Tutorial: Relaisstellwerk-Bauform identifizieren
Vorbemerkungen
Die Angaben in diesem Artikel setzen voraus, dass wir uns in Deutschland befinden.
Und welche Bauform habe ich jetzt?
Erste Ansätze
| Aussehen | Mögliche Typen |
|---|---|
| Von Hand zusammengemalt | Schautafel oder Rangierstellwerk, i.d.R nur zusätzlich zu Elektromechanischen Stellwerken. |
| Holztisch mit Metallstreifengleisbild, Ostdeutschland | GS 0 |
| Felder, silber oder sehr dunkel bis schwarz, quadratisch, Ostdeutschland | GS 0, GS I |
| Felder, quadratisch bläuliches Grün, Signale sind rechteckige Kästen neben dem Gleisband, Ostdeutschland | GS I bis GS III |
| Felder, quadratisch, hellgrau oder gelb, haben keinerlei Tasten, diese sind als recht große Tasten mit nur verschiedenen Farben unter dem Tisch zu finden, in der Mitte der Tastenversammlung befindet sich ein Amperemeter, Bahnhof ist in der Regel nicht sonderlich groß, Ostdeutschland | EZMG |
| Felder, quadratisch Grasgrün, Signale sind quadratische bunte Leuchtmelder oder kleine bunte Pünktchen, die mitten im Gleisband liegen und auf den ersten Blick nicht als solche erkennbar sind, Westdeutschland | Sp Dr L20, Sp Dr L30 |
| Felder, quadratisch, hellgrau, Signale sind rund mit mehren Punkten, Gruppentasten sind in bunten Gruppen zusammengefasst, Westdeutschland | Sp Dr L60, MC L84, MC L84N |
| Felder, rechteckig und i.d.R. grau, Weichen haben Tasten, die neben der Weiche stehen, Hintergrundfarbe der meisten Gruppentasten ist Grau, Westdeutschland. In vielen Fällen Rasterweite 63x38, bei hohen Auflösungen erkennbar an kleinen Aussparungen, die an den SEITEN (links/rechts) des Tischfeldes angebracht sind. |
Dr I, Dr S, Dr S2, Dr S3(2), Sp Dr S57, Sp Dr S59, EDr S, EDr S2 |
| Felder, rechteckig und i.d.R. grau, Weichen haben Tasten, die schwarz sind und in der Mitte der Weiche stehen, Gruppentasten sind in bunten Gruppen zusammengefasst, West- in Ausnahmen auch Ostdeutschland In vielen Fällen Rasterweite 54x34, bei hohen Auflösungen erkennbar an kleinen Aussparungen, die OBEN und UNTEN am Rand der Tischfelder angebracht sind. |
Sp Dr S60, Sp Dr S600, ESTW-Ablauftische (ganz selten) |
Sp Dr S60, Sp Dr S600
| Aussehen | Hinweis auf | Gewichtigkeit | Ansonsten |
|---|---|---|---|
| Kleines oder mittleres Stellwerk | Schwach | Sp Dr S600 bei kleinen/mittleren Stellwerken eher selten eingebaut. | |
| Großes Stellwerk, ab 1980 gebaut | Tendenz in Richtung Sp Dr S600 | Schwach | |
| Stellwerk besitzt LZB-Teilblockmodus, das an Asigs oder Üsts beginnt | Nur Sp Dr S600 (Sp Dr S60 nicht denkbar.) | Sehr gut (Vorsicht: Kann auch nur 1 Anschaltbereich betreffen) | Fehlender Teilblock ist kein Hinweis auf irgendeine Bauform. |
| Weichen die in einer Zugstraße liegen haben einen (gelben) kleinen quadratischen Melder neben der Weiche | Sp Dr S600 (oder ESTW-Ablauftisch) | Sehr gut | Sp Dr S60 oder früher |
| Sperrsignale mit Kennlicht haben einen seperaten Sperrmelder | Sp Dr S600 (oder ESTW-Ablauftisch) | Gut | Sp Dr S60 oder früher |
| Hauptsignale (Blocksignale sind irrelevant) haben einen quadratischen großen gelben Leuchtmelder | Sp Dr S600, Sp Dr S60, Sp Dr L60, MC L84N oder Dr S2-Fernsteuerungen | Gut | Natives Sp Dr S59 bis Dr S, das lediglich neue Tischfelder bekommen hat |
| ... und dieser kann blinken | Sp Dr S600 (oder ESTW-Ablauftisch) | Sehr gut | Sp Dr S60 oder früher |
| Hauptsignale (Blocksignale sind irrelevant) haben einen kleinen runden Leuchtmelder unter dem Signal | Stellwerke mit technischer Hilfssperre Sp Dr S600, Sp Dr S60, Sp Dr L60, MC L84N oder Dr S2-Fernsteuerungen | Mittel | Natives Sp Dr S59 bis Dr S, das lediglich neue Tischfelder bekommen hat |
| Einfahrsignale haben einen großen Runden gelben Leuchtmelder (quadratischer ebenfalls vorhanden) | Zentralblock Sp Dr S600 (in der Regel Sp Dr S600 aber auch bei dessen Nachbarn anderer Bauformen) | Als Entkräftung S600 recht gut, als Bekräftigung eher schlecht. | Ausfahrsperrmelder oder Relaisblock. |
| Es gibt einen sehr hellen Farbbereich in den Gruppentasten | jegliche Fernsteuerungen (Vorsicht, mit fs sind viele Merkmale nicht mehr aussagekräftig, zudem können sich so auch Lorenz, Dr S2 oder sonstige Bauformen einschleichen und tarnen.) | Sehr gut | Fernstellung oder Zentralstellwerk |
| Spitzenmelder der Weichen fehlt | jegliche Fernsteuerungen (Vorsicht, mit fs sind viele Merkmale nicht mehr aussagekräftig, zudem können sich so auch Lorenz, Dr S2 oder sonstige Bauformen einschleichen und tarnen.) | gut | vorhandener Spitzenmelder kein Hinweis auf nicht-Fernsteuerung |
| Fahrstraße im Bahnhof wird nicht ausgeleuchtet | jegliche Fernsteuerungen (Vorsicht, mit fs sind viele Merkmale nicht mehr aussagekräftig, zudem können sich so auch Lorenz, Dr S2 oder sonstige Bauformen einschleichen und tarnen.) | gut | vorhandene Ausleuchtung kein Hinweis auf nicht-Fernsteuerung |
Dr I, Dr S, Dr S2, Dr S3(2), Sp Dr S57, Sp Dr S59
| Aussehen | Hinweis auf | Gewichtigkeit | Ansonsten |
|---|---|---|---|
| Ohne jegliche Kenntnis | Schwach | Dr I, Dr S3(2), Sp Dr S57 sind nur selten gebaut worden | |
| Arbeitet in Fdl-Ww-Verbund | Dr S | Schwach | Sp Dr S59, Sp Dr S57, Dr S2 und Dr S3(2) sind weitgehend ausgeschlossen |
| Kleines Stellwerk | Dr S2 | Schwach | |
| Mittleres oder größeres Zentral-Stellwerk | Sp Dr S59, Dr S | Schwach | |
| In Flankenschutzweichen leuchtet der Spitzenmelder von Weichen, auch wenn keine Fahrstraße dort eingestellt ist | Dr I | Sehr Gut | Alle anderen |
| Bei praktisch jeder Weiche leuchtet ein weißer Leuchtmelder in der Mitte der Weiche, auch wenn ein Verschluss der Weiche nicht sinnig erscheint | Dr I | Sehr Gut | Alle anderen |
| Am oberen oder unteren Rand des Tisches finden sich ganze Zeilen von Zählwerken | Dr I | Mittel, frühe Dr S in Ausnahmefällen auch denkbar. | Alle anderen |
| Es gibt sowohl blau-weiße als auch graue Weichentasten, wobei in jeder Fahrstraße blau-weiße sind. | Dr S | Widerlegung Dr S: Gut, Bestätigung Dr S: Mittel | Alle anderen |
| Reine Kreuzungen haben KEINE Taste. ACHTUNG: Taste mit Leuchtmelder können auch seperat abseits des Glesbandes angeordnet sein! (z.B. drunter, i.d.R. aber Abseits von Gruppentasten) |
Dr I, Dr S, Dr S2, Dr S3(2) | Als Bestätigung Dr I...S3(2) Sehr gut, als Wiederlegung Dr I...S3(2) nur Mittel, weil man i.d.R. nicht weiß, ob man nicht doch eine Kreuzung mit schaltbarem Herzstück oder eine DKW/EKW vor sich hat. Wenn man das aber weiß: sehr gut. | Sp Dr S57, Sp Dr S59 |
| Das Stellwerk hat weniger als 8 Fahrstraßen. | Dr S2 | Mittel | Dr S, Dr S3(2) |
| Das Stellwerk hätte ohne GWB weniger als 8 Fahrstraßen. | Dr S2 | Mittel | Dr S, Dr S3(2) |
| Gleise/Weichen haben sehr wenige (nur eines) Felder mit Lampen. | Dr S2 | Mittel | Alle anderen |
| Weichen haben einen runden weißen LM, in der Regel in der Mitte der Weiche (Verschlussmelder, beim Dr I Endlagenmelder) | Dr I, Dr S, Sp Dr S57, Sp Dr S59 | Sehr Gut (Beide Richtungen) | Dr S2 und Dr S3(2) funktionieren anderst (Achtung: Bei Fernsteuerung keine Aussage möglich!) |
| An Einfahrsignalen und hinter der Ausfahrt ist ein großer runder weißer Festlegemelder (bei letzterem meist zusätzlich ein blauer Ausfahrsperrmelder), in Gleisen und Ausfahrsignalen sind keine großen runden weißen Leuchtmelder | Dr S2 | Gut (Beide Richtungen) | |
| Meist hinter den Einfahrsignalen sind zwei runde große weiße Leuchtmelder, in den Bahnhofsgleisen sind 5 (manchmal auch nur 3) Leuchtmelder, wenn sie in beide Richtungen befahrbar sind, ansonnsten fehlt einer. | Dr S3(2) | Gut (Beide Richtungen) | S. auch nächster Punkt |
| In Bahnhofsgleisen befinden sich drei runde weiße Leuchtmelder | (Dr I, Dr S,) Sp Dr S57, Sp Dr S59 | Dr: Mittel, Sp Dr: Gut | Dr I, Dr S möglicherweise auch Blaue |
| In einer eingestellten Fahrstraße leuchtet der kleine weiße Leuchtmelder unter einem Fahrt zeigenden Sperrsignal | Dr I, Dr S, Dr S2, Dr S3(2) | Gut (beide Richtungen) | Sp Dr S57, Sp Dr S59 |
| Die Weichenausleuchtung kann abgeschaltet werden | Sp Dr S57, Sp Dr S59 | Gut, unter der Berücksichtigung, dass man auf Fotos nicht erkennen kann, ob man es nicht kann oder nur nicht gemacht hat. | Dr I, Dr S, Dr S2, Dr S3(2) |
| In den Gleisen, die als Ziel einer Zugstraße dienen können, befinden sich außer den Signaltasten keine Tasten, insbesondere nicht dort, wo 3 runde gelbe Leuchtmelder unter dem Gleis sind | Sp Dr S59 | Gut zur Bestätigung des Sp Dr S59, Mittel zur Widerlegung. | Alle anderen, insb. auch das Sp Dr S57 |
Sp Dr L20, Sp Dr L30
| Aussehen | Hinweis auf | Gewichtigkeit | Ansonsten |
|---|---|---|---|
| Ohne jegliche Kenntnis | Sp Dr L30 | Schwach | Sp Dr L20 eher selten |
| Weichen haben zwischen den Schenkeln einen dreieckigen Leuchtmelder (Schlüsselweichen irrelevant) | Sp Dr L30 | Gut | Sp Dr L20 hat stattdessen zusätzliche Leuchtschlitze an der Weiche |
GS I bis GS III
| Aussehen | Hinweis auf | Gewichtigkeit | Ansonsten |
|---|---|---|---|
| Ohne jegliche Kenntnis | GS II DR | Schwach | Spurplanstellwerke selten |
| Mehrere Bedienbezirke (für Zugfahrten) im Stellwerk | GS III Sp 68 | Gut | |
| Viele Nahbedienbezirke vorhanden | GS III Sp 68 | Mittel | |
| Die Grenze zwischen mehreren Nahbedienbezirken ist befahrbar, wenn beide Nahbedienbezirke abgegeben sind | kein GS II Sp 64b | Sehr gut | |
| ausschließlich Zugtasten | GS I DR, ältere GS II DR | Mittel | GS II / GS III |
| Meldelampe zwischen den Weischenschenkeln für Weichenbedienungsausschaltung | Spurplanstellwerke | Sehr gut | Fahrstraßenstellwerke |
| Meldelampe gegenüber Starttasten für Signalbedienungsausschaltung | Spurplanstellwerke | Sehr gut | Fahrstraßenstellwerke |
| Fahrstraßenstarts und -ziele besitzen kurzen streifenförmigen Verschlussmelder | Spurplanstellwerke | Sehr gut | Fahrstraßenstellwerke |
| Ausfahrsignale besitzen 2 Tasten | Spurplanstellwerk mit Rangierfahrstraßen | Mittel | |
| verschiedene Durchrutschwege mittels Entscheidungsweiche statt eigener Taste oder Vorwahl | GS I, GS II | Sehr gut | GS III |
| Rangiersignale Ra 11 sind als "W" im Gleisbild vorhanden | Spurplanstellwerke | Gut | Fahrstraßenstellwerke |
| Gleisbildausleuchtung ausschaltbar (nur eingestellte Fahrstraßen, ausgeschaltete Weichen) | selten im GS II Sp 64b, sonst GS III Sp 68 / GS III 80xx | Sehr gut | |
| Zielsperrungen an jedem Zugfahrstraßenziel möglich | GS III | Gut | |
| Zielsperrungen an vereinzelten Zugfahrstraßenzielen möglich | GS II Sp 64b | Gut | |
| Hilfsfahrstraßeneinstellung mittels Weichentasten mit gelbem Punkt | GS II DR | Sehr gut | |
| Signalisierung von Frühhalt, 60 km/h und 100 km/h an Signalen eines Bahnhofskopfs | kein GS II Sp 64b | Sehr gut | |
| Kennlichtsignalisierung | kein GS II Sp 64b | Sehr gut | |
| Mittelweichen, die in beiden Stellungen von Zugfahrten befahren werden | kein GS II Sp 64b | Sehr gut | |
| sich überlappende Durchrutschwege unterschiedlicher Richtungen | kein GS II Sp 64b | Sehr gut | |
| ein Durchrutschweg endet an einem Punkt, an dem ein anderer Durchrutschweg vorbeiführt | kein GS II Sp 64b | Sehr gut | |
| über beide Schenkel einer Kreuzung führen Durchrutschwege | kein GS II Sp 64b | Sehr gut | |
| Hilfsfreimeldung für Durchrutschwege vorhanden | kein GS II Sp 64b | Sehr gut | |
| Das Stellwerk hat mehr als 160 Weichen oder mehr als 2 Selbstlaufbezirke | kein GS II Sp 64b | Sehr gut | |
| Weichen mit beweglichen Herzstückspitzen vorhanden (Kreuzungen sind erlaubt) | kein GS II Sp 64b | Sehr gut | |
| Relaisraum: keine Relaisgruppen erkennbar | GS I DR | Sehr gut | GS II / GS III |
| Relaisraum: 4 Gruppen übereinander (+Stromverteiler), Relaisgestelle stehen einzeln | GS II DR / GS II Sp 64b | Sehr gut | Rest |
| Relaisraum: 6 Gruppen übereinander (+Stromverteiler) | GS III Sp 68 | Sehr gut | Rest |
| Relaisraum: 4 Gruppen übereinander (+Stromverteiler), 2 Gruppen hintereinander | GS III 80xx | Sehr gut | Rest |
Fernsteuerungen
| Name | Kommentar |
|---|---|
| „Drehwähler“ | Bebra-Cornberg, Nürnberg Lstw |
| „Code-Relaisfernsteuersystem“ | Abzw. Mühlthal (v. Wiesbaden Hbf, angeblich Baugleich Frankf.), Frankfurt Zentral-Fdl, Puttgarden Lstw (angeblich IR 32/60); Von IR16, IR 32 und IE 50 sind etwa 60 Systeme bis etwa 1970 IB gegangen. Kombi-Kommando, Änderungsübertragung |
| (D 240) | BSZ Saarbrücken |
| ? | Rottenburg (WE 50/63, irgendwann geplant 1962, IB 9-1967 und 4-1970, vsl auf Basis des „Code-Relaisfernsteuersystem“) |
| ursatrans PCS 1x1 | DDR; 101: Punkt zu Punkt, 111: Mehrere Bahnhöfe; ab etwa 1964; Offenbar Dioden+Transistoren mit Reed-Relais (GEKO-Relais) als Ausgabestufe |
| Siemens DUS 50x | 501, 502 (ein/mehrere Bahnhöfe), etwa Anfang der 1970er das 1. mal IB genommen, Transistor-Ringkern, Wahlweise Kombi-Kommando oder Tasten-Kommando, Änderungsübertragung |
| (Siemens DUS 600, 700) | BSZ München |
| Siemens DUS 800 | |
| Lorenz F70 | etwa 1977 das 1. mal IB genommen, ICs, Tasten-Kommando, Zyklische Übrtragung |
| (Lorenz FL90) | nur für fs via Bildschirm. |
| (Siemens OC 15) | nur für fs via Bildschirm. |
| (Siemens OC 1x1) | 101, 111 ESTW-Bedienplatzsysteme für SICAS und SIMIS (außerhalb DB), OC15-Kompatibel. |
Selbstblocksignale
| Aussehen | Hinweis auf | Gewichtigkeit | Ansonsten |
|---|---|---|---|
| Ohne jegliche Kenntnis | Sb59 | Schwach | Insb. Sb60 ist selten |
| Stelltisch: GWBM | Sb53, Sb57, Sb59 | Gut | Umgekehrt kein sicheres Kennzeichen |
| Stelltisch: Bei Signalen entgegen Erlaubnisrichtung leuchtet der Sperrmelder NICHT | Sb60 | Sehr Gut | Sb53, Sb57, Sb59 |
| Stelltisch: Auf einem Uralt-Stelltisch-Foto keine Sperrmelder | Sb53, Sb57, Sb59 | Gut | Hinweis: Sperrmelder waren anfangs nicht flächendeckend, später flächendeckend nachgerüstet, Sb60 hatte ihn von Anfang an flächendeckend. |
| Aa: Schirm: Obere Lampenreihe mit Notrot | Sb60, Zentralblock | Gut, bei Kompakt schlecht |
Hinweis: Kompaktsignale haben häufig mehr Lampen als benötigt! |
| Aa: Schirm: Keine obere Lampenreihe für Notrot | Sb53, Sb57, Sb59 | Sehr Gut | |
| Aa: Achteckiger Schaltkasten vorhanden | Sb57, Sb59, Sb60 | Mittel | Hinweis: Kann auch Kabelverteilerkasten sein |
| Aa: Kleiner Blechkasten vorhanden | Sb53 | Mittel | Hinweis: Kann auch Fernsprecherkasten sein |
| Aa: Keine erkennbaren Kästen für Technik in der Nähe | Zentralblock Bei Lorenz auch zentralisierter Selbstblock |
Gut | |
| Aa: Hsig ohne Vsig: kein Schaltkasten | Sb53, Sb57, Sb60 | Gut | ein Schaltkasten: Sb59, Zentralblock Hinweis: Wenn Signale nicht an Standardmasten hängen, können Schaltkästen sonnstwo herum fliegen. |
| Aa: Hsig mit Zs1: Kein Notrot | Sb53, Sb57, Sb59, Sb60 | Gut | Zentralblock |
Bahnübergänge
- Allgemein
Grundsätzlich lassen sich Bahnübergänge in zwei Komponenten einteilen: Das BÜS-Gestell beherbergt die Stellwerksseitigen Gruppen. Diese steuern beispielsweise die gleisweise Einschaltung des Bahnübergangs. In erster Näherung kann man diese für eine Stellwerksbauform als weitgehend gleich ansehen. Sie stellen eine Verbindung mit den Gruppen der BÜ-Bauformen her.
Die Gruppen der BÜ-Bauformen befinden sich im BÜ-Schalthaus vor Ort und steuern beispielsweise die Schrankenbäume und ggf. die automatische Freimeldung.
Die Gruppen von BÜSTRA-Anlagen sind noch mal getrennt und können sich in separaten BÜ-Schalthäusern befinden. Sie werden einerseits vom Stellwerk noch mal separat rudimentär überwacht, und sind andererseits mit den BÜ-Bauformen verbunden.
- BÜ-Bauformen
Als BÜ-Bauform gilt, was im BÜ-Schalthaus verbaut ist:
| Name | West/Ost | Kommentar |
|---|---|---|
| mVs | Vorkrieg | mechanische Schranken mit oder ohne elektrischer Winde |
| V293a | Vorkrieg | |
| B6 | West | Name für Verschiedene frühe Anlagen, die teilweise später umbeannt wurden. Umfasst auch Blockbauformen. |
| Lo55/56/57 | West | Lo |
| Fü58/59/60 | West | FÜ |
| NFA 60 | West | Hp + Anruf, separates NFA-Pult zur Schrankenbaumsteuerung |
| eVs 63 | Ost | Vollschranken |
| eAs 63 | Ost | Anrufschranken |
| Hs 64a/b/c/d | Ost | Halbschranken |
| Hl 64a/b/c/d | Ost | Blinklichter |
| BÜS 72-Z | West | Früher B6 bezeichnet, Vollelektronisch mit Stromversorgung vom Stellwerk |
| BÜS 72-S | West | Dezentrale Batterien und Relaistechnik (bis einschl. hier Stand 2023 im Regelfall Umbauverbot) |
| EBÜT 80 | West | Rechnertechnik |
| EBÜT vB | West | Vereinfachter Betrieb |
| BÜP 93 | Nachwende | |
| BÜS 2000 | Nachwende | S&B (1995) |
| RBÜT | Nachwende | Pintsch (1999) |
| Simis LC | Nachwende | Siemens (2003), LC = Level crossing |
| RBUEP | Nachwende | Pintsch |
Ich möchte einer Fantasiestrecke Relaisstellwerke zuordnen
- Dr I
- Dr-I-Stellwerke sind etwa 1948 bis 1952 gebaut worden
- Wesentliche Gründe war der Ersatz von Kriegs- oder Nachkriegsprovisorien.
- Explizite für diesen Zweck gebaute Experimente wie das Linienstellwerk Nürnberg sind ganz selten.
- Danach wurden sie sehr schnell wieder abgeschaft. Wichtigste Grundregel für einen Erhalt von Dr-I-Stellwerken ist
- Keine Gleisplanumbauten seit den 1950er Jahren!!! 1:1-Austausch von Weichen oder Vmax-Erhöhungen einzelner Weichen sind denkbar, wenn sich dadurch im Gleisbild des Bahnhofes nichts ändert! Abklemmen von Nebenbereichen im Grundsatz auch, wenn dadurch sich am Flankenschutz nichts ändert. Tendenteill aber eher Gleise drinnen lassen, die in anderen Bahnhöfen schon längst draußen sind. Viele Dr I sind wegen Gleisumbauten gestorben, etwa das Linienstellwerk Nürnberg, Bietigheim-Bissingen oder Ulm Hbf Mitte (?).
- Auch ansonsten muss es Gründe geben, warum "der Schrott" nicht schon längst ersetzt wurde.
- Hohe Belastung (Köln Bbf, Hamburg-Altona) macht es nicht sinnvoll, es in ein neuzubauendes Spurplanstellwerk in der Nähe ersetzend einzubeziehen, selbst wenn diese neuen Stellwerke Zuglenkung und Zugnummermeldeanlage verwenden können. Bei den Linienstellwerken kann man von einigermaßen Effizienz ausgehen, auch wenn anfangs und noch lange Zeit im Lstw Nürnberg sehr personalintensive Vorgehensweisen herrschten.
- Der (Güter-)Bahnhof soll ohnehin bald stillgelegt werden, deswegen wurde er nicht in ein Nachbar-Spurplanstellwerk eingebaut (ohne Vorbild, aber ähnlich Hamburg-Harburg). Vorsicht, die Bundesbahn neigte dann dazu, Provisorien aus dem Krieg nicht mehr zu ersetzen, wenn die Stillegung schon damals absehbar war und der Zustand einigermaßen haltbar war. (Vergleiche Kassel Hbf, auch wenn das andere Bauformen sind.)
- Die anderen Stellwerke des Bahnhofes sind auch noch (elektro-)mechanisch, ein Ersatz durch Spurplan ist derzeit zu teuer (Hamburg-Altona)
- Davon sind auch explizit Projekte betroffen, die Mitte der 1980-Jahre oder noch früher angesiedelt sind. Das erste Dr I von 1948 ging meines Wissens bereits 1957 wegen Gleisumbauten außer Betrieb und wurde gegen Dr S ersetzt.
- Weitere mögliche optische Features in der Außenanlage:
- Kuriose Einfahrsignale mit eigener Grünoptik
- Ausfahrsignale mit seperaten Sperrsignalen
- Wenig Sperrsignale im Gleis
- Platte Sperrsignalbauform
- Dr-I-Stellwerke sind etwa 1948 bis 1952 gebaut worden
- Dr S
- Baujahr etwa 1951 bis 1964
- Hier spielten häufig Elektrifizierung und Personaleinsparungen eine Rolle.
- Das Kriterium des Umbaus ist hier etwas schwächer, allerdings sollten Zubauten wie eine zusätzliche S-Bahn sehr gut überlegt werden. Düsseldorf und Dortmund sind wegen der S-Bahn ersetzt worden, Bochum Hbf hat den Zubau zweier S-Bahn-Gleise mit einer Wendeanlage im wesentlichen desshalb überlebt, weil sich die Zahl der Fahrmöglichkeiten dadurch nicht signifikant erhöht hat und die Weichenstraßen überschaubar blieben. Auch der Umfang der Bauzustände und die daraus erforderlichen Schaltungsänderungen können eine Rolle spielen.
- Alte Signalbauformen noch möglich. Aber schon mehr Rangiersignale und erstmals kombinierte Ausfahr- und Einfahrsignale.
- Baujahr etwa 1951 bis 1964
- Dr S2
- Kleine Bahnhöfe. Häufig höhegleicher Zugang, Bahnübergang oder solche Späße.
- Das Dr S2 soll zwar nicht unter- aber auch nicht überschätzt werden. Es gab mal ein Dr S2 mit 4 Gleisen an zweigleisiger Strecke (kein SFB oder GWB) in eine Richtung 2 Signale in die andere 4, das ersetzt wurde, weil eine im Rahmen eines Umbaus betrieblich notwendige Nachrüstung nicht mit vertretbarem Aufwand machbar war, und das obwohl es durch seine Fernsteuerung effizient war. Man kann sich an einigen Orten noch retten, indem man massiv Fahrstraßen einspart, so dass zahllose Fahrwege nicht auf Hauptsignal fahren können. Hilfreich dann, wenn die 2. Strecke ohnehin nur eine unbedeutenden Nebenbahn ist, die fast nie auf die Hauptbahn fährt. Die Anzahl von Weichen kann man durch Handweichen- oder Schlüsselweichenorgien abfangen. Dementsprechend können Dr S2 dennoch auch größere Ausmaße erreichen. Sobald aber umfangreiche Güteranlagen dazu kommen, ist dann doch langsam Schluss. Die Richtwerte von bis zu 10 Fahrstraßen und 8 Weichen sind viel zu tief angesetzt, aber mehr als vier bis fünf Gleise wird schon nicht mehr ganz so einfach. Im Grundsatz sind zwar Dr S2- und Dr S3(2)-Stellwerke nicht eingesetzt worden, wenn regelmäßig rangiert wurde, aber gerade bei in den damaligen Maßstäben geringerem bis mittlerem Aufkommen relativiert sich das.
- Dr S3(2)
- Baujahr etwa 1955 bis 1963
- Mittlere Bahnhöfe, Elektrifizierung und Personaleinsparungen
- Sehr selten. Um vorbildgerecht zu bleiben sucht euch am besen Situationen wie die rechte Rheinstrecke, wo ihr dann fröhlich mit Dr S2 (für die kleinen) und (E)Mechs (für die großen) mischen könnt. Aber auch eine kleine Insel Laufach/Heigenbrücken ist denkbar. Es sind zwar keine großen Stillegungen und Ersatz durch Spurplan bekannt, allerdings waren die Gleispläne der Dr S3(2) häufig recht stabil.
- Sp Dr
- Alle sehr stabil und lebendig. Stillegungen tendentiell erst seit der ESTW-Zeit. (Von Ausnahmen wie Fulda und Köln Hbf Süd mal abgesehen.) Vorrangige Stillegung von S57/59 und L20/30. (Die Ausnahmen waren sehr besondere, in Köln war der Relaisraum im Baufeld der S-Bahn (das Dr I Köln Hbf Nord war auch betroffen) und in Fulda ein LZB-mit-LZB-Teilblock-Einbau incl. Ersatz weiterer Stellwerke gegen ein einzelnes Sp Dr S600.)
- Fröhliche Umbauten auch in gigantischem Maßstab möglich, wobei dabei zuweilen die Bedienungen auf Panoramawände umgestellt oder andere Spruplaner einfach dazugebaut wurden (in großem Maße wie in Duisburg, aber auch kleinem Maße, der lediglich flb umfasst wie etwa Mülheim-Styrum, Plochingen, etc.). Wenn zeitlich möglich wird das Stellwerk vor den Umbauten auf SpDr umgestellt, insbesondere wenn die Altbauform Dr I ist, während (E)Mech-Umstellung auch Nachteile (keine Gleisfreimeldung bei Emech nötig) hat, wobei die Vorteile außer in einfachen Fällen als überwiegend angesehen werden. Das Verwalten von Bauzuständen ist scheinbar auch wesentlich einfacher als bei ESTWs, so dass ESTWs tendentiell nach umbauten umgestellt werden, wobei eine allgemeine Aussage hier schwieriger ist, weil man heutzutage zu Vollsperrungen tendiert. Die Bauzeit insb. der Gebäude dauert aber. Bei Zeitmangel wurden daher (Düsseldorf? oder war es Dortmund?) hin- und wieder auch mal Dr-S-Stellwerke während des Umbaus beibehalten und erst während des Umbaus umgestellt.
- Fröhliches herumwerfen mit Sperrsignalen. Kann man sich primär daran überlegen, was für Rangierfahrten es möglicherweise geben könnte.
- Exzessive Verwendung von Fernsteuerungen von umliegenden Stellwerken. (I.d.R. nur, sofern diese nicht wegen Schranken oder ähnlichem ohnehin örtlich bleiben mussten.) Maßstab ist dabei i.d.R. die Belastung des Personals im Zentralstellwerk; frühere Umfänge des Ragierens nicht vergessen!
- Rangierbezirke mit eigenen Nahstellbereichs-Stellwerken können herumfliegen.
- MC L 84
- An Bahnhöfen mit geringem Rangieraufkommen und weitestgehend ohne Spezialfälle.
- Hauptsignale ohne Hp00 (nur Hp0)