Bauanleitung Fernsteuerung: Unterschied zwischen den Versionen

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In diesem Artikel ist von zwei Stellwerken die Rede, um den Überblick zu wahren werden entsprechende Farben verwendet:
In diesem Artikel ist von zwei Stellwerken die Rede, um den Überblick zu wahren werden entsprechende Farben verwendet:
* das '''<span style="color:#0000FF">fernsteuernde</span>''' Stellwerk wird oft auch nur <span style="color:#0000FF">Zentrale</span> oder <span style="color:#0000FF">Zentralstellwerk</span> genannt. Von hier aus wird im Regelfall bedient. Im Code werden die zugehörigen Gruppen mit <span style="color:#0000FF">Deserializer</span> (nach der Richtung der LM) bezeichnet. Die Relaisgruppen haben derzeit den Zusatz <span style="color:#0000FF">(fs)</span>.
* das '''<span style="color:#0000FF">fernsteuernde</span>''' Stellwerk wird oft auch nur <span style="color:#0000FF">Zentrale</span> oder <span style="color:#0000FF">Zentralstellwerk</span> genannt. Von hier aus wird im Regelfall bedient.  
* das '''<span style="color:#FF0000">fern''zu''steuernde</span>''' Stellwerk wird oft auch nur <span style="color:#FF0000">Ort</span> oder <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerk</span> genannt. Von hier aus wird nur im Störungsfall bedient, oder, falls lokale Gegebenheiten dies notwendig machen.  Im Code und in den Relaisgruppen werden die zugehörigen Gruppen mit <span style="color:#FF0000">Serializer</span> (nach der Richtung der LM) bezeichnet.
* das '''<span style="color:#FF0000">örtliche</span>''' Stellwerk wird oft auch nur <span style="color:#FF0000">Ort</span> oder <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerk</span> genannt. Von hier aus wird nur im Störungsfall bedient, oder, falls lokale Gegebenheiten dies notwendig machen.  


=== Stellwerk ===
=== Stellwerk ===


* Das <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerk</span> ''sollte'' eines sein, mit dem die Fernsteuerung kompatibel ist. Aktuell zählen folgende Bauformen dazu:
* Das <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerk</span> Stellwerk ''sollte'' eines sein, mit dem die Fernsteuerung kompatibel ist. Aktuell zählen folgende Bauformen dazu:
** Sp Dr S60
** Sp Dr S60
** das vereinfachte Fahrstraßenstellwerk, (in großen Teilen,) insbesondere in der Konfiguration als
** das vereinfachte Fahrstraßenstellwerk in großen Teilen, insbesondere konfiguriert als
*** Dr S2
*** Dr S2
*** sowie vermutlich auch als Dr I
*** Dr I
** andere Bauformen können, funktionieren, dies ist aber nicht garantiert
** andere Bauformen können, sofern sie intern mit kompatiblen Schnittstellen- und Signalnamen arbeiten, funktionieren, dies ist aber nicht garantiert
*** Vorraussetzung ist die Nutzung der selben Schnittstellen- und Signalnamen
* Das <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerk</span> Stellwerk '''muss''' bereits vollständig in StellSi gebaut sein.  
* Das <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerk</span> sollte bereits vollständig in StellSi gebaut sein.
** Dazu zählen:
** Gruppen, die Leuchtmelder oder Tasten ansteuern sollten bereits angelegt sein
*** Signale, Weichen, Fahrstraßen, D-Wege
*** Signale, Weichen, Fahrstraßen, D-Wege
*** (Selbst-)Blockstrecken zu den Nachbarn
*** (Selbst-)Blockstrecken zu den Nachbarn
*** Bahnübergänge (derzeit nicht möglich)
*** Bahnübergänge (derzeit nicht möglich)
** Komponenten, die auf Zusatzgruppen basieren und die die Tastenbedienung sowohl im F- also auch im O-Betrieb manipulieren, '''müssen''' bereits angelegt sein
*** <s>Zugnummernmeldeanlage</s> '''Wichtig: ZNs sind aktuell nicht mit der Fernsteuerung kompatibel! ZN bitte zurückstellen. '''
** Auch Komponenten, die selbst Zusatzgruppen einsetzen, '''müssen''' bereits angelegt sein, dazu zählen:
*** Selbststellbetrieb oder Zuglenkung
*** Selbststellbetrieb oder Zuglenkung
*** Nahstellbetrieb
*** Nahstellbereiche
*** Bei nachträglicher Installation ist müssen die Zusatzgruppen (s. unten.) für die betroffenen Gruppen nach dem Einbau gelöscht, wieder aktiviert und neu konfigruiert werden.
** Komponenten, die die Tastenbedienung oder die Ausleuchtung nur im Ortstisch manipulieren, müssen '''nach''' der Fernsteuerung angelegt werden, dazu zählen
** Komponenten, die die Tastenbedienung oder die Ausleuchtung nur im Ortstisch manipulieren '''müssen ''nach''''' der Fernsteuerung angelegt werden.
*** Stelltischausschalttaste (derzeit nicht möglich)
*** Stelltischausschalttaste (derzeit nicht verfügbar)
** '''Wichtig: Zugnummernmeldeanlage bitte zurückstellen! Konzept wird demnächst aktualisiert bzw. an die fs angepasst!'''
** Ortstisch
** Ortstisch
*** Nicht unbedingt notwendig, aber empfohlen, damit Netzwerkspiel möglich ist, und um das Stellwerk vorab testen zu können
*** Nicht unbedingt notwendig, aber empfohlen, damit Netzwerkspiel möglich ist, und, um das Stellwerk vorab testen zu können
*** Diverse Diagnosemöglichkeiten gehen im Zentralstellwerk nicht, außerdem ist die Verzögerung der Fernsteuerung unter Umständen irreführend.
*** Diagnose von Problemen ist mit dem Ortstisch und ohne Verzögerung erheblich einfacher
*** Ortstisch, Relais- und Außenanlage des Ortsstellwerkes sollten im Ordner des Ortsstellwerkes gespeichert werden.
* Das <span style="color:#0000FF">Zentralstellwerk</span> ''sollte'' ebenfalls eines sein, welches mit der Fernsteuerung kompatibel ist
* Das <span style="color:#0000FF">Zentralstellwerk</span> ist eine eigenständige Relaisanlage.
** Da bei Tischfeldern weitestgehend kompatible Signale verwendet werden, wird es funktionieren. Möglicherweise stimmt dann aber die charakteristische Ausleuchtung für das Zentralstellwerk nicht überein
** Derzeit verfügen nur die Siemens-196x-Felder (und vermutlich demnächst auch die Siemens-194x-Felder) über kompatible Felder für Meldeprüfung und Co.
** Die Tischfelder der Stellwerksbauform müssen spezielle Gruppentasten und Melder für die Fernsteuerung besitzen, dies ist aktuell nur bei Siemens-196x und (teilweise) Siemens-194x der Fall
** Ob eine weitere Relaisanlage für den Bahnhof des Zentralstellwerkes vorhanden ist, und welche Bauform diese ggf. hat ist egal.
** Es kann ein eigener Tisch für die Fernsteuerung vorhanden sein oder das Stellwerk kann in einen anderen Tisch integriert sein.
** Ein möglicher Zusatztisch und die Relaisanlage für Fernsteuerung sollten im Ordner der Zentrale gespeichert werden.


== Vorbereitungen ==
== Vorbereitungen ==
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Dafür benötigen wir eine zusätzliche Relaisanlage für das <span style="color:#0000FF">Zentralstellwerk</span>, welche die Relaisgruppen enthält, um die Signale <span style="color:#FF0000">vom Ortsstellwerk</span> auszuwerten und auf den dafür vorgesehenen Tischfeldern anzuzeigen.  
Dafür benötigen wir eine zusätzliche Relaisanlage für das <span style="color:#0000FF">Zentralstellwerk</span>, welche die Relaisgruppen enthält, um die Signale <span style="color:#FF0000">vom Ortsstellwerk</span> auszuwerten und auf den dafür vorgesehenen Tischfeldern anzuzeigen.  


Dabei wird als Namensschema empfohlen, die Relaisanlage mit '''Zentralstellwerk: Ortsstellwerk-Anlage''' zu benennen, wobei entsprechende Kürzel verwendet werden können. Beispielsweise könnte eine solche Relaisanlage den Namen "Ofu: Oe-Anlage" tragen.  
Dabei wird als Namensschema empfohlen, die Relaisanlage mit '''Zentralstellwerk: Ortsstellwerk-Anlage''' zu benennen, wobei entsprechende Kürzel verwendet werden können. Beispielsweise könnte eine solche Relaisanlage den Namen "Ofu: Oe-Anlage" tragen. Diese Relaisanlage wird im Ordner des <span style="color:#0000FF">Zentralstellwerks</span> abgelegt, genauso wie alle zur Zentrale gehörigen Stelltische.  


In diese neu erstellte Relaisanlage sollte nun die Fernsteuerungsbibliothek importiert werden. Diese befindet sich relativ zum StellSi-Pfad an folgendem Ort '''\lib\relaisanlagen\deutschland\relais\fernsteuerungen\fernsteuerungs-tec-demo.stwb'''.  
In diese neu erstellte Relaisanlage sollte nun die Fernsteuerungsbibliothek importiert werden. Diese befindet sich relativ zum StellSi-Pfad an folgendem Ort '''\lib\relaisanlagen\deutschland\relais\fernsteuerungen\fernsteuerungs-tec-demo.stwb'''.  
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Nach dem ein Blinker erstellt wurde, benötigen wir ein Streckenfernmeldekabel (Tab ganz rechts, Pfeile benutzen!), dieses stellt die Verbindung zum <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerk</span> her. Für den Namen kann hier ein geeigneter eingegeben werden, dies dient lediglich zur Unterscheidung, sollte es mehrere Fernmeldekabel geben. Ein Beispiel wäre: "Fernsteuerungskabel Ofu<->Oe". Die UUID wird automatisch gesetzt, diese benötigen wir im nächsten Schritt!
Nach dem ein Blinker erstellt wurde, benötigen wir ein Streckenfernmeldekabel (Tab ganz rechts, Pfeile benutzen!), dieses stellt die Verbindung zum <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerk</span> her. Für den Namen kann hier ein geeigneter eingegeben werden, dies dient lediglich zur Unterscheidung, sollte es mehrere Fernmeldekabel geben. Ein Beispiel wäre: "Fernsteuerungskabel Ofu<->Oe". Die UUID wird automatisch gesetzt, diese benötigen wir im nächsten Schritt!


Wenn die Fernsteuerung einen eigenen Tisch hat, solltet die Relaisanlage bereits vor dem Platzieren der Felder angelegt werden.
Dabei wird bei kompletten Neubauten empfohlen, diese Relaisanlage bereits anzulegen, bevor die Tischfelder platziert werden.  


Wenn sie in einem anderen Tisch integriert ist, kann sie auch später angelegt werden. Nach dem Anlegen der Relaisanlage sollten dann alle Gruppentasten, die für den Anschaltbereich der Fernsteuerung zuständig sind, auf die entsprechende Relaisanlage umgestellt werden.
Die Relaisanlage der <span style="color:#0000FF">Zentrale</span> benötigt keine weiteren Abhängigkeiten, insbesondere keinen Link auf die Außenanlagen. '''Ein Link auf die Relaisanlage des Ortes darf nicht erstellt werden, dafür ist das gerade erstellte Fernmeldekabel zuständig.'''
 
Erweiterungen wie Tastenstellpult mit Vorwahltasten oder Nummernstellpulte können wie gewohnt (analog zur Bedienung mehrerer Anschaltbereiche) angeschlossen werden.  
Die Relaisanlage der Zentrale benötigt im Grundsatz keine weiteren Abhängigkeiten, insbesondere weder einen Link auf die Relaisanlage des Ortsstellwerkes noch auf Außenanlagen. Erweiterungen wie Tastenstellpult mit Vorwahltasten oder Nummernstellpulte können wie gewohnt (analog zur Bedienung mehrerer Anschaltbereiche) angeschlossen werden.


=== Relaisanlage im Ortsstellwerk vorbereiten ===
=== Relaisanlage im Ortsstellwerk vorbereiten ===


Hierbei handelt es sich nicht um eine neue Relaisanlage. Die Komponenten der Fernsteuerung werden direkt in der Relaisanlage des Stellwerkes integriert. Hier muss nun ebenfalls die Fernsteuerungsbibliothek importiert werden. Danach wird hier ebenfalls ein Streckenfernmeldekabel erstellt, '''wichtig ist hierbei, dass die UUID, die wir vom Zentralstellwerk kopiert haben hier eingefügt wird!''' (Hinweis: Die Konzepte für Telefon und ZN gehen derzeit in die Richtung, dass es sinniger ist, das Kabel im Ortsstellwerk in der Außenanlage anzulegen. Das Konzept kann sich aber noch ändern und die Anpassungen sind eigentlich schnell gemacht.)
Hierbei handelt es sich nicht um eine neue Relaisanlage. Die Komponenten der Fernsteuerung werden direkt in der Relaisanlage des Stellwerkes integriert. Hier muss nun ebenfalls die Fernsteuerungsbibliothek importiert werden. Danach wird hier ebenfalls ein Streckenfernmeldekabel erstellt, '''wichtig ist hierbei, dass die UUID, die wir vom Zentralstellwerk kopiert haben hier eingefügt wird!'''


== Bau im <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerk</span> ==
== Bau im <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerk</span> ==
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Zusätzlich existiert eine weitere Option, diese ist nur von Interesse, falls der Ort ein Fahrstraßenstellwerk ist:
Zusätzlich existiert eine weitere Option, diese ist nur von Interesse, falls der Ort ein Fahrstraßenstellwerk ist:


* Fernsteuerung installiert Laufkette. Es gibt Fahrstraßenstellwerke, insbesonder Dr S2, die selber keinen Weichenselbstlauf besitzen, aber durch die Fernsteuerung einen nachgerüstet bekommen. Dieser Selbstlauf ist allerdings nur aktiv, falls die Fernsteuerung im Fernbetrieb läuft. Für diese Option muss die Fernsteuerung mit der Relaisanlage des Fahrstraßenstellwerks zusammenarbeiten, was derzeit nur beim vereinfachten Fahrstraßenstellwerk funktioniert. Wenn das Ortsstellwerk eine eigene Laufkette besitzt, so ist hier die Option "nein" zu wählen. '''Standardwert: Nein'''
* Fernsteuerung installiert Laufkette. Es gibt Fahrstraßenstellwerke, speziell das Dr S2, die selber keinen Weichenselbstlauf besitzen, aber durch die Fernsteuerung einen nachgerüstet bekommen. Dieser Selbstlauf ist allerdings nur aktiv, falls die Fernsteuerung im Fernbetrieb läuft. Sollte das <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerk</span> eine eigene Laufkette besitzen, so ist hier die Option "nein" zu wählen. '''Standardwert: Nein'''


==== Anschaltgruppen Gruppentasten-'''Serializer''' ====
==== Anschaltgruppen Gruppentasten-'''Serializer''' ====
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Diese Zusatzgruppe sitzt auf Tastenverteilern im Fahrstraßenstellwerk.  
Diese Zusatzgruppe sitzt auf Tastenverteilern im Fahrstraßenstellwerk.  
Spezialfall: da es Gleise geben kann mit zwei begrenzenden Hauptsignalen können hier auch zwei Adressen konfiguriert werden. Sollte es nur ein Signal geben, kann die zweite Adresse auf 0 belassen werden.


==== Erlaubnis-Serializer ====
==== Erlaubnis-Serializer ====
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Diese Zusatzgruppe sitzt auf zusätzlichen D-Wegen. Sie wird nur benötigt, wenn es an einem Signal mehr als einen D-Weg geben sollte.  
Diese Zusatzgruppe sitzt auf zusätzlichen D-Wegen. Sie wird nur benötigt, wenn es an einem Signal mehr als einen D-Weg geben sollte.  
=== Konfiguration Zusatzschaltungen ===


Nachdem die Zusatzgruppen "angehakt" wurden, installieren diese in der zugrundeliegenden Relaisgruppe eine oder mehrere neue Optionen. Diese müssen im nachhinein konfiguriert werden, damit die Fernsteuerung funktionieren kann. Jede Zusatzgruppe bietet folgende Option an:
Nachdem die Zusatzgruppen "angehakt" wurden, installieren diese in der zugrundeliegenden Relaisgruppe eine oder mehrere neue Optionen. Diese müssen im nachhinein konfiguriert werden, damit die Fernsteuerung funktionieren kann. Jede Zusatzgruppe bietet folgende Option an:
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* Standard-Durchrutschweg. Hier kann eine D-Weg-Gruppe angegeben werden, die verwendet werden soll. Dies ist nur möglich, wenn es an diesem Signal keinen weiteren D-Weg geben sollte, verhindert aber, dass eine weitere ID benötigt wird, um den D-Weg anzusteuern. Sollte es weitere Wahl-D-Wege geben, muss für alle D-Wege an diesem Signal der separate D-Weg-Serializer verwendet werden.
* Standard-Durchrutschweg. Hier kann eine D-Weg-Gruppe angegeben werden, die verwendet werden soll. Dies ist nur möglich, wenn es an diesem Signal keinen weiteren D-Weg geben sollte, verhindert aber, dass eine weitere ID benötigt wird, um den D-Weg anzusteuern. Sollte es weitere Wahl-D-Wege geben, muss für alle D-Wege an diesem Signal der separate D-Weg-Serializer verwendet werden.


=== Spezialfall: Selbststell-Serializer ===
Einen Spezialfall bildet der "Selbststellmelder Serializer". Dieser ist eine spurlose Gruppe, keine Zusatzgruppe. Neben der obligatorischen ID können dort bis zu 10 SB-Regeln angegeben werden. Diese Gruppe sammelt dann die entsprechenden SB-Leuchtmelder-Signale ein und sendet diese durch die Fernsteuerung.


Nachdem für jede Relais- oder Spurgruppe die neuen Optionen konfiguriert wurden (u.A. die Fernsteuerungsadresse) ist die Konfiguration des <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerkes</span> abgeschlossen.  
Nachdem für jede Relais- oder Spurgruppe die neuen Optionen konfiguriert wurden (u.A. die Fernsteuerungsadresse) ist die Konfiguration des <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerkes</span> abgeschlossen.  
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== Bau im <span style="color:#0000FF">Zentralstellwerk</span> ==
== Bau im <span style="color:#0000FF">Zentralstellwerk</span> ==


-- tbc ---
Alle Gruppen werden in der oben neu angelegten Relaisanlage erstellt, nicht in einer bereits existierenden.
 
=== Anschaltgruppen ===
 
Die Fernsteuerung bietet auch für diese Seite eigene Anchaltgruppen. Hier sind ausschließlich die '''Deserializer''' von Interesse.
 
==== Anschaltgruppe '''Deserializer''' ====
 
Dies ist das Gegenüber zum oben vorgestellten Serializer. Hier kommen alle Übertragungen <span style="color:#FF0000">vom Ortsstellwerk</span> an, sie werden daraufhin an die passende Relaisgruppe weitergeleitet. Folgende Optionen können in der Anschaltgruppe konfiguriert werden:
 
* '''Fernmeldekabel'''. Hier wird aus der eigenen Relaisanlage das weiter oben erstellte Streckenfernmeldekabel referenziert.
* Weichenlage permanent anzeigen. Manche Fernsteuerungen zeigen die Weichenlage ständig an, so als wäre die Stelltischeinschalttaste (StT) bedient worden. '''Standardwert: aus'''
 
Zusätzlich existieren eine Reihe Optionen, um Ausleuchtungs- und Meldereinstellungen, die durch die Relaisanlage gesetzt werden, zentral zu steuern. Damit kann an einer Stelle das Aussehen der Tischfelder mit wenig Aufwand angepasst werden, da viele Fernsteuerungen auf bestimmte Leuchtmelder verzichten. Diese Optionen sind äquivalent zu den Parametern im Tischfeld-Editor und werden daher nicht gesondert erläutert.
 
==== Anschaltgruppen Gruppentasten-'''Deserializer''' ====
 
Dies sind die Gruppen, die als Gegenüber zu den Gruppentasten-Serializern funktionieren. Es müssen entsprechend 6 (oder 5, falls es keine BÜ gibt) vorhanden sein, '''ihre ID (dies ist die einzige Option, die hier zu konfigurieren ist) muss mit dem Serializer <span style="color:#FF0000">im Ortsstellwerk</span> übereinstimmen!'''
 
=== Spurlose Gruppen ===


Die Spurlosen Gruppen sind jeweils das Gegenstück zu den Zusatzschaltungen im Ortsstellwerk. Sie empfangen den zuletzt gültigen Zustand der Relaisgruppen im Ortsstellwerk und stellen diesen zur Anzeige auf einem oder mehreren Tischfeldern bereit. Gleichzeitig sind sie auch dafür zuständig, Bedienhandlungen zu registrieren und zum Ort zu übertragen. Die Relaisgruppen finden sich im Tab "spurlose Gruppen" unter der Kategorie "Fs-Techdemo v2", sie werden im folgenden erläutert.


== Skizze Anleitung zum Zusammenbau ==
'''Für jede Zusatzgruppe <span style="color:#FF0000">im Ort</span> wird hier eine entsprechende Empfangsgruppe benötigt! Die hier eingestellte ID muss genau die selbe sein, die für die Zusatzgruppe verwendet wurde!'''
-- vorrübergehend bis zur Fertigstellung der Anleitung --


* Ortsstellwerk fertig bauen! Auch incl. SB, wenn der im Ortsstellwerk vorhanden ist! (Kann aber auch sein, dass der nur in der Zentrale vorhanden ist.)
==== D-Weg-Ziel (fs) ====
* Neue RelA in der Zentrale anlegen, dass die fs-Komponenten enthält. Nur dem Stelltisch des Zentralstellwerkes hinzufügen, das wird nicht mit dem Ortsstellwerk verbunden, weil man ansonnsten nicht mehr beide unabhängig voneinander laden könnte.
* Der "normalen" RelA des Ortsstw und der RelA der Zentrale die stwb fs hinzufügen
* Das Ortsstellwerk bekommt die mit "Serializer" bezeichneten Gruppen bzw. Anschaltgruppen, die Zentrale die mit "(fs)"
* In der RelA Zentrale fs ein erweitertes Fernmeldekabel für fs anlegen
* In der Aa Ortsstw dito, beiden die gleiche UUID geben.
* Anschaltgruppen der fs hinzufügen und konfigurieren. Müssen teilw. mit ihrer Hauptanschaltgruppe verbunden werden. Je im Ortsstw und in der Zentrale die gleichen IDs zuordnen (0 ist reserviert)
* Im Ortsstellwerk wird das meiste über Zusatzgruppen konfiguriert. Reiter Zusatzschaltungen, Schaltunglinks auswählen, betroffene Gruppe rechts. Die konfiguration erfolgt dort, wo die orignal-Gruppen liegen, also im Spurplan bei S60 bzw. in den Spurlosen Gruppen im fstr-Stw.
* In der Zentrale werden spurlose Gruppen angelegt.
* Den auch je zusammengehörige IDs zuweisen.
* Manche Gruppen können zusammengefasst werden, etwa Fahrstraßengruppen und Signalgruppen (Ort) und Fahrstraßensignalgruppen (Zentrale) können die selbe ID bekommen.
* Auf die Maximale ID in der Anschaltgruppe achten.
* Ein frühzeitiges Anschließen eines FBM und FGrM empfiehlt sich. Tasten sind mit dem F- bzw. O-Modus vergleischweise kompliziert. Darauf achten, dass die Gruppentasten der Zentrale an der richtigen RelA hängen, wenn der Zentralen-Tisch noch einen eigenen Bereich hat. Ggf. kann es derzeit auch nötig sein, an geeigneten Stellen StellSi Neuzustarten.
* ... (Platz für weiter Tips)


Diese Relaisgruppe ist dafür zuständig, Tastendrücke für zusätzliche D-Wege zu verarbeiten. Diese Gruppe wird bei Signalen mit nur einem D-Weg nicht zwingenderweise benötigt. Siehe dazu die Hinweise unter [[Bauanleitung Fernsteuerung#D-Weg-Serializer|D-Weg-Serializer]].


==== Erlaubnisgruppe (fs) ====
Diese Relaisgruppe empfängt den Zustand der Erlaubnis und auch eine angefügte Gleisfreimeldung. Sie sendet Bedienhandlungen der Erlaubnistaste.
==== Gleisgruppe (fs) ====
Diese Relaisgruppe empfängt den Belegtzustand der Gleisgruppe im Ort und sendet Bedienhandlungen der Blockprüftaste, Achszählertaste oder der Gleistaste.
==== Gleistastenverteilergruppe (fs) [nur Fstr] ====
Diese Relaisgruppe emuliert den Tastenverteiler, um auf Fahrstraßenstellwerken das richtige Ziel auszuwählen. Sollte es sich um ein Gleis handeln mit zwei begrenzenden Hauptsignalen, so existiert eine weitere ID. Für diese muss hier ein zweiter Verteiler verbaut werden, welcher die entsprechende Adresse bedient.
Der Tastenverteiler bietet darüber hinaus noch eine Option an:
* Signal- und Fahrstraßengruppe des Signals. Der Verteiler bedient gleichzeitig auch das Startsignal, sonst könnten keine Ausfahrstraßen eingestellt werden. Daher wird hier die Referenz zur Signal- und Fahrstraßengruppe (fs) benötigt.
==== Selbststellmelder (fs) ====
Diese Relaisgruppe empfängt die Leuchtmelder des Selbststellbetriebs.
==== Signal- und Fahrstraßengruppe (fs) ====
Diese Relaisgruppe empfängt Signal- und Fahrstraßenmelder sowie angehängte Gleisfreimeldungen. Sie versendet Bedienhandlungen von Zug- und Rangiertasten. Zu beachten ist hier, dass es sich hier um eine zusammengefasste Gruppe handelt.
==== Vorsignalgruppe (fs) ====
Diese Relaisgruppe empfängt den Zustand von Vorsignalen.
==== Weichengruppe (fs) ====
Diese Relaisgruppe empfängt den Zustand von Weichen. Sie versendet Bedienhandlungen der Weichentaste.
=== Konfiguration Tischfelder ===
Nachdem alle benötigten spurlosen Gruppen verbaut wurden, müssen jetzt noch die Tischfelder auf dem Tisch bzw der Tafel im Zentralstellwerk konfiguriert werden.
'''Alle Tischfelder werden ausschließlich auf die neu erstellte Relaisanlage für die Fernsteuerung konfiguriert, nicht auf die Relaisanlage des <span style="color:#FF0000">ferngesteuerten</span> Stellwerkes!'''
Bis auf einige wenige Ausnahmen ist die Konfiguration der Tischfelder wie in einem normalen Stellwerk auch vorzunehmen.
==== Selbststellmelder im grünen Gruppentastenblock ====
Mit einer Gruppe können über die Fernsteuerung bis zu 10 Leuchtmelder übertragen werden. Die Relaisgruppe stellt für jeden Leuchtmelder eine eigene Schnittstelle zur Verfügung. Daher ist darauf zu achten, die passende Schnittstelle auszuwählen.
==== Signale/Fahrstraßen ====
Da es sich hierbei um eine kombinierte Gruppe handelt, sind für Signalfelder die meisten Schnittstellenwähler mit der entsprechenden Kombigruppe zu belegen. Dazu zählen hauptsächlich:
* Hauptsignal
* Fahstraßengruppe
* Taste oben bzw unten
==== Gleistastenverteiler (nur Fstr) ====
Da wie schon erwähnt der Gleistastenverteiler das Startsignal mitbedient, muss für Signalfelder von Ausfahr- oder Zwischensignalen die entsprechende Taste auf den passenden Verteiler verbunden werden.
== Abschluss ==
Nach dem nun die Relaisanlagen erstellt wurden und die Tischfelder verbunden sind, kann nun der Funktionstest stattfinden. Dazu kann entweder die [[Bedienung Fernsteuerung#Meldeprüfung / MPrT|Meldeprüfung]] ausgelöst werden, um einen Refresh der Fernsteuerung zu starten, oder alternativ StellSi neugestartet werden. Danach sollten alle Signale aufleuchten und beispielsweise die Erlaubnis angezeigt werden. Sollten sich Weichen oder Signale seltsam verhalten, so sollten die IDs kontrolliert werden. Kollisionen dort könnten die Ursache sein.
Ist der Funktionstest abgeschlossen, ist damit auch der Bau der Fernsteuerung beendet. Speichern nicht vergessen!


== Anhang ==
== Anhang ==
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Diese Tabelle ist als Empfehlung anzusehen. Die Puffer-Bereiche können nach eigenem Ermessen größer ausfallen oder komplett ausgelassen werden.  
Diese Tabelle ist als Empfehlung anzusehen. Die Puffer-Bereiche können nach eigenem Ermessen größer ausfallen oder komplett ausgelassen werden. Generell gilt, dass melderlose Gruppen (wie z.B. die Gleistastenverteiler) ans Ende gestellt werden können.  
 
Kleinere dreigleisige Stellwerke liegen im Bereich von 50 Adressen (Herbertshofen 59). Fahrstraßenstellwerke mit Gleistasten haben tendentiell etwas mehr (Belm 65). Mittlere Stellwerke liegen im Bereich von 100 Adressen.


Generell gilt, dass melderlose Gruppen (wie z.B. die Gleistastenverteiler) ans Ende gestellt werden können.
=== Beispiele für Adress-Bereiche ===


* Kleine Stellwerke mit S60-Technik: circa 50 - 60 Adressen.
* Kleine Fahrstraßenstellwerke: circe 60-70 Adressen.
* Mittelgroße Stellwerke mit S60-Technik: von 80 an, aber auch gern mehr als 100 Adressen.


[[Kategorie:Bauanleitungen]]
[[Kategorie:Bauanleitungen]]

Version vom 5. April 2018, 20:35 Uhr

Dieser Artikel behandelt den Bau einer Fernsteuerung. Für die Bedienung, siehe Bedienung Fernsteuerung.

In dieser Anleitung soll der Bau einer Fernsteuerung für StellSi beschrieben werden. Dabei wird hauptsächlich auf den Zusammenbau der Relaisanlage eingegangen, sowie auf die Spezialfälle, die hier zu beachten sind. Die restlichen Informationen sind dem Artikel Tutorial:Stellwerkseditor zu entnehmen.

Vorbedingungen

Terminologie

In diesem Artikel ist von zwei Stellwerken die Rede, um den Überblick zu wahren werden entsprechende Farben verwendet:

  • das fernsteuernde Stellwerk wird oft auch nur Zentrale oder Zentralstellwerk genannt. Von hier aus wird im Regelfall bedient.
  • das örtliche Stellwerk wird oft auch nur Ort oder Ortsstellwerk genannt. Von hier aus wird nur im Störungsfall bedient, oder, falls lokale Gegebenheiten dies notwendig machen.

Stellwerk

  • Das Ortsstellwerk Stellwerk sollte eines sein, mit dem die Fernsteuerung kompatibel ist. Aktuell zählen folgende Bauformen dazu:
    • Sp Dr S60
    • das vereinfachte Fahrstraßenstellwerk in großen Teilen, insbesondere konfiguriert als
      • Dr S2
      • Dr I
    • andere Bauformen können, sofern sie intern mit kompatiblen Schnittstellen- und Signalnamen arbeiten, funktionieren, dies ist aber nicht garantiert
  • Das Ortsstellwerk Stellwerk muss bereits vollständig in StellSi gebaut sein.
    • Dazu zählen:
      • Signale, Weichen, Fahrstraßen, D-Wege
      • (Selbst-)Blockstrecken zu den Nachbarn
      • Bahnübergänge (derzeit nicht möglich)
      • Zugnummernmeldeanlage Wichtig: ZNs sind aktuell nicht mit der Fernsteuerung kompatibel! ZN bitte zurückstellen.
    • Auch Komponenten, die selbst Zusatzgruppen einsetzen, müssen bereits angelegt sein, dazu zählen:
      • Selbststellbetrieb oder Zuglenkung
      • Nahstellbereiche
    • Komponenten, die die Tastenbedienung oder die Ausleuchtung nur im Ortstisch manipulieren, müssen nach der Fernsteuerung angelegt werden, dazu zählen
      • Stelltischausschalttaste (derzeit nicht möglich)
    • Ortstisch
      • Nicht unbedingt notwendig, aber empfohlen, damit Netzwerkspiel möglich ist, und, um das Stellwerk vorab testen zu können
      • Diagnose von Problemen ist mit dem Ortstisch und ohne Verzögerung erheblich einfacher
  • Das Zentralstellwerk sollte ebenfalls eines sein, welches mit der Fernsteuerung kompatibel ist
    • Da bei Tischfeldern weitestgehend kompatible Signale verwendet werden, wird es funktionieren. Möglicherweise stimmt dann aber die charakteristische Ausleuchtung für das Zentralstellwerk nicht überein
    • Die Tischfelder der Stellwerksbauform müssen spezielle Gruppentasten und Melder für die Fernsteuerung besitzen, dies ist aktuell nur bei Siemens-196x und (teilweise) Siemens-194x der Fall

Vorbereitungen

Sollten die Vorbedingungen erfüllt sein, kann mit dem Bau begonnen werden.

Relaisanlage für das Zentralstellwerk erstellen

Dafür benötigen wir eine zusätzliche Relaisanlage für das Zentralstellwerk, welche die Relaisgruppen enthält, um die Signale vom Ortsstellwerk auszuwerten und auf den dafür vorgesehenen Tischfeldern anzuzeigen.

Dabei wird als Namensschema empfohlen, die Relaisanlage mit Zentralstellwerk: Ortsstellwerk-Anlage zu benennen, wobei entsprechende Kürzel verwendet werden können. Beispielsweise könnte eine solche Relaisanlage den Namen "Ofu: Oe-Anlage" tragen. Diese Relaisanlage wird im Ordner des Zentralstellwerks abgelegt, genauso wie alle zur Zentrale gehörigen Stelltische.

In diese neu erstellte Relaisanlage sollte nun die Fernsteuerungsbibliothek importiert werden. Diese befindet sich relativ zum StellSi-Pfad an folgendem Ort \lib\relaisanlagen\deutschland\relais\fernsteuerungen\fernsteuerungs-tec-demo.stwb.

Nach dem ein Blinker erstellt wurde, benötigen wir ein Streckenfernmeldekabel (Tab ganz rechts, Pfeile benutzen!), dieses stellt die Verbindung zum Ortsstellwerk her. Für den Namen kann hier ein geeigneter eingegeben werden, dies dient lediglich zur Unterscheidung, sollte es mehrere Fernmeldekabel geben. Ein Beispiel wäre: "Fernsteuerungskabel Ofu<->Oe". Die UUID wird automatisch gesetzt, diese benötigen wir im nächsten Schritt!

Dabei wird bei kompletten Neubauten empfohlen, diese Relaisanlage bereits anzulegen, bevor die Tischfelder platziert werden.

Die Relaisanlage der Zentrale benötigt keine weiteren Abhängigkeiten, insbesondere keinen Link auf die Außenanlagen. Ein Link auf die Relaisanlage des Ortes darf nicht erstellt werden, dafür ist das gerade erstellte Fernmeldekabel zuständig. Erweiterungen wie Tastenstellpult mit Vorwahltasten oder Nummernstellpulte können wie gewohnt (analog zur Bedienung mehrerer Anschaltbereiche) angeschlossen werden.

Relaisanlage im Ortsstellwerk vorbereiten

Hierbei handelt es sich nicht um eine neue Relaisanlage. Die Komponenten der Fernsteuerung werden direkt in der Relaisanlage des Stellwerkes integriert. Hier muss nun ebenfalls die Fernsteuerungsbibliothek importiert werden. Danach wird hier ebenfalls ein Streckenfernmeldekabel erstellt, wichtig ist hierbei, dass die UUID, die wir vom Zentralstellwerk kopiert haben hier eingefügt wird!

Bau im Ortsstellwerk

Anschaltgruppen

Die Fernsteuerung bietet eigene Anschaltgruppen. Für dieses Stellwerk sind die Anschaltgruppen Serializer von Interesse.

Anschaltgruppe Serializer

Dies ist eine der wichtigsten Gruppen. Hier wird die Übertragung zum Zentralstellwerk geregelt, diese Gruppe ist auch dafür zuständig, die Zeitschlitze (gemeinhin IDs) anzuschalten, mit der die verschiedenen Relaisgruppen dann ihre Signale versenden. Folgende Optionen können in der Anschaltgruppe konfiguriert werden:

  • Zeit pro Zeichen. Um eine Verzögerung zu erhalten, wird nach jedem Ansteuern einer ID einige Millisekunden gewartet, bevor die nächste ID angesteuert wird. Dadurch ergibt sich eine gewisse Zeit, die von der Fernsteuerung benötigt wird, um ein mal komplett durch zu laufen. Empfohlener Wert: 0,05 - 0,12
  • Minimale Adresse. Empfohlener Wert: 1
  • Maximale Adresse. Relaisgruppen mit höherer ID werden niemals abgerufen, daher daran denken, diesen Wert bei Gelegenheit nach oben anzupassen.
  • Fahrwegausleuchtung. Manche Fernsteuerungen zeigen wie bei örtlich bedienten Stellwerken gewohnt eine "gelbe" Ausleuchtung bei bestehender Zugstraße. Falls die Fernsteuerung im Vorbild sich so verhält, kann diese Option genutzt werden. Bei vielen Fernsteuerungen ist die Weißausleuchtung nur bei Meldeprüfung zu sehen. Standardwert: aus
  • Fernmeldekabel. Hier wird aus der eigenen Relaisanlage das weiter oben erstellte Streckenfernmeldekabel referenziert.

Zusätzlich existiert eine weitere Option, diese ist nur von Interesse, falls der Ort ein Fahrstraßenstellwerk ist:

  • Fernsteuerung installiert Laufkette. Es gibt Fahrstraßenstellwerke, speziell das Dr S2, die selber keinen Weichenselbstlauf besitzen, aber durch die Fernsteuerung einen nachgerüstet bekommen. Dieser Selbstlauf ist allerdings nur aktiv, falls die Fernsteuerung im Fernbetrieb läuft. Sollte das Ortsstellwerk eine eigene Laufkette besitzen, so ist hier die Option "nein" zu wählen. Standardwert: Nein

Anschaltgruppen Gruppentasten-Serializer

Dies sind Anschaltgruppen, um die Gruppentasten-Funktionalität zu gewährleisten. Es gibt die Gruppen

  • Allgemein (Stromversorgung, Tag/Nacht-Umschaltung)
  • Bü ("gelbe" Gruppentasten zu Bahnübergängen)
  • Fernsteuerung ("weiße" Gruppentasten mit Fernsteuerungsfunktionen)
  • Signale ("rote" Gruppentasten zu Signalen)
  • Weichen ("blaue" Gruppentasten zu Weichen)
  • Zugstraßen ("grüne" Gruppentasten zu Zugstraßen)

Generell wird von jeder dieser Anschaltgruppen genau eine benötigt. Eine Ausnahme bildet die Gruppe für Bahnübergänge: falls es im Ort keine Bahnübergänge geben sollte, kann diese Gruppe ausgelassen werden.

Die Gruppentasten besitzen alle folgende Optionen:

  • Fernsteuerungsadresse. Hier wird der Zeitslot angegeben, in welchem die Gruppe senden darf. Dieser muss größer 0 sein (0 selbst wird nicht funktionieren) und sollte kleiner als die maximale Adresse (s.o.) sein. Gegebenenfalls muss im Nachhinein die maximale Adresse heraufgesetzt werden. Die Adresse (alternativ ID) darf sich nicht mit einer anderen Gruppe überschneiden, muss aber identisch mit dem Gegenstück sein. Siehe dazu auch die Hinweise zu IDs.

Bis auf die Anschaltgruppe für die Fernsteuertasten besitzen alle anderen noch eine weitere Option:

  • Anschaltgruppe Gruppentasten. Diese Option wird auf die Anschaltgruppe in der eigenen Relaisanlage gesetzt, dies ist notwendig, damit die Gruppentasten durch die Fernsteuerung bedient werden können.

Zusatzschaltungen

Die Zusatzschaltungen sind für mehrere Aufgaben zuständig. Sie speichern den aktuellen Zustand der Relaisgruppe zwischen, um diesen später durch die Fernsteuerung zur Zentrale zu senden. Gleichzeitig sind sie auch dafür zuständig, eine Bedienhandlung aus der Zentrale kommend lokal auszuführen. Es gibt mehrere Zusatzschaltungen, diese finden sich im Tab Zusatzschaltungen unter der Gruppierung "Bibliothek Fs-Techdemo v2". Diese werden im einzelnen erläutert.

Jede Zusatzschaltung "schlägt sich für eine oder mehrere Ziel-Gruppen vor". Dies sind auch die Gruppen, die hier garantiert funktionieren. Es ist auch möglich, eine nicht vorgeschlagene Gruppe zu verwenden, allerdings muss dies nicht funktionieren.

Gleis-Serializer

Diese Zusatzgruppe sitzt auf Gleisgruppen im S60 bzw auf Gleisfreimeldegruppen im Fahrstraßenstellwerk.

Gleistastenverteiler-Serializer (nur Fstr)

Diese Zusatzgruppe sitzt auf Tastenverteilern im Fahrstraßenstellwerk.

Spezialfall: da es Gleise geben kann mit zwei begrenzenden Hauptsignalen können hier auch zwei Adressen konfiguriert werden. Sollte es nur ein Signal geben, kann die zweite Adresse auf 0 belassen werden.

Erlaubnis-Serializer

Diese Zusatzgruppe sitzt auf Anpassungsgruppen für den Selbstblock. Diese Gruppe wird nur dort benötigt, wo eine Erlaubnis oder ein ASpM existiert.

Spezialfall: da die Anpassungsgruppe auch ein Zielpunkt für Fahrten ins Streckengleis ist, wird hier auch eine Zugstraßengruppe benötigt. Daher ist die Adresse für die Erlaubnisgruppe als "Fernsteuerungsadresse 2" angegeben

Weiche-Serializer

Diese Zusatzgruppe sitzt auf Weichen.

Signal-Serializer und Fahrstraße-Serializer

Dies sind wie alle anderen auch separate Gruppen für Signale (Haupt-, Sperr-, und Vorsignale) und Fahrstraßen/Zugstraßen. Allerdings ist die Übertragung so aufgebaut, dass diese die gleiche ID benutzen können!

Das heißt, für eine Fahrstraße und ein zugehöriges Signal werden nicht zwei, sondern nur eine ID benötigt!

D-Weg-Serializer

Diese Zusatzgruppe sitzt auf zusätzlichen D-Wegen. Sie wird nur benötigt, wenn es an einem Signal mehr als einen D-Weg geben sollte.

Konfiguration Zusatzschaltungen

Nachdem die Zusatzgruppen "angehakt" wurden, installieren diese in der zugrundeliegenden Relaisgruppe eine oder mehrere neue Optionen. Diese müssen im nachhinein konfiguriert werden, damit die Fernsteuerung funktionieren kann. Jede Zusatzgruppe bietet folgende Option an:

  • Fernsteuerungsadresse. Hier wird der Zeitslot angegeben, in welchem die Gruppe senden darf. Dieser muss größer 0 sein (0 selbst wird nicht funktionieren) und sollte kleiner als die maximale Adresse (s.o.) sein. Gegebenenfalls muss im Nachhinein die maximale Adresse heraufgesetzt werden. Die Adresse (alternativ ID) darf sich nicht mit einer anderen Gruppe überschneiden, muss aber identisch mit dem Gegenstück sein. Siehe dazu auch die Hinweise zu IDs.

Der Fahrstraßen-Serializer bietet darüber hinaus noch eine Option an:

  • Standard-Durchrutschweg. Hier kann eine D-Weg-Gruppe angegeben werden, die verwendet werden soll. Dies ist nur möglich, wenn es an diesem Signal keinen weiteren D-Weg geben sollte, verhindert aber, dass eine weitere ID benötigt wird, um den D-Weg anzusteuern. Sollte es weitere Wahl-D-Wege geben, muss für alle D-Wege an diesem Signal der separate D-Weg-Serializer verwendet werden.

Spezialfall: Selbststell-Serializer

Einen Spezialfall bildet der "Selbststellmelder Serializer". Dieser ist eine spurlose Gruppe, keine Zusatzgruppe. Neben der obligatorischen ID können dort bis zu 10 SB-Regeln angegeben werden. Diese Gruppe sammelt dann die entsprechenden SB-Leuchtmelder-Signale ein und sendet diese durch die Fernsteuerung.

Nachdem für jede Relais- oder Spurgruppe die neuen Optionen konfiguriert wurden (u.A. die Fernsteuerungsadresse) ist die Konfiguration des Ortsstellwerkes abgeschlossen.

Bau im Zentralstellwerk

Alle Gruppen werden in der oben neu angelegten Relaisanlage erstellt, nicht in einer bereits existierenden.

Anschaltgruppen

Die Fernsteuerung bietet auch für diese Seite eigene Anchaltgruppen. Hier sind ausschließlich die Deserializer von Interesse.

Anschaltgruppe Deserializer

Dies ist das Gegenüber zum oben vorgestellten Serializer. Hier kommen alle Übertragungen vom Ortsstellwerk an, sie werden daraufhin an die passende Relaisgruppe weitergeleitet. Folgende Optionen können in der Anschaltgruppe konfiguriert werden:

  • Fernmeldekabel. Hier wird aus der eigenen Relaisanlage das weiter oben erstellte Streckenfernmeldekabel referenziert.
  • Weichenlage permanent anzeigen. Manche Fernsteuerungen zeigen die Weichenlage ständig an, so als wäre die Stelltischeinschalttaste (StT) bedient worden. Standardwert: aus

Zusätzlich existieren eine Reihe Optionen, um Ausleuchtungs- und Meldereinstellungen, die durch die Relaisanlage gesetzt werden, zentral zu steuern. Damit kann an einer Stelle das Aussehen der Tischfelder mit wenig Aufwand angepasst werden, da viele Fernsteuerungen auf bestimmte Leuchtmelder verzichten. Diese Optionen sind äquivalent zu den Parametern im Tischfeld-Editor und werden daher nicht gesondert erläutert.

Anschaltgruppen Gruppentasten-Deserializer

Dies sind die Gruppen, die als Gegenüber zu den Gruppentasten-Serializern funktionieren. Es müssen entsprechend 6 (oder 5, falls es keine BÜ gibt) vorhanden sein, ihre ID (dies ist die einzige Option, die hier zu konfigurieren ist) muss mit dem Serializer im Ortsstellwerk übereinstimmen!

Spurlose Gruppen

Die Spurlosen Gruppen sind jeweils das Gegenstück zu den Zusatzschaltungen im Ortsstellwerk. Sie empfangen den zuletzt gültigen Zustand der Relaisgruppen im Ortsstellwerk und stellen diesen zur Anzeige auf einem oder mehreren Tischfeldern bereit. Gleichzeitig sind sie auch dafür zuständig, Bedienhandlungen zu registrieren und zum Ort zu übertragen. Die Relaisgruppen finden sich im Tab "spurlose Gruppen" unter der Kategorie "Fs-Techdemo v2", sie werden im folgenden erläutert.

Für jede Zusatzgruppe im Ort wird hier eine entsprechende Empfangsgruppe benötigt! Die hier eingestellte ID muss genau die selbe sein, die für die Zusatzgruppe verwendet wurde!

D-Weg-Ziel (fs)

Diese Relaisgruppe ist dafür zuständig, Tastendrücke für zusätzliche D-Wege zu verarbeiten. Diese Gruppe wird bei Signalen mit nur einem D-Weg nicht zwingenderweise benötigt. Siehe dazu die Hinweise unter D-Weg-Serializer.

Erlaubnisgruppe (fs)

Diese Relaisgruppe empfängt den Zustand der Erlaubnis und auch eine angefügte Gleisfreimeldung. Sie sendet Bedienhandlungen der Erlaubnistaste.

Gleisgruppe (fs)

Diese Relaisgruppe empfängt den Belegtzustand der Gleisgruppe im Ort und sendet Bedienhandlungen der Blockprüftaste, Achszählertaste oder der Gleistaste.

Gleistastenverteilergruppe (fs) [nur Fstr]

Diese Relaisgruppe emuliert den Tastenverteiler, um auf Fahrstraßenstellwerken das richtige Ziel auszuwählen. Sollte es sich um ein Gleis handeln mit zwei begrenzenden Hauptsignalen, so existiert eine weitere ID. Für diese muss hier ein zweiter Verteiler verbaut werden, welcher die entsprechende Adresse bedient.

Der Tastenverteiler bietet darüber hinaus noch eine Option an:

  • Signal- und Fahrstraßengruppe des Signals. Der Verteiler bedient gleichzeitig auch das Startsignal, sonst könnten keine Ausfahrstraßen eingestellt werden. Daher wird hier die Referenz zur Signal- und Fahrstraßengruppe (fs) benötigt.

Selbststellmelder (fs)

Diese Relaisgruppe empfängt die Leuchtmelder des Selbststellbetriebs.

Signal- und Fahrstraßengruppe (fs)

Diese Relaisgruppe empfängt Signal- und Fahrstraßenmelder sowie angehängte Gleisfreimeldungen. Sie versendet Bedienhandlungen von Zug- und Rangiertasten. Zu beachten ist hier, dass es sich hier um eine zusammengefasste Gruppe handelt.

Vorsignalgruppe (fs)

Diese Relaisgruppe empfängt den Zustand von Vorsignalen.

Weichengruppe (fs)

Diese Relaisgruppe empfängt den Zustand von Weichen. Sie versendet Bedienhandlungen der Weichentaste.

Konfiguration Tischfelder

Nachdem alle benötigten spurlosen Gruppen verbaut wurden, müssen jetzt noch die Tischfelder auf dem Tisch bzw der Tafel im Zentralstellwerk konfiguriert werden. Alle Tischfelder werden ausschließlich auf die neu erstellte Relaisanlage für die Fernsteuerung konfiguriert, nicht auf die Relaisanlage des ferngesteuerten Stellwerkes!

Bis auf einige wenige Ausnahmen ist die Konfiguration der Tischfelder wie in einem normalen Stellwerk auch vorzunehmen.

Selbststellmelder im grünen Gruppentastenblock

Mit einer Gruppe können über die Fernsteuerung bis zu 10 Leuchtmelder übertragen werden. Die Relaisgruppe stellt für jeden Leuchtmelder eine eigene Schnittstelle zur Verfügung. Daher ist darauf zu achten, die passende Schnittstelle auszuwählen.

Signale/Fahrstraßen

Da es sich hierbei um eine kombinierte Gruppe handelt, sind für Signalfelder die meisten Schnittstellenwähler mit der entsprechenden Kombigruppe zu belegen. Dazu zählen hauptsächlich:

  • Hauptsignal
  • Fahstraßengruppe
  • Taste oben bzw unten

Gleistastenverteiler (nur Fstr)

Da wie schon erwähnt der Gleistastenverteiler das Startsignal mitbedient, muss für Signalfelder von Ausfahr- oder Zwischensignalen die entsprechende Taste auf den passenden Verteiler verbunden werden.

Abschluss

Nach dem nun die Relaisanlagen erstellt wurden und die Tischfelder verbunden sind, kann nun der Funktionstest stattfinden. Dazu kann entweder die Meldeprüfung ausgelöst werden, um einen Refresh der Fernsteuerung zu starten, oder alternativ StellSi neugestartet werden. Danach sollten alle Signale aufleuchten und beispielsweise die Erlaubnis angezeigt werden. Sollten sich Weichen oder Signale seltsam verhalten, so sollten die IDs kontrolliert werden. Kollisionen dort könnten die Ursache sein.

Ist der Funktionstest abgeschlossen, ist damit auch der Bau der Fernsteuerung beendet. Speichern nicht vergessen!

Anhang

Empfohlene ID-Reihenfolge

IDs Verwendung
0 ungültig
1-6 Gruppentasten
7 Selbststellbetrieb, falls vorhanden
8-10 Puffer
11-A Erlaubnis
A+1-B Hauptsignale, Fahrstraßen (nur S60)
B+1-B+5 Puffer
B+6-C Vorsignale
C+1-C+5 Puffer
C+6-D Weichen
D+1-D+5 Puffer, mindestens 5 IDs
D+6-E Gleisfreimeldung
E+1-F D-Wege (nur S60)
F+1-F+5 Puffer
F+6-G Gleistastenverteiler (nur Fstr)

Diese Tabelle ist als Empfehlung anzusehen. Die Puffer-Bereiche können nach eigenem Ermessen größer ausfallen oder komplett ausgelassen werden. Generell gilt, dass melderlose Gruppen (wie z.B. die Gleistastenverteiler) ans Ende gestellt werden können.

Beispiele für Adress-Bereiche

  • Kleine Stellwerke mit S60-Technik: circa 50 - 60 Adressen.
  • Kleine Fahrstraßenstellwerke: circe 60-70 Adressen.
  • Mittelgroße Stellwerke mit S60-Technik: von 80 an, aber auch gern mehr als 100 Adressen.