Bauanleitung Sp Dr S59
| Dieser Artikel behandelt den Bau eines Sp-Dr-S59-Stellwerks. Für die Bedienung siehe Bedienung Sp Dr S59. |
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In dieser Anleitung soll der Bau eines Stellwerks der Bauformen Sp Dr S57 und S59 für StellSi beschrieben werden. Dabei wird hauptsächlich auf den Zusammenbau der Relaisanlage, sowie auf die Projektierung von Stellwerken dieser Bauform eingegangen. Die restlichen Informationen sind dem Artikel Tutorial:Stellwerkseditor zu entnehmen.
Kommentar des Autors
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben sich für eine der am kompliziertesten zu projektierenden Stellwerksbauformen in StellSi entschieden. Im Original brachte das Sp Dr S57 / S59 zwar eine Menge an Verbesserungen im Stellwerksbau mit sich, jedoch wurde das zum einen durch neue Komfortfunktionen wie das Überdrücken von Rangierstraßen wieder kompensiert, und zum anderen betraf diese Verbesserung im wesentlichen Teile, bei denen StellSi eh große Teile der Kabelplanung selbst erledigt.
Das bedeutet, dass diese Bauform, im Gegensatz zu ihrem Nachfolger S60, einen erheblichen Konfigurationsaufwand benötigt. Also, Los geht's!
Relaisanlage: Allgemein
Anschaltgruppe
Die Anschaltgruppe sammelt alle Meldungen von den Relaisgruppen, die zentral im Stellwerk angezeigt werden, und verteilt umgekehrt Gruppentastenbedienungen.
Im S57/59 ist diese Gruppe einmal für jeden Bahnhofskopf erforderlich (siehe auch die Hinweise zur Struktur des Spurplans). Sie hat folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Anschaltgruppe ist Master | Checkbox | Legt die Hauptanschaltgruppe fest | Dieser Parameter entscheidet über das Synchronisationsverhalten der verbundenen Anschaltgruppen aus anderen Bahnhofsköpfen. |
| Master-Anschaltgruppe | Schnittstelle | Anschaltgruppe aus einem anderen Bahnhofskopf | Hier kann eine Anschaltgruppe verbunden werden, die für diese Gruppe den Synchronisationsmaster darstellen soll. |
| STET/STAT synchronisieren | Checkbox | Synchronisation der Stelltischausleuchtung | Dieser Parameter wird nur in der Slave-Anschaltgruppe verwendet, um festzulegen, ob eine STET/STAT-Bedienung von der Master-Anschaltgruppe übernommen werden soll. |
| Weichenlaufkette synchronisieren | Checkbox | Synchronisation der Weichenlaufkette | Diese Parameter wird nur in der Slave-Anschaltgruppe verwendet, um festzulegen, ob die Weichenlaufkette mit der Master-Gruppe synchronisiert werden soll. Es wird sowohl die Sperrung, als auch die normale Verwendung beim Umlaufen der Weichen synchronisiert. |
| Helligkeit (Debugging) synchronisieren | Checkbox | Synchronisation der Helligkeitseinstellung | Diese Parameter wird nur in der Slave-Anschaltgruppe verwendet, um festzulegen, ob die Helligkeitsschaltung synchronisiert werden soll. Die Helligkeitsschaltung wird für Debugmodi verwendet. |
Relaisanlage: Spurplan
Struktur des Spurplans
Das Sp Dr S57/59 verfügt über separate Relaisanlagen pro Bahnhofskopf. Bei traditionellen Bahnhöfen mit einem Einfahr-, sowie einem Ausfahrsignal ohne weitere Zwischensignale werden dementsprechend 2 Bahnhofsköpfe benötigt. Die Trennlinie verläuft dabei immer durch ein Bahnhofsgleis. In diesen Anlagen befinden sich auch Blockelemente zum Nachbarn.
Die Relaisanlage wird in großen Teilen intuitiv aus den Spurgruppen zusammengebaut, grundsätzlich in dem Schema, welches durch den Stelltisch und die Außenanlage vorgegeben wird. Hierbei sind jedoch einige Dinge zu beachten, diese Eigenheiten werden im folgenden erklärt.
Zugstraßen und Hauptsignale
Im Sp Dr S57/59 sind die Relaisgruppen für das Hauptsignal sowie die Fahrstraße in der Gleisgruppe (nicht Gleisfreimeldegruppe; diese existiert im S57/59 nicht) zusammengefasst. Dabei gibt es insgesamt 3 verschiedene Varianten. Bis auf die Gleisgruppe Strecke haben alle gemein, dass sie das Ende des Spurkabels darstellen. Sie sind immer mit dem Kopf zum Weichenfeld anzuordnen.
Auch wenn ein Bahnhofsgleis nur ein Signal besitzen sollte, so sind dennoch zwei flankierende Gleisgruppen in den jeweiligen Bahnhofsköpfen nötig, um auch Fahrstraßen in das Gleis einstellen zu können.
Gruppenausfahrsignale werden noch nicht unterstützt.
Gleisgruppe Bahnhof
Diese Gleisgruppe wird für Zwischen- und Ausfahrsignale verwendet. Diese Gruppe ist auch Beginn einer Signalspur, an der weitere Zusatz-, Vor- oder andere Signale angeschlossen werden können (Siehe auch Bauanleitung Sp Dr S60#Signale). Die Funktionalität für das Signal selbst ist in dieser Gruppe bereits integriert. An den Kopf dieser Gruppe schließt dann das Weichenfeld an, in diesem befinden sich auch die Durchrutschwege. Die Gleisgruppe Bahnhof besitzt folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Gleisfreimeldung vor Signal | Schnittstelle | Bahnhofsgleis in der Außenanlage | |
| Hauptsignalschirm | Schnittstelle | Signalschirm in der Außenanlage | |
| Ersatzsignal-Typ | Combobox | Typ des Signals, welches bei ErsGT-Bedienung angezeigt wird | Bei Einfahrsignalen normalerweise Zs7, an Ausfahrsignalen Zs1. Wenn nicht anders bekannt Zs1. |
| Nachbar-Gleishalbgruppe | Schnittstelle | Andere Gleisgruppe in benachbarter Relaisanlage | Damit bestimmte Kommunikation stattfinden kann, gibt es diese Verbindung zum benachbarten Bahnhofskopf. Da die Verbindung bidirektional ist reicht es aus, nur bei einer der beteiligten Gruppen diesen Parameter zu setzen. |
| Anzahl Umfahrstraßen/D-Wege | Array | Anzahl an D-Wegen oder Umfahrstraßen für diese Gruppe | Für abweichende Fahrwege oder abweichende Signalisierung der Geschwindigkeit werden zusätzliche Weichen- und Signalwahl-Verschlussstücke im Verschlussregister benötigt, diese können hier aktiviert werden. |
Gleisgruppe Rangiersignal
Hierbei handelt es sich prinzipiell um die Gleisgruppe Bahnhof, allerdings steuert diese Gruppe ein Rangiersignal an und besitzt keine Signalspur.
Achtung: Diese Gruppe darf nicht für Sperrsignale im Weichenfeld oder auf Abstellgleisen verwendet werden, sondern nur auf Bahnhofsgleisen!
Diese Gruppe hat prinzipiell die gleichen Parameter wie die Gleisgruppe Bahnhof, mit Ausnahme des Parameters "Ersatzsignal-Typ", dieser entfällt.
Gleisgruppe Strecke
Die Gleisgruppe Strecke wird als Verbindungsstück für den Streckenblock eingesetzt. Dafür besitzt diese Gruppe auch zwei Spurkabeleingänge. Das Kabel am Kopf der Gruppe ist wie bei den anderen Gleisgruppen auch in Richtung des Bahnhofs zu verwenden, am Fuß der Gruppe befindet sich der Anschluss für den Streckenblock, hier können Anpassungsgruppen für den Selbst- oder Relaisblock angeschlossen werden. Da diese Gruppe auch als Zielpunkt für Fahrstraßen benötigt wird, wird diese auch für Streckengleise benötigt, an denen sich kein Einfahrsignal befindet. Diese Gruppe ist immer mit dem Kopf in Richtung Bahnhof angeordnet. Die Gleisgruppe Strecke besitzt folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Gleisfreimeldung vor Signal | Schnittstelle | Bahnhofsgleis in der Außenanlage | |
| Hauptsignalschirm | Schnittstelle | Einfahrsignalschirm in der Außenanlage | Sollte am Gleis kein Hauptsignal stehen, so ist diese Schnittstelle nicht zu verbinden. Sperrsignale sind im Falle von SFB zu verbinden, wenn die passende Zusatzgruppe (siehe nachfolgenden Abschnitt) verwendet wird. |
| Überwachung als Zugstraßenziel | Combobox | Maximale Überwachung, die für Zugstraßen zu dieser Gruppe möglich ist | Falls kein GWB eingerichtet ist, kann hier das maximale Zugstraßenniveau für Fahrten auf die Strecke eingeschränkt werden. |
| Ersatzsignal-Typ | Combobox | Typ des Signals, welches bei ErsGT-Bedienung angezeigt wird | Bei Einfahrsignalen normalerweise Zs7, an Ausfahrsignalen Zs1. Wenn nicht anders bekannt Zs1. |
| Anzahl Umfahrstraßen/D-Wege | Array | Anzahl an D-Wegen oder Umfahrstraßen für diese Gruppe | Für abweichende Fahrwege oder abweichende Signalisierung der Geschwindigkeit werden zusätzliche Weichen- und Signalwahl-Verschlussstücke im Verschlussregister benötigt, diese können hier aktiviert werden. |
Zusatzgruppe Gleisgruppe Strecke mit SFB-Sperrsignal
Diese Zusatzgruppe ermöglicht die Ansteuerung von SFB-Sperrsignalen. Sie ist nur auf die Gleisgruppe Strecke anwendbar und fügt keinerlei weitere Optionen hinzu. Für die Einfahrten ist in der Signalwahl Hp1 einzustellen.
D-Weg-Ziel
Zur Vereinfachung des Zusammenbaus wurde auf eine Nachstellung von fest verlöteten D-Wegen wie im echten Stellwerk verzichtet. Daher müssen für alle D-Wege analog zum S60 die D-Weg-Ziel-Gruppen an der passenden Stelle im Spurplan verbaut werden. Diese Gruppe besitzt keine Parameter.
Sperrsignalgruppe
Die Sperrsignalgruppe wird bei Rangiersignalen im Weichenfeld eingesetzt. Sie wird normal in die Spur an die passende Stelle gesetzt. Sie besitzt folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Gleisfreimeldung vor Signal | Schnittstelle | Gleis oder Container in der Außenanlage | |
| Sperrsignalschirm | Schnittstelle | Sperrsignalschirm in der Außenanlage |
Weichengruppe
Die Weichengruppe steuert eine elektrisch gestellte Weiche in der Außenanlage. Für Doppelkreuzungsweichen werden zwei Weichengruppen spitz zueinander verlegt.
Die Gruppe hat folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Weiche | Schnittstelle | Weichenantrieb in der Außenanlage | |
| Weiche, zusätzliche GlFrM | Schnittstelle | Container in der Außenanlage | Zusätzliche Gleisabschnitte, die über diese Weiche freigemeldet werden. |
| Weichenlage bei Start | Combobox | Initiale Stellung der Weiche nach Start der Simulation | |
| Grundstellungsaufforderung | Checkbox | Weiche fordert durch blinkenden Verschlussmelder zur Umstellung auf | Wird bei den meisten Gleissperren verwendet, damit diese nach Befahren wieder aufgelegt werden. |
Zusatzgruppe Weichengruppe mit Einzelsperrung
Kann eine Weiche einzeln gesperrt werden, wird diese Zusatzgruppe auf die Weichengruppe aufgesetzt, danach kann die Weiche gesperrt und entsperrt werden, es wird auch automatisch der Sperrmelder angezeigt.
Zusatzgruppe Weichengruppe als Gleisfreimeldeabschnitt
Das S57/59 besitzt keine dedizierte Gleisfreimeldegruppe. Um trotzdem einzelne Gleisabschnitte freimelden zu können, wird eine Weichengruppe verwendet, die durch diese Zusatzgruppe zur Gleisfreimeldegruppe umfunktioniert wird. Dabei wird der linke Strang der Weichengruppe deaktiviert, die Umstellung gesperrt und der Flankenschutz überbrückt.
Hinweis: Nebst der Spitze der Weiche muss der rechte Strang der Weichengruppe verwendet werden! Der linke Strang der Weiche ist ohne Funktion und darf nicht verwendet werden.
Diese Zusatzgruppe stellt folgenden Parameter zusätzlich in der Weichengruppe zur Verfügung:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Gleisfreimeldung | Schnittstelle | Container in der Außenanlage |
Wichtig: Die Parameter der Weichengruppe selbst sind bei Verwendung dieser Zusatzgruppe funktionslos.
Kreuzungsgruppe
Die Kreuzungsgruppe wird für Gleiskreuzungen oder einfache Kreuzungsweichen verwendet, sie ist in zwei Designvarianten verfügbar, diese verhalten sich identisch. Folgender Parameter steht zur Verfügung:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Gleisfreimeldung | Schnittstelle | Container in der Außenanlage |
Zusatzgruppe Kreuzungsgruppe mit Einzelsperrung
Kann eine Kreuzung einzeln gesperrt werden, wird diese Zusatzgruppe auf die Kreuzungsgruppe aufgesetzt, danach kann die Kreuzung gesperrt und entsperrt werden, es wird auch automatisch der Sperrmelder angezeigt.
Signalspur
Die Signalspur steht an den Gleisgruppen für Hauptsignale (Bahnhof und Strecke) zur Verfügung, sowie an der Ankopplung für Zusatzaufgaben. In der Signalspur werden Vorsignale und Zusatzanzeiger verbunden.
Die Reihenfolge in der Signalspur richtet sich nach den Hinweisen in der Bauanleitung des S60.
Vorsignalgruppe
Für Vorsignale, die am eigenen Hauptsignal hängen, oder für Vorsignale, die nur ein bestimmtes Hauptsignal signalisieren, wird die Gruppe in der Signalspur des dazugehörigen Hauptsignals platziert. Signalisiert ein Vorsignal mehrere Hauptsignale vor und hängt nicht am Mast eines anderen Hauptsignals, so ist das Vorsignal mittels der Ankopplung für Zusatzaufgaben an die entsprechende Stelle des Spurplans zu setzen.
Die Vorsignalgruppe besitzt folgende Parameter:
| Parameter | Typ | Funktion | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Vorsignalschirm | Schnittstelle | Signalschirm in der Außenanlage | |
| Ist am Mast des Hauptsignals | Checkbox | Standort des Vorsignals | Wenn das Vorsignal am Mast eines Hauptsignals ist, wird dieses bei Halt zeigendem Hauptsignal dunkel geschaltet. |
Zusatzsignal-Gruppen
Es gibt mehrere Zusatzsignal-Gruppen für die Signalspur, um das Signalbild zu präzisieren, oder mit weiteren Informationen anzureichern. Zur Zeit sind dies:
- Zs2-Gruppe: Richtungsanzeiger, der alle Buchstaben des Alphabets anzeigen kann
- Zs3-Gruppe: Geschwindigkeitsanzeiger, um andere Geschwindigkeiten ab dem Aufstellungspunkt zuzulassen
- Zs3v-Gruppe: Vorsignalisierung eines Zs3
- Zs6-Gruppe: Anzeige für den Triebfahrzeugführer, dass die Fahrstraße in das Streckengleis der Gegenrichtung führt
Alle Zusatzsignal-Gruppen können auch mittels der Ankopplung für Zusatzaufgaben frei stehend im Gleisfeld aufgestellt werden. Diese Parameter stehen zur Verfügung:
| Parameter | Typ | vorhanden in | Funktion | Bemerkungen | |||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zs2 | Zs3 | Zs3v | Zs6 | ||||
| Zs-Schirm | Schnittstelle | X | X | X | X | Zusatzsignal-Schirm in der Außenanlage | |
| Kann Kennziffer '4' zeigen | Checkbox | X | X | Zs3/Zs3v kann Kennziffer '4' signalisieren | Nur sehr selten, dass die Kennziffer 4 vorhanden ist. | ||
Relaisanlage: Fahrstraßen- und Signalwahl
Allgemeines
Das Sp Dr S57/59 kann bei der Suche der Fahrstraßen über den Spurplan nicht verschiedene Wege ausprobieren. Aus diesem Grund wird über eine verschlussregisterähnliche Schaltung (Matrixschaltung) für jede Weiche festgelegt, ob der Fahrweg über sie in Linkslage (oder wenn nicht in Rechtslage) führen soll. Auch die Signalbegriffe können nicht aus dem Fahrweg zusammengesucht werden und werden über diese Matrixschaltung festgelegt.
Die Matrixschaltung wird in StellSi als Verschlussregister konfiguriert. Für diesen Teil der Anleitung wird vorausgesetzt, dass der Umgang mit dem Verschlussregister und den angebundenen Editoren bekannt ist.
Die Matrixschaltung unterscheidet sich jedoch von einem Verschlussregister in der Form, dass die Matrixschaltung nur zum Zeitpunkt der Fahrstraßeneinstellung wirksam ist. Bereits bestehende oder später eingestellte Fahrstraßen können den Angaben der Weichen- oder Signalstellung in der Matrix problemlos widersprechen, ohne einen Konflikt zu verursachen. Zusätzlich gilt die Fahrstraßenwahl (bzw Weichenwahl) sowohl in Zug- als auch in Rangierstraßen (auch Rangierstraßen mit überdrückten Rangiersignalen), allerdings nur für die Fahrwegweichen, während der Flankenschutz vollautomatisch ermittelt wird und Flankenschutzweichen somit nicht beachtet werden.
Grundsätzlich sind aus den technischen Vorgaben des Sp Dr S57/59 verschiedene Konstruktionsweisen der Matrixschaltung denk- bzw. umsetzbar, es hat sich jedoch folgende systematische Vorgehensweise bewährt:
Vorbereitung des Registers
Jede Relaisanlage der jeweiligen Bahnhofsköpfe bekommt ein Verschlussregister, kombiniert für die Weichen- und Signalwahl. In dieses Register sind die folgenden Elemente zu aktivieren:
- Weichengruppen
- Gleisgruppen Bahnhof/Strecke/Sperrsignal, Tastenrelais und in der Regel auch Signalwahl
- D-Weg-Ziel, Tastenrelais
- Sperrsignalgruppe, Tastenrelais
Allgemeines zu den Fahrstraßen
Die Fahrstraßen im Verschlussregister werden im S59 nicht als wirkliche Fahrstraßen genutzt, sondern repräsentieren eine Weiche oder einen Signalbegriff. Die Zuordnung zu den einzelnen Start- und Zielpunkten wird durch die Tastenrelais der Gleisgruppen ausgedrückt, wobei auch mehrere Zeilen einem Fahrweg, und mehrere Fahrwege einer Zeile zugeordnet sein können. Im Allgemeinen wird prinzipiell für jede Weiche eine Fahrstraße oder "Zeile" benötigt. Ebenso werden für die Signalbegriffe an Hauptsignalen jeweils eigene Zeilen benötigt, im Allgemeinen für Hp1 und Hp2.
Anlegen und Konfigurieren der Fahrstraßen
Allgemeines
Die Konfiguration findet je nach Nutzervorliebe entweder im Verschlussplan-Editor statt, oder im speziell für diesen Zweck zur Verfügung gestellten GvP-Verschlussplan-Editor (wobei hier auf der linken Seite die zu bearbeitende Fahrstraße ausgewählt werden muss). Die Farbangaben beziehen sich auf die Verschlussstückfarben im grafischen Editor.
Im folgenden wird die Konfiguration der Matrixschaltung Schritt für Schritt durchgeführt.
In kursiv gehaltene Texte sind Erklärungen und Beispiele, um besser zu verstehen, was die einzelnen Schritte bewirken.
Schritt 1: Weichenzeilen konfigurieren (gelb)
In diesem Schritt wird für jede Weichenzeile für die passende Weiche das ("L")-Verschlussstück aktiviert. Beispielsweise wird in der Zeile "Weiche 1" für Weiche 1 das Verschlussstück aktiviert, ebenso in Zeile 2 für Weiche 2, dies wird durchgeführt für jede Weiche. Jede Weichenzeile ist dabei im Prinzip für eine Weiche zuständig. Einige Weichenzeilen können aber zusammengefasst werden, wenn die Weichen mit dem linken Schenkel miteinander verbunden sind. Gleiches gilt für in Linkslage abgelegte Gleissperren, wenn die Weiche immer in Linkslage stehen muss, wenn die Gleissperre überquert wird.
Weichen sind integral, um den Fahrweg festzulegen. Werden Start- und Zieltaste bedient, so werden durch das Stellwerk, über die Matrixschaltung, die Weichen, die für die Fahrstraße in Linkslage liegen sollen, aktiviert.
Flankenschutzweichen sind im weiteren Verlauf wie erwähnt nicht zu berücksichtigen, da sich das Stellwerk den Flankenschutz über die Spurplanschaltung selbst sucht.
Schritt 2: Gleisgruppen konfigurieren (Tastenrelais, dunkelorange)
Um eine Fahrstraße im S59 einstellen zu können, müssen zwei Tastenrelais involviert sein. Diese müssen über mindestens eine gemeinsame Zeile in der Matrixschaltung verfügen. In aller Regel sind es aber mehrere, da die Fahrstraßen über Weichen führen. Ziel ist, dass die beiden Tastenrelais für jede Weiche (und damit Weichenzeile) aktiviert werden, über welche die Fahrstraße in Linkslage führt.
Für jede Weichenzeile müssen nun die erforderlichen Tastenrelais in den Gleisgruppen konfiguriert werden. Um nicht jede Gleisgruppe einzeln betrachten zu müssen, kann folgendes Schema angewendet werden:
- Für die betrachtete Weiche jedes Tastenrelais aktivieren, welches von der Weichenspitze erreicht werden kann
- Für die betrachtete Weiche jedes Tastenrelais aktivieren, welches vom linken Strang der Weiche erreicht werden kann
Umfahrstraßen werden bei dieser Methodik nicht beachtet.
Nachdem dies für jede Weichenzeile durchgeführt wurde, ergeben sich Zuordnungen von Weichen und Tastenrelais. Muss beispielsweise die Fahrstraße A->B über Weiche 1 in Linkslage führen, so sind in der Weichenzeile 1 jeweils die Tastenrelais für A und B aktiviert, zusätzlich zum Linkslage-Verschlussstück der Weiche 1.
Falls für eine Weiche und eine gedrückte Fahrstraßenkombination kein Pärchen vorliegt (entweder nur ein Tastenrelais, oder sogar gar keines konfiguriert), so wird die betroffene Weiche nicht aktiviert und in der Konsequenz im weiteren Verlauf der Fahrstraßenbildung für die Rechtslage vorgesehen.
Sollte es aufgrund der Geometrie der Anlage Fahrstraßen geben, in denen keine Weiche in Linkslage benötigt wird, so sollte eine Dummy-Zeile angelegt werden, in welcher die beiden Tastenrelais aktiviert werden, jedoch ohne Weiche.
Schritt 3: Gleisgruppen konfigurieren (Signalwahlgelais, grün)
Die Signalwahl findet im S59 ebenfalls über die Matrixschaltung statt. Sie verläuft ähnlich wie die Fahrstraßenwahl - es müssen auch wieder die Tastenrelais der bedienten Gleisgruppen aktiviert sein, um über die gemeinsame Signalwahlzeile einen Signalbegriff festzulegen.
Dabei ist es im Allgemeinen nicht notwendig, für jedes Signal eine eigene Zeile anzulegen, sondern es genügt, zwei Sammelzeilen für die Begriffe Hp1 und Hp2 anzulegen.
Für jede Signalwahlzeile werden nun die Tastenrelais und Signalwahlrelais der Gleisgruppen mit Hauptsignalen (Bahnhof und Strecke) konfiguriert. Diese Gleisgruppen verfügen dazu über das grüne Verschlussstück, welches für die Gleisgruppe den Begriff festlegt, sofern sie als Start verwendet wird. Es ergibt sich also folgendes Schema:
- Für jedes betrachtete Signal den Signalbegriff entsprechend der bearbeiteten Zeile setzen, sofern das Signal diesen Begriff auch zeigt (Ein Signal ohne Hp1 benötigt auch kein Hp1-Verschlussstück)
- Für jeden Signalbegriff (bzw. jede Zeile) die Tastenrelais der beteiligten Gleisgruppen aktivieren, bei denen die entstehende Fahrstraße den entsprechenden Signalbegriff zeigt.
Teilweise kann es aber aufgrund der Geometrie der Anlage zu Kollisionen in der Signalwahl kommen, in diesen Fällen sind die Sammelzeilen aufzutrennen. Dies muss aber durch den Stellwerksbauer im Einzelfall getestet werden.
Nach Durchführung dieses Schritts gibt es eine Zuordnung für Start- und Zielpunkte zu einem Signalbegriff. Soll beispielsweise die Fahrstraße A->B mit Hp1 signalisiert werden, so ist für die Signalwahlzeile "Hp1" an der Gleisgruppe A das Verschlussstück "Hp1" aktiviert, gleichzeitig aber auch die Tastenrelais für A und B. Bei entsprechend gedrückter Fahrstraßenkombination wird dann während der Fahrstraßenbildung der Signalbegriff ausgelesen.
Existiert keine Zuordnung eines Signalbegriffs zu einer bedienten Fahrstraße, so wird diese einlaufen, das Startsignal wird allerdings nicht auf Fahrt kommen.
Es wäre auch möglich, für die Gegenrichtung B->A an Gleisgruppe B das Signalwahl-Verschlussstück "Hp2" zu aktivieren. Für die Fahrstraße B->A würde dann entsprechend Hp2 signalisiert.
Schritt 4: Umfahrstraßen konfigurieren (Umfahrstraßenrelais, hellorange)
Sobald für eine Gleisgruppenkombination eine Fahrstraße existiert, die über eine bestimmte Weiche in Linkslage führt, kann über diese Weiche und diese Gleisgruppen keine Fahrstraße eingestellt werden, die über die Rechtslage führen würde.
Beispiel: die Zuordnung A->B existiert mit Weiche 1 in Linkslage. Eine alternative Fahrstraße A->B mit Weiche 1 in Rechtslage ist ohne Umfahrstraßenrelais nicht möglich.
Um diese alternativen Wege (nicht zwingenderweise Umfahrstraßen) zu ermöglichen, besteht die Möglichkeit, weitere Tastenrelais zur Gleisgruppe hinzuzufügen. Dafür müssen zuerst in der Relaisgruppe die Umfahrstraßen aktiviert werden, siehe auch weiter oben.
Danach können die zusätzlich erzeugten Elemente im Register aktiviert werden, und dann im Editor wie die Tastenrelais auch in den Weichenzeilen zugeordnet zu werden. Dabei ist im Allgemeinen eine andere Zuordnung als für das Standard-Tastenrelais gewünscht, damit z.B. ein anderer Fahrweg genutzt wird. Diese Umfahrstraßenrelais werden dann später durch spezielle Umfahrstraßentasten auf dem Stelltisch aktiviert, sie behindern also nicht die normale Fahrwegwahl über das übliche Tastenrelais.
Das Vorgehen, um die Umfahrstraßenrelais zu konfigurieren, ist das Selbe wie im Schritt 2. Zu beachten ist, dass auch die Signalwahl für die Umfahrstraße konfiguriert werden muss. Es muss also daran gedacht werden, die Umfahrstraße auch in den Signalwahlzeilen zu beachten. Dadurch können allerdings Umfahrstraßen auch genutzt werden, um ein anderes Signalbild anzuzeigen, beispielsweise bei kurzen Durchrutschwegen. Diese "Umfahrstraße" darf dafür auch identisch mit der "normalen" Fahrstraße sein, also den gleichen Weg nehmen.
Schritt 5: Sperrsignalgruppen konfigurieren (Tastenrelais, violett)
Die Sperrsignalgruppe befindet sich anders als die Gleisgruppen im Weichenfeld. Abgesehen davon verhält sich die Gruppe in der Matrixschaltung genauso wie die Gleisgruppen, allerdings besitzt sie weder ein Signalwahlrelais, noch Umfahrstraßenrelais.
Das Vorgehen, um die Sperrsignalgruppen zu konfigurieren, ist das Selbe wie im Schritt 2. Dabei ist jedoch zu beachten, dass Sperrsignale überdrückt werden können. Das bedeutet, dass gedanklich auch Fahrstraßen miteinbezogen werden müssen, die über ein oder mehrere andere Sperrsignale hinweg laufen.
Schritt 6: D-Weg-Ziele konfigurieren (Tastenrelais, orange)
Die D-Wege befinden sich wie die Sperrsignalgruppe ebenfalls im Weichenfeld und haben weder Signalwahl- noch Umfahrstraßenrelais. Zusätzlich kommt es bei den D-Wegen nur auf die Weichenzuordnungen an, die zwischen dem zugehörigen Signal und dem D-Weg liegen. Hier gelten die gleichen Regeln wie für das Tastenrelais der Gleisgruppe, die Konfiguration läuft wie in Schritt 2 ab.
Schritt 7: Zusatzsignale konfigurieren (Signalwahlrelais, gelb)
Zusatzsignale (Zs2, Zs3) werden analog zur Signalwahl für das Hauptsignal ebenfalls über die Matrixschaltung konfiguriert. Hierbei gilt auch das gleiche Prinzip: durch die Tastenrelais und die Bedienung werden die Zeilen ausgewählt und damit der Signalbegriff.
Für die Zs-Signalsierung müssen wieder zusätzliche Signalwahlzeilen angelegt werden, wobei hier empfohlen wird, jeweils separate Zeilen für die einzelnen Zs-Signale anzulegen (keine Sammelzeilen). Die Konfiguration läuft dann analog zu den Erklärungen für das Signalwahlrelais in Schritt 3 ab.
Beispiel für Zs3: alle Tastenrelais der Gleisgruppen, bei denen beispielsweise Kennziffer 6 gezeigt werden soll, aktivieren, sowie am Ausgangssignal an der Zs3-Gruppe das Verschlussstück "H6".
Bei der Fahrstraßenbedienung liest das Zusatzsignal den Signalbegriff aus und zeigt ihn dann im Laufe der Signalfahrtstellung an, dies wird auch durch die Gleisgruppe überwacht.
Testen von Fahrstraßen
Es gibt bisher keinen automatisierten Test, daher müssen die Fahrstraßen händisch durch Einstellen überprüft werden. In diesem Abschnitt sollen einige, häufig vorkommende, Fehler besprochen werden.
Fahrstraßenwahl: Fahrstraße läuft nicht ein
Dieses Problem liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit an Fehlern in den Weichenzeilen der Matrix. Sobald eine Weiche in die falsche Stellung vorgemerkt wird, kommt die Zulassungsprüfung nicht beim Ziel an, sodass die Fahrstraßenstellung abgebrochen wird. Dabei ist auch die Fahrstraßenwahl im anderen Bahnhofskopf zu beachten, da der D-Weg ebenfalls eine Zulassungsprüfung durchläuft.
Abhängig von den Gegebenheiten des Stellwerks kann es dabei vorkommen, dass einzelne Weichen, je nachdem, ob sie für die Linkslage vorgemerkt werden sollen oder nicht, einzelne Fahrstraßen ausschließen. Hier musste oft auch im Vorbild dann die Fahrstraße so umgelegt werden, dass diese Weiche kein Problem mehr darstellte. Um den eigentlich gewünschten Fahrweg doch einstellen zu können, müssen dann Umfahrstraßen verwendet werden.
Signalwahl: Signal kommt nicht auf Fahrt
Wenn keine passende Signalwahlzuordnung existiert, kommt auch das Startsignal nicht auf Fahrt. Es wird auch eine Fehlermeldung in der Statuszeile ausgegeben. In aller Regel ist dann für die Start- und Zielpunkte das Signalwahlrelais nicht konfiguriert.
Stelltisch
Die Tischfelder werden größtenteils selbsterklärend zusammengebaut. In den Weichenfeldern werden die Weichengruppen verbunden, in den Signalfeldern die Gleisgruppen, allerdings sowohl für das Signal, als auch für die Fahrstraße, da es sich um eine Kombigruppe handelt.
Die Gleisgruppen stellen auch eine Gleisfreimeldung zur Verfügung, ebenso die Weichen ihre Spitzen- sowie Stellungsmelder, die auf benachbarten Tischfeldern verwendet werden können. Im Spezialfall der Weiche als Gleisfreimeldung (siehe auch die Erklärungen dazu) muss für die Ausleuchtung die Weichenspitze verwendet werden.
Komplexer wird die Konfiguration bei den Tasten und Leuchtmeldern:
Leuchtmelderfeld
Das S59 verwendet das 3-fach-Leuchtmelderfeld als Verschlussanzeige für Fahrstraßen und Durchrutschwege. Dabei ist der mittlere Melder der Durchrutschwegmelder. Da dieser für beide Richtungen verwendet wird, müssen in der entsprechenden Eingangslogik auch beide zum Gleis gehörenden Gleisgruppen konfiguriert werden, dort ist das Signal "dwegmelder" zu verwenden.
Die Leuchtmelder links und rechts sind jeweils Festlegemelder für die Fahrstraße, abhängig von der Richtung. Das bedeutet, dass beispielsweise der linke Leuchtmelder sowohl der Zielfestlegemelder für Fahrstraßen von links kommend ist, als auch der Startfestlegemelder für Fahrstraßen nach links abgehend ist. Für den rechten Melder gilt dies analog. Die Melder sind nur auf ihre jeweilige Gleisgruppe mit dem Signal "fahrstrassenmelder" zu konfigurieren. Die Gleisgruppe aktiviert den Melder dann in beiden Fällen (sowohl Start- als auch Zielfestlegung).
An den Streckengleisen gibt es dabei meist nur zwei Leuchtmelder, einer ist der blaue Ausfahrsperrenmelder, zu verbinden an die Blockeinrichtung (in aller Regel Selbstblock), der andere Melder ist auch wieder ein Fahrstraßenmelder, zu verbinden an die Gleisgruppe Strecke. Einen D-Weg-Melder gibt es natürlich dort nicht.
Bei Umfahrstraßen wird die Konfiguration komplexer. Für Umfahrstraßen an den Gleisen zur freien Strecke sind häufig zusätzliche Leuchtmelder angebracht, häufig mit Pfeilen markiert, diese werden dann mit dem Signal "umfahrstrassenmelderX", wobei X für die Nummer der Umfahrstraße steht, auf die Gleisgruppe konfiguriert. Der Melder wird dann nur bei Verwendung der passenden Umfahrstraße angesprochen. In den Bahnhofsgleisen gibt es häufig keine separaten Leuchtmelder, dort wird die Umfahrstraße mit dem gleichen Leuchtmelder angezeigt, wie die reguläre Fahrstraße auch. Hier ist also ein weiteres Signal zu konfigurieren.
Tasten
Bei Weichen ist keine spezielle Konfiguration nötig, die Taste wird in aller Regel exklusiv auf die Weiche verbunden (sofern das Tischfeld überhaupt eine solche Konfigurationsmöglichkeit anbietet).
Zugstraßentasten
Die Fahrstraßentasten benötigen aber mehrere Ausgangssignale. Im S59 wird bei Zugstraßentasten unterschieden, ob es sich um eine Starttaste handelt, oder um eine Zieltaste. Dabei werden die Schnittstellen überkreuz angeschlossen.
Beispiel-Gleislayout: Signal A<-- Gleis 1-->Signal B
Hier ist, wie schon bekannt, die Relaisanlagentrennung genau durch das Gleis 1. Für die Signaltaste für das Signal A auf dem Tisch sind dabei für eine normale Konfiguration folgende Ausgangssignale zu konfigurieren:
- Start: "starttaste" an Gleisgruppe A (in Relaisanlage Links)
- Ziel: "zieltaste" an Gleisgruppe B (in Relaisanlage Rechts)
- D-Weg: "signaltaste" an D-Weg A (in Relaisanlage Links)
Die Taste darf dabei keinesfalls Ziel für Signal A sein, dies ist stattdessen die Signaltaste für das Signal B. Der Vollständigkeit halber soll diese Konfiguration hier ebenfalls gezeigt werden:
- Start: "starttaste" an Gleisgruppe B (in Relaisanlage Rechts)
- Ziel: "zieltaste" an Gleisgruppe A (in Relaisanlage Links)
- D-Weg: "signaltaste" an D-Weg B (in Relaisanlage Rechts)
Durch diese Überkreuz-Konfiguration können Fahrstraßen in den verschiedenen Köpfen eingestellt werden, denn in jedem Kopf wird dabei genau eine Start- und eine Zieltaste bedient.
Rangiertasten an Hauptsignalen
Durch die Art, wie das S59 eine Zugstraße feststellt, können zwischen zwei Hauptsignalen nicht ohne weiteres Rangierstraßen eingestellt werden. Es existiert zwar die Möglichkeit, die Rangierstraße über Sperrsignale stückweise einzustellen, im Fall von fehlenden Sperrsignalen ist dies jedoch nicht möglich. Um Abhilfe zu schaffen gibt es eine spezielle Rangierstraßentaste, meist blau, die verwendet werden kann, um explizit eine Rangierstraße zwischen zwei Hauptsignalen einzustellen. Dabei ist für das Startsignal die Taste als "rangiertaste" anzuschließen. Einfluss hat diese Rangiertaste aber nur auf den Start, als Ziel kann sie nur als normale "zieltaste" genutzt werden, sie würde dann aber keine Rangierstraße erzwingen!
Umfahrstraßentasten an Hauptsignalen
Umfahrtasten werden im S59 häufig mit Pfeilen oder Beschriftungen markiert. Zur Zeit sind technisch für eine Gleisgruppe 3 Umfahrstraßen möglich. Dabei können diese sowohl als Start, aber auch als Ziel verwendet werden.
Im Allgemeinen sind Umfahrstraßen, die über andere Weichen führen, an der Gleisgruppe Strecke konfiguriert. Dann wird die Umfahrtaste auch am Streckengleis angebracht und konfiguriert, es gibt dabei meist zwei verschiedene für Ziel und Start. Dabei ist das Signal "umfahrzieltasteX" bzw. "umfahrstarttasteX" zu verwenden, wobei das X für die Nummer der gewünschten Umfahrstraße steht.
Umfahrstraßen, die für eine andere Signalwahl verwendet werden sollen, beispielsweise für kurze oder alternative D-Wege, werden meist für die Zielgleisgruppe im Bahnhof konfiguriert. Dabei muss für die Taste zum einen das Signal für die Umfahrstraße ("umfahrzieltasteX") eingerichtet werden, zusätzlich aber auch die Signaltaste für den dazugehörigen D-Weg. Dann kann die Umfahrstraße mit dem konfigurierten Durchrutschweg verwendet werden.
Tasten an Sperrsignalen im Weichenfeld
Bei den meisten Sperrsignalen ist keine Unterscheidung in Start- und Zieltaste nötig, da die Relaisgruppe selbst versucht, die Tastenbedienung zuzuordnen. Dadurch kann die Taste einfach als "signaltaste" oder "rangiertaste" auf das Sperrsignal konfiguriert werden. Wenn jedoch bei der Taste klar feststeht, welche Funktion sie erfüllt, können die Signale "starttaste" bzw. "zieltaste" verwendet werden. Falls die Zieltaste, beispielsweise für ein Stumpfgleis, in Gegenrichtung liegt, so ist das Signal "zieltasteG" zu verwenden.