Bedienung Sp Dr S59: Unterschied zwischen den Versionen

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==== Streckenblock und selbsttätige Blocksignale ====
==== Streckenblock und selbsttätige Blocksignale ====


In der Regel ist auf den Strecken zu Nachbarstellwerken ein selbsttätiger Streckenblock installiert. Dies ist fast immer eine Selbstblockbauform, erkennbar am Vorhandensein eines Ausfahrsperrmelders (ASpM, blaue Lampe). Dieser Melder leuchtet beim Einstellen einer Fahrstraße zum Nachbarn auf und erlischt, sobald das Gleis frei ist und das folgende Blocksignal oder Einfahrsignal des Nachbarn auf Halt fällt. Solange er leuchtet, kommt das letzte vom eigenen Stellwerk gesteuerte Signal nicht in Fahrtstellung.
In der Regel ist auf den Strecken zu Nachbarstellwerken ein selbsttätiger Streckenblock installiert. Dies ist meistens eine Selbstlbockbauform, erkennbar am Vorhandensein eines Ausfahrtensperrmelders (ASpM, blaue Lampe). Erläuterungen hierzu, sowie zur Bedienung von Selbstblocksignalen finden sich in der entsprechenden [[Bedienung Selbstblock|Bedienungsanleitung]].
 
Bei eingleisigen Strecken und bei eingerichtetem Gleiswechselbetrieb (GWB) sind Erlaubnistischfelder verbaut. Der weiß leuchtende Pfeil zeigt die Richtung an, in die die Erlaubnis zum Befahren des Gleises vorliegt. Das Einstellen von Fahrstraßen entgegen der Erlaubnisrichtung wird durch das Stellwerk verhindert. Die Erlaubnis kann mit der auf dem Feld befindlichen '''Erlaubnisabgabetaste (EaT)''' und der '''Erlaubnisabgabegruppentaste (EaGT)''' an den Nachbarn abgegeben werden, sodass dieser Zugfahrten in das Gleis einstellen kann. Dies ist nur möglich, wenn der ASpM erloschen ist. Um die Erlaubnis wieder zu erhalten, muss der Nachbar diese Bedienhandlung durchführen.
 
Signale im Selbstblock sind technisch unabhängig von der Stellwerksbauform und werden an anderer Stelle behandelt.


==== Sonstiges ====
==== Sonstiges ====
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=== Gestörte Signale ===
=== Gestörte Signale ===


Die Leuchtfäden der in den Signalen verbauten Glühlampen können durchbrennen und werden daher elektrisch überwacht. Fällt der Hauptfaden einer Lampe aus, übernimmt ein zweiter Leuchtfaden ("Nebenfaden"), oder bei der Rotlampe von Einfahr- oder Blocksignalen eine zweite Lampe ("Nebenrot"). Auf dem Stelltisch blinkt das Signal dann. Fällt auch der Nebenfaden aus, erlischt das Signal auf dem Stelltisch. Bei Einfahr- oder Blocksignalen kann der zweite Faden des Nebenrots leuchten, dies wird jedoch nicht mehr überwacht und das Signal wird daher als erloschen angezeigt. Bei Ausfahrsignalen reicht das Erlöschen einer Rotlampe zum Signalausfall, weil Hp0 bis in die 1980er-Jahre nicht für Rangierfahrten galt (sondern nur Hp00) und daher nicht sichergestellt war, dass Rangierfahrten vor dem Signal anhielten. Erloschene Signale können keinen Licht-Flankenschutz geben. Sind Bestandteile eines Fahrtbegriffs gestört, geht das Signal nicht auf Fahrt, bzw. fällt zurück auf Halt. In diesem Fall muss auf das Ersatzsignal zurückgegriffen oder es müssen Befehle ausgestellt werden.  
Die Leuchtfäden der in den Signalen verbauten Glühlampen können durchbrennen und werden daher elektrisch überwacht. Fällt der Hauptfaden einer Rotlampe aus, übernimmt ein zweiter Leuchtfaden ("Nebenfaden"), oder bei der Rotlampe von Einfahr- oder Blocksignalen eine zweite Lampe ("Nebenrot"). Auf dem Stelltisch blinkt das Signal dann. Fällt auch der Nebenfaden aus, erlischt das Signal auf dem Stelltisch. Bei Ausfahrsignalen reicht das Erlöschen einer Rotlampe zum Signalausfall, weil Hp0 bis in die 1980er-Jahre nicht für Rangierfahrten galt (sondern nur Hp00) und daher nicht sichergestellt war, dass Rangierfahrten vor dem Signal anhielten. Erloschene Signale können keinen Licht-Flankenschutz geben. Fahrtbegriffe haben keine Nebenfäden. Sind Bestandteile eines Fahrtbegriffs gestört, geht das Signal nicht auf Fahrt, bzw. fällt zurück auf Halt. In diesem Fall muss auf das Ersatzsignal zurückgegriffen oder es müssen Befehle ausgestellt werden.


=== Tastenstörungen ===
=== Tastenstörungen ===

Aktuelle Version vom 9. Januar 2023, 21:21 Uhr

Dieser Artikel behandelt die Bedienung eines Sp Dr S59-Stellwerks. Für den Bau siehe Bauanleitung Sp Dr S59.

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Im Folgenden soll die Bedienung der StellSi-Implementation des Sp Dr S59 erläutert werden. Es handelt sich dabei um eine Bedienungsanleitung für ein simuliertes Stellwerk, die nicht für den Einsatz in echten Stellwerken genutzt werden kann, allzumal die Simulation in einzelnen Punkten vom Vorbild oder einzelnen Vorbildstellwerken abweichen kann. Auf die Besonderheiten einzelner StellSi-Stellwerke wird an dieser Stelle nicht eingegangen; örtliche Besonderheiten können in den Erläuterungen der einzelnen Stellwerke nachgeschlagen werden. Diese Anleitung richtet sich an Einsteiger in die Benutzung von Stellwerken dieser Bauform, setzt aber grundlegende Kenntnisse über den Eisenbahnbetrieb und Stellwerke voraus. Dabei wird zunächst die grundlegende Bedienung, dann einige speziellere Einrichtungen und schließlich Bedienhandlungen für den Störungsfall erläutert.

Allgemeines

Das Sp Dr S57 sowie das Sp Dr S59 wurden ab 1956, respektive ab 1960, von Siemens in kleinerer Zahl in Westdeutschland gebaut, sie eignen sich für mittlere bis große Bahnhöfe. Diese Bauformen erfuhren dabei keine größere Verbreitung, da bereits ab 1963 Stellwerke errichtet wurden, die auf dem Nachfolger Sp Dr S60 basierten. Es handelt sich hierbei um die ersten größeren Gleisbildstellwerke von Siemens, die auf dem Spurplanprinzip basieren, wobei jedoch einige Systematiken weiter in verschlussregisterähnlichen Schaltungen umgesetzt wurden. Dieser Umstand führte bei Umbauten zu einem erhöhten Aufwand, da diese Schaltungen manuell ebenfalls angepasst werden mussten, ein einfaches Umbauen des Spurplans reichte nicht.

Aus diesen Gründen wurden viele S57 und S59 in Verbindung mit anderen Bauformen wie dem S60 verwendet, dabei wurden entweder per Fernsteuerung oder Anpassung einzelne Bahnhofsbereiche durch ein S60 gesteuert, welches später angefügt wurde. Ein Beispiel dafür war Bochum-Langendreer (Lpf), dieses S59 bekam 1980 im Rahmen des Baus der neuen S-Bahn-Strecke ein kleines Sp Dr S60 angebaut.

Trotz des größeren Aufwands beim Umbau halten sich viele der Stellwerke bis heute, erst Anfang der 2000er setzte eine größere Ersetzungswelle ein. Ausnahmen bestätigen hier aber auch die Regel, Köln Hbf beispielsweise ging aufgrund des Baus der S-Bahn schon 1975 wieder außer Betrieb.

Die Darstellung erfolgt übersichtlich über einen aus einzelnen Feldern zusammengesetzten Stelltisch, der in der Regel auf einem Schreibtisch fest installiert sitzt (für kleine Stellwerke), liegt, oder als eine Stellwand (Panoramatafel) vor dem Schreibtisch des Fahrdienstleiters steht. Zusätzlich können weitere Bedienhilfen wie Tastenstellpulte und Nummernstellpulte eingerichtet sein, auf die in einem gesonderten Artikel eingegangen wird. Unabhängig von derartigen Zusätzen sind alle Bedienhandlungen über den Stelltisch vornehmbar. Diese Bedienweise wird hier erklärt. Darüber hinaus können Zugnummernmeldeanlagen verschiedener Bauarten in den Stelltisch integriert sein. Auch diese werden an anderer Stelle erklärt.

Die meisten Bedienhandlungen erfolgen über Zweitastenbedienung. Das heißt, dass zur Durchführung beide beteiligten Tasten gleichzeitig gedrückt werden müssen. Vorteil dieses Bedienprinzips ist, dass versehentliche Bedienunghandlungen dadurch unwahrscheinlich werden. In echten Stellwerken ist es notwendig, dass diese Tasten über einen hinreichend langen Zeitraum gedrückt werden, damit die Relaisanlage die gewünschte Aktion durchführt. Hierauf wurde in StellSi i.A. verzichtet bzw. zur komfortableren Bedienung nur kurze Zeitlimits gewählt. Mit der Maus müssen hierbei beide Tasten nacheinander gedrückt werden, dabei wird StellSi die erste Taste nur vormerken und bei der Auswahl der zweiten dann beide drücken (-> Link StellSi-Tastermodus). Darüber hinaus ist bei einigen Bedienhandlungen eine dritte Taste involviert. In diesem Fall ist in StellSi analog vorzugehen, wobei in echten Stellwerken die dritte Taste zuerst zu drücken wäre, und dann innerhalb von fünf Sekunden die verbleibenden Tasten in Zweitastenbedienung zu betätigen wären. Wo im Text "Eintastenbedienung" angegeben ist, ist lediglich eine Taste zu drücken. Dies ist insbesondere dort der Fall, wo eine versehentliche Bedienung alleine nichts Relevantes macht.

Tasten finden sich einerseits an einzelnen Fahrwegelementen wie Weichen oder Signalen, und andererseits in Form von sogenannten "Gruppentasten". Die Gruppentasten sind zentral angeordnet und teilweise mehrfach vorhanden. Sie werden durch Tastenfarben gruppiert und übersichtlich dargestellt: Weichen - blau, Signale - rot, Fahrstraßen - grün, Streckenblock - schwarzStromversorgung und Stelltisch - weiß und grau.

Unterschiede Sp Dr S57 und Sp Dr S59

Größter Unterschied zwischen diesen beiden Bauformen ist, dass auf dem Stelltisch wie bei Fahrstraßenstellwerken Gleistasten vorhanden sind. Erst seit dem S59 wird die Fahrstraßenstellung von Signal zu Signal durchgeführt. Synonym zu den modernen Beizeichnungen ist in einigen älteren Dokumenten auch die Rede vom "SpDrS", oder "SpDrS30". Eine Weiterentwicklung zum S59 war nämlich die Ansteuerung der Signallampen mit nunmehr 30 Watt. In beiden Bauformen wurden prinzipiell die großen Tischfelder verwendet, die späteren Anlagen hatten allerdings schon die kleinen Tischfelder erhalten, die mit dem S60 eingeführt wurden.

Übersicht und Bedienung im Regelbetrieb

Grundlagen

Gleisplan

Der Spurplan der durch das Stellwerk gestellten Gleisanlagen wird schematisch durch schwarze Linien dargestellt. Ist das Gleis nicht schwarz ausgemalt, verfügt es über keine Freimeldeanlage. Belegte Gleise werden durch eine rote Ausleuchtung dargestellt, eingestellte Fahrwege (s.u.) durch eine gelbe Ausleuchtung. Jedem Freimeldeabschnitt ist eine Gleistaste zugeordnet. In den meisten Fällen sind diese Abschnitte den Weichen zugeordnet, und die Weichentaste ist zugleich Gleistaste. Die Gleisfreimeldung kann über Achszähler (Gleistaste ist braun-weiß) oder Gleisstromkreise (Gleistaste ist schwarz) realisiert sein.

Zur Erhöhung der Übersicht kann das Gleisband der durchgehenden Hauptgleise einer Strecke durch einen farbigen Hintergund hervorgehoben werden, allerdings nur bei den kleinen Tischfeldern. Ebenso können Bereiche des Bahnhofs, beispielsweise Nahstell- oder Fernsteuerbereiche, durch einen andersfarbigen Hintergrund gekennzeichnet sein.

Weichen

SpDrS59 Weiche.png

Weichentischfelder verfügen über zwei Endlagemelder, einen Spitzenmelder, Verschlussmelder (im Gleisband) und Sperrmelder sowie eine Weichentaste. Durch Betätigen durch Weichentaste (WT) und Weichengruppentaste (WGT) kann eine Weiche umgestellt werden, wenn diese nicht besetzt, gesperrt oder verschlossen ist. Der Endlagemelder in Ruhelicht zeigt an, in welcher Lage sich die Weiche befindet. Blinkt er, so läuft die Weiche in die angezeigte Stellung um. Während eine Weiche umläuft, blinken zudem die drei "WL"-Leuchtmelder in den Gruppentastenfeldern. Die Anzeige der Endlage einer nicht verschlossenen und nicht gesperrten Weiche ist standardmäßig ausgeschaltet und kann über die Stelltischausleuchtung (StT, Eintastenbedienung) eingeschaltet werden. Spitzen- und Endlagemelder zeigen zudem Fahrstraßen- und Besetztmeldungen an.

Wenn eine Fahrstraße eingestellt wird, werden die Weichen verschlossen. Dies zeigt der gelbe Verschlussmelder an. Blinkt der Verschlussmelder, wird der Fahrdienstleiter zum Umstellen der Weiche aufgefordert. Eine verschlossene Weiche kann nicht umgestellt werden. Der Verschluss einer Weiche kann mit der Fahrstraßenrücknahmetaste (FRT) und der Weichentaste in Zweitastenbedienung aufgelöst werden (Einzelauflösung), sofern die Weiche keinen Flankenschutz anfordert. Andernfalls ist eine Hilfshandlung nötig (s.u.). Mit Weichensperr- und entsperrtaste (WSpT und WESpT) können Weichen manuell gesperrt und entsperrt werden, wobei nicht jedes Stellwerk diese Funktion besitzt. Zeigt der Sperrmelder durch rotes Licht eine gesperrte Weiche, ist Umlauf weder durch manuelle Bedienung noch durch die Fahrstraße möglich.

Im Allgemeinen müssen Weichen nicht manuell gestellt werden, da die Weichenlaufkette durch die Fahrstraße angestoßene Weichen (inklusive Flankenschutzweichen) ohne Bedienereingriff umstellt. Diese kann allerdings deaktiviert werden; dann wechseln nicht passend liegende Weichen beim Einstellen einer Fahrstraße nur in Umstellaufforderung, ohne umzulaufen. Für einige Hilfshandlungen (s.u.) kann dies nötig sein. Die Weichenlaufkette wird gesperrt durch Betätigung von WSpT und Bahnhofstaste (BfT). Der Leuchtmelder "LK" leuchtet dann. Die Sperrung betrifft dabei, abhängig vom Stellwerk, nur einen Bereich, der allerdings mehrere Anschaltbereiche umfassen kann.

Kreuzungsweichen werden in der Regel auf einem Tischfeld dargestellt und besitzen auch zwei Weichentasten. Für jedes Ende der Kreuzungsweiche werden dabei Verschluss- und Sperrmelder separat angezeigt. Die Unterscheidung einfacher und doppelter Kreuzungsweichen erfolgt über die seitlichen Striche längs zur Weiche, die die befahrbaren Abzweigrichtungen anzeigen. Einfache Kreuzungsweichen können in die nicht befahrbare Lage gestellt werden, werden allerdings vom Stellwerk in einigen Situationen selbsttätig wieder in die befahrbare Lage zurück bewegt. Hinweis: Die tatsächliche Anordnung von Weichenzungen und Herzstücken in Kreuzungsweichen ist nicht so trivial, wie es auf dem Stelltisch aussieht.

Weichen können zudem als Schlüsselweichen, d.h. einer Handweiche mit einer vom Stellwerk überwachten Schlüsselsperre, ausgeführt sein. Dies ist am Sperrmelder in Schlüsselloch-Form (Schlüsselfreigabemelder) zu erkennen. Durch Bedienung von WGT und Weichentaste wird der Schlüssel freigegeben. Der Stellungsmelder erlischt, und der Schlüsselfreigabemelder leuchtet rot. Der Schlüssel kann entnommen werden und die Handweiche umgestellt werden. Die Schlüsselfreigabe kann mit der WSpT und der Weichentaste zurückgenommen werden.

Mehrere Weichen können im Tastermodus "Automatisch + Shift = vormerken" (Standard) am schnellsten gesperrt werden, indem die WSpT mit einem Klick vorgemerkt wird und dann mit gedrückt gehaltender Shift-Taste (Großschreibtaste) nacheinander die Weichentasten gedrückt werden.

Signale

SpDrS59 HVSignal.png
SpDrS59 HSperrsignal.png

Signaltischfelder zeigen schematisch die Stellung eines Haupt- oder Sperrsignals an. Dabei wird nicht zwischen verschiedenen Fahrtbegriffen (Hp1 und Hp2) unterschieden, d.h. auch Hp2 wird durch ein grünes Licht dargestellt. Unterhalb des Signals kann ein Vorsignal dargestellt sein. Bei Hauptsperrsignalen (i.A. Ausfahr- und Zwischensignale) können zudem Kennlicht (weiße Lampe) und der Signalbegriff Sh1 (diagonaler weißer Strich) angezeigt werden. Unterhalb des Signalmasts befinden sich meist ein Ersatzsignal- (kann auch links angeordnet sein) und ein Fahrstraßensperrmelder. Bei Sperrsignalen mit Kennlicht ist der Kennlichtmelder zugleich Sperrmelder. Auf den Feldern können sich weitere Melder befinden, die im Abschnitt "Fahrstraßen" erläutert werden. Weiterhin befinden sich bis zu zwei Tasten auf den Feldern, Signaltasten (grau) und teilweise auch spezielle Rangierstraßentasten (blau). Es können auch zwei graue Tasten vorhanden sein, beispielsweise für Umfahrstraßen oder spezielle Durchrutschwege.

Signale wechseln auf einen Fahrtbegriff, wenn eine entsprechende Fahrstraße eingelaufen ist. Sie können daher i.d.R. nicht manuell auf Fahrt gestellt werden. Mittels der Bedienung der Haltgruppentaste (HaGT) zusammen mit der Signaltaste (ST) können sie jedoch manuell auf Halt gestellt werden. Leuchtet der Fahrstraßensperrmelder auf, so sind alle möglichen Fahrstraßen von diesem Signal blockiert, es kann also nicht Start einer Zugstraße sein. Signale können nicht separat gesperrt werden, die Tasten sind mit Schutzkappen zu sichern, falls die Bedienung verhindert werden soll.

Signale von anderen (Nachbar-)Stellwerken können durch ähnliche Symbole dargestellt werden, wobei ihnen dabei dann bis auf Fahrt- und Haltmelder jegliche Melder und Tasten fehlen.

Der die Sperrmelder sowie die gelben Leuchtmelder der Vorsignale am Mast der Hauptsignale können in vielen Fernsteuerungsbauformen ganz oder teilweise fehlen, siehe dazu auch die Bedienungsanleitung zur Fernsteuerung.

Fahrstraßen

Zugstraßen

Zugstraßen werden durch Bedienung von Start- und Zieltaste in Zweitastenbedienung eingestellt. Dabei ist die jeweilige Signaltaste des Start- und Zielsignals zu nutzen. Bei Fahrt in die freie Strecke oder Stumpfgleise ist eine einzelne Fahrstraßentaste im Gleis angeordnet. Das Stellwerk fordert dann die Weichen entlang der Fahrstraße, sowie etwaige Flankenschutzweichen zum Umlauf in die korrekte Lage auf. Soweit die Weichen korrekt liegen, werden die Fahrwegelemente verschlossen.

In den Bahnhofsgleisen befinden sich Leuchtmelderfelder, wobei der mittlere Melder die Festlegung des Durchrutschwegs anzeigt, die beiden äußeren Melder zeigen die Start- bzw. Zielfestlegung einer Zugstraße an. Sind also alle Elemente verschlossen und der Durchrutschweg eingestellt, leuchtet der Durschrutschwegfestlegemelder sowie der Zielfestlegemelder für die Fahrstraße auf.

Am Streckengleis befinden sich hingegen nur Leuchtmelder für den Ausfahrsperrmelder, sowie ebenfalls ein Fahrstraßenfestlegemelder, der je nach Situation die Start- oder Zielfestlegung anzeigt. Sind alle Elemente zwischen Start und Ziel verschlossen, und der Durchrutschweg eingestellt, leuchtet auch der Startfestlegemelder. Das Startsignal wechselt jetzt auf Fahrt.

Nach Durchfahrt des Zuges fällt das Signal selbsttätig auf Halt und die Fahrwegelemente werden abschnittsweise aufgelöst. Rangierstraßen, sowie Fahrstraßen, die noch nicht festgelegt sind, können mit der Fahrstraßenrücknahmetaste (FRT) aufgelöst werden. Für eine Gesamtauflösung ist die FRT zusammen mit Start- und Zieltaste zu betätigen. Ist die Fahrstraße festgelegt, ist eine Hilfshandlung (s.u.) notwendig.

Zugstraßen auf ein Zielsignal, etwa Einfahrzugstraßen, sind i.d.R. mit einem Durchrutschweg (D-Weg) verbunden. Der Durchrutschweg wird dabei über die Zieltaste mit ausgewählt und läuft mit der Fahrstraße ein. Sind für ein Signal mehrere Durchrutschwege verfügbar (z.B. kürzere), sind diese über zusätzliche, meist vor dem Signal angeordnete Signaltasten auswählbar, diese Tasten sind häufig mit Pfeilen versehen. Der festgelegte Durchrutschweg wird durch den leuchtenden D-Weg-Melder angezeigt. Nach Besetzung des letzten Gleisabschnittes vor dem Signal kann dieser zurückgenommen werden. Dies erfolgt manuell durch Bedienung von Fahrstraßenrücknahmegruppentaste (FRGT), FRT und der Signaltaste am Zielsignal.

Es können auch andere als die vom Stellwerk standardmäßig gewählten Fahrwege durch Zugstraßen befahren werden (sog. Umfahrzugstraßen). Hierzu sind spezielle Umfahrsignaltasten zu verwenden, die sich in aller Regel an den Streckengleisen befinden und mit einem eigenen Festlegemelder ausgestattet sind. Bei Bedienung dieser Tasten läuft dann eine vorkonfigurierte Umfahrstraße ein, eine andere, nicht vorhandene, zu erzwingen (beispielsweise durch vorheriges Einstellen von Rangierstraßen) ist nicht möglich.

Für Fahrten von einem Gleis mit Fahrdraht in eines ohne kann vor der Bedienung von Start- und Zieltaste zusätzlich die Fahrstraßenfreigabetaste (FfrT) erforderlich sein. Alternativ werden (vornehmlich bei Stellwerken ohne Nummernstellpult) an den Zieltasten blaue Schutzkappen angebracht.

Rangierstraßen

Rangierstraßen zwischen einem Rangiersignal und einem Hauptsignal werden analog zur Zugstraße mittels der beiden Signaltasten eingestellt, die Fahrstraßenfestlegemelder und auch der D-Weg-Melder werden bei diesen Fahrstraßen aber nicht verwendet.

Es gibt jedoch Stellwerke, in denen eine Rangierstraße zwischen zwei Hauptsignalen eingestellt werden soll. Für diesen Fall sind dann am Start spezielle blaue Rangiertasten vorhanden, bei Bedienung wird dann eine Rangierstraße eingestellt.

Bahnübergänge

Siehe Bedienung Bahnübergänge.

Streckenblock und selbsttätige Blocksignale

In der Regel ist auf den Strecken zu Nachbarstellwerken ein selbsttätiger Streckenblock installiert. Dies ist meistens eine Selbstlbockbauform, erkennbar am Vorhandensein eines Ausfahrtensperrmelders (ASpM, blaue Lampe). Erläuterungen hierzu, sowie zur Bedienung von Selbstblocksignalen finden sich in der entsprechenden Bedienungsanleitung.

Sonstiges

Die Helligkeit der Ausleuchtung auf dem Stelltisch kann bei echten Stellwerken über die Helligkeitstasten in Eintastenbedienung verändert werden. Da dies auf Computerbildschirmen wenig sinnvoll ist, ist diese Schaltung in dieser Bauform eine Attrappe.

Die Helligkeit der Signale wird über die anliegende Spannung reguliert. Das echte Stellwerk überwacht die Helligkeit draußen und fordert über einen Wecker zur Umstellung der Spannung auf. Mit der Weckerunterbrechtaste (WuT) kann dieser Wecker manuell abgeschaltet werden. Es kann zwischen Tag- und Nachtspannung gewechselt werden, indem die entsprechende Taste auf dem Tischfeld zusammen mit der BfT betätigt wird. Auch dies ist eine Attrappe.

Besonderheiten und Spezialfälle

Mittelweichen

Derzeit nicht implementiert.

Selbststellbetrieb und Zuglenkung

Derzeit nicht kompatibel.

Kennlicht, Gruppenausfahrten

Derzeit nicht implementiert.

Fahrstraßenzustimmung

Derzeit nicht implementiert.

Störungen und Hilfshandlungen

Hinweis: StellSi unterstützt derzeit keine Störungen.

Wenn Störungen auftreten, oder in seltenen betrieblichen Situationen, für die das Stellwerk nicht projektiert ist, können Hilfshandlungen erforderlich sein, um die Störung zu umgehen oder zu beheben bzw. den Betrieb aufrecht zu erhalten. Hierbei werden die durch das Stellwerk durchgeführten Sicherungsmechanismen teilweise umgangen. Deshalb ist besondere Aufmerksamkeit erforderlich und die Benutzung von Gruppentasten für Hilfshandlungenen zählpflichtig. Hierzu ist ihnen ein Zählwerk zugeordnet, mit dem die Bedienungen gezählt werden und ihr Einsatz ist durch den Fahrdienstleiter zu dokumentieren. Alternativ kann ein Störungsdrucker die meisten dieser Zählwerke ersetzen. In echten Stellwerken sollen diese Tasten zusätzlich mit Schutzkappen gegen versehentliche Bedienung gesichert werden.

Gestörte Gleisfreimeldung

Sowohl Gleisstromkreise als auch Achszähler können gestört sein. In den meisten Fällen wirken sich die Fehler nur so aus, dass ein tatsächlich freies Gleis als besetzt angezeigt wird. Bei Gleisstromkreisen besteht grundsätzlich aber auch die Gefahr, dass durch schlechten Kontakt der Räder (Sand, Rost, ...) Gleisbesetzungen nicht erkannt werden, und bei Achszählern können insbesondere Aufgleisungen von Bau- oder Wartungsfahrzeugen auf freier Strecke nicht erkannt werden. Bei Gleisstromkreisen können durch Kriechströme falsche Besetztmeldungen (sog. Rotausleuchtung) entstehen. In einem solchen Fall ist das Freisein des Gleises auf anderem Wege zu prüfen und der Betrieb über Befehle oder Ersatzsignale durchzuführen. Achszähler (derzeit in StellSi nicht implementiert) (erkennbar an braun-weißen Tasten) vergleichen die Anzahl der einfahrenden und ausfahrenden Achsen in einem Abschnitt. Sofern diese nicht übereinstimmen, ist das Gleis besetzt. Hat sich ein Achszähler verzählt, ist das Freisein des Gleises auf anderem Wege zu prüfen, und der Achszähler kann durch die Achszählergrundstellungstaste (AzGrT) und die Achszählertaste (AzT) zurückgesetzt werden.

Störungen der Gleisfreimeldung führen zu Störungen bei der Auflösung von Fahrstraßen, was Hilfsauflösungen erforderlich macht (s.u.).

Gestörte und aufgefahrene Weichen

Erreicht eine umlaufende Weiche nach Ablauf einer bestimmten Zeit (i.d.R. c.a. 6 Sekunden) nicht ihre Endlage, wird der Motor abgeschaltet und es ertönt ein Wecker, der mit der WuT auf dem Feld mit den Weichenlaufmeldern (WL) unterbrochen werden kann. Ist die Abschaltung gestört oder die Bauteile werden für längere Zeit (i.d.R. c.a. 2,5 Minuten) belastet, indem in diesem Zeitraum immer mindestens eine Weiche umläuft, geht die Anlage von einer Störung aus. Alle Motoren werden abgeschaltet, ein Wecker ertönt und die Anlage wird in einen Modus versetzt, indem nur noch eine Weiche gleichzeitig umlaufen kann. Die Weichenlaufmelder blinken dabei rot. Nur ein Techniker kann die Störung beheben.

Wird eine Weiche aufgefahren, d.h. stumpf entgegen der eingestellten Lage befahren, blinken beide Stellungsmelder gelb, bis die Auffahrung beendet wird. Der Vorgang wird über das Auffahrzählwerk (Af) protokolliert. Falls die Weiche noch belegt ist, bleibt die Rotausleuchtung wie bei einer normalen bestzten Weiche bestehen und wird vom Blinken überlagert.

Mit der Weichenhilfstaste (WHT) und der Weichentaste kann eine als besetzt gemeldete Weiche umgestellt werden. Dies ist nur zulässig, wenn die Weiche tatsächlich nicht besetzt ist.

Gestörte Signale

Die Leuchtfäden der in den Signalen verbauten Glühlampen können durchbrennen und werden daher elektrisch überwacht. Fällt der Hauptfaden einer Rotlampe aus, übernimmt ein zweiter Leuchtfaden ("Nebenfaden"), oder bei der Rotlampe von Einfahr- oder Blocksignalen eine zweite Lampe ("Nebenrot"). Auf dem Stelltisch blinkt das Signal dann. Fällt auch der Nebenfaden aus, erlischt das Signal auf dem Stelltisch. Bei Ausfahrsignalen reicht das Erlöschen einer Rotlampe zum Signalausfall, weil Hp0 bis in die 1980er-Jahre nicht für Rangierfahrten galt (sondern nur Hp00) und daher nicht sichergestellt war, dass Rangierfahrten vor dem Signal anhielten. Erloschene Signale können keinen Licht-Flankenschutz geben. Fahrtbegriffe haben keine Nebenfäden. Sind Bestandteile eines Fahrtbegriffs gestört, geht das Signal nicht auf Fahrt, bzw. fällt zurück auf Halt. In diesem Fall muss auf das Ersatzsignal zurückgegriffen oder es müssen Befehle ausgestellt werden.

Tastenstörungen

Um Fehleingaben durch steckengebliebene Tasten zu vermeiden, überwacht das Stellwerk, wie lange Tasten gedrückt werden. Bleibt eine Taste länger als 5 Sekunden gedrückt, beginnt der Leuchtmelder GTÜ zu blinken. Die meisten Tastenbedienungen sind dann nicht mehr möglich.

Ersatz- oder Vorsichtssignal

Wenn ein Signal nicht auf Fahrt geht, kann unter bestimmten Voraussetzungen (...) auf das Ersatzsignal (Zs1) oder Vorsichtssignal (Zs7, Spitze des dreieckigen Leuchtmelders im Stelltisch zeigt nach unten) zurückgegriffen werden. Um das Ersatzsignal anzuschalten, ist die Weichenlaufkette zu sperren. Dann kann mittels Ersatzsignalgruppentaste (ErsGT) und Signaltaste das Ersatzsignal angeschaltet werden. Solange das Zs1 oder Zs7 leuchtet, leuchtet der entsprechende Leuchtmelder auf dem Stelltisch. Mit HaGT oder ErsAT und Signaltaste kann es abgeschaltet werden.

Ersatz- und Vorsichtssignal erfordern, dass der Fahrdienstleiter vorher den Fahrweg einstellt und sichert, d.h. ggf. Weichen sperrt, falls sie nicht verschlossen wurden. Dies wird vom Stellwerk aber nicht überwacht. Sperrsignale, die Halt zeigen, dürfen nicht überfahren werden, hier sind entsprechend Rangierstraßen einzustellen, um diese auf Fahrt zu bringen, oder Befehle auszustellen, falls dies nicht möglich ist (derzeit in StellSi nicht möglich). Generell ist das Einstellen von Zug- oder Rangierstraßen, soweit möglich, bei Ersatzsignalbenutzung zu empfehlen, da hierdurch soweit möglich die Sicherungsmechanismen des Stellwerks genutzt werden. Insbesondere ist das Einstellen einer Zugstraße auch bei Rotausleuchtung möglich. Bei Fahrwegen in oder aus Strecken entgegen der Regelfahrtrichtung können Zughilfsstraßen zu diesem Zweck eingerichtet sein, die wie gewöhnliche Fahrstraßen bedient werden können, bei denen allerdings kein Startsignal auf Fahrt geht (oder nicht vorhanden ist).

Falschfahrsignal

Ist auf einer Strecke kein Gleiswechselbetrieb eingerichtet, so kann zumindest ein signalisierter Falschfahrbetrieb eingerichtet sein. Dann können Fahrstraßen zwar eingestellt werden, aber das Ausfahrsignal wechselt nicht auf Fahrt. Stattdessen ist die Falschfahrgruppentaste (FfGT) mit der Signaltaste zu betätigen. Der Ersatzsignalmelder blinkt, solange das Falschfahrsignal leuchtet. Es fällt nach Durchfahrt des Zuges, sowie nach Ablauf einer festgelegten Zeit auf Halt. Derzeit wird in StellSi statt des Falschfahrsignals das Ersatzsignal gezeigt.

Hilfsauflösungen

Ist eine Fahrstraße festgelegt, oder (bei Einzelauflösung) eine Auflösung mit FRT nicht möglich, muss die Fahrstraßenhilfstaste (FHT) genutzt werden. Die Bedienung erfolgt analog zur FRT. Durchrutschwege werden immer aufgelöst, indem die FRGT mit der FRT und der passenden Signaltaste bedient wird.

Stromversorgung

Um von Störungen des Stromnetzes unabhängig zu sein, sind in den Stellwerken für kurzfristige Störungen Akkumulatoren und für mittelfristige Störungen Notstromaggregate als Notstromversorgung installiert sein. Im Regelbetrieb leuchten der Dauerladungsmelder für die Akkus "60D" und der Netzmelder "N" gelb. Bei Ausfall der Stromversorgung leuchtet der Netzausfallmelder "N" rot auf und das Stellwerk wechselt auf die Akkumulatoren, bis ein Notstromaggregat übernimmt oder die Netzspannung wiederhergestellt ist. Je nach Stellwerk läuft das Netzersatzaggregat selbsttätig an, muss manuell gestartet werden oder zunächst herbeigeschafft werden (dann sind allerdings die Akkus größer dimensioniert). Der Netzersatzmelder "NE" blinkt, während das Ersatzaggregat anläuft und zeigt Ruhelicht, wenn es die Versorgung übernommen hat. Während die Batterie geladen wird, blinkt der Melder 60D.

Im Akku-Betrieb erfolgt die Stromversorgung der einzelnen Bauteile der Anlage über Umformer; das Stellwerk ist dann im Umformerbetrieb. In diesem Betriebsmodus kann nur eine Weiche gleichzeitig umlaufen. Blinkt der Entladungsmelder 60E, reicht die Ladung noch für etwa 10 Minuten, leuchtet er, ist die Batterie fast vollständig entladen. Dann ist eine Bedienung nicht mehr möglich und das Stellwerk schaltet alle entbehrlichen Anzeigen ab und die Signale wechseln auf Nebenrot und Nebengelb, um Energie zu sparen.