Bedienung Sp Dr S60: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Folgenden soll die Bedienung der Stellsi-Implementation des Sp Dr S60 erläutert werden. Es handelt sich dabei um eine Bedienungsanleitung für ein simuliertes Stellwerk, die nicht für den Einsatz in echten Stellwerken genutzt werden kann, allzumal die Simulation in einzelnen Punkten vom Vorbild oder einzelnen Vorbildstellwerken abweichen kann. Auf die Besonderheiten einzelner Stellsi-Stellwerke wird an dieser Stelle nicht eingegangen; örtliche Besonderheiten können in den Erläuterungen der einzelnen Stellwerke nachgeschlagen werden. Diese Anleitung richtet sich an Einsteiger in die Benutzung von Stellwerken dieser Bauform, setzt aber grundlegende Kenntnisse über den Eisenbahnbetrieb und Stellwerke voraus. Dabei wird zunächst die grundlegende Bedienung | Im Folgenden soll die Bedienung der Stellsi-Implementation des Sp Dr S60 erläutert werden. Es handelt sich dabei um eine Bedienungsanleitung für ein simuliertes Stellwerk, die nicht für den Einsatz in echten Stellwerken genutzt werden kann, allzumal die Simulation in einzelnen Punkten vom Vorbild oder einzelnen Vorbildstellwerken abweichen kann. Auf die Besonderheiten einzelner Stellsi-Stellwerke wird an dieser Stelle nicht eingegangen; örtliche Besonderheiten können in den Erläuterungen der einzelnen Stellwerke nachgeschlagen werden. Diese Anleitung richtet sich an Einsteiger in die Benutzung von Stellwerken dieser Bauform, setzt aber grundlegende Kenntnisse über den Eisenbahnbetrieb und Stellwerke voraus. Dabei wird zunächst die grundlegende Bedienung, dann einige speziellere Einrichtungen und schließlich Bedienhandlungen für den Störungsfall erläutert. | ||
== Allgemeines == | == Allgemeines == | ||
Das Sp Dr S60 wurde ab 1963 von Siemens in großer Zahl in Westdeutschland gebaut und eignet sich für mittlere bis große Bahnhöfe. Es handelt sich um ein Gleisbild-Relaisstellwerk nach dem Spurplanprinzip. Das bedeutet, dass im Stellwerk nicht einzelne Fahrstraßen eingerichtet sind, sondern dass eine weitgehend dynamische Fahrwegwahl möglich ist. Die Darstellung erfolgt übersichtlich über einen aus einzelnen Feldern zusammengesetzten Stelltisch oder gar Stellwand. Zusätzlich können weitere Bedienhilfen wie Tastenstellpulte und Nummernstellpulte eingerichtet sein, auf die | Das Sp Dr S60 wurde ab 1963 von Siemens in großer Zahl in Westdeutschland gebaut und eignet sich für mittlere bis große Bahnhöfe. Es handelt sich um ein Gleisbild-Relaisstellwerk nach dem Spurplanprinzip. Das bedeutet, dass im Stellwerk nicht einzelne Fahrstraßen eingerichtet sind, sondern dass eine weitgehend dynamische Fahrwegwahl möglich ist. Die Darstellung erfolgt übersichtlich über einen aus einzelnen Feldern zusammengesetzten Stelltisch oder gar Stellwand. Zusätzlich können weitere Bedienhilfen wie Tastenstellpulte und Nummernstellpulte eingerichtet sein, auf die in einem gesonderten Artikel eingegangen wird. Unabhängig von derartigen Zusätzen sind alle Bedienhandlungen über den Stelltisch vornehmbar. Diese Bedienweise wird hier erklärt. Darüber hinaus können Zugnummernmeldeanlagen verschiedener Bauarten in den Stelltisch integriert sein. Auch diese werden an anderer Stelle erklärt. | ||
Die meisten Bedienhandlungen erfolgen über Zweitastenbedienung. Das heißt, dass zur Durchführung beide beteiligten Tasten gleichzeitig gedrückt werden müssen. Vorteil dieses Bedienprinzips ist, dass versehentliche Bedienunghandlungen dadurch unwahrscheinlich werden. In echten Stellwerken ist es notwendig, dass diese Tasten über einen hinreichend langen Zeitraum gedrückt werden, damit die Relaisanlage die gewünschte Aktion durchführt. Hierauf wurde in Stellsi i.A. verzichtet bzw. zur komfortableren Bedienung nur kurze Zeitlimits gewählt. Mit der Maus müssen hierbei beide Tasten nacheinander gedrückt werden, dabei wird Stellsi die erste Taste nur vormerken und bei der Auswahl der zweiten dann beide drücken (-> Link Stellsi-Tastermodus). Darüber hinaus ist bei einigen Bedienhandlungen eine dritte Taste involviert. In diesem Fall ist in Stellsi analog vorzugehen, wobei in echten Stellwerken die dritte Taste zuerst zu drücken wäre, und dann innerhalb von fünf Sekunden die verbleibenden Tasten in Zweitastenbedienung zu betätigen wären. Wo im Text "Eintastenbedienung" angegeben ist, ist lediglich eine Taste zu drücken. | Die meisten Bedienhandlungen erfolgen über Zweitastenbedienung. Das heißt, dass zur Durchführung beide beteiligten Tasten gleichzeitig gedrückt werden müssen. Vorteil dieses Bedienprinzips ist, dass versehentliche Bedienunghandlungen dadurch unwahrscheinlich werden. In echten Stellwerken ist es notwendig, dass diese Tasten über einen hinreichend langen Zeitraum gedrückt werden, damit die Relaisanlage die gewünschte Aktion durchführt. Hierauf wurde in Stellsi i.A. verzichtet bzw. zur komfortableren Bedienung nur kurze Zeitlimits gewählt. Mit der Maus müssen hierbei beide Tasten nacheinander gedrückt werden, dabei wird Stellsi die erste Taste nur vormerken und bei der Auswahl der zweiten dann beide drücken (-> Link Stellsi-Tastermodus). Darüber hinaus ist bei einigen Bedienhandlungen eine dritte Taste involviert. In diesem Fall ist in Stellsi analog vorzugehen, wobei in echten Stellwerken die dritte Taste zuerst zu drücken wäre, und dann innerhalb von fünf Sekunden die verbleibenden Tasten in Zweitastenbedienung zu betätigen wären. Wo im Text "Eintastenbedienung" angegeben ist, ist lediglich eine Taste zu drücken. | ||
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==== Gleisplan ==== | ==== Gleisplan ==== | ||
Der Spurplan der durch das Stellwerk gestellten Gleisanlagen wird schematisch durch schwarze Linien dargestellt. Belegte Gleise werden durch eine rote Ausleuchtung dargestellt, eingestellte Fahrwege (s.u.) durch eine gelbe Ausleuchtung. Jedem Freimeldeabschnitt ist eine Gleistaste zugeordnet. In den meisten Fällen sind diese Abschnitte den Weichen zugeordnet, und die Weichentaste ist zugleich Gleistaste. Die Gleisfreimeldung kann über Achszähler (Gleistaste ist braun-weiß) oder Gleisstromkreise (Gleistaste ist schwarz) realisiert sein. | Der Spurplan der durch das Stellwerk gestellten Gleisanlagen wird schematisch durch schwarze Linien dargestellt. Ist die schwarze Linie mit grauen Kästchen dekoriert, verfügt das Gleis über keine Freimeldeanlage. Gleise ohne Fahrdraht werden in manchen Stellwerken durch blaue Linien gekennzeichnet. Belegte Gleise werden durch eine rote Ausleuchtung dargestellt, eingestellte Fahrwege (s.u.) durch eine gelbe Ausleuchtung. Jedem Freimeldeabschnitt ist eine Gleistaste zugeordnet. In den meisten Fällen sind diese Abschnitte den Weichen zugeordnet, und die Weichentaste ist zugleich Gleistaste. Die Gleisfreimeldung kann über Achszähler (Gleistaste ist braun-weiß) oder Gleisstromkreise (Gleistaste ist schwarz) realisiert sein. | ||
Zur Erhöhung der Übersicht kann das Gleisband der durchgehenden Hauptgleise einer Strecke farbig hervorgehoben werden. Ebenso können Bereiche des Bahnhofs, beispielsweise Nahstell- oder Fernsteuerbereiche, durch einen andersfarbigen Hintergrund gekennzeichnet sein | |||
==== Weichen ==== | ==== Weichen ==== | ||
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==== Signale ==== | ==== Signale ==== | ||
Signaltischfelder zeigen schematisch die Stellung eines Haupt- oder Sperrsignals an. Dabei wird nicht zwischen verschiedenen Fahrtbegriffen (Hp1 und Hp2) unterschieden, d.h. auch Hp2 wird durch ein grünes Licht dargestellt. Unterhalb des Signals kann ein Vorsignal dargestellt sein. Bei Hauptsperrsignalen (i.A. Ausfahr- und Zwischensignale) können zudem Kennlicht (weiße Lampe) und der Signalbegriff Sh1 (diagonaler weißer Strich) angezeigt werden. Unterhalb des Signalmasts befinden sich meist ein Ersatzsignal (kann auch links angeordnet sein) und ein Sperrmelder. Auf den Feldern können sich weitere Melder befinden, die im Abschnitt "Fahrstraßen" erläutert werden. Weiterhin befinden sich bis zu zwei Tasten auf den Feldern, Zugstraßentasten (rot-grau) und Rangierstraßentasten (grau). Diese sind gleichzeitig auch Signaltasten, ihre Bedeutung für Fahrstraßen wird später erläutert. | Signaltischfelder zeigen schematisch die Stellung eines Haupt- oder Sperrsignals an. Dabei wird nicht zwischen verschiedenen Fahrtbegriffen (Hp1 und Hp2) unterschieden, d.h. auch Hp2 wird durch ein grünes Licht dargestellt. Unterhalb des Signals kann ein Vorsignal dargestellt sein. Bei Hauptsperrsignalen (i.A. Ausfahr- und Zwischensignale) können zudem Kennlicht (weiße Lampe) und der Signalbegriff Sh1 (diagonaler weißer Strich) angezeigt werden. Unterhalb des Signalmasts befinden sich meist ein Ersatzsignal (kann auch links angeordnet sein) und ein Sperrmelder. Bei Sperrsignalen mit Kennlicht ist der Kennlichtmelder zugleich Sperrmelder. Auf den Feldern können sich weitere Melder befinden, die im Abschnitt "Fahrstraßen" erläutert werden. Weiterhin befinden sich bis zu zwei Tasten auf den Feldern, Zugstraßentasten (rot-grau) und Rangierstraßentasten (grau). Diese sind gleichzeitig auch Signaltasten, ihre Bedeutung für Fahrstraßen wird später erläutert. | ||
Signale wechseln auf einen Fahrtbegriff, wenn eine entsprechende Fahrstraße eingelaufen ist. Sie können daher i.d.R. nicht manuell auf Fahrt gestellt werden. Mittels Haltgruppentaste (HaGT) zusammen mit der Signaltaste können sie jedoch manuell auf Halt gestellt werden. Mit der Signalsperrtaste/Lichtsignalsperrtaste (SSpT/LsSpT, zusammen mit Signaltaste) können Signale gesperrt und mit der entsprechenden Entsperrtaste entsperrt werden. Ein gesperrtes Signal | Signale wechseln auf einen Fahrtbegriff, wenn eine entsprechende Fahrstraße eingelaufen ist. Sie können daher i.d.R. nicht manuell auf Fahrt gestellt werden. Mittels Haltgruppentaste (HaGT) zusammen mit der Signaltaste können sie jedoch manuell auf Halt gestellt werden. Mit der Signalsperrtaste/Lichtsignalsperrtaste (SSpT/LsSpT, zusammen mit Signaltaste) können Signale gesperrt und mit der entsprechenden Entsperrtaste (SESpT/LsESpT) entsperrt werden. Ein gesperrtes Signal kann nicht Start einer Zugstraße sein. Ebenso verhindert die Sperrung das Einlaufen eines Durchrutschwegs. Bei Vorhandensein eines Nummernstellpultes wird der rote Balken unterhalb der Gleisnummer aufleuchten, wenn eines der beiden Signale am Gleisende gesperrt ist. | ||
==== Fahrstraßen ==== | ==== Fahrstraßen ==== | ||
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Zug- und Rangierstraßen (letztere derzeit nicht möglich) werden durch Bedienung von Start- und Zieltaste in Zweitastenbedienung eingestellt. Dabei ist die jeweilige Zugstraßen- bzw. Rangierstraßentaste des Start- und Zielsignals zu nutzen. Bei Fahrt in die freie Strecke oder Stumpfgleise ist eine einzelne Fahrstraßentaste im Gleis angeordnet. Das Stellwerk fordert dann die Weichen entlang der Fahrstraße, sowie etwaige Flankenschutzweichen (bei Zugstraßen) zum Umlauf in die korrekte Lage auf. Soweit die Weichen korrekt liegen, werden die Fahrwegelemente werden verschlossen. Sind alle Elemente verschlossen und der Durchrutschweg eingestellt, leuchtet der Fahrstraßenfestlegemelder im Startsignal-Feld und das Startsignal wechselt auf Fahrt. Nach Durchfahrt des Zuges fällt das Signal selbsttägig auf Halt und die Fahrwegelemente werden abschnittsweise aufgelöst. Rangierstraßen, sowie Fahrstraßen, die noch nicht festgelegt sind, können mit der Fahrstraßenrücknahmetaste (FRT) aufgelöst werden. Für eine Gesamtauflösung ist die FRT zusammen mit Start- und Zieltaste zu betätigen (Gesamtauflösung, derzeit in Stellsi nicht möglich). Ist die Fahrstraße festgelegt, ist eine Hilfshandlung (s.u.) notwendig. | Zug- und Rangierstraßen (letztere derzeit nicht möglich) werden durch Bedienung von Start- und Zieltaste in Zweitastenbedienung eingestellt. Dabei ist die jeweilige Zugstraßen- bzw. Rangierstraßentaste des Start- und Zielsignals zu nutzen. Bei Fahrt in die freie Strecke oder Stumpfgleise ist eine einzelne Fahrstraßentaste im Gleis angeordnet. Das Stellwerk fordert dann die Weichen entlang der Fahrstraße, sowie etwaige Flankenschutzweichen (bei Zugstraßen) zum Umlauf in die korrekte Lage auf. Soweit die Weichen korrekt liegen, werden die Fahrwegelemente werden verschlossen. Sind alle Elemente verschlossen und der Durchrutschweg eingestellt, leuchtet der Fahrstraßenfestlegemelder im Startsignal-Feld und das Startsignal wechselt auf Fahrt. Nach Durchfahrt des Zuges fällt das Signal selbsttägig auf Halt und die Fahrwegelemente werden abschnittsweise aufgelöst. Rangierstraßen, sowie Fahrstraßen, die noch nicht festgelegt sind, können mit der Fahrstraßenrücknahmetaste (FRT) aufgelöst werden. Für eine Gesamtauflösung ist die FRT zusammen mit Start- und Zieltaste zu betätigen (Gesamtauflösung, derzeit in Stellsi nicht möglich). Ist die Fahrstraße festgelegt, ist eine Hilfshandlung (s.u.) notwendig. | ||
Zugstraßen auf ein Zielsignal, etwa Einfahrzugstraßen, sind i.d.R. mit einem Durchrutschweg (D-Weg) verbunden (Derzeit werden in Stellsi allerdings keine D-Wege simuliert). Der Durchrutschweg wird dabei über die Zieltaste mit ausgewählt und läuft mit der Fahrstraße ein. Sind für ein Signal mehrere Durchrutschwege verfügbar (z.B. kürzere), sind diese über zusätzliche, hinter dem Signal angeordnete Zugstraßentasten auswählbar. Der festgelegte Durchrutschweg wird durch den leuchtenden D-Weg-Melder angezeigt. Nach Besetzung des letzten Gleisabschnittes vor dem Signal beginnt dieser zu blinken. Dann wird der Durchrutschweg entweder nach Ablauf einer eingestellten Zeit selbstständig aufgelöst oder kann durch Bedienung von Durchrutschweggruppentaste (DRGT), FRT und Zieltaste manuell aufgelöst werden. Auch das Einstellen einer Ausfahrzugstraße löst den D-Weg auf. | Zugstraßen auf ein Zielsignal, etwa Einfahrzugstraßen, sind i.d.R. mit einem Durchrutschweg (D-Weg) verbunden (Derzeit werden in Stellsi allerdings keine D-Wege simuliert). Der Durchrutschweg wird dabei über die Zieltaste mit ausgewählt und läuft mit der Fahrstraße ein. Sind für ein Signal mehrere Durchrutschwege verfügbar (z.B. kürzere), sind diese über zusätzliche, hinter dem Signal angeordnete Zugstraßentasten auswählbar. Der festgelegte Durchrutschweg wird durch den leuchtenden D-Weg-Melder angezeigt. Nach Besetzung des letzten Gleisabschnittes vor dem Signal beginnt dieser zu blinken. Dann wird der Durchrutschweg entweder nach Ablauf einer eingestellten Zeit selbstständig aufgelöst oder kann durch Bedienung von Durchrutschweggruppentaste (DRGT), FRT und Zieltaste manuell aufgelöst werden. Auch das Einstellen einer Ausfahrzugstraße löst den D-Weg auf. | ||
Dank des Spurplanprinzips können auch andere als die vom Stellwerk automatisch gewählten Fahrwege durch Zugstraßen befahren werden (sog. Umfahrzugstraßen). Hierzu sind alle Weichen entlang des Fahrwegs manuell oder durch passende Rangierstraßen in die gewünschte Lage zu bringen. Vor Start- und Zieltaste ist dann zusätzlich die Umfahrgruppentaste (UFGT) zu betätigen. | Dank des Spurplanprinzips können auch andere als die vom Stellwerk automatisch gewählten Fahrwege durch Zugstraßen befahren werden (sog. Umfahrzugstraßen). Hierzu sind alle Weichen entlang des Fahrwegs manuell oder durch passende Rangierstraßen in die gewünschte Lage zu bringen. Vor Start- und Zieltaste ist dann zusätzlich die Umfahrgruppentaste (UFGT) zu betätigen. | ||
Für Fahrten von einem Gleis mit Fahrdraht in eines ohne kann vor der Bedienung von Start- und Zieltaste zusätzlich die Fahrstraßenfreigabetaste (FfrT) erforderlich sein. Alternativ werden (vornehmlich bei Stellwerken ohne Nummernstellpult) an den Zieltasten blaue Schutzkappen angebracht. | |||
==== Bahnübergänge ==== | ==== Bahnübergänge ==== | ||
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Hinweis: Stellsi unterstützt derzeit keine Störungen. | Hinweis: Stellsi unterstützt derzeit keine Störungen. | ||
Wenn Störungen auftreten, oder in seltenen betrieblichen Situationen, für die das Stellwerk nicht projektiert ist, können Hilfshandlungen erforderlich sein, um die Störung zu umgehen oder zu beheben bzw. den Betrieb | Wenn Störungen auftreten, oder in seltenen betrieblichen Situationen, für die das Stellwerk nicht projektiert ist, können Hilfshandlungen erforderlich sein, um die Störung zu umgehen oder zu beheben bzw. den Betrieb aufrecht zu erhalten. Hierbei werden die durch das Stellwerk durchgeführten Sicherungsmechanismen teilweise umgangen. Deshalb ist besondere Aufmerksamkeit erforderlich und die Benutzung von Gruppentasten für Hilfshandlungenen zählpflichtig. Hierzu ist ihnen ein Zählwerk zugeordnet, mit dem die Bedienungen gezählt werden und ihr Einsatz ist durch den Fahrdienstleiter zu dokumentieren. Alternativ kann ein Störungsdrucker einige dieser Zählwerke ersetzen. In echten Stellwerken werden diese Tasten zusätzlich mit durchsichtigen Schutzkappen gegen versehentliche Bedienung gesichert. | ||
=== Gestörte Gleisfreimeldung === | === Gestörte Gleisfreimeldung === | ||
Sowohl Gleisstromkreise als auch Achszähler können gestört sein. Bei Gleisstromkreisen besteht einerseits die Gefahr, dass durch schlechten Kontakt der Räder (Sand, Rost, ...) Gleisbesetzungen nicht erkannt werden, und andererseits durch Kriechströme falsche Besetztmeldungen (sog. Rotausleuchtung) entstehen. In einem solchen Fall ist das Freisein des Gleises auf anderem Wege zu prüfen und der Betrieb über Befehle oder Ersatzsignale durchzuführen. Achszähler (derzeit in Stellsi nicht implementiert) vergleichen die Anzahl der einfahrenden und ausfahrenden Achsen in einem Abschnitt. Sofern diese nicht übereinstimmen, ist das Gleis besetzt. Hat sich ein Achszähler verzählt, ist das Freisein des Gleises auf anderem Wege zu prüfen, und der Achszähler kann durch die Achszählergrundstellungstaste (AzGrT) und die Achszählertaste zurückgesetzt werden. | Sowohl Gleisstromkreise als auch Achszähler können gestört sein. Bei Gleisstromkreisen besteht einerseits die Gefahr, dass durch schlechten Kontakt der Räder (Sand, Rost, ...) Gleisbesetzungen nicht erkannt werden, und andererseits durch Kriechströme falsche Besetztmeldungen (sog. Rotausleuchtung) entstehen. In einem solchen Fall ist das Freisein des Gleises auf anderem Wege zu prüfen und der Betrieb über Befehle oder Ersatzsignale durchzuführen. Achszähler (derzeit in Stellsi nicht implementiert) vergleichen die Anzahl der einfahrenden und ausfahrenden Achsen in einem Abschnitt. Sofern diese nicht übereinstimmen, ist das Gleis besetzt. Hat sich ein Achszähler verzählt, ist das Freisein des Gleises auf anderem Wege zu prüfen, und der Achszähler kann durch die Achszählergrundstellungstaste (AzGrT) und die Achszählertaste zurückgesetzt werden. | ||
=== Gestörte und aufgefahrene Weichen === | |||
Erreicht eine umlaufende Weiche nach Ablauf einer bestimmten Zeit nicht ihre Endlage, ertönt ein Wecker, der mit der WuT auf dem Feld mit den Weichenlaufmeldern unterbrochen werden kann. | |||
Wird eine Weiche aufgefahren, d.h. stumpf entgegen der eingestellten Lage befahren, blinken beide Stellungsmelder gelb, bis die Weichenauffahrtaste (WAT) mit der Weichentaste bedient wurde. | |||
Mit der Weichenhilfstaste (WHT) und der Weichentaste kann eine als besetzt gemeldete Weiche umgestellt werden. Dies ist nur zulässig, wenn die Weiche tatsächlich nicht besetzt ist. | |||
=== Gestörte Signale === | === Gestörte Signale === | ||
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Ist eine Fahrstraße festgelegt, oder (bei Einzelauflösung) eine Auflösung mit FRT nicht möglich, muss die Fahrstraßenhilfstaste (FHT) genutzt werden. Die Bedienung erfolgt analog zur FRT. Um Durchrutschwege hilfsaufzulösen, ist die Durchrutschweghilfstaste (DHT) zusammen mit der dem Durchrutschweg zugeordneten Zugstraßentaste zu bedienen. Bei Signalen im Zentralblock erfolgt die Auflösung einer Fahrstraße mit der Zentralblockhilfstaste (ZbHT) und der Signaltaste des Startsignals. | Ist eine Fahrstraße festgelegt, oder (bei Einzelauflösung) eine Auflösung mit FRT nicht möglich, muss die Fahrstraßenhilfstaste (FHT) genutzt werden. Die Bedienung erfolgt analog zur FRT. Um Durchrutschwege hilfsaufzulösen, ist die Durchrutschweghilfstaste (DHT) zusammen mit der dem Durchrutschweg zugeordneten Zugstraßentaste zu bedienen. Bei Signalen im Zentralblock erfolgt die Auflösung einer Fahrstraße mit der Zentralblockhilfstaste (ZbHT) und der Signaltaste des Startsignals. | ||
=== Stromversorgung === | |||
Um von Störungen des Stromnetzes unabhängig zu sein, können in den Stellwerken Akkumulatoren und/oder Notstromaggregate als Notstromversorgung installiert sein. Im Regelbetrieb leuchten der Dauerladungsmelder "60D" und der Netzmelder "N" gelb. Bei Ausfall der Stromversorgung leuchtet der Netzausfallmelder "N" rot auf und das Stellwerk wechselt auf die Akkumulatoren, bis ein Notstromaggregat übernimmt oder die Netzspannung wiederhergestellt ist. Je nach Stellwerk läuft das Netzersatzaggregat selbsttätig an oder muss manuell gestartet werden. Der Netzersatzmelder "NE" blinkt, während das Ersatzaggregat anläuft und zeigt Ruhelicht, wenn es die Versorgung übernommen hat. Während die Batterie geladen wird, blinkt der Melder 60D. | |||
Im Akku-Betrieb erfolgt die Stromversorgung der einzelnen Bauteile der Anlage über Umformer; das Stellwerk ist dann im Umformerbetrieb. In diesem Betriebsmodus kann nur eine Weiche gleichzeitig umlaufen. Blinkt der Entladungsmelder 60E, reicht die Ladung noch für etwa 10 Minuten, leuchtet er, ist die Batterie fast vollständig entladen. Dann ist eine Bedienung nicht mehr möglich und das Stellwerk schaltet alle entbehrlichen Anzeigen ab und die Signale wechseln auf Nebenrot und Nebengelb, um Energie zu sparen. | |||
Version vom 23. Dezember 2017, 13:46 Uhr
Im Folgenden soll die Bedienung der Stellsi-Implementation des Sp Dr S60 erläutert werden. Es handelt sich dabei um eine Bedienungsanleitung für ein simuliertes Stellwerk, die nicht für den Einsatz in echten Stellwerken genutzt werden kann, allzumal die Simulation in einzelnen Punkten vom Vorbild oder einzelnen Vorbildstellwerken abweichen kann. Auf die Besonderheiten einzelner Stellsi-Stellwerke wird an dieser Stelle nicht eingegangen; örtliche Besonderheiten können in den Erläuterungen der einzelnen Stellwerke nachgeschlagen werden. Diese Anleitung richtet sich an Einsteiger in die Benutzung von Stellwerken dieser Bauform, setzt aber grundlegende Kenntnisse über den Eisenbahnbetrieb und Stellwerke voraus. Dabei wird zunächst die grundlegende Bedienung, dann einige speziellere Einrichtungen und schließlich Bedienhandlungen für den Störungsfall erläutert.
Allgemeines
Das Sp Dr S60 wurde ab 1963 von Siemens in großer Zahl in Westdeutschland gebaut und eignet sich für mittlere bis große Bahnhöfe. Es handelt sich um ein Gleisbild-Relaisstellwerk nach dem Spurplanprinzip. Das bedeutet, dass im Stellwerk nicht einzelne Fahrstraßen eingerichtet sind, sondern dass eine weitgehend dynamische Fahrwegwahl möglich ist. Die Darstellung erfolgt übersichtlich über einen aus einzelnen Feldern zusammengesetzten Stelltisch oder gar Stellwand. Zusätzlich können weitere Bedienhilfen wie Tastenstellpulte und Nummernstellpulte eingerichtet sein, auf die in einem gesonderten Artikel eingegangen wird. Unabhängig von derartigen Zusätzen sind alle Bedienhandlungen über den Stelltisch vornehmbar. Diese Bedienweise wird hier erklärt. Darüber hinaus können Zugnummernmeldeanlagen verschiedener Bauarten in den Stelltisch integriert sein. Auch diese werden an anderer Stelle erklärt.
Die meisten Bedienhandlungen erfolgen über Zweitastenbedienung. Das heißt, dass zur Durchführung beide beteiligten Tasten gleichzeitig gedrückt werden müssen. Vorteil dieses Bedienprinzips ist, dass versehentliche Bedienunghandlungen dadurch unwahrscheinlich werden. In echten Stellwerken ist es notwendig, dass diese Tasten über einen hinreichend langen Zeitraum gedrückt werden, damit die Relaisanlage die gewünschte Aktion durchführt. Hierauf wurde in Stellsi i.A. verzichtet bzw. zur komfortableren Bedienung nur kurze Zeitlimits gewählt. Mit der Maus müssen hierbei beide Tasten nacheinander gedrückt werden, dabei wird Stellsi die erste Taste nur vormerken und bei der Auswahl der zweiten dann beide drücken (-> Link Stellsi-Tastermodus). Darüber hinaus ist bei einigen Bedienhandlungen eine dritte Taste involviert. In diesem Fall ist in Stellsi analog vorzugehen, wobei in echten Stellwerken die dritte Taste zuerst zu drücken wäre, und dann innerhalb von fünf Sekunden die verbleibenden Tasten in Zweitastenbedienung zu betätigen wären. Wo im Text "Eintastenbedienung" angegeben ist, ist lediglich eine Taste zu drücken.
Tasten finden sich einerseits an einzelnen Fahrwegelementen wie Weichen oder Signalen, und andererseits in Form von sogenannten "Gruppentasten". Die Gruppentasten sind zentral angeordnet und teilweise mehrfach vorhanden. Sie werden durch Farben gruppiert und übersichtlich dargestellt: Weichen - blau, Signale - rot, Fahrstraßen - grün, Streckenblock - Dunkelgrau, Fernsteuerung - weiß, Bahnübergänge - Gelb, Achszähler - braun.
Übersicht und Bedienung im Regelbetrieb
Grundlagen
Gleisplan
Der Spurplan der durch das Stellwerk gestellten Gleisanlagen wird schematisch durch schwarze Linien dargestellt. Ist die schwarze Linie mit grauen Kästchen dekoriert, verfügt das Gleis über keine Freimeldeanlage. Gleise ohne Fahrdraht werden in manchen Stellwerken durch blaue Linien gekennzeichnet. Belegte Gleise werden durch eine rote Ausleuchtung dargestellt, eingestellte Fahrwege (s.u.) durch eine gelbe Ausleuchtung. Jedem Freimeldeabschnitt ist eine Gleistaste zugeordnet. In den meisten Fällen sind diese Abschnitte den Weichen zugeordnet, und die Weichentaste ist zugleich Gleistaste. Die Gleisfreimeldung kann über Achszähler (Gleistaste ist braun-weiß) oder Gleisstromkreise (Gleistaste ist schwarz) realisiert sein.
Zur Erhöhung der Übersicht kann das Gleisband der durchgehenden Hauptgleise einer Strecke farbig hervorgehoben werden. Ebenso können Bereiche des Bahnhofs, beispielsweise Nahstell- oder Fernsteuerbereiche, durch einen andersfarbigen Hintergrund gekennzeichnet sein
Weichen
Jedes Weichentischfeld verfügt über zwei Endlagemelder, einen Spitzenmelder, Verschlussmelder und Sperrmelder sowie eine Weichentaste. Durch Betätigen durch Weichentaste und Weichengruppentaste (WGT) kann eine Weiche umgestellt werden, wenn diese nicht besetzt, gesperrt oder verschlossen ist. Der Endlagemelder in Ruhelicht zeigt an, in welcher Lage sich die Weiche befindet. Blinkt er, so läuft die Weiche in die angezeigte Stellung um. Während eine Weiche umläuft, blinken zudem die drei "WL"-Leuchtmelder in den Gruppentastenfeldern. Die Anzeige der Endlage einer nicht verschlossenen und nicht gesperrten Weiche ist standardmäßig ausgeschaltet und kann über die Stelltischausleuchtung (StT, Eintastenbedienung) eingeschaltet werden. Spitzen- und Endlagemelder zeigen zudem Fahrstraßen- und Besetztmeldungen an.
Wenn eine Fahrstraße eingestellt wird, werden die Weichen verschlossen. Dies zeigt der gelbe Verschlussmelder an. Blinkt der Verschlussmelder, wird der Fahrdienstleiter zum Umstellen der Weiche aufgefordert. Eine verschlossene Weiche kann nicht umgestellt werden. Der Verschluss einer Weiche kann mit FRT und Weichentaste in Zweitastenbedienung aufgelöst werden (Einzelauflösung), sofern die Weiche keinen Flankenschutz anfordert. Andernfalls ist eine Hilfshandlung nötig (s.u.).Mit Weichensperr- und entsperrtaste (WSpT und WESpT) können Weichen manuell gesperrt und entsperrt werden. Zeigt der Sperrmelder durch rotes Licht eine gesperrte Weiche, ist Umlauf weder durch manuelle Bedienung noch durch den Weichenselbstlauf möglich.
Im Allgemeinen müssen Weichen nicht manuell gestellt werden, da der Weichenselbstlauf dies automatisch für durch die Fahrstraße angestoßene Weichen (inklusive Flankenschutzweichen) erledigt. Dieser Selbstlauf kann allerdings deaktiviert werden; dann wechseln nicht passend liegende Weichen beim Einstellen einer Fahrstraße nur in Umstellaufforderung, ohne selbsttätig umzulaufen. Für einige Hilfshandlungen (s.u.) kann dies nötig sein. Der Selbstlauf wird deaktiviert durch Betätigung von WSpT und Bahnhofstaste (BfT). Der Leuchtmelder "LK" leuchtet dann. Je nach Stellwerk betrifft dies den ganzen Stellbereich oder nur einzelne Abschnitte.
Kreuzungsweichen können auf einem oder mehreren Tischfeldern dargestellt werden. Für jedes Ende der Kreuzungsweiche werden dabei Verschluss- und Sperrmelder separat angezeigt. Allerdings teilen sich beide Hälften eine Weichentaste, sodass die Zuordnung der Bedienhandlungen zu einer Hälfte durch die Kreuzungsweichentaste KWT (Siehe Abb., Eintastenbedienung) gewählt wird. Die Unterscheidung einfacher und doppelter Kreuzungsweichen erfolgt über die seitlichen Striche längs zur Weiche, die die befahrbaren Abzweigrichtungen anzeigen.
Signale
Signaltischfelder zeigen schematisch die Stellung eines Haupt- oder Sperrsignals an. Dabei wird nicht zwischen verschiedenen Fahrtbegriffen (Hp1 und Hp2) unterschieden, d.h. auch Hp2 wird durch ein grünes Licht dargestellt. Unterhalb des Signals kann ein Vorsignal dargestellt sein. Bei Hauptsperrsignalen (i.A. Ausfahr- und Zwischensignale) können zudem Kennlicht (weiße Lampe) und der Signalbegriff Sh1 (diagonaler weißer Strich) angezeigt werden. Unterhalb des Signalmasts befinden sich meist ein Ersatzsignal (kann auch links angeordnet sein) und ein Sperrmelder. Bei Sperrsignalen mit Kennlicht ist der Kennlichtmelder zugleich Sperrmelder. Auf den Feldern können sich weitere Melder befinden, die im Abschnitt "Fahrstraßen" erläutert werden. Weiterhin befinden sich bis zu zwei Tasten auf den Feldern, Zugstraßentasten (rot-grau) und Rangierstraßentasten (grau). Diese sind gleichzeitig auch Signaltasten, ihre Bedeutung für Fahrstraßen wird später erläutert.
Signale wechseln auf einen Fahrtbegriff, wenn eine entsprechende Fahrstraße eingelaufen ist. Sie können daher i.d.R. nicht manuell auf Fahrt gestellt werden. Mittels Haltgruppentaste (HaGT) zusammen mit der Signaltaste können sie jedoch manuell auf Halt gestellt werden. Mit der Signalsperrtaste/Lichtsignalsperrtaste (SSpT/LsSpT, zusammen mit Signaltaste) können Signale gesperrt und mit der entsprechenden Entsperrtaste (SESpT/LsESpT) entsperrt werden. Ein gesperrtes Signal kann nicht Start einer Zugstraße sein. Ebenso verhindert die Sperrung das Einlaufen eines Durchrutschwegs. Bei Vorhandensein eines Nummernstellpultes wird der rote Balken unterhalb der Gleisnummer aufleuchten, wenn eines der beiden Signale am Gleisende gesperrt ist.
Fahrstraßen
Zug- und Rangierstraßen (letztere derzeit nicht möglich) werden durch Bedienung von Start- und Zieltaste in Zweitastenbedienung eingestellt. Dabei ist die jeweilige Zugstraßen- bzw. Rangierstraßentaste des Start- und Zielsignals zu nutzen. Bei Fahrt in die freie Strecke oder Stumpfgleise ist eine einzelne Fahrstraßentaste im Gleis angeordnet. Das Stellwerk fordert dann die Weichen entlang der Fahrstraße, sowie etwaige Flankenschutzweichen (bei Zugstraßen) zum Umlauf in die korrekte Lage auf. Soweit die Weichen korrekt liegen, werden die Fahrwegelemente werden verschlossen. Sind alle Elemente verschlossen und der Durchrutschweg eingestellt, leuchtet der Fahrstraßenfestlegemelder im Startsignal-Feld und das Startsignal wechselt auf Fahrt. Nach Durchfahrt des Zuges fällt das Signal selbsttägig auf Halt und die Fahrwegelemente werden abschnittsweise aufgelöst. Rangierstraßen, sowie Fahrstraßen, die noch nicht festgelegt sind, können mit der Fahrstraßenrücknahmetaste (FRT) aufgelöst werden. Für eine Gesamtauflösung ist die FRT zusammen mit Start- und Zieltaste zu betätigen (Gesamtauflösung, derzeit in Stellsi nicht möglich). Ist die Fahrstraße festgelegt, ist eine Hilfshandlung (s.u.) notwendig.
Zugstraßen auf ein Zielsignal, etwa Einfahrzugstraßen, sind i.d.R. mit einem Durchrutschweg (D-Weg) verbunden (Derzeit werden in Stellsi allerdings keine D-Wege simuliert). Der Durchrutschweg wird dabei über die Zieltaste mit ausgewählt und läuft mit der Fahrstraße ein. Sind für ein Signal mehrere Durchrutschwege verfügbar (z.B. kürzere), sind diese über zusätzliche, hinter dem Signal angeordnete Zugstraßentasten auswählbar. Der festgelegte Durchrutschweg wird durch den leuchtenden D-Weg-Melder angezeigt. Nach Besetzung des letzten Gleisabschnittes vor dem Signal beginnt dieser zu blinken. Dann wird der Durchrutschweg entweder nach Ablauf einer eingestellten Zeit selbstständig aufgelöst oder kann durch Bedienung von Durchrutschweggruppentaste (DRGT), FRT und Zieltaste manuell aufgelöst werden. Auch das Einstellen einer Ausfahrzugstraße löst den D-Weg auf.
Dank des Spurplanprinzips können auch andere als die vom Stellwerk automatisch gewählten Fahrwege durch Zugstraßen befahren werden (sog. Umfahrzugstraßen). Hierzu sind alle Weichen entlang des Fahrwegs manuell oder durch passende Rangierstraßen in die gewünschte Lage zu bringen. Vor Start- und Zieltaste ist dann zusätzlich die Umfahrgruppentaste (UFGT) zu betätigen.
Für Fahrten von einem Gleis mit Fahrdraht in eines ohne kann vor der Bedienung von Start- und Zieltaste zusätzlich die Fahrstraßenfreigabetaste (FfrT) erforderlich sein. Alternativ werden (vornehmlich bei Stellwerken ohne Nummernstellpult) an den Zieltasten blaue Schutzkappen angebracht.
Bahnübergänge
Derzeit nicht implementiert.
Streckenblock und selbsttätige Blocksignale
In der Regel ist auf den Strecken zu Nachbarstellwerken ein automatischer Streckenblock installiert. Erkennbar ist dieser am Vorhandensein eines Ausfahrtensperrmelders (ASpM, blaue Lampe). Dieser Melder leuchtet beim Einstellen einer Fahrstraße zum Nachbarn auf und erlischt, sobald das folgende Blocksignal oder Einfahrsignal des Nachbarn auf Halt fällt. Solange er leuchtet, wechselt das Signal zur Fahrt in die Strecke (Ausfahrsignal oder Zentralblocksignal) nicht auf Fahrt.
Bei eingleisigen Strecken und bei eingerichtetem Gleiswechselbetrieb (GWB) sind Erlaubnisfelder verbaut. Der weiß leuchtende Pfeil zeigt die Richtung an, in die die Erlaubnis zum Befahren des Gleises vorliegt. Das Einstellen von Fahrstraßen entgegen der Erlaubnisrichtung wird durch das Stellwerk verhindert. Die Erlaubnis kann mit der auf dem Feld befindlichen Erlaubnisabgabetaste (EAT) und der Erlaubnisabgabegruppentaste (EAGT) an den Nachbarn abgegeben werden, sodass dieser Zugfahrten in das Gleis einstellen kann. Dies ist nur möglich, wenn der ASpM erloschen ist. Um die Erlaubnis wieder zu erhalten, muss der Nachbar diese Bedienhandlung durchführen.
Selbsttätige Blocksignale können "im Selbstblock" und "im Zentralblock" gebaut sein (ein Blocksignal, dass weder im Selbstblock noch im Zentralblock ist, ist wie ein gewöhnliches Signal zu bedienen). Signale im Selbstblock sind technisch unabhängig von der Stellwerksbauform und werden an anderer Stelle behandelt. Zentralblocksignale stehen in Grundstellung auf Halt. Wenn eine Zugstraße in die Strecke gestellt wird, der Blockabschnitt vor dem Signal besetzt wird, oder die Signalgruppentaste (SGT) zusammen mit der Signaltaste betätigt wird, wird der Zentralblock angestoßen. Sofern sie nicht gesperrt sind oder der Gleisabschnitt davor belegt ist, läuft automatisch eine Zugstraße ein (deren Festlegung am Festlegemelder erkennbar ist) und wechseln automatisch auf Fahrt. Die Zugstraße wird nach Durchfahrt des Zuges selbsttätig aufgelöst; im Regelbetrieb sind keine Bedienungen erforderlich.
Sonstiges
Die Helligkeit der Ausleuchtung auf dem Stelltisch kann bei echten Stellwerken über die Helligkeitstasten in Eintastenbedienung verändert werden. Da dies auf Computerbildschirmen wenig sinnvoll ist, ist diese Schaltung in Stellsi eine Attrappe.
Die Helligkeit der Signale wird über die anliegende Spannung reguliert. Das echte Stellwerk überwacht die Helligkeit draußen und fordert über einen Wecker zur Umstellung der Spannung auf. Mit der Weckerunterbrechtaste (WuT) kann dieser Wecker manuell abgeschaltet werden. Es kann zwischen Tag- und Nachtspannung gewechselt werden, indem die entsprechende Taste auf dem Tischfeld zusammen mit der BfT betätigt wird. Auch dies ist in Stellsi eine Attrappe.
Besonderheiten und Spezialfälle
Zugdeckungssignale
Derzeit nicht implementiert. Um die Kapazität von Bahnsteigen zu erhöhen, können Zugdeckungssignale installiert sein. Wird ein solches als Fahrstraßenziel gewählt, wechselt es automatisch auf Halt. Es kann mit der Signalgruppentaste (SGT) und Signaltaste wieder auf Kennlicht gestellt werden.
Mittelweichen
Derzeit nicht implementiert.
Schlüsselweichen
Derzeit nicht implementiert.
Nahstellbereiche
Derzeit nicht implementiert.
Selbststellbetrieb und Zuglenkung
Derzeit nicht implementiert.
Kennlicht, Gruppenausfahrten, Überdrücken von Signalen
In Einzelfällen können bei der Einstellung von Fahrstraßen Signale übergangen werden, d.h. bei drei aufeinanderfolgenden Hauptsignalen eine Zugstraße zwischen dem ersten und dritten Signal gestellt werden, indem die dazugehörenden Zugstraßentasten bedient werden. Das dazwischenliegende Signal wechselt - je nach Projektierung/Situation - auf Kennlicht oder Fahrt.
Teilfahrstraßen
Derzeit nicht implementiert.
Störungen und Hilfshandlungen
Hinweis: Stellsi unterstützt derzeit keine Störungen.
Wenn Störungen auftreten, oder in seltenen betrieblichen Situationen, für die das Stellwerk nicht projektiert ist, können Hilfshandlungen erforderlich sein, um die Störung zu umgehen oder zu beheben bzw. den Betrieb aufrecht zu erhalten. Hierbei werden die durch das Stellwerk durchgeführten Sicherungsmechanismen teilweise umgangen. Deshalb ist besondere Aufmerksamkeit erforderlich und die Benutzung von Gruppentasten für Hilfshandlungenen zählpflichtig. Hierzu ist ihnen ein Zählwerk zugeordnet, mit dem die Bedienungen gezählt werden und ihr Einsatz ist durch den Fahrdienstleiter zu dokumentieren. Alternativ kann ein Störungsdrucker einige dieser Zählwerke ersetzen. In echten Stellwerken werden diese Tasten zusätzlich mit durchsichtigen Schutzkappen gegen versehentliche Bedienung gesichert.
Gestörte Gleisfreimeldung
Sowohl Gleisstromkreise als auch Achszähler können gestört sein. Bei Gleisstromkreisen besteht einerseits die Gefahr, dass durch schlechten Kontakt der Räder (Sand, Rost, ...) Gleisbesetzungen nicht erkannt werden, und andererseits durch Kriechströme falsche Besetztmeldungen (sog. Rotausleuchtung) entstehen. In einem solchen Fall ist das Freisein des Gleises auf anderem Wege zu prüfen und der Betrieb über Befehle oder Ersatzsignale durchzuführen. Achszähler (derzeit in Stellsi nicht implementiert) vergleichen die Anzahl der einfahrenden und ausfahrenden Achsen in einem Abschnitt. Sofern diese nicht übereinstimmen, ist das Gleis besetzt. Hat sich ein Achszähler verzählt, ist das Freisein des Gleises auf anderem Wege zu prüfen, und der Achszähler kann durch die Achszählergrundstellungstaste (AzGrT) und die Achszählertaste zurückgesetzt werden.
Gestörte und aufgefahrene Weichen
Erreicht eine umlaufende Weiche nach Ablauf einer bestimmten Zeit nicht ihre Endlage, ertönt ein Wecker, der mit der WuT auf dem Feld mit den Weichenlaufmeldern unterbrochen werden kann.
Wird eine Weiche aufgefahren, d.h. stumpf entgegen der eingestellten Lage befahren, blinken beide Stellungsmelder gelb, bis die Weichenauffahrtaste (WAT) mit der Weichentaste bedient wurde.
Mit der Weichenhilfstaste (WHT) und der Weichentaste kann eine als besetzt gemeldete Weiche umgestellt werden. Dies ist nur zulässig, wenn die Weiche tatsächlich nicht besetzt ist.
Gestörte Signale
Die Leuchtfäden der in den Signalen verbauten Glühlampen können durchbrennen und werden daher elektrisch überwacht. Fällt der Hauptfaden des Rotlichts aus, übernimmt ein zweiter Leuchtfaden ("Nebenfaden"). Auf dem Stelltisch blinkt das Signal dann. Fällt auch der Nebenfaden aus, erlischt das Signal auf dem Stelltisch. Sind die Bestandteile eines Fahrtbegriffs gestört, geht das Signal nicht auf Fahrt, bzw. fällt zurück auf Halt. In diesem Fall muss auf das Ersatzsignal zurückgegriffen oder es müssen Befehle ausgestellt werden.
Ersatz- oder Vorsichtssignal
Wenn ein Signal nicht auf Fahrt geht, kann unter bestimmten Voraussetzungen (...) auf das Ersatzsignal (Zs1) oder Vorsichtssignal (Zs7, Spitze des dreieckigen Leuchtmelders im Stelltisch zeigt nach unten) zurückgegriffen werden. Um das Ersatzsignal auszulösen, ist der Weichenselbstlauf abzuschalten. Dann kann mittels Ersatzsignalgruppentaste (ErsGT) und Signaltaste das Ersatzsignal angeschaltet werden. Solange das Zs1 oder Zs7 leuchtet, leuchtet der entsprechende Leuchtmelder auf dem Stelltisch. Mit HaGT und Signaltaste kann es abgeschaltet werden. Bei *** erlischt das Ersatzsignal nach Ablauf einer festgelegten Zeit automatisch (der Triebfahrzeugführer darf allerdings auch dann das Signal noch überfahren, wenn das Ersatzsignal wieder erloschen ist).
Ersatz- und Vorsichtssignal erfordern, dass der Fahrdienstleiter vorher den Fahrweg einstellt und sichert, d.h. ggf. Weichen sperrt, falls sie nicht verschlossen wurden. Dies wird vom Stellwerk aber nicht überwacht. Sperrsignale, die Halt zeigen, dürfen nicht überfahren werden, hier sind entsprechend Rangierstraßen einzustellen, um diese auf Fahrt zu bringen, oder Befehle auszustellen, falls dies nicht möglich ist. Generell ist das Einstellen von Zug- oder Rangierstraßen, soweit möglich, bei Ersatzsignalbenutzung zu empfehlen, da hierdurch soweit möglich die Sicherungsmechanismen des Stellwerks genutzt werden. Bei Fahrwegen in oder aus Strecken entgegen der Regelfahrtrichtung können Zughilfsstraßen zu diesem Zweck eingerichtet sein, die wie gewöhnliche Fahrstraßen bedient werden können, bei denen allerdings kein Startsignal auf Fahrt geht (oder nicht vorhanden ist).
Falschfahrsignal
Ist auf einer Strecke kein Gleiswechselbetrieb eingerichtet, so kann zumindest ein signalisierter Falschfahrbetrieb eingerichtet sein. Dann können Fahrstraßen zwar eingestellt werden, aber das Ausfahrsignal wechselt nicht auf Fahrt. Stattdessen ist die Falschfahrgruppentaste (FfGT) mit der Signaltaste zu betätigen. Der Ersatzsignalmelder blinkt, solange das Falschfahrsignal leuchtet. Derzeit ist SFB in Stellsi nicht möglich; solange muss auf das Ersatzsignal zurückgegriffen werden.
Hilfsauflösungen
Ist eine Fahrstraße festgelegt, oder (bei Einzelauflösung) eine Auflösung mit FRT nicht möglich, muss die Fahrstraßenhilfstaste (FHT) genutzt werden. Die Bedienung erfolgt analog zur FRT. Um Durchrutschwege hilfsaufzulösen, ist die Durchrutschweghilfstaste (DHT) zusammen mit der dem Durchrutschweg zugeordneten Zugstraßentaste zu bedienen. Bei Signalen im Zentralblock erfolgt die Auflösung einer Fahrstraße mit der Zentralblockhilfstaste (ZbHT) und der Signaltaste des Startsignals.
Stromversorgung
Um von Störungen des Stromnetzes unabhängig zu sein, können in den Stellwerken Akkumulatoren und/oder Notstromaggregate als Notstromversorgung installiert sein. Im Regelbetrieb leuchten der Dauerladungsmelder "60D" und der Netzmelder "N" gelb. Bei Ausfall der Stromversorgung leuchtet der Netzausfallmelder "N" rot auf und das Stellwerk wechselt auf die Akkumulatoren, bis ein Notstromaggregat übernimmt oder die Netzspannung wiederhergestellt ist. Je nach Stellwerk läuft das Netzersatzaggregat selbsttätig an oder muss manuell gestartet werden. Der Netzersatzmelder "NE" blinkt, während das Ersatzaggregat anläuft und zeigt Ruhelicht, wenn es die Versorgung übernommen hat. Während die Batterie geladen wird, blinkt der Melder 60D.
Im Akku-Betrieb erfolgt die Stromversorgung der einzelnen Bauteile der Anlage über Umformer; das Stellwerk ist dann im Umformerbetrieb. In diesem Betriebsmodus kann nur eine Weiche gleichzeitig umlaufen. Blinkt der Entladungsmelder 60E, reicht die Ladung noch für etwa 10 Minuten, leuchtet er, ist die Batterie fast vollständig entladen. Dann ist eine Bedienung nicht mehr möglich und das Stellwerk schaltet alle entbehrlichen Anzeigen ab und die Signale wechseln auf Nebenrot und Nebengelb, um Energie zu sparen.