Relaisgruppen der Bauform GS II Sp 64b

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Relaisgruppen in der Realität

In den Stellwerken der Bauform GS II Sp 64b werden folgende Relaisgruppen angewandt: (Quelle: DV 873 Th 42, Deutsche Reichsbahn, 2. Berichtigung vom 01.12.1980)

Name Kurzzeichen Ringleitungen Typ Anwendung
Gruppe für Relais zur besonderen Verwendung zbV keine sonstige Gruppe
  • Auslagerung von Relais
  • in Verbindung mit Vg für individuelle Schaltungen
Gruppe für 4 Langzeitrelais Lz keine sonstige Gruppe 4 Langzeitrelais für:
  • verzögerte Fahrstraßenhilfsauflösung
  • verzögerte Durchrutschwegauflösung
Zentralgruppe 1 Ce 1 2 Signal, 1 Block Zentrale Gruppe Anschluss von max. 80 Gruppen je Ringleitung
Zentralgruppe 2 Ce 2 2 Weiche Zentrale Gruppe Anschluss von 2 Selbstlaufbezirken, max. 80 Gruppen je Ringleitung
Gruppe für 2 Nahbedienungsbezirke Nb 2 Signal, 2 Weiche Zentrale Gruppe
  • 2 einfache, selbstständige Bezirke
  • 1 untergeordneter selbstständiger und 1 übergeordneter Bezirk
  • Ineinanderschachteln von Bezirken mit mehereren Gruppen
Start-Ziel-Gruppe Sz Signal Spurplangruppe
  • 1 Startteil für Zug- und Rangierfahrstraßen
  • 1 Zielteil für Zugfahrstraßen
  • einfache Fälle von Erniedrigung von Signalbegriffen im Zielteil (max. 100 oder 40 km/h bei Halt erwarten)
Gruppe für 5 verkürzte Signalabstände Sa keine Spurplangruppe 5 Einheiten für Erniedrigung bzw. Erhöhung des Signalbegriffs für jeweils beide Fahrtrichtungen
  • 2 Einheiten auch nutzbar für Folgeabhängigkeit von Hauptsignalen (nur in einer Fahrtrichtung möglich)
Gruppe für 4 Nahbedienungsgrenzstellen Ng 2 Weiche Spurplangruppe 4 Einheiten für Nahbedienungsgrenzstellen, paarweise Zuordnung zu Nahbedienbezirken erforderlich
Gruppe für 2 Rangier-Start-Signale Sr Signal Spurplangruppe 2 Startteile für Rangierfahrstraßen mit Steuerung des Rangierfahrtsignals, Anwendung nicht in verschiedenen Nahbedienbezirken
Gruppe für 2 Rangierziele Zr Signal Spurplangruppe
  • 2 Zielteile für Rangierfahrstraßen
  • Einheiten auch nutzbar für Streckenzielsperrung
Gruppe für Haltsignale Sh Signal sonstige Gruppe Ansteuerung von Haupt- und ggf. Ersatzrot an 10 Signalen
Gruppe für 2 Hauptsignale Hs Signal Anschlussgruppe Signalkabel
  • 1. Einheit: Hauptsignal mit max. 1 Lichtstreifen
  • 2. Einheit: Hauptsignal mit Möglichkeit zur vollständigen Signalisierung
  • bei Anwendung von Frühhaltanzeigern am Bahnhofskopf: beide Einheiten für Hauptsignal mit max. 1 Lichtstreifen (einheitlich am Bahnhofskopf)
Gruppe für 2 Vorsignale Vs keine Anschlussgruppe Signalkabel 2 direkt vom Hauptsignal (und ggf. einem WÜSA) abhängige Vorsignale oder Vorsignalwiederholer
Gruppe für 4 freistellbare Rangiersignale Rs Signal Spurplangruppe 4 Rangiersignale, ggf. mit Flankenschutzaufgaben
Gruppe für Zusatzsignale Zs keine Anschlussgruppe Signalkabel (Einheiten für Frühhaltanzeiger), sonstige Gruppe (Einheiten für Richtungs- oder Gleiswechselanzeiger)
  • 3 Einheiten für Frühhaltanzeiger
  • 4 Einheiten für Richtungs- oder Gleiswechselanzeiger
Gruppe für signalisierten Falschfahrbetrieb Fs Signal Anschlussgruppe Signalkabel (Einheiten für Gegengleisersatzsignale), sonstige Gruppe (Einheiten für Hp 0 / Hl 10)
  • 2 Einheiten mit je 3 Gegengleisersatzsignalen, einem Einfahrsignal (nur Hp 0 mit Zs 1) und einem Einfahrvorsignal (nur Hl 10)
  • Gegengleisersatzsignale schließen sich gegenseitig aus
Gruppe für 1 Hauptsignal mit Fahrsperre Hsf Signal Anschlussgruppe Signalkabel 1 Hauptsignal mit Fahrsperre (Berliner S-Bahn)
Weichengruppe We Weiche Spurplangruppe
  • fernbediente Weiche oder Gleissperre
  • für jeden Antrieb ist eine eigene Weichengruppe notwendig (auch für bewegliche Doppelherzstückspitzen in Kreuzungen)
  • Möglichkeit zum Anschluss einer Schlüsselsperre für Handweichen zum Verschluss in beiden Lagen
Kreuzungsgruppe Kr Weiche Spurplangruppe
  • Kreuzung, über die Fahrstraßen führen
  • Realisierung von EKW (mit 2 Weichengruppen)
  • Realisierung von Mittelweichen
Gruppe für 3 schlüsselabhängige Weichen Wh keine Spurplangruppe
  • 3 Schlüsselweichen oder Gleissperren, über die Fahrstraßen führen (oder die Flankenschutz bieten)
  • für Mittelweichen i.d.R. 2 Einheiten erforderlich
Gruppe für 2 Gleisabschnitte ohne Signal As Weiche Spurplangruppe 2 Gleisabschnitte, Steuerung durch:
  • Gleisrelais
  • Tonfrequenzgleisstromkreis
  • Schienenstromschließer
  • Impulsgeber
Gruppe für Wegübergänge Xa keine Spurplangruppe, Anschlussgruppe Blockkabel (Einheiten für Durchrutschweg), Anschlussgruppe Signalkabel (Einheiten für Vorsignalabhängigkeit)
  • 2 Einheiten für je 1 Gleis mit Bahnübergang oder Portalkrananlage
  • 2 Einheiten für Sicherung im Durchrutschweg (Anschluss direkt ins Blockkabel der jeweiligen Zielteile)
  • 2 Einheiten für Vorsignalabhängigkeit
  • Einheiten für Fahr- und Durchrutschweg nur für 1 Anlage einsetzbar
  • automatische Sicherungsanlage möglich, wenn keine Sicherung in Durchrutschwege sowie max. 2 Gleise
Relaisblockgruppe Br Block Anschlussgruppe Blockkabel
  • 1 ein- oder zweigleisige Strecke
  • Umschaltung auf zeitweise eingleisigen Betrieb mittels Programmstecker
Automatikblockgruppe (zweigleisig) Ba 2 Signal Anschlussgruppe Blockkabel
  • 2 Gleise einer zweigleisigen Strecke (programbarmierbar auf zeitweise eingleisigen Betrieb)
  • mit zweiter Ba 2-Gruppe auch für signalmäßigen Linksbetrieb nutzbar
  • Übertragung von Vorsignalinformationen zum/vom Nachbarstellwerk bei Relaisblock
  • Zustimmungs-/ Befehlsempfang
  • Folgeabhängigkeit zu Signalen im Bereich anderer Stellwerke
Automatikblockgruppe (eingleisig) Ba 1 Signal Anschlussgruppe Blockkabel Streckengleis mit AB 70
Gruppe für 10 Gleichstromgleisrelais Gg keine sonstige Gruppe 10 Gleichstromgleisrelais
Gruppe für 6 Motorrelais Gm keine sonstige Gruppe 6 Einheiten für Zweilagenmotorrelais
  • davon 2 alternativ für Dreilagenmotorrelais
Verteilergruppe Vg keine sonstige Gruppe
  • Verbindung von Relaisgruppen mit der Außenanlage
  • individuelle Schaltungen
Anschaltgruppe für 4 Signale mit Zugbeeinflussung Pi keine sonstige Gruppe 4 Einheiten für:
  • Mehrfrequenzgleismagneten
  • verzögerte Wirksamschaltung von Gleismagneten
Stromverteiler St keine sonstige Gruppe Stromverteilung (im Kopf des Relaisgestells)

Falls eine Meldetafel vorhanden ist, werden außerdem die entsprechenden Relaisgruppen der Bauform GS III Sp 68 eingesetzt.

Realisierung in StellSi

Einige Relaisgruppen müssen in StellSi nicht eingebaut werden. Das betrifft insbesondere:

  • den Stromverteiler St
  • Gruppen für Gleisrelais (Gg oder Gm)
  • die Gruppe Pi
  • die Gruppe zbV
  • Verteilergruppen

Die Funktionen der letzten beiden Gruppen sind in der Regel bereits in diejenigen Relaisgruppen eingebaut, die sie ergänzen. Spezielle Funktionen (z.B. Umfahrtasten) werden als eigene Relaisgruppen realisiert.

Die Zentralgruppen Ce 1 und Ce 2 werden als Einheit eingebaut, sie sind als Anschaltgruppen auswählbar. Anschlussgruppen sowie Spurplangruppen werden als Spurgruppen eingebaut, sonstige Gruppen als spurlose Gruppen.

Mehrere Einheiten einer Relaisgruppe werden in StellSi als verschiedene Relaisgruppen eingebaut. Dabei sind diese jeweils voll ausgerüstet (z.B. kann jede Hauptsignalgruppe alle Hl-Signalbegriffe anzeigen, auch wenn dies in der Realität nur jede 2. Einheit kann). Beeinflussen sich die Einheiten gegenseitig, z.B. bei der Start-Ziel-Gruppe, so sind die zusammengehörigen Einheiten über eine zusätzliche Schnittstelle (ohne Visualisierung im Spurgruppeneditor) miteinander verbunden.

ToDo: Konzept für Nahbedienbezirke - verschiedene Relaisanlagen?