Bauanleitung Fernsteuerung: Unterschied zwischen den Versionen
(Erlaubnisgruppen-Information und Signal/Zugstraßen-Serializer aktialisiert und experimentelles Vorgehen für Zentralanlage beschrieben) |
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{{Messagebox|RandFarbeLinks=#f28500|Symbol=Ambox_important.svg|Inhalt=Dieses Vorgehen ist noch experimentell. Es sind einige Nacharbeiten nötig und es kann sein, dass einige Funktionen nach der Konvertierung nicht wie vorgesehen funktionieren und Nacharbeiten benötigen. }} | |||
Um Zeit und Aufwand zu sparen kann eine vollständig nach [[Bauanleitung Fernsteuerung#Bau im Ortsstellwerk|Bau im Ortsstellwerk]] erstellte Relaisanlage konvertiert und angepasst werden, um danach als Fernsteuerungs-Relaisanlage im <span style="color:#0000FF">Zentralstellwerk</span> genutzt zu werden. Dazu muss zuerst das <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerk</span> vollständig konfiguriert worden sein, inklusive aller Adressen. | Um Zeit und Aufwand zu sparen kann eine vollständig nach [[Bauanleitung Fernsteuerung#Bau im Ortsstellwerk|Bau im Ortsstellwerk]] erstellte Relaisanlage konvertiert und angepasst werden, um danach als Fernsteuerungs-Relaisanlage im <span style="color:#0000FF">Zentralstellwerk</span> genutzt zu werden. Dazu muss zuerst das <span style="color:#FF0000">Ortsstellwerk</span> vollständig konfiguriert worden sein, inklusive aller Adressen. | ||
Version vom 30. April 2018, 20:01 Uhr
| Dieser Artikel behandelt den Bau einer Fernsteuerung. Für die Bedienung siehe Bedienung Fernsteuerung. |
In dieser Anleitung soll der Bau einer Fernsteuerung für StellSi beschrieben werden. Dabei wird hauptsächlich auf den Zusammenbau der Relaisanlage eingegangen, sowie auf die Spezialfälle, die hier zu beachten sind. Die restlichen Informationen sind dem Artikel Tutorial:Stellwerkseditor zu entnehmen.
Vorbedingungen
Terminologie
In diesem Artikel ist von zwei Stellwerken die Rede, um den Überblick zu wahren werden entsprechende Farben verwendet:
- das fernsteuernde Stellwerk wird oft auch nur Zentrale oder Zentralstellwerk genannt. Von hier aus wird im Regelfall bedient.
- das örtliche Stellwerk wird oft auch nur Ort oder Ortsstellwerk genannt. Von hier aus wird nur im Störungsfall bedient, oder, falls lokale Gegebenheiten dies notwendig machen.
Stellwerk
- Das Ortsstellwerk Stellwerk sollte eines sein, mit dem die Fernsteuerung kompatibel ist. Aktuell zählen folgende Bauformen dazu:
- Sp Dr S60
- das vereinfachte Fahrstraßenstellwerk in großen Teilen, insbesondere konfiguriert als
- Dr S2
- Dr I
- andere Bauformen können, sofern sie intern mit kompatiblen Schnittstellen- und Signalnamen arbeiten, funktionieren, dies ist aber nicht garantiert
- Das Ortsstellwerk Stellwerk muss bereits vollständig in StellSi gebaut sein.
- Dazu zählen:
- Signale, Weichen, Fahrstraßen, D-Wege
- (Selbst-)Blockstrecken zu den Nachbarn
- Bahnübergänge (derzeit nicht möglich)
ZugnummernmeldeanlageWichtig: ZNs sind aktuell nicht mit der Fernsteuerung kompatibel! ZN bitte zurückstellen.
- Auch Komponenten, die selbst Zusatzgruppen einsetzen, müssen bereits angelegt sein, dazu zählen:
- Selbststellbetrieb oder Zuglenkung
- Nahstellbereiche
- Bei nachträglicher Installation ist müssen die Zusatzgruppen für die fs (s. unten.) für die betroffenen Gruppen nach dem Einbau über den Punkt Erweitert... neu sortiert werden (derzeit Neusatrt erforderlich). Alternativ können sie auch gelöscht, wieder aktiviert und neu konfigruiert werden (kein Neustart erforderlich).
- Komponenten, die die Tastenbedienung oder die Ausleuchtung nur im Ortstisch manipulieren, müssen nach der Fernsteuerung angelegt werden, dazu zählen
- Stelltischausschalttaste (derzeit nicht möglich)
- Ortstisch
- Nicht unbedingt notwendig, aber empfohlen, damit Netzwerkspiel möglich ist, und, um das Stellwerk vorab testen zu können
- Diagnose von Problemen ist mit dem Ortstisch und ohne Verzögerung erheblich einfacher
- Dazu zählen:
- Die Tischfelder für das Zentralstellwerk benötigen zusätzliche Gruppentasten und Melder für die Fernsteuerung, diese sind aktuell nur bei Siemens-196x und (teilweise) Siemens-194x vorhanden
Vorbereitungen
Sollten die Vorbedingungen erfüllt sein, kann mit dem Bau begonnen werden.
Relaisanlage für das Zentralstellwerk erstellen
| Ein experimentelles aber zeitsparendes Vorgehen wird weiter unten beschrieben. Dieser Schritt wird dann nicht durchgeführt. |
Dafür benötigen wir eine zusätzliche Relaisanlage für das Zentralstellwerk, welche die Relaisgruppen enthält, um die Signale vom Ortsstellwerk auszuwerten und auf den dafür vorgesehenen Tischfeldern anzuzeigen.
Dabei wird als Namensschema empfohlen, die Relaisanlage mit Zentralstellwerk: Ortsstellwerk-Anlage zu benennen, wobei entsprechende Kürzel verwendet werden können. Beispielsweise könnte eine solche Relaisanlage den Namen "Ofu: Oe-Anlage" tragen. Diese Relaisanlage wird im Ordner des Zentralstellwerks abgelegt, genauso wie alle zur Zentrale gehörigen Stelltische.
In diese neu erstellte Relaisanlage sollte nun die Fernsteuerungsbibliothek importiert werden. Diese befindet sich relativ zum StellSi-Pfad an folgendem Ort \lib\relaisanlagen\deutschland\relais\fernsteuerungen\fernsteuerungs-tec-demo.stwb.
Nach dem ein Blinker erstellt wurde, benötigen wir ein Streckenfernmeldekabel (Tab ganz rechts, Pfeile benutzen!), dieses stellt die Verbindung zum Ortsstellwerk her. Für den Namen kann hier ein geeigneter eingegeben werden, dies dient lediglich zur Unterscheidung, sollte es mehrere Fernmeldekabel geben. Ein Beispiel wäre: "Fernsteuerungskabel Ofu<->Oe". Die UUID wird automatisch gesetzt, diese benötigen wir im nächsten Schritt!
Dabei wird bei kompletten Neubauten empfohlen, diese Relaisanlage bereits anzulegen, bevor die Tischfelder platziert werden.
Die Relaisanlage der Zentrale benötigt keine weiteren Abhängigkeiten, insbesondere keinen Link auf die Außenanlagen. Ein Link auf die Relaisanlage des Ortes darf nicht erstellt werden, dafür ist das gerade erstellte Fernmeldekabel zuständig. Erweiterungen wie Tastenstellpult mit Vorwahltasten oder Nummernstellpulte können wie gewohnt (analog zur Bedienung mehrerer Anschaltbereiche) angeschlossen werden.
Relaisanlage im Ortsstellwerk vorbereiten
Hierbei handelt es sich nicht um eine neue Relaisanlage. Die Komponenten der Fernsteuerung werden direkt in der Relaisanlage des Stellwerkes integriert. Hier muss nun ebenfalls die Fernsteuerungsbibliothek importiert werden. Danach wird hier ebenfalls ein Streckenfernmeldekabel erstellt, wichtig ist hierbei, dass die UUID, die wir vom Zentralstellwerk kopiert haben hier eingefügt wird!
Bau im Ortsstellwerk
Anschaltgruppen
Die Fernsteuerung bietet eigene Anschaltgruppen. Für dieses Stellwerk sind die Anschaltgruppen Serializer von Interesse.
Anschaltgruppe Serializer
Dies ist eine der wichtigsten Gruppen. Hier wird die Übertragung zum Zentralstellwerk geregelt, diese Gruppe ist auch dafür zuständig, die Zeitschlitze (gemeinhin IDs) anzuschalten, mit der die verschiedenen Relaisgruppen dann ihre Signale versenden. Folgende Optionen können in der Anschaltgruppe konfiguriert werden:
- Zeit pro Zeichen. Um eine Verzögerung zu erhalten, wird nach jedem Ansteuern einer ID einige Millisekunden gewartet, bevor die nächste ID angesteuert wird. Dadurch ergibt sich eine gewisse Zeit, die von der Fernsteuerung benötigt wird, um ein mal komplett durch zu laufen. Empfohlener Wert: 0,05 - 0,12
- Minimale Adresse. Empfohlener Wert: 1
- Maximale Adresse. Relaisgruppen mit höherer ID werden niemals abgerufen, daher daran denken, diesen Wert bei Gelegenheit nach oben anzupassen.
- Fahrwegausleuchtung. Manche Fernsteuerungen zeigen wie bei örtlich bedienten Stellwerken gewohnt eine "gelbe" Ausleuchtung bei bestehender Zugstraße. Falls die Fernsteuerung im Vorbild sich so verhält, kann diese Option genutzt werden. Bei vielen Fernsteuerungen ist die Weißausleuchtung nur bei Meldeprüfung zu sehen. Standardwert: aus
- Fernmeldekabel. Hier wird aus der eigenen Relaisanlage das weiter oben erstellte Streckenfernmeldekabel referenziert.
Zusätzlich existiert eine weitere Option, diese ist nur von Interesse, falls der Ort ein Fahrstraßenstellwerk ist:
- Fernsteuerung installiert Laufkette. Es gibt Fahrstraßenstellwerke, speziell das Dr S2, die selber keinen Weichenselbstlauf besitzen, aber durch die Fernsteuerung einen nachgerüstet bekommen. Dieser Selbstlauf ist allerdings nur aktiv, falls die Fernsteuerung im Fernbetrieb läuft. Sollte das Ortsstellwerk eine eigene Laufkette besitzen, so ist hier die Option "nein" zu wählen. Standardwert: Nein
Anschaltgruppen Gruppentasten-Serializer
Dies sind Anschaltgruppen, um die Gruppentasten-Funktionalität zu gewährleisten. Es gibt die Gruppen
- Allgemein (Stromversorgung, Tag/Nacht-Umschaltung)
- Bü ("gelbe" Gruppentasten zu Bahnübergängen)
- Fernsteuerung ("weiße" Gruppentasten mit Fernsteuerungsfunktionen)
- Signale ("rote" Gruppentasten zu Signalen)
- Weichen ("blaue" Gruppentasten zu Weichen)
- Zugstraßen ("grüne" Gruppentasten zu Zugstraßen)
Generell wird von jeder dieser Anschaltgruppen genau eine benötigt. Eine Ausnahme bildet die Gruppe für Bahnübergänge: falls es im Ort keine Bahnübergänge geben sollte, kann diese Gruppe ausgelassen werden.
Die Gruppentasten besitzen alle folgende Optionen:
- Fernsteuerungsadresse. Hier wird der Zeitslot angegeben, in welchem die Gruppe senden darf. Dieser muss größer 0 sein (0 selbst wird nicht funktionieren) und sollte kleiner als die maximale Adresse (s.o.) sein. Gegebenenfalls muss im Nachhinein die maximale Adresse heraufgesetzt werden. Die Adresse (alternativ ID) darf sich nicht mit einer anderen Gruppe überschneiden, muss aber identisch mit dem Gegenstück sein. Siehe dazu auch die Hinweise zu IDs.
Bis auf die Anschaltgruppe für die Fernsteuertasten besitzen alle anderen noch eine weitere Option:
- Anschaltgruppe Gruppentasten. Diese Option wird auf die Anschaltgruppe in der eigenen Relaisanlage gesetzt, dies ist notwendig, damit die Gruppentasten durch die Fernsteuerung bedient werden können.
Zusatzschaltungen
Die Zusatzschaltungen sind für mehrere Aufgaben zuständig. Sie speichern den aktuellen Zustand der Relaisgruppe zwischen, um diesen später durch die Fernsteuerung zur Zentrale zu senden. Gleichzeitig sind sie auch dafür zuständig, eine Bedienhandlung aus der Zentrale kommend lokal auszuführen. Es gibt mehrere Zusatzschaltungen, diese finden sich im Tab Zusatzschaltungen unter der Gruppierung "Bibliothek Fs-Techdemo v2". Diese werden im einzelnen erläutert.
Jede Zusatzschaltung "schlägt sich für eine oder mehrere Ziel-Gruppen vor". Dies sind auch die Gruppen, die hier garantiert funktionieren. Es ist auch möglich, eine nicht vorgeschlagene Gruppe zu verwenden, allerdings muss dies nicht funktionieren.
Gleis-Serializer
Diese Zusatzgruppe sitzt auf Gleisgruppen im S60 bzw auf Gleisfreimeldegruppen im Fahrstraßenstellwerk.
Gleistastenverteiler-Serializer (nur Fstr)
Diese Zusatzgruppe sitzt auf Tastenverteilern im Fahrstraßenstellwerk.
Spezialfall: da es Gleise geben kann mit zwei begrenzenden Hauptsignalen können hier auch zwei Adressen konfiguriert werden. Sollte es nur ein Signal geben, kann die zweite Adresse auf 0 belassen werden.
Erlaubnis-Serializer
Diese Zusatzgruppe sitzt auf Anpassungsgruppen für den Selbstblock. Sie stellt die Erlaubnis und den ASpM zur Verfügung, ebenso fungiert sie als Zielpunkt für Fahrten ins Streckengleis.
Weiche-Serializer
Diese Zusatzgruppe sitzt auf Weichen.
Signal-Serializer und Fahrstraße-Serializer
Dies sind wie alle anderen auch separate Gruppen für Signale (Haupt-, Sperr-, und Vorsignale) und Fahrstraßen/Zugstraßen. Allerdings ist die Übertragung so aufgebaut, dass diese die gleiche ID benutzen müssen!
Das heißt, für eine Fahrstraße und ein zugehöriges Signal werden nicht zwei, sondern nur eine ID verwendet!
D-Weg-Serializer
Diese Zusatzgruppe sitzt auf zusätzlichen D-Wegen. Sie wird nur benötigt, wenn es an einem Signal mehr als einen D-Weg geben sollte.
Konfiguration Zusatzschaltungen
Nachdem die Zusatzgruppen "angehakt" wurden, installieren diese in der zugrundeliegenden Relaisgruppe eine oder mehrere neue Optionen. Diese müssen im nachhinein konfiguriert werden, damit die Fernsteuerung funktionieren kann. Jede Zusatzgruppe bietet folgende Option an:
- Fernsteuerungsadresse. Hier wird der Zeitslot angegeben, in welchem die Gruppe senden darf. Dieser muss größer 0 sein (0 selbst wird nicht funktionieren) und sollte kleiner als die maximale Adresse (s.o.) sein. Gegebenenfalls muss im Nachhinein die maximale Adresse heraufgesetzt werden. Die Adresse (alternativ ID) darf sich nicht mit einer anderen Gruppe überschneiden, muss aber identisch mit dem Gegenstück sein. Siehe dazu auch die Hinweise zu IDs.
Der Fahrstraßen-Serializer bietet darüber hinaus noch eine Option an:
- Standard-Durchrutschweg. Hier kann eine D-Weg-Gruppe angegeben werden, die verwendet werden soll. Dies ist nur möglich, wenn es an diesem Signal keinen weiteren D-Weg geben sollte, verhindert aber, dass eine weitere ID benötigt wird, um den D-Weg anzusteuern. Sollte es weitere Wahl-D-Wege geben, muss für alle D-Wege an diesem Signal der separate D-Weg-Serializer verwendet werden.
Spezialfall: Selbststell-Serializer
Einen Spezialfall bildet der "Selbststellmelder Serializer". Dieser ist eine spurlose Gruppe, keine Zusatzgruppe. Neben der obligatorischen ID können dort bis zu 10 SB-Regeln angegeben werden. Diese Gruppe sammelt dann die entsprechenden SB-Leuchtmelder-Signale ein und sendet diese durch die Fernsteuerung.
Nachdem für jede Relais- oder Spurgruppe die neuen Optionen konfiguriert wurden (u.A. die Fernsteuerungsadresse) ist die Konfiguration des Ortsstellwerkes abgeschlossen.
Bau im Zentralstellwerk
Alle Gruppen werden in der oben neu angelegten Relaisanlage erstellt, nicht in einer bereits existierenden.
Anschaltgruppen
Die Fernsteuerung bietet auch für diese Seite eigene Anchaltgruppen. Hier sind ausschließlich die Deserializer von Interesse.
Anschaltgruppe Deserializer
Dies ist das Gegenüber zum oben vorgestellten Serializer. Hier kommen alle Übertragungen vom Ortsstellwerk an, sie werden daraufhin an die passende Relaisgruppe weitergeleitet. Folgende Optionen können in der Anschaltgruppe konfiguriert werden:
- Fernmeldekabel. Hier wird aus der eigenen Relaisanlage das weiter oben erstellte Streckenfernmeldekabel referenziert.
- Weichenlage permanent anzeigen. Manche Fernsteuerungen zeigen die Weichenlage ständig an, so als wäre die Stelltischeinschalttaste (StT) bedient worden. Standardwert: aus
Zusätzlich existieren eine Reihe Optionen, um Ausleuchtungs- und Meldereinstellungen, die durch die Relaisanlage gesetzt werden, zentral zu steuern. Damit kann an einer Stelle das Aussehen der Tischfelder mit wenig Aufwand angepasst werden, da viele Fernsteuerungen auf bestimmte Leuchtmelder verzichten. Diese Optionen sind äquivalent zu den Parametern im Tischfeld-Editor und werden daher nicht gesondert erläutert.
Anschaltgruppen Gruppentasten-Deserializer
Dies sind die Gruppen, die als Gegenüber zu den Gruppentasten-Serializern funktionieren. Es müssen entsprechend 6 (oder 5, falls es keine BÜ gibt) vorhanden sein, ihre ID (dies ist die einzige Option, die hier zu konfigurieren ist) muss mit dem Serializer im Ortsstellwerk übereinstimmen!
Spurlose Gruppen
Die Spurlosen Gruppen sind jeweils das Gegenstück zu den Zusatzschaltungen im Ortsstellwerk. Sie empfangen den zuletzt gültigen Zustand der Relaisgruppen im Ortsstellwerk und stellen diesen zur Anzeige auf einem oder mehreren Tischfeldern bereit. Gleichzeitig sind sie auch dafür zuständig, Bedienhandlungen zu registrieren und zum Ort zu übertragen. Die Relaisgruppen finden sich im Tab "spurlose Gruppen" unter der Kategorie "Fs-Techdemo v2", sie werden im folgenden erläutert.
Für jede Zusatzgruppe im Ort wird hier eine entsprechende Empfangsgruppe benötigt! Die hier eingestellte ID muss genau die selbe sein, die für die Zusatzgruppe verwendet wurde!
D-Weg-Ziel (fs)
Diese Relaisgruppe ist dafür zuständig, Tastendrücke für zusätzliche D-Wege zu verarbeiten. Diese Gruppe wird bei Signalen mit nur einem D-Weg nicht zwingenderweise benötigt. Siehe dazu die Hinweise unter D-Weg-Serializer.
Erlaubnisgruppe (fs)
Diese Relaisgruppe empfängt den Zustand der Erlaubnis und auch eine angefügte Gleisfreimeldung. Sie sendet Bedienhandlungen der Erlaubnistaste und der Zugstraßentaste.
Gleisgruppe (fs)
Diese Relaisgruppe empfängt den Belegtzustand der Gleisgruppe im Ort und sendet Bedienhandlungen der Blockprüftaste, Achszählertaste oder der Gleistaste.
Gleistastenverteilergruppe (fs) [nur Fstr]
Diese Relaisgruppe emuliert den Tastenverteiler, um auf Fahrstraßenstellwerken das richtige Ziel auszuwählen. Sollte es sich um ein Gleis handeln mit zwei begrenzenden Hauptsignalen, so existiert eine weitere ID. Für diese muss hier ein zweiter Verteiler verbaut werden, welcher die entsprechende Adresse bedient.
Der Tastenverteiler bietet darüber hinaus noch eine Option an:
- Signal- und Fahrstraßengruppe des Signals. Der Verteiler bedient gleichzeitig auch das Startsignal, sonst könnten keine Ausfahrstraßen eingestellt werden. Daher wird hier die Referenz zur Signal- und Fahrstraßengruppe (fs) benötigt.
Selbststellmelder (fs)
Diese Relaisgruppe empfängt die Leuchtmelder des Selbststellbetriebs.
Signal- und Fahrstraßengruppe (fs)
Diese Relaisgruppe empfängt Signal- und Fahrstraßenmelder sowie angehängte Gleisfreimeldungen. Sie versendet Bedienhandlungen von Zug- und Rangiertasten. Zu beachten ist hier, dass es sich hier um eine zusammengefasste Gruppe handelt.
Vorsignalgruppe (fs)
Diese Relaisgruppe empfängt den Zustand von Vorsignalen.
Weichengruppe (fs)
Diese Relaisgruppe empfängt den Zustand von Weichen. Sie versendet Bedienhandlungen der Weichentaste.
Konfiguration Tischfelder
Nachdem alle benötigten spurlosen Gruppen verbaut wurden, müssen jetzt noch die Tischfelder auf dem Tisch bzw der Tafel im Zentralstellwerk konfiguriert werden. Alle Tischfelder werden ausschließlich auf die neu erstellte Relaisanlage für die Fernsteuerung konfiguriert, nicht auf die Relaisanlage des ferngesteuerten Stellwerkes!
Bis auf einige wenige Ausnahmen ist die Konfiguration der Tischfelder wie in einem normalen Stellwerk auch vorzunehmen.
Bitte darauf achten, die Gruppentasten in der Zentrale auf die Anschaltgruppe der richtigen Relaisanlage (sprich, unsere "Ofu: Oe-Anlage") zu legen!
Selbststellmelder im grünen Gruppentastenblock
Mit einer Gruppe können über die Fernsteuerung bis zu 10 Leuchtmelder übertragen werden. Die Relaisgruppe stellt für jeden Leuchtmelder eine eigene Schnittstelle zur Verfügung. Daher ist darauf zu achten, die passende Schnittstelle auszuwählen.
Signale/Fahrstraßen
Da es sich hierbei um eine kombinierte Gruppe handelt, sind für Signalfelder die meisten Schnittstellenwähler mit der entsprechenden Kombigruppe zu belegen. Dazu zählen hauptsächlich:
- Hauptsignal
- Fahstraßengruppe
- Taste oben bzw unten
Gleistastenverteiler (nur Fstr)
Da wie schon erwähnt der Gleistastenverteiler das Startsignal mitbedient, muss für Signalfelder von Ausfahr- oder Zwischensignalen die entsprechende Taste auf den passenden Verteiler verbunden werden.
Abschluss
Nach dem nun die Relaisanlagen erstellt wurden und die Tischfelder verbunden sind, kann nun der Funktionstest stattfinden. Dazu kann entweder die Meldeprüfung ausgelöst werden, um einen Refresh der Fernsteuerung zu starten, oder alternativ StellSi neugestartet werden. Danach sollten alle Signale aufleuchten und beispielsweise die Erlaubnis angezeigt werden. Sollten sich Weichen oder Signale seltsam verhalten, so sollten die IDs kontrolliert werden. Kollisionen dort könnten die Ursache sein.
Ist der Funktionstest abgeschlossen, ist damit auch der Bau der Fernsteuerung beendet. Speichern nicht vergessen!
Experimentell: Erstellen der Zentrale durch Konvertieren
| Dieses Vorgehen ist noch experimentell. Es sind einige Nacharbeiten nötig und es kann sein, dass einige Funktionen nach der Konvertierung nicht wie vorgesehen funktionieren und Nacharbeiten benötigen. |
Um Zeit und Aufwand zu sparen kann eine vollständig nach Bau im Ortsstellwerk erstellte Relaisanlage konvertiert und angepasst werden, um danach als Fernsteuerungs-Relaisanlage im Zentralstellwerk genutzt zu werden. Dazu muss zuerst das Ortsstellwerk vollständig konfiguriert worden sein, inklusive aller Adressen.
Danach wird die gesamte Relaisanlage des Orts kopiert und mit dem passenden Namen (siehe Benennungstips im Bereich Vorbereitungen) ausgestattet. Danach müssen mit einer neu geöffneten StellSi-Instanz einige Anpassungen gemacht werden. Alle Verweise auf andere Relais- oder Außenanlagen müssen entfernt werden. Wie dies gemacht wird, erklärt der Artikel ToDoToDo-Hauptfensterbedienung-Tutorial-ToDoToDo. Danach werden in dieser Relaisanlage die Bibliotheksverlinkungen für das S60 (oder auch das Fstr-vereinfacht) und den Selbstblock ausgetauscht durch die Fernsteuerungsbibliothek. Alle anderen Links, auch der schon existierende Link zur Fernsteuerungsbibliothek werden dann gelöscht.
Nach diesen Maßnahmen sollten sich in der Relaisanlage die folgenden Bibliothekslinks finden:
- Fernsteuerungs-Techdemo
- Fernsteuerungs-Techdemo
Alle weiteren Dateilinks müssen gelöscht werden!
Danach kann diese neu geöffnete StellSi-Instanz beendet werden. Im Anschluss wird das Zentralstellwerk geöffnet und die Relaisanlage eingebunden.
Dabei werden einige Fehler angezeigt werden! Das ist normal. Unter anderem alle esigNachbar- und Zs3-Gruppen können und sollen nicht konvertiert werden, diese werden dementsprechend beim Speichern gelöscht, dies ist erwünscht.
In der neuen Relaisanlage müssen jetzt noch die Anschaltgruppen konfiguriert werden, dies ist im Abschnitt Anschaltgruppen im Zentralstellwerk beschrieben. Alle anderen für die Fernsteuerung relevanten Relaisgruppen wurden automatisch aus dem Ortsstellwerk übernommen, inklusive der jeweiligen Fernsteuerungsadresse. Möglicherweise wurden dabei auch einige Sbk des Nachbarn übernommen. Falls diese nicht auf der Tafel in der Zentrale zu sehen sind, sollten diese Gruppen selektiv entfernt werden.
Als letzten Schritt müssen nun nur noch die Tischfelder verbunden werden, dies geschieht analog zum Vorgehen beschrieben im Abschnitt Konfiguration Tischfelder.
Anhang
Empfohlene ID-Reihenfolge
| IDs | Verwendung |
|---|---|
| 0 | ungültig |
| 1-6 | Gruppentasten |
| 7 | Selbststellbetrieb, falls vorhanden |
| 8-10 | Puffer |
| 11-A | Erlaubnis |
| (A+1)-B | Hauptsignale, Fahrstraßen |
| (B+1)-(B+5) | Puffer |
| (B+6)-C | Vorsignale |
| (C+1)-(C+5) | Puffer |
| (C+6)-D | Weichen |
| (D+1)-(D+5) | Puffer, mindestens 5 IDs |
| (D+6)-E | Gleisfreimeldung |
| (E+1)-F | D-Wege (nur S60) |
| (F+1)-(F+5) | Puffer |
| (F+6)-G | Gleistastenverteiler (nur Fstr) |
Diese Tabelle ist als Empfehlung anzusehen. Die Puffer-Bereiche können nach eigenem Ermessen größer ausfallen oder komplett ausgelassen werden. Generell gilt, dass melderlose Gruppen (wie z.B. die Gleistastenverteiler) ans Ende gestellt werden können.
Beispiele für Adress-Bereiche
- Kleine Stellwerke mit S60-Technik: circa 50 - 60 Adressen.
- Kleine Fahrstraßenstellwerke: circe 60-70 Adressen.
- Mittelgroße Stellwerke mit S60-Technik: von 80 an, aber auch gern mehr als 100 Adressen.