet werden.
Spezialfall: Ferngesteuerte DrS2-Stellwerke
Wenn man ein ferngesteuertes DrS2-Stellwerk hat, setzt man im Regelfall eine Zusatzgruppe Fahrstraßenadapter auf den Gleistastenverteiler. Da diese jedoch nur Links oder Rechts wirkt, muss man zusätzlich die Gruppe "Zusatz-Fahrstraßenadapter" setzen und diese für die andere Richtung konfigurieren.
Wenn Signale mehrere D-Wege haben setzt man stattdessen die Zusatzgruppe "D-Weg-Adapter".
Wird die Konstruktion noch komplizierter, kann man auch die Gruppe "Zugstraßenadaptergruppe" aus der Stelltischanpassung West verwenden, um Signalgruppen zu duplizieren.
Noch in Untersuchung bzw. noch in Arbeit
Sperren im Nummernstellpult
Der Schlitz bei den Nstp-Nummern kann unterschiedlich angesteuert sein.
- (Nstp-Vorserie: Gelbe Ausleuchtung, siehe Beschreibung der Vorserie.)
- Signalsperrmelder: Leuchtet rot, wenn mindestens ein Signalsperrmelder eines angrenzenden Signals leuchtet. Wirkung: Ausfahrten und Einfahrten mit D-Weg nicht mehr möglich. Diese Stellwerke haben keine GlSpT / GlS. (Möglichkeit 1)
- Befahrbarkeitssperre mit FSpT oder GlSpT auf der Wand und auf dem Nstp: Die Befahrbarkeitssperre wird durch den roten Schlitz angezeigt. Siehe z.B. Ortsstellwerke Lengerich. (Möglichkeit 4)
- Es gibt aber auch einige Stellwerke, die die GlSpT nur auf dem Nstp haben. Hier sind noch nicht alle Details klar:
- GlSpT und GlESpT nur auf dem Nstp. Sperrbalken als Befahrbarkeitssperre, die auf der Tafel unbedienbar ist. Sperrung der Signale davon unabhängig. (Aus meiner Sicht Bestätigung eines Signaltechnikers erforderlich.)
- GlSpT und GlESpT nur auf dem Nstp, sperrt/entsperrt aber nur die Signale. (Soll wohl in Hamm so sein.)