Bedienung Fernsteuerung

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Dieser Artikel behandelt die Bedienung einer Fernsteuerung. Für den Bau siehe Bauanleitung Fernsteuerung.

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Auf dieser Seite wird die Bedienung von ferngesteuerten Stellwerken erklärt. Insbesondere wird auf die Unterschiede in der Bedienung, verglichen mit der normalen Bedienung ohne Fernsteuerung, eingegangen. Diese in StellSi implementierte Fernsteuerung stellt bislang eine Demonstration dar, sie ist daher nicht vollständig einer bestimmten realen Fernsteuerung eines Stellwerks nachempfunden. Vielmehr gibt es in dieser ersten Implementierung Konzepte und Anleihen aus vielen verschiedenen Bauarten aus der echten Welt. Dementsprechend erhebt diese keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit, diese Anleitung sollte dementsprechend nicht als Bedienungsanleitung für eine echte Fernsteuerung verwendet werden.

Allgemeines

Fernsteuerungen von Stellwerken finden sich in Deutschland ungefähr seit der Zeit, in der die ersten Relais- und Gleisbild- bzw Spurplanstellwerke üblich wurden.

Die örtlichen Stellwerke wurden dann über die Fernsteuerung aus einem weiter entfernt gelegenen Zentralstellwerk gesteuert. Das ferngesteuerte Stellwerk blieb dabei erhalten, mitsamt Stelltisch und Relaisanlagen. Im Störungsfall, und teilweise zum Rangierbetrieb, konnte der Arbeitsplatz mit einem Mitarbeiter besetzt werden, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Durch die Fernsteuerung konnte ein erheblich größerer Bereich durch ein einzelnes Stellwerk gesteuert werden, war doch die maximale Stellentfernung durch ein Stellwerk aufgrund der benötigten Stellströme auf ca. 6 Kilometer beschränkt. Nebst der Kosteneinsparung durch weniger Personal konnte man die Züge auch besser disponieren, da sich diese länger in der Zuständigkeit eines Fahrdienstleiters befanden.

Gerade zu Beginn waren sie weniger zur Einsparung von Personal als zur Verbesserung der Dispostion eingesetzt. Bemerkenswerte Konstruktionen wie örtliche Reisendensicherung und Aufsicht, örtliche Weichenwärter (die dann die Auswahl zwischen nur zwei oder drei Nebengleisen hatten) und Bahnübergänge, die Jahrzehntelang örtlich bedient wurden und teilw. sogar den Ortsbetrieb weiter notwendig machten sind bei den frühen Fernsteuerungen zu finden. Waren diese Konstruktionen einmal in der Welt dauerte es häufig bis zu den Personalmangelwellen in den 1980er- bis 1990er-Jahren, oder teilweise auch bis zum Ersatz der Stellwerke, bis das örtliche Personal tatsächlich abgezogen werden konnte. Ab den 1980ern wurden die meisten Zentralstellwerke aus Sicht des Relaisraum-, Stelltisch-, und Arbeitsplatzbedarfs (für eine ausreichende Arbeitsbelastung in Zentralstellwerken mit Nummernstellpult) schon mit Fernsteuerung oder Vorrüstungen dafür geplant. Ein Teil davon wurde dann auch tatsächlich umgesetzt und gebaut, manches sogar mit dem Bau des Stellwerkes, einiges wurde später nachgereicht, vieles blieb im Planungsstadium.

Bedienung

Grundlagen

Generell wird der Bereich auf dem Stelltisch der Zentrale, der dem ferngesteuerten Stellwerk zugeordnet ist, bedient wie das eigene Stellwerk auch. Dabei gilt wie bei eigentlich allen Spurplanstellwerken das Prinzip der Zwei- bzw. Mehrtastenbedienung. Es werden also auf die gleiche Art und Weise Weichen umgelegt, Fahrstraßen gestellt und Signale bedient, wie es die entsprechende Bauform vorsieht. Das Verhalten des entfernten Stellwerks ändert sich jedoch im Wesentlichen nicht, wenngleich Funktionen wie eine Weichenlaufkette über die Fernsteuerung hinzugerüstet werden können. Sobald ein Zug entsprechende Fahrwegelemente frei fährt, werden diese entsprechend freigegeben. <LINKS EINFÜGEN>

Auf dem Stelltisch sind dabei separate Gruppentasten für das ferngesteuerte Stellwerk vorhanden. Diese funktionieren, analog zu Anschaltbereichen, nur in Verbindung mit Bedienhandlungen auf dem entfernten Stellwerk, nicht aber auf dem eigenen Bahnhof, der ja häufig ebenfalls vom selben Tisch aus gesteuert wird.

Zu beachten ist noch, dass alle Anzeigen mit Verspätung erfolgen. Wenn ein Zug an einem Signal vorbei fährt und dieses in Haltlage zurückfällt, kann es noch einige Sekunden dauern, bis diese Änderung auf dem Tisch sichtbar wird. Das Gleiche gilt z.B. auch für das Umstellen von Weichen. Im Vorbild gibt es hierbei große Unterschiede, die von der Konstruktion der Fernsteuerung und deren Einstellungen zur Übertragungsrate abhängen. In StellSi stößt jede Änderung eine volle Übertragung an, die häufig eher langsam eingestellt ist.

Auf dem Orts-Stelltisch sind hingegen häufig kaum Veränderungen.

Aussehen auf dem Stelltisch

Der Orts-Stelltisch ist in der Regel unverändert. In seltenen Fällen kann, um der Zentrale bestimmte Sperrungen zu ermöglichen, die in der Zentrale auch möglich sind, die Ausrüstung des Ortsstellwerkes etwas Luxuriöser sein, als sonst bei dieser Bauform üblich.

Um Bandbreite einzusparen wurde in den Zentralen häufig auf bestimmte Anzeigen verzichtet. Vielfach befinden sich an Hauptsignalen nur verkleinerte Vorsignale, die auf dem Tisch lediglich einen Fahrt-Erwarten-Begriff und keinen Halt-Erwarten-Begriff anzeigen können. Weichen besitzen meistens keine Spitzenmelder auf den Weichenfeldern, Sperrmelder an Weichen und Signalen fehlen auch auf einigen Stellwerken. Die Fahrwegausleuchtung wird auch vielfach eingespart, die entsprechenden Melder bleiben auch bei eingestellter Fahrstraße dunkel und zeigen nur die Besetztmeldung an und leuchten lediglich bei der Meldeprüfung gelb. Die Fahrstraßenfestlegemelder von Signalen innerhalb von Bahnhöfen können auch fehlen. Es kann sein, dass ungewöhnlich wenige Tischfelder eine Gelb-oder-Rot-Ausleuchtung des Gleisschlitzes besitzen, um die Stromaufnahme der Übertragungsbaugruppe nicht zu stark zu belasten.

Davon abgesehen kann man aber im Grundsatz davon sprechen, dass das Stellwerk auch in der Zentrale so ähnlich aussieht, wie auf dem Ortstisch. Eine völlige Änderung von Ausleuchtungsprinzipien gibt es im Normalfall nicht.

<TODO: Bilder>

Elemente der Fernsteuerung

Die Fernsteuerung bringt auch eigene Steuerungselemente auf dem Stelltisch unter. Diese sind zu einem großen Teil auf Anzeigen beschränkt, die das ordnungsgemäße Arbeiten bzw eine Störung der Fernsteuerung anzeigen. Diese Anzeigen und Bedienelemente sind in einem weißen Gruppentastenblock auf dem Stelltisch angebracht, häufig neben den Blöcken der regulären Gruppentasten für den ferngesteuerten Bereich. Auf dem ferngesteuerten Stellwerk findet sich meist ebenfalls ein weißer, wesentlich kleinerer Block, der meist nur 4(+1) Felder umfasst.

Fernsteuerungs-Gruppentastenblock auf einer Zentrale. Die Gruppentasten, insbesondere die der frühen Fernsteuerungs-Bauformen, waren schlecht standardisiert, so dass diese Auswahl an vorhanden Tasten nicht für jede Zentrale repräsentativ ist.

Im folgenden werden die einzelnen Tischfelder in Aussehen und Funktion beschrieben.

Fernsteuerungsbetrieb

Dieses Tischfeld besteht in der Zentrale aus den 2 Tastern FBT (FernBetriebsTaste) und OBT (OrtsBetriebsTaste) sowie den 2 Meldern F und O. Gleichzeitig gibt im Ortsstellwerk ein Gegenstück mit den Tastern STET (STelltischEinschaltTaste) und FgT (FertigTaste), sowie ebenfalls den Meldern F und O.

Im Regelbetrieb wird das Ortsstellwerk von der Zentrale aus gesteuert, in diesem Fall zeigt der Melder F gelbes Ruhelicht. Alle Tastenbedienungen auf dem Ortsstellwerk sind in diesem Modus unwirksam, die Anzeigen sind aber weiter in Betrieb. (Sofern sie nicht in einigen Stellwerken durch eine eigene Taste abgeschaltet werden können.)

Soll auf den Ortsbetrieb gewechselt werden, so wird im entfernten Stellwerk die STET zusammen mit der OBGT (OrtsBetriebsGruppenTaste) bedient. Die OBGT befindet sich nur auf dem Ortsstellwerk und wird für fernsteuerungsrelevante Bedienungen verwendet.

Nach dieser Bedienhandlung beginnt der Melder O rot zu blinken während F weiter gelbes Ruhelicht zeigt. Der Fahrdienstleiter auf der Zentrale muss dann durch gleichzeitige Bedienung der OBT zusammen mit der BfT (Bahnhofstaste) die Anforderung auf Ortsbetrieb quittieren. Nach erfolgreicher Bedienung wechselt der Melder O in rotes Ruhelicht, der Melder F erlischt.

Nun befindet sich die Fernsteuerung im Ortsbetrieb. Das Stellwerk wird also vor Ort gesteuert, alle Tasten auf dem Zentralstellwerk sind unwirksam, die Anzeigen bleiben aber weiter aktiv.

Durch Bedienung der FgT zusammen mit der OBGT kann die Steuerung wieder zurückgegeben werden. Dabei fängt der Leuchtmelder F in gelb zu blinken an, bis der Kollege auf der anderen Seite diesen Vorgang mit FBT und BfT bestätigt hat. Danach erlischt der Melder O und F zeigt wieder gelbes Ruhelicht.

In StellSi gibt es eine zusätzliche Hilfe: beim Start der Simulation blinken beide Leuchtmelder in rot (O) und gelb (F). Die erste Bedienhandlung legt dann fest, auf welchen Modus die Anlage zu Anfang schalten soll. Danach kann der Betriebsmodus wie beschrieben gewechselt werden.

<TODO: Bild: STEHT>

Durch den Schlüsselschalter STEHT können die Tasten Hilfsweise in Betrieb genommen werden, wenn eine andere Umschaltung nicht möglich ist. [...] Die Bedienung wird durch das Zählwerk EHZ gezählt.

Fernsteuerungsaktivität

Dieses Feld befindet sich nur auf der Zentrale. Es besteht aus dem Taster FGrT und den Leuchtmeldern FGrM (FernsteuerungsGrundMelder) und FBM (FernsteuerungsBetriebsMelder). Die Fernsteuerung überträgt die Daten, welche Leuchtmelder aktiv sind, nur, wenn sich Änderungen gegenüber dem vorherigen Zustand ergeben haben. Fährt z.B. kein Zug durch den Bereich, bleibt die Fernsteuerung inaktiv und der Melder FGrM zeigt gelbes Ruhelicht.

Sollte jetzt eine Fahrstraße gestellt werden oder ein Zug durch den Stellbereich fahren, so wird die Fernsteuerung aktiv, um z.B. den Haltfall eines Signals oder die "wandernde" Rotausleuchtung anzuzeigen. Während die Fernsteuerung diese Daten überträgt, ist der FBM aktiv.

Unter anderem bei der Meldeprüfung muss darauf geachtet werden, dass der Melder FGrM aktiv ist, bevor bestimmte Bedienhandlungen zulässig sind.

<TODO: was macht FGrT?> <TODO: Bilder>

Meldeprüfung / MPrT

Taste MPrT im Zentralstellwerk

Diese Taste befindet sich ebenfalls auf der Zentrale. Bevor eine Hilfshandlung (dazu die entsprechenden Hinweise der Stellwerksbauform beachten) durchgeführt werden darf, muss die Meldeprüfung durchgeführt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Anzeigen auf dem Tisch korrekt sind und keine Leuchtmelder defekt sind oder in einem Zustand festhängen.

Die Meldeprüfung besteht aus der Grundstellung plus zwei weiteren Teilen. Bei jedem Teil muss gewartet werden, bis alle Informationen übertragen sind und der FGrM aufleuchtet. (Siehe #Fernsteuerungsaktivität.) Zwischen den drei Modi wird mit einer Zweitastenbedienung aus MPrT (MeldePrüfungsTaste) und der BfT (BahnhofsTaste) umgeschalten.

  1. Teil: Abfallprüfung: In diesem Teil werden alle Leuchtmelder dunkel geschaltet. Alle Signale, Weichen und Gleisausleuchtungen erlöschen. Nachdem überprüft wurde, dass tatsächlich alle Leuchtmelder ausgeschaltet sind, wird die MPrT-+-BfT-Bedienung erneut durchgeführt.
  2. Teil: Gleisfreimeldung: Jetzt zeigen alle Signale ihren jeweiligen Fahrt- oder Haltebegriff, alle Weichen und Gleisfelder zeigen in besetztem Zustand eine rote Ausleuchtung, sonst gelb. Jetzt kann erkannt werden, ob eine Birne defekt ist oder die Fernsteuerung ein Problem hat.
  3. Grundstellung: Durch eine letzte Bedienung von MPrT und BfT wird die normale Anzeige wiederhergestellt. Sollten keine Probleme mit der Fernsteuerung festgestellt worden sein, kann jetzt mit der Hilfshandlung nach den üblichen Regeln fortgefahren werden.

<TODO: weitere Bilder für die Auswirkungen der Meldeprüfung>

Weitere Elemente

  • Ein LM Ers (rot, meist im roten Gruppentastenblock) kann durch Dauerlicht anzeigen, dass kein Ersatzsignal leuchtet. Er blinkt, wenn eines leuchtet.
  • Es können Leuchtmelder vorhanden sein, die das Gegenteil anzeigen. Typisch sind Leuchtmelder für jedes Ersatzsignal, die leuchten, wenn das Ersatzsignal/das Zs8 aus sind. Bei einigen Stellwerksbauformen gibt es auch für Weichen Leuchtmelder (TODO: Wie genau war das noch mal?). Beides ist derzeit nicht Implementiert. (TODO: Oder doch?)
  • Einige Störungsmeldungen sind nur in Sammelmelder zusammengefasst, darunter viele Störungen der Stromversorgung und der Tastengrundstellung im Ortsstellwerk. Diese können dann im weißen Block landen.
  • Ein 24D/24E-Melder zeigt in der Regel die Stromversorgung der Fernsteuerung an (die Fernsteuerungen werden häufig mit dieser Spannung betrieben, während die Anlagen für den eigenen Standort häufig mit 60V betrieben werden.) Die Melder befinden sich in der Regel im grauen Block gemeinsam mit der Stromversorgung der lokalen Anlage. Die Anzeigen der Stromversorgung des Ortsstellwerkes sind in der Regel ebenfalls eingeschränkt.
  • Im Ortstisch finden sich in der Regel nur ein Feld mit der STET+FgT+O+F, ein Feld mit der OBGT, ein Feld mit einem Zylinderschloss (Bartschlüssellöcher sind FaTs), dass als STEHT beschriftet ist, ein Feld mit dem Zählwerk EHZ für die STEHT sowie im grauen Block auch im Ort ein 24D/24E-Melder.

<TODO: Stuff, der noch nicht implementiert ist>