Bauanleitung Sp Dr S59
| Dieser Artikel behandelt den Bau eines Sp-Dr-S59-Stellwerks. Für die Bedienung siehe Bedienung Sp Dr S59. |
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| Baustelle! An dieser Seite wird zur Zeit gearbeitet! |
In dieser Anleitung soll der Bau eines Stellwerks der Bauformen Sp Dr S57 und S59 für StellSi beschrieben werden. Dabei wird hauptsächlich auf den Zusammenbau der Relaisanlage, sowie auf die Projektierung von Stellwerken dieser Bauform eingegangen. Die restlichen Informationen sind dem Artikel Tutorial:Stellwerkseditor zu entnehmen.
Kommentar des Autors
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben sich für eine der am kompliziertesten zu projektierenden Stellwerksbauformen in StellSi entschieden. Im Original brachte das Sp Dr S57 / S59 zwar eine Menge an Verbesserungen im Stellwerksbau mit sich, jedoch wurde das zum einen durch neue Komfortfunktionen wie das Überdrücken von Rangierstraßen wieder kompensiert, und zum anderen betraf diese Verbesserung im wesentlichen Teile, bei denen StellSi eh große Teile der Kabelplanung selbst erledigt.
Das bedeutet, dass diese Bauform, im Gegensatz zu ihrem Nachfolger S60, einen erheblichen Konfigurationsaufwand benötigt. Also, Los geht's!
Relaisanlage: Allgemein
Anschaltgruppe
Die Anschaltgruppe sammelt alle Meldungen von den Relaisgruppen, die zentral im Stellwerk angezeigt werden, und verteilt umgekehrt Gruppentastenbedienungen.
Im S57/59 ist diese Gruppe einmal für jeden Bahnhofskopf erforderlich (siehe auch die Hinweise zur Struktur des Spurplans). Sie hat folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Anschaltgruppe ist Master | Checkbox | Legt die Hauptanschaltgruppe fest | Dieser Parameter entscheidet über das Synchronisationsverhalten der verbundenen Anschaltgruppen aus anderen Bahnhofsköpfen. |
| Master-Anschaltgruppe | Schnittstelle | Anschaltgruppe aus einem anderen Bahnhofskopf | Hier kann eine Anschaltgruppe verbunden werden, die für diese Gruppe den Synchronisationsmaster darstellen soll. |
| STET/STAT synchronisieren | Checkbox | Synchronisation der Stelltischausleuchtung | Dieser Parameter wird nur in der Slave-Anschaltgruppe verwendet, um festzulegen, ob eine STET/STAT-Bedienung von der Master-Anschaltgruppe übernommen werden soll. |
| Weichenlaufkette synchronisieren | Checkbox | Synchronisation der Weichenlaufkette | Diese Parameter wird nur in der Slave-Anschaltgruppe verwendet, um festzulegen, ob die Weichenlaufkette mit der Master-Gruppe synchronisiert werden soll. Es wird sowohl die Sperrung, als auch die normale Verwendung beim Umlaufen der Weichen synchronisiert. |
Relaisanlage: Spurplan
Struktur des Spurplans
Das Sp Dr S57/59 verfügt über separate Relaisanlagen pro Bahnhofskopf. Bei traditionellen Bahnhöfen mit einem Einfahr-, sowie einem Ausfahrsignal ohne weitere Zwischensignale werden dementsprechend 2 Bahnhofsköpfe benötigt. Die Trennlinie verläuft dabei immer durch ein Bahnhofsgleis. In diesen Anlagen befinden sich auch Blockelemente zum Nachbarn.
Die Relaisanlage wird in großen Teilen intuitiv aus den Spurgruppen zusammengebaut, grundsätzlich in dem Schema, welches durch den Stelltisch und die Außenanlage vorgegeben wird. Hierbei sind jedoch einige Dinge zu beachten, diese Eigenheiten werden im folgenden erklärt.
Zugstraßen und Hauptsignale
Im Sp Dr S57/59 sind die Relaisgruppen für das Hauptsignal sowie die Fahrstraße in der Gleisgruppe (nicht Gleisfreimeldegruppe; diese existiert im S57/59 nicht) zusammengefasst. Dabei gibt es insgesamt 3 verschiedene Varianten. Bis auf die Gleisgruppe Strecke haben alle gemein, dass sie das Ende des Spurkabels darstellen. Sie sind immer mit dem Kopf zum Weichenfeld anzuordnen.
Auch wenn ein Bahnhofsgleis nur ein Signal besitzen sollte, so sind dennoch zwei flankierende Gleisgruppen in den jeweiligen Bahnhofsköpfen nötig, um auch Fahrstraßen in das Gleis einstellen zu können.
Gruppenausfahrsignale werden noch nicht unterstützt.
Gleisgruppe Bahnhof
Diese Gleisgruppe wird für Zwischen- und Ausfahrsignale verwendet. Diese Gruppe ist auch Beginn einer Signalspur, an der weitere Zusatz-, Vor- oder andere Signale angeschlossen werden können (Siehe auch Bauanleitung Sp Dr S60#Signale). Die Funktionalität für das Signal selbst ist in dieser Gruppe bereits integriert. An den Kopf dieser Gruppe schließt dann das Weichenfeld an, in diesem befinden sich auch die Durchrutschwege. Die Gleisgruppe Bahnhof besitzt folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Gleisfreimeldung vor Signal | Schnittstelle | Bahnhofsgleis in der Außenanlage | |
| Hauptsignalschirm | Schnittstelle | Signalschirm in der Außenanlage | |
| Ersatzsignal-Typ | Combobox | Typ des Signals, welches bei ErsGT-Bedienung angezeigt wird | Bei Einfahrsignalen normalerweise Zs7, an Ausfahrsignalen Zs1. Wenn nicht anders bekannt Zs1. |
| Nachbar-Gleishalbgruppe | Schnittstelle | Andere Gleisgruppe in benachbarter Relaisanlage | Damit bestimmte Kommunikation stattfinden kann, gibt es diese Verbindung zum benachbarten Bahnhofskopf. Da die Verbindung bidirektional ist reicht es aus, nur bei einer der beteiligten Gruppen diesen Parameter zu setzen. |
| Anzahl Umfahrstraßen/D-Wege | Array | Anzahl an D-Wegen oder Umfahrstraßen für diese Gruppe | Für abweichende Fahrwege oder abweichende Signalisierung der Geschwindigkeit werden zusätzliche Weichen- und Signalwahl-Verschlussstücke im Verschlussregister benötigt, diese können hier aktiviert werden. |
Gleisgruppe Rangiersignal
Hierbei handelt es sich prinzipiell um die Gleisgruppe Bahnhof, allerdings steuert diese Gruppe ein Rangiersignal an und besitzt keine Signalspur.
Achtung: Diese Gruppe darf nicht für Sperrsignale im Weichenfeld oder auf Abstellgleisen verwendet werden, sondern nur auf Bahnhofsgleisen!
Diese Gruppe hat prinzipiell die gleichen Parameter wie die Gleisgruppe Bahnhof, mit Ausnahme des Parameters "Ersatzsignal-Typ", dieser entfällt.
Gleisgruppe Strecke
Die Gleisgruppe Strecke wird als Verbindungsstück für den Streckenblock eingesetzt. Dafür besitzt diese Gruppe auch zwei Spurkabeleingänge. Das Kabel am Kopf der Gruppe ist wie bei den anderen Gleisgruppen auch in Richtung des Bahnhofs zu verwenden, am Fuß der Gruppe befindet sich der Anschluss für den Streckenblock, hier können Anpassungsgruppen für den Selbst- oder Relaisblock angeschlossen werden. Da diese Gruppe auch als Zielpunkt für Fahrstraßen benötigt wird, wird diese auch für Streckengleise benötigt, an denen sich kein Einfahrsignal befindet. Diese Gruppe ist immer mit dem Kopf in Richtung Bahnhof angeordnet. Die Gleisgruppe Strecke besitzt folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Gleisfreimeldung vor Signal | Schnittstelle | Bahnhofsgleis in der Außenanlage | |
| Hauptsignalschirm | Schnittstelle | Einfahrsignalschirm in der Außenanlage | Sollte am Gleis kein Hauptsignal stehen, so ist diese Schnittstelle nicht zu verbinden. Sperrsignale dürfen hier nicht verwendet werden! |
| Überwachung als Zugstraßenziel | Combobox | Maximale Überwachung, die für Zugstraßen zu dieser Gruppe möglich ist | Falls kein GWB eingerichtet ist, kann hier das maximale Zugstraßenniveau für Fahrten auf die Strecke eingeschränkt werden. |
| Ersatzsignal-Typ | Combobox | Typ des Signals, welches bei ErsGT-Bedienung angezeigt wird | Bei Einfahrsignalen normalerweise Zs7, an Ausfahrsignalen Zs1. Wenn nicht anders bekannt Zs1. |
| Anzahl Umfahrstraßen/D-Wege | Array | Anzahl an D-Wegen oder Umfahrstraßen für diese Gruppe | Für abweichende Fahrwege oder abweichende Signalisierung der Geschwindigkeit werden zusätzliche Weichen- und Signalwahl-Verschlussstücke im Verschlussregister benötigt, diese können hier aktiviert werden. |
D-Weg-Ziel
Zur Vereinfachung des Zusammenbaus wurde auf eine Nachstellung von fest verlöteten D-Wegen wie im echten Stellwerk verzichtet. Daher müssen für alle D-Wege analog zum S60 die D-Weg-Ziel-Gruppen an der passenden Stelle im Spurplan verbaut werden. Diese Gruppe besitzt keine Parameter.
Sperrsignalgruppe
Die Sperrsignalgruppe wird bei Rangiersignalen im Weichenfeld eingesetzt. Sie wird normal in die Spur an die passende Stelle gesetzt. Sie besitzt folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Gleisfreimeldung vor Signal | Schnittstelle | Gleis oder Container in der Außenanlage | |
| Sperrsignalschirm | Schnittstelle | Sperrsignalschirm in der Außenanlage |
Weichengruppe
Die Weichengruppe steuert eine elektrisch gestellte Weiche in der Außenanlage. Für Doppelkreuzungsweichen werden zwei Weichengruppen spitz zueinander verlegt.
Die Gruppe hat folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Weiche | Schnittstelle | Weichenantrieb in der Außenanlage | |
| Weiche, zusätzliche GlFrM | Schnittstelle | Container in der Außenanlage | Zusätzliche Gleisabschnitte, die über diese Weiche freigemeldet werden. |
| Weichenlage bei Start | Combobox | Initiale Stellung der Weiche nach Start der Simulation | |
| Grundstellungsaufforderung | Checkbox | Weiche fordert durch blinkenden Verschlussmelder zur Umstellung auf | Wird bei den meisten Gleissperren verwendet, damit diese nach Befahren wieder aufgelegt werden. |
Zusatzgruppe Weichengruppe mit Einzelsperrung
Kann eine Weiche einzeln gesperrt werden, wird diese Zusatzgruppe auf die Weichengruppe aufgesetzt, danach kann die Weiche gesperrt und entsperrt werden, es wird auch automatisch der Sperrmelder angezeigt.
Zusatzgruppe Weichengruppe als Gleisfreimeldeabschnitt
Das S57/59 besitzt keine dedizierte Gleisfreimeldegruppe. Um trotzdem einzelne Gleisabschnitte freimelden zu können, wird eine Weichengruppe verwendet, die durch diese Zusatzgruppe zur Gleisfreimeldegruppe umfunktioniert wird. Dabei wird der linke Strang der Weichengruppe deaktiviert, die Umstellung gesperrt und der Flankenschutz überbrückt.
Hinweis: Nebst der Spitze der Weiche muss der rechte Strang der Weichengruppe verwendet werden! Der linke Strang der Weiche ist ohne Funktion und darf nicht verwendet werden.
Diese Zusatzgruppe stellt folgenden Parameter zusätzlich in der Weichengruppe zur Verfügung:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Gleisfreimeldung | Schnittstelle | Container in der Außenanlage |
Wichtig: Die Parameter der Weichengruppe selbst sind bei Verwendung dieser Zusatzgruppe funktionslos.
Kreuzungsgruppe
Die Kreuzungsgruppe wird für Gleiskreuzungen oder einfache Kreuzungsweichen verwendet, sie ist in zwei Designvarianten verfügbar, diese verhalten sich identisch. Folgender Parameter steht zur Verfügung:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Gleisfreimeldung | Schnittstelle | Container in der Außenanlage |
Zusatzgruppe Kreuzungsgruppe mit Einzelsperrung
Kann eine Kreuzung einzeln gesperrt werden, wird diese Zusatzgruppe auf die Kreuzungsgruppe aufgesetzt, danach kann die Kreuzung gesperrt und entsperrt werden, es wird auch automatisch der Sperrmelder angezeigt.
Signalspur
Die Signalspur steht an den Gleisgruppen für Hauptsignale (Bahnhof und Strecke) zur Verfügung, sowie an der Ankopplung für Zusatzaufgaben. In der Signalspur werden Vorsignale und Zusatzanzeiger verbunden.
Die Reihenfolge in der Signalspur richtet sich nach den Hinweisen in der Bauanleitung des S60.
Vorsignalgruppe
Für Vorsignale, die am eigenen Hauptsignal hängen, oder für Vorsignale, die nur ein bestimmtes Hauptsignal signalisieren, wird die Gruppe in der Signalspur des dazugehörigen Hauptsignals platziert. Signalisiert ein Vorsignal mehrere Hauptsignale vor und hängt nicht am Mast eines anderen Hauptsignals, so ist das Vorsignal mittels der Ankopplung für Zusatzaufgaben an die entsprechende Stelle des Spurplans zu setzen.
Die Vorsignalgruppe besitzt folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Vorsignalschirm | Schnittstelle | Signalschirm in der Außenanlage | |
| Ist am Mast des Hauptsignals | Checkbox | Standort des Vorsignals | Wenn das Vorsignal am Mast eines Hauptsignals ist, wird dieses bei Halt zeigendem Hauptsignal dunkel geschaltet. |
Zusatzsignal-Gruppen
Es gibt mehrere Zusatzsignal-Gruppen für die Signalspur, um das Signalbild zu präzisieren, oder mit weiteren Informationen anzureichern. Zur Zeit sind dies:
- Zs2-Gruppe: Richtungsanzeiger, der alle Buchstaben des Alphabets anzeigen kann
- Zs3-Gruppe: Geschwindigkeitsanzeiger, um andere Geschwindigkeiten ab dem Aufstellungspunkt zuzulassen
- Zs3v-Gruppe: Vorsignalisierung eines Zs3
- Zs6-Gruppe: Anzeige für den Triebfahrzeugführer, dass die Fahrstraße in das Streckengleis der Gegenrichtung führt
Alle Zusatzsignal-Gruppen können auch mittels der Ankopplung für Zusatzaufgaben frei stehend im Gleisfeld aufgestellt werden. Diese Parameter stehen zur Verfügung:
| Parameter | Typ | vorhanden in | Funktion | Bemerkungen | |||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zs2 | Zs3 | Zs3v | Zs6 | ||||
| Zs-Schirm | Schnittstelle | X | X | X | X | Zusatzsignal-Schirm in der Außenanlage | |
| Kann Kennziffer '4' zeigen | Checkbox | X | X | Zs3/Zs3v kann Kennziffer '4' signalisieren | Nur sehr selten, dass die Kennziffer 4 vorhanden ist. | ||
Relaisanlage: Fahrstraßen- und Signalwahl
Allgemeines
Das Sp Dr S57/59 kann bei der Suche der Fahrstraßen über den Spurplan nicht verschiedene Wege ausprobieren. Aus diesem Grund wird über eine verschlussregisterähnliche Schaltung (Matrixschaltung) für jede Weiche festgelegt, ob der Fahrweg über sie in Linkslage (oder wenn nicht in Rechtslage) führen soll. Auch die Signalbegriffe können nicht aus dem Fahrweg zusammengesucht werden und werden über diese Matrixschaltung festgelegt.
Die Matrixschaltung wird in StellSi wie ein Verschlussregister durchgeführt. Für diesen Teil der Anleitung wird vorausgesetzt, dass der Umgang mit dem Verschlussregister und den angebundenen Editoren bekannt ist.
Sie unterscheidet sich jedoch von einem Verschlussregister in so fern, dass die Matrixschaltung nur zum Zeitpunkt der Fahrstraßeneinstellung wirksam ist. Bereits bestehende oder später einzustellende Fahrstraßen können den Angaben der Weichen- oder Signalstellung in der Matrix problemlos widersprechen, ohne einen Konflikt zu verursachen. Außerdem gilt die Fahrstraßenwahl (die Weichen) sowohl in Zug- wie auch Rangierstraßen (auch Rangierstraßen, mit überdrückten Rangiersignalen), allerdings nur für die Fahrwegweichen, während der Flankenschutz vollautomatisch ermittelt wird und Flankenschutzweichen somit irrelevant sind.
Grundsätzlich sind aus den technischen Vorgaben des Sp Dr S57/59 verschiedene Konstruktionsweisen der Matrixschaltung denk- bzw. umsetzbar, es hat sich jedoch folgende systematische Vorgehensweise bewährt:
Vorbereitung des Registers
Jede Relaisanlage der jeweiligen Bahnhofsköpfe bekommt ein Verschlussregister, kombiniert für die Weichen- und Signalwahl. In dieses Register sind die folgenden Elemente zu aktivieren:
- Weichengruppen
- Gleisgruppen Bahnhof/Strecke/Sperrsignal, Tastenrelais und in der Regel auch Signalwahl
- D-Weg-Ziel, Tastenrelais
- Sperrsignalgruppe, Tastenrelais
Grundsatz zu den Fahrstraßen
Die Fahrstraßen im Verschlussregister werden im S59 nicht als Fahrstraßen genutzt, sondern repräsentieren eine Weiche oder einen Signalbegriff. Die Zuordnung zu den einzelnen Start- und Zielpunkten, wird durch die Tastenrelais der Gleisgruppen ausgedrückt, wobei auch mehrere Zeilen einem Fahrweg und mehrere Fahrwege einer Zeile zugeordnet seien werden. Im Allgemeinen wird prinzipiell für jede Weiche eine Fahrstraße, oder "Zeile" benötigt. Ebenso werden für die Signalbegriffe an Hauptsignalen jeweils eigene Zeilen benötigt, im Allgemeinen für Hp1 und Hp2.
Anlegen und Konfigurieren der Fahrstraßen
Allgemeines
Die Konfiguration findet je nach Nutzervorliebe entweder im Verschlussplan-Editor statt, oder im speziell für diesen Zweck zur Verfügung gestellten GvP-Verschlussplan-Editor (wobei man hier auf der linken Seite die zu bearbeitende Fahrstraße auswählen muss). Die Farbangaben beziehen sich auf die Verschlussstückfarben im grafischen Editor.
Bei der Konfiguration gibt es einige Regeln zu beachten:
Regeln: Weichenzeile und Weichenverschlusstück (gelb)
Weichen sind integral, um den Fahrweg festzulegen. Werden Start- und Zieltaste bedient, so werden durch das Stellwerk, über die Matrixschaltung, die Weichen, die für die Fahrstraße in Linkslage liegen sollen, aktiviert.
Das bedeutet, dass für jede Weichen eine Zeile angelegt werden muss. In dieser muss zuerst einmal für die passende Weiche das Linkslage ("L")-Verschlussstück aktiviert wird. Jede Weichenzeile ist also für genau eine Weiche zuständig.
Einige Weichenzeilen können zusammengefasst werden, wenn die Weichen mit dem linken Schenkel miteinander verbunden sind. Gleiches gilt für in Linkslage abgelegte Gleissperren, wenn die Weiche immer in Linkslage stehen muss, wenn die Gleissperre überquert wird.
Flankenschutzweichen sind im weiteren Verlauf wie erwähnt nicht zu berücksichtigen, da sich das Stellwerk den Flankenschutz über die Spurplanschaltung selbst sucht.
Regeln: Gleisgruppen: Tastenrelais (dunkeloranges Verschlussstück)
Die Konfiguration der Tastenrelais der Gleisgruppen muss immer in Zweierpärchen gesehen werden. Immer zwei Gleisgruppen werden für die Fahrstraßenwahl benötigt. Wenn sich eine Weiche von der jeweils betrachteten Gleisgruppe in Linkslage erreichen lässt, so ist für diese Weichenzeile das Tastenrelais ("Tastensymbol") zu aktivieren. Speziell ist, dass Umfahrstraßen hier bewusst ausgeklammert werden.
Nachdem dies für jede Weichenzeile durchgeführt wurde, ergeben sich Zuordnungen von Weichen und Tastenrelais. Muss beispielsweise die Fahrstraße A->B über Weiche 1 in Linkslage führen, so sind in der Weichenzeile 1 jeweils die Tastenrelais für A und B aktiviert, zusätzlich zum Linkslage-Verschlussstück der Weiche 1.
Falls für eine Weiche und eine gedrückte Fahrstraßenkombination kein Pärchen vorliegt (entweder nur ein Tastenrelais, oder sogar gar keines konfiguriert), so wird die betroffene Weiche nicht aktiviert und in der Konsequenz im weiteren Verlauf der Fahrstraßenbildung für die Rechtslage vorgesehen.
Sollte es aufgrund der Geometrie der Anlage Fahrstraßen geben, in denen keine Weiche in Linkslage benötigt wird, so muss eine Dummy-Zeile angelegt werden, in welcher die beiden Tastenrelais aktiviert werden, jedoch ohne Weiche.
Regeln: Gleisgruppen: Signalwahlrelais (grünes Verschlussstück)
Die Signalwahlzeilen (Hp1 und Hp2) sind Sammelzeilen. Es werden also zunächst zwei Zeilen "Hp1" und "Hp2" angelegt. An den Gleisgruppen mit Hauptsignalen (Bahnhof und Strecke) werden entsprechend die Verschlussstücke für Hp1 und Hp2 aktiviert. Zusätzlich die Tastenrelais aller beteiligten Gleisgruppen, bei denen die entstehende Fahrstraße den entsprechenden Signalbegriff zeigt. Teilweise kann es aber aufgrund der Geometrie der Anlage zu Kollisionen in der Signalwahl kommen, in diesen Fällen sind die Sammelzeilen aufzutrennen. Dies muss aber durch den Stellwerksbauer im Einzelfall getestet werden.
Soll beispielsweise die Fahrstraße A->B mit Hp1 signalisiert werden, so wird für die Signalwahlzeile "Hp1" an der Gleisgruppe A das Verschlussstück "Hp1" aktiviert, gleichzeitig aber auch die Tastenrelais für A und B. Bei entsprechend gedrückter Fahrstraßenkombination wird dann während der Fahrstraßenbildung der Signalbegriff ausgelesen.
Es wäre auch möglich, für die Gegenrichtung B->A an Gleisgruppe B das Signalwahl-Verschlussstück "Hp2" zu aktivieren. Für die Fahrstraße B->A würde dann entsprechend Hp2 signalisiert.
Regeln Gleisgruppen: Umfahrstraßenrelais (helloranges Verschlussstück)
Sobald für eine Gleisgruppenkombination eine Fahrstraße existiert, die über eine bestimmte Weiche in Linkslage führt, kann über diese Weiche und diese Gleisgruppen keine Fahrstraße eingestellt werden, die über die Rechtslage führen würde. Um diese alternativen Wege (nicht zwingenderweise Umfahrstraßen) zu ermöglichen, besteht die Möglichkeit, weitere Tastenrelais zur Gleisgruppe hinzuzufügen. Dafür müssen zuerst in der Relaisgruppe die Umfahrstraßen aktiviert werden, siehe auch weiter oben.
Danach können die zusätzlich erzeugten Elemente im Register aktiviert werden, und dann im Editor wie die Tastenrelais auch in den Weichenzeilen zugeordnet zu werden. Dabei ist im Allgemeinen eine andere Zuordnung als für das Standard-Tastenrelais gewünscht, damit z.B. ein anderer Fahrweg genutzt wird. Diese Umfahrstraßenrelais werden dann später durch spezielle Umfahrstraßentasten auf dem Stelltisch aktiviert, sie behindern also nicht die normale Fahrwegwahl über das übliche Tastenrelais.
Regeln Sperrsignalgruppe (Tastenrelais, violettes Verschlussstück)
Die Sperrsignalgruppe befindet sich anders als die Gleisgruppen im Weichenfeld. Abgesehen davon verhält sich die Gruppe konfigurationstechnisch genauso wie die Gleisgruppen, allerdings besitzt sie weder ein Signalwahlrelais, noch Umfahrstraßenrelais.
Regeln D-Weg-Ziel (Tastenrelais, oranges Verschlussstück)
Die D-Wege befinden sich die die Sperrsignalgruppe ebenfalls im Weichenfeld und haben weder Signalwahl- noch Umfahrstraßenrelais. Zusätzlich kommt es bei den D-Wegen nur auf die Weichenzuordnungen an, die zwischen dem zugehörigen Signal und dem D-Weg liegen. Hier gelten die gleichen Regeln wie für das Tastenrelais der Gleisgruppe.
Regeln Zs3 (Signalwahlrelais, gelbes Verschlussstück in Signalspur)
Für die Zs3-Signalsierung müssen wieder zusätzliche Signalwahlzeilen angelegt werden, wobei hier empfohlen wird, jeweils separate Zeilen für die einzelnen Zs3-Signale anzulegen (keine Sammelzeilen). Die Konfiguration läuft dann analog zu den Erklärungen für das Signalwahlrelais ab, d.h., alle Tastenrelais der Gleisgruppen, bei denen beispielsweise Kennziffer 6 gezeigt werden soll, sowie am Ausgangssignal an der Zs3-Gruppe das Verschlussstück "H6".
Bei der Fahrstraßenbedienung liest das Zs3 den Signalbegriff aus und zeigt ihn dann im Laufe der Signalfahrtstellung an, dies wird durch die Gleisgruppe überwacht.
Testen von Fahrstraßen
Es gibt bisher keinen automatisierten Test, daher müssen die Fahrstraßen händisch durch Einstellen überprüft werden. In diesem Abschnitt sollen einige, häufig vorkommende, Fehler besprochen werden.
Fahrstraßenwahl: Fahrstraße läuft nicht ein
Dieses Problem liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit an Fehlern in den Weichenzeilen der Matrix. Sobald eine Weiche in die falsche Stellung vorgemerkt wird, kommt die Zulassungsprüfung nicht beim Ziel an, sodass die Fahrstraßenstellung abgebrochen wird. Dabei ist auch die Fahrstraßenwahl im anderen Bahnhofskopf zu beachten, da der D-Weg ebenfalls eine Zulassungsprüfung durchläuft.
Abhängig von den Gegebenheiten des Stellwerks kann es dabei vorkommen, dass einzelne Weichen, je nachdem, ob sie für die Linkslage vorgemerkt werden sollen oder nicht, einzelne Fahrstraßen ausschließen. Hier musste oft auch im Vorbild dann die Fahrstraße so umgelegt werden, dass diese Weiche kein Problem mehr darstellte. Um den eigentlich gewünschten Fahrweg doch einstellen zu können, müssen dann Umfahrstraßen verwendet werden.
Signalwahl: Signal kommt nicht auf Fahrt
Wenn keine passende Signalwahlzuordnung existiert, kommt auch das Startsignal nicht auf Fahrt. Es wird auch eine Fehlermeldung in der Statuszeile ausgegeben. In aller Regel ist dann für die Start- und Zielpunkte das Signalwahlrelais nicht konfiguriert.
Alte Notizen, neu zu schreiben
Stelltisch
...
Nur der Hinweis, dass beim Sp Dr S57 bei Gleistasten, beim Sp Dr S59 bei Signaltasten in der Regel mehrere Ausgangssignale in verschiedenen Relaisanlagen angegeben werden. Bei D-Wegen kann ggf. noch mehr hinzu kommen.