Bedienung Sp Dr S60

Aus StellSi-Hilfewiki
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Im Folgenden soll die Bedienung der Stellsi-Implementation des Sp Dr S60 erläutert werden. Es handelt sich dabei um eine Bedienungsanleitung für ein simuliertes Stellwerk, die nicht für den Einsatz in echten Stellwerken genutzt werden kann, allzumal die Simulation in einzelnen Punkten vom Vorbild oder einzelnen Vorbildstellwerken abweichen kann. Auf die Besonderheiten einzelner Stellsi-Stellwerke wird an dieser Stelle nicht eingegangen; örtliche Besonderheiten können in den Erläuterungen der einzelnen Stellwerke nachgeschlagen werden. Diese Anleitung richtet sich an Einsteiger in die Benutzung von Stellwerken dieser Bauform, setzt aber grundlegende Kenntnisse über den Eisenbahnbetrieb und Stellwerke voraus. Dabei wird zunächst die grundlegende Bedienung, dann einige speziellere Einrichtungen und schließlich Bedienhandlungen für den Störungsfall erläutert.

Allgemeines

Das Sp Dr S60 wurde ab 1963 von Siemens in großer Zahl in Westdeutschland gebaut und eignet sich für mittlere bis große Bahnhöfe. Es handelt sich um ein Gleisbild-Relaisstellwerk nach dem Spurplanprinzip. Das bedeutet, dass im Stellwerk nicht einzelne Fahrstraßen eingerichtet sind, sondern dass sich Fahrstraßen nur noch als Schaltungszustand der Relaisgruppen ergeben. Die Darstellung erfolgt übersichtlich über einen aus einzelnen Feldern zusammengesetzten Stelltisch, der in der Regel auf einem Schreibtisch fest installiert sitzt (für kleine Stellwerke), liegt, oder als eine Stellwand (Panoramatafel) vor dem Schreibtisch des Fahrdienstleiters steht. Zusätzlich können weitere Bedienhilfen wie Tastenstellpulte und Nummernstellpulte eingerichtet sein, auf die in einem gesonderten Artikel eingegangen wird. Unabhängig von derartigen Zusätzen sind alle Bedienhandlungen über den Stelltisch vornehmbar. Diese Bedienweise wird hier erklärt. Darüber hinaus können Zugnummernmeldeanlagen verschiedener Bauarten in den Stelltisch integriert sein. Auch diese werden an anderer Stelle erklärt.

Die meisten Bedienhandlungen erfolgen über Zweitastenbedienung. Das heißt, dass zur Durchführung beide beteiligten Tasten gleichzeitig gedrückt werden müssen. Vorteil dieses Bedienprinzips ist, dass versehentliche Bedienunghandlungen dadurch unwahrscheinlich werden. In echten Stellwerken ist es notwendig, dass diese Tasten über einen hinreichend langen Zeitraum gedrückt werden, damit die Relaisanlage die gewünschte Aktion durchführt. Hierauf wurde in Stellsi i.A. verzichtet bzw. zur komfortableren Bedienung nur kurze Zeitlimits gewählt. Mit der Maus müssen hierbei beide Tasten nacheinander gedrückt werden, dabei wird Stellsi die erste Taste nur vormerken und bei der Auswahl der zweiten dann beide drücken (-> Link Stellsi-Tastermodus). Darüber hinaus ist bei einigen Bedienhandlungen eine dritte Taste involviert. In diesem Fall ist in Stellsi analog vorzugehen, wobei in echten Stellwerken die dritte Taste zuerst zu drücken wäre, und dann innerhalb von fünf Sekunden die verbleibenden Tasten in Zweitastenbedienung zu betätigen wären. Wo im Text "Eintastenbedienung" angegeben ist, ist lediglich eine Taste zu drücken. Dies ist insbesondere dort der Fall, wo eine versehentliche Bedienung alleine nichts Relevantes macht.

Tasten finden sich einerseits an einzelnen Fahrwegelementen wie Weichen oder Signalen, und andererseits in Form von sogenannten "Gruppentasten". Die Gruppentasten sind zentral angeordnet und teilweise mehrfach vorhanden. Sie werden durch Hintergrundfarben gruppiert und übersichtlich dargestellt: Weichen - blau, Signale - rot, Fahrstraßen - grün, Streckenblock - dunkelgrau, Fernsteuerung - weiß, Bahnübergänge - gelb, Achszähler - braun, Stromversorgung und Stelltisch - tischgrau.

Übersicht und Bedienung im Regelbetrieb

Grundlagen

Gleisplan

Der Spurplan der durch das Stellwerk gestellten Gleisanlagen wird schematisch durch schwarze Linien dargestellt. Ist die schwarze Linie mit grauen Kästchen dekoriert, verfügt das Gleis über keine Freimeldeanlage. Gleise ohne Fahrdraht können durch blaue Linien gekennzeichnet sein (ist wohl von der Bundesbahndirektion abhängig). Belegte Gleise werden durch eine rote Ausleuchtung dargestellt, eingestellte Fahrwege (s.u.) durch eine gelbe Ausleuchtung. Jedem Freimeldeabschnitt ist eine Gleistaste zugeordnet. In den meisten Fällen sind diese Abschnitte den Weichen zugeordnet, und die Weichentaste ist zugleich Gleistaste. Die Gleisfreimeldung kann über Achszähler (Gleistaste ist braun-weiß) oder Gleisstromkreise (Gleistaste ist schwarz) realisiert sein.

Zur Erhöhung der Übersicht kann das Gleisband der durchgehenden Hauptgleise einer Strecke durch einen farbigen Hintergund hervorgehoben werden (in StellSi derzeit nicht möglich). Ebenso können Bereiche des Bahnhofs, beispielsweise Nahstell- oder Fernsteuerbereiche, durch einen andersfarbigen Hintergrund gekennzeichnet sein

Weichen

SpDrS60 Weiche.png

Weichentischfelder verfügt über zwei Endlagemelder, einen Spitzenmelder, Verschlussmelder und Sperrmelder sowie eine Weichentaste. Durch Betätigen durch Weichentaste und Weichengruppentaste (WGT) kann eine Weiche umgestellt werden, wenn diese nicht besetzt, gesperrt oder verschlossen ist. Der Endlagemelder in Ruhelicht zeigt an, in welcher Lage sich die Weiche befindet. Blinkt er, so läuft die Weiche in die angezeigte Stellung um. Während eine Weiche umläuft, blinken zudem die drei "WL"-Leuchtmelder in den Gruppentastenfeldern. Die Anzeige der Endlage einer nicht verschlossenen und nicht gesperrten Weiche ist standardmäßig ausgeschaltet und kann über die Stelltischausleuchtung (StT, Eintastenbedienung) eingeschaltet werden. Spitzen- und Endlagemelder zeigen zudem Fahrstraßen- und Besetztmeldungen an.

Wenn eine Fahrstraße eingestellt wird, werden die Weichen verschlossen. Dies zeigt der gelbe Verschlussmelder an. Blinkt der Verschlussmelder, wird der Fahrdienstleiter zum Umstellen der Weiche aufgefordert. Eine verschlossene Weiche kann nicht umgestellt werden. Der Verschluss einer Weiche kann mit FRT und Weichentaste in Zweitastenbedienung aufgelöst werden (Einzelauflösung), sofern die Weiche keinen Flankenschutz anfordert. Andernfalls ist eine Hilfshandlung nötig (s.u.). Mit Weichensperr- und entsperrtaste (WSpT und WESpT) können Weichen manuell gesperrt und entsperrt werden. Zeigt der Sperrmelder durch rotes Licht eine gesperrte Weiche, ist Umlauf weder durch manuelle Bedienung noch durch die Fahrstraße möglich.

Im Allgemeinen müssen Weichen nicht manuell gestellt werden, da die Weichenlaufkette durch die Fahrstraße angestoßene Weichen (inklusive Flankenschutzweichen) ohne Bedienereingriff umstellt. Diese kann allerdings deaktiviert werden; dann wechseln nicht passend liegende Weichen beim Einstellen einer Fahrstraße nur in Umstellaufforderung, ohne umzulaufen. Für einige Hilfshandlungen (s.u.) kann dies nötig sein. Die Weichenlaufkette wird gesperrt durch Betätigung von WSpT und Bahnhofstaste (BfT). Der Leuchtmelder "LK" leuchtet dann. Je nach Stellwerk betrifft dies den ganzen Stellbereich oder nur einzelne Abschnitte (Anschaltbereiche).

Kreuzungsweichen werden in der Regel auf einem Tischfeld dargestellt, besitzen allerdings nur eine Weichentaste. Für jedes Ende der Kreuzungsweiche werden dabei Verschluss- und Sperrmelder separat angezeigt. Die Zuordnung der Weichentaste zu einer Hälfte erfolgt durch die Kreuzungsweichentaste KWT (Siehe Abb., Eintastenbedienung). Die Unterscheidung einfacher und doppelter Kreuzungsweichen erfolgt über die seitlichen Striche längs zur Weiche, die die befahrbaren Abzweigrichtungen anzeigen. Einfache Kreuzungsweichen können nicht in die nicht befahrbare Lage gestellt werden. Hinweis: Die tatsächliche Anordnung von Weichenzungen und Herzstücken in Kreuzungsweichen ist nicht so trivial, wie es auf dem Stelltisch aussieht.

Bei Weichen ohne Fahrstraßenabhängigkeit (sehr selten) kann der Verschlussmelder und je nach Projektierung können Sperr- und Spitzenmelder (häufig jedoch nur bei Fernsteuerungen) fehlen.

Weichen können zudem als Schlüsselweichen ausgeführt sein. Dies ist am Sperrmelder in Schlüsselloch-Form zu erkennen. Schlüsselweichen sind derzeit in StellSi jedoch noch nicht implentiert ist und daher hier nicht näher beschrieben wird. Die Weichen verhalten sich bis auf weiteres wie gewöhnliche Weichen.

Mehrere Weichen können im Tastermodus "Automatisch + Shift = vormerken" (Standard) am schnellsten gesperrt werden, indem die WSpT mit einem Klick vorgemerkt wird und dann mit gedrückt gehaltender Shift-Taste (Großschreibtaste) nacheinander die Weichentasten gedrückt werden.

Signale

SpDrS60 HVSignal.png
SpDrS60 HSperrsignal.png
SpDrS60 Sperrsignal.png

Signaltischfelder zeigen schematisch die Stellung eines Haupt- oder Sperrsignals an. Dabei wird nicht zwischen verschiedenen Fahrtbegriffen (Hp1 und Hp2) unterschieden, d.h. auch Hp2 wird durch ein grünes Licht dargestellt. Unterhalb des Signals kann ein Vorsignal dargestellt sein. Bei Hauptsperrsignalen (i.A. Ausfahr- und Zwischensignale) können zudem Kennlicht (weiße Lampe) und der Signalbegriff Sh1 (diagonaler weißer Strich) angezeigt werden. Unterhalb des Signalmasts befinden sich meist ein Ersatzsignal (kann auch links angeordnet sein) und ein Sperrmelder. Bei Sperrsignalen mit Kennlicht ist der Kennlichtmelder zugleich Sperrmelder. Auf den Feldern können sich weitere Melder befinden, die im Abschnitt "Fahrstraßen" erläutert werden. Weiterhin befinden sich bis zu zwei Tasten auf den Feldern, Zugstraßentasten (rot-grau) und Rangierstraßentasten (grau). Diese sind gleichzeitig auch Signaltasten, ihre Bedeutung für Fahrstraßen wird später erläutert.

Signale wechseln auf einen Fahrtbegriff, wenn eine entsprechende Fahrstraße eingelaufen ist. Sie können daher i.d.R. nicht manuell auf Fahrt gestellt werden. Mittels Haltgruppentaste (HaGT) zusammen mit der Signaltaste können sie jedoch manuell auf Halt gestellt werden. Mit der Signalsperrtaste/Lichtsignalsperrtaste (LsSpT, zusammen mit Signaltaste) können Signale gesperrt und mit der entsprechenden Entsperrtaste (LsESpT) entsperrt werden (in Einzelfällen tauchen auch die Bezeichungen SSpT und SESpT auf). Ein gesperrtes Signal kann nicht Start einer Zugstraße sein. Ebenso verhindert die Sperrung das Einlaufen eines Durchrutschwegs. Wenn bei Vorhandensein eines Nummernstellpultes keine Befahrbarkeitssperrung von Gleisen eingerichtet ist, wird der rote Balken unterhalb der Gleisnummer aufleuchten, wenn eines der beiden Signale am Gleisende gesperrt ist.

Signale von anderen (Nachbar-)Stellwerken können durch ähnliche Symbole dargestellt werden, wobei ihnen dabei dann bis auf Fahrt- und Haltmelder jegliche Melder und Tasten fehlen. Weiterhin wurden bei frühen Stellwerken an Einfahrsignalen häufig auf Sperrmelder verzichtet; die Signale können nicht gesperrt werden. Ist ein Durchrutschwegmelder bei Einfahrsignalen vorhanden, so handelt es sich dabei in der Regel um den Zielfestlegemelder des Streckenblocks Zb600, siehe Artikel zum Sp Dr S600. Der Fahrstraßenfestlegemelder und die Sperrmelder sowie die gelben Leuchtmelder der Vorsignale am Mast der Hauptsignale können in vielen Fernsteuerungsbauformen ganz oder teilweise fehlen, siehe Bedienungsanleitung Fernsteuerung.

Fahrstraßen

Zug- und Rangierstraßen (letztere derzeit nicht möglich) werden durch Bedienung von Start- und Zieltaste in Zweitastenbedienung eingestellt. Dabei ist die jeweilige Zugstraßen- bzw. Rangierstraßentaste des Start- und Zielsignals zu nutzen. Bei Fahrt in die freie Strecke oder Stumpfgleise ist eine einzelne Fahrstraßentaste im Gleis angeordnet. Das Stellwerk fordert dann die Weichen entlang der Fahrstraße, sowie etwaige Flankenschutzweichen (bei Zugstraßen) zum Umlauf in die korrekte Lage auf. Soweit die Weichen korrekt liegen, werden die Fahrwegelemente verschlossen. Sind alle Elemente verschlossen und der Durchrutschweg eingestellt, leuchtet der Fahrstraßenfestlegemelder im Startsignal-Feld und das Startsignal wechselt auf Fahrt. Nach Durchfahrt des Zuges fällt das Signal selbsttägig auf Halt und die Fahrwegelemente werden abschnittsweise aufgelöst. Rangierstraßen, sowie Fahrstraßen, die noch nicht festgelegt sind, können mit der Fahrstraßenrücknahmetaste (FRT) aufgelöst werden. Für eine Gesamtauflösung ist die FRT zusammen mit Start- und Zieltaste zu betätigen. Ist die Fahrstraße festgelegt, ist eine Hilfshandlung (s.u.) notwendig.

Zugstraßen auf ein Zielsignal, etwa Einfahrzugstraßen, sind i.d.R. mit einem Durchrutschweg (D-Weg) verbunden. Der Durchrutschweg wird dabei über die Zieltaste mit ausgewählt und läuft mit der Fahrstraße ein. Sind für ein Signal mehrere Durchrutschwege verfügbar (z.B. kürzere), sind diese über zusätzliche, meist hinter dem Signal angeordnete Zugstraßentasten auswählbar. Der festgelegte Durchrutschweg wird durch den leuchtenden D-Weg-Melder angezeigt. Nach Besetzung des letzten Gleisabschnittes vor dem Signal beginnt dieser zu blinken. Dann wird der Durchrutschweg entweder nach Ablauf einer eingestellten Zeit selbstständig aufgelöst (sofern projektiert) oder kann durch Bedienung von Durchrutschweggruppentaste (DRGT), FRT und Zieltaste manuell aufgelöst werden. Auch das Einstellen einer Ausfahrzugstraße löst den D-Weg auf.

Dank des Spurplanprinzips können auch andere als die vom Stellwerk standardmäßig gewählten Fahrwege durch Zugstraßen befahren werden (sog. Umfahrzugstraßen). Hierzu sind alle Weichen entlang des Fahrwegs durch passende Rangierstraßen oder manuell in die gewünschte Lage zu bringen. Vor Start- und Zieltaste ist dann zusätzlich die Umfahrgruppentaste (UFGT) zu betätigen.

Für Fahrten von einem Gleis mit Fahrdraht in eines ohne kann vor der Bedienung von Start- und Zieltaste zusätzlich die Fahrstraßenfreigabetaste (FfrT) erforderlich sein. Alternativ werden (vornehmlich bei Stellwerken ohne Nummernstellpult) an den Zieltasten blaue Schutzkappen angebracht.

Bahnübergänge

Derzeit nicht implementiert.

Streckenblock und selbsttätige Blocksignale

S60 Aspm.png

In der Regel ist auf den Strecken zu Nachbarstellwerken ein selbsttätiger Streckenblock installiert. Dies ist fast immer eine Selbstlbockbauform, erkennbar am Vorhandensein eines Ausfahrtensperrmelders (ASpM, blaue Lampe). Dieser Melder leuchtet beim Einstellen einer Fahrstraße zum Nachbarn auf und erlischt, sobald das Gleis frei ist und das folgende Blocksignal oder Einfahrsignal des Nachbarn auf Halt fällt. Solange er leuchtet, kommt das letzte vom eigenen Stellwerk gesteuerte Signal (Ausfahrsignal oder Zentralblocksignal) nicht in Fahrtstellung.

SpDrS60 Erlaubnis.png

Bei eingleisigen Strecken und bei eingerichtetem Gleiswechselbetrieb (GWB) sind Erlaubnistischfelder verbaut. Der weiß leuchtende Pfeil zeigt die Richtung an, in die die Erlaubnis zum Befahren des Gleises vorliegt. Das Einstellen von Fahrstraßen entgegen der Erlaubnisrichtung wird durch das Stellwerk verhindert. Die Erlaubnis kann mit der auf dem Feld befindlichen Erlaubnisabgabetaste (EaT) und der Erlaubnisabgabegruppentaste (EaGT) an den Nachbarn abgegeben werden, sodass dieser Zugfahrten in das Gleis einstellen kann. Dies ist nur möglich, wenn der ASpM erloschen ist. Um die Erlaubnis wieder zu erhalten, muss der Nachbar diese Bedienhandlung durchführen.

Selbsttätige Blocksignale können "im Selbstblock" und "im Zentralblock" gebaut sein (ein Blocksignal, dass weder im Selbstblock noch im Zentralblock ist, ist wie ein gewöhnliches Signal zu bedienen). Signale im Selbstblock sind technisch unabhängig von der Stellwerksbauform und werden an anderer Stelle behandelt. Sie können i.d.R. am fehlenden Festlegemelder erkannt werden. Zentralblocksignale stehen in Grundstellung auf Halt. Wenn eine Zugstraße in die Strecke gestellt wird, der Blockabschnitt vor dem Signal besetzt wird, oder die Signalgruppentaste (SGT) zusammen mit der Signaltaste betätigt wird, wird der Zentralblock angestoßen. Sofern die Blocksignale nicht gesperrt sind oder der Gleisabschnitt dahinter belegt ist, läuft dadurch eine Zugstraße ein (deren Festlegung am Festlegemelder erkennbar ist) und die Signale kommen in Fahrtstellung. Die Zugstraße wird nach der Zugfahrt zugbewirkt aufgelöst. Die im Regelfall verwendete Bauform des Zentralblock ist Zb65, Einzelheiten zu Zb600 und Zb660 können in der Anleitung zum Sp Dr S600 nachgeschlagen werden. Im Regelbetrieb sind für Selbst- und Zentralblock keine Bedienungen erforderlich.

Sonstiges

Die Helligkeit der Ausleuchtung auf dem Stelltisch kann bei echten Stellwerken über die Helligkeitstasten in Eintastenbedienung verändert werden. Da dies auf Computerbildschirmen wenig sinnvoll ist, ist diese Schaltung in StellSi für einige nicht Vorbildgerechte Erweiterungen zweckentfremdet, siehe #Debugging und Cheats.

Die Helligkeit der Signale wird über die anliegende Spannung reguliert. Das echte Stellwerk überwacht die Helligkeit draußen und fordert über einen Wecker zur Umstellung der Spannung auf. Mit der Weckerunterbrechtaste (WuT) kann dieser Wecker manuell abgeschaltet werden. Es kann zwischen Tag- und Nachtspannung gewechselt werden, indem die entsprechende Taste auf dem Tischfeld zusammen mit der BfT betätigt wird. Auch dies ist in Stellsi eine Attrappe.

Besonderheiten und Spezialfälle

Zugdeckungssignale

Derzeit nicht implementiert. Um die Kapazität von Bahnsteigen zu erhöhen, können Zugdeckungssignale installiert sein. Wird ein solches als Fahrstraßenziel gewählt, kommt es in Haltstellung. Es kann mit der Signalgruppentaste (SGT) und Signaltaste wieder auf Kennlicht gestellt werden.

Mittelweichen

Derzeit nicht implementiert.

Schlüsselweichen

Derzeit nicht implementiert.

Nahstellbereiche

Derzeit nicht implementiert.

Selbststellbetrieb und Zuglenkung

Ist an einem Signal Selbststellbetrieb (SB) eingeschalten drückt die Anlage selbstständig eine in der Projektierung vorgesehene Start- und Zieltaste, sobald ein Zug in die Nähe kommt. Für Selbststellbetrieb ist dies in der Regel eine Durchfahrt. Bei Zuglenkung (derzeit nicht implementiert) können verschiedene, in der Regel von der Lenkziffer der Zugnummernmeldeanlage, seit der ZN800 manchmal aber auch von der Zugnummer abhängige Fahrstraßen eingestellt werden. Fahrstraßen für Züge, die auf ein anderes Gleis wollen oder außerplanmäßig auf ein anderes Gleis umgeleitet werden, müssen rechtzeitig von Hand gestellt werden oder der Selbststellbetrieb ausgeschalten werden. Bedingungen für das Anstoßen von Selbststellbetrieb und Zuglenkung können beispielsweise sein, dass eine Fahrstraße zu dem betroffenen Signal hin eingestellt wurde oder dass ein Gleis besetzt wurde.

Selbststellbetrieb und Zuglenkung werden über die Selbststellbetriebeinschalttaste (SBET) und die Signaltaste eingeschalten. In den Gruppentasten gibt es im grünen Block für jedes Signal einen Leuchtmelder, der mit dem Signalnamen beschriftet ist und leuchtet, wenn der Selbststellbetrieb für dieses Signal eingeschalten ist. In seltenen Fällen können sich diese Leuchtmelder auch in der Nähe des Signals befinden (derzeit nicht implementiert). Mit der Selbststellbetriebrücknahmetaste (SBRT) und der Signaltaste kann der Selbststellbetrieb für das Signal wieder ausgeschalten werden.

Während der SB eine Fahrstraße einstellt blinkt der zugehörige weiße Leuchtmelder mit der Signalbeschriftung. Währenddessen können von Hand keine Tasten gedrückt werden. (derzeit nicht Implementiert.)

Führt das einstellen nicht Zeitnah zu einem grünen Signal geht der SB in Störung. Der Melder "SB" (in der Regel über der SBRT) blinkt und ein Wecker (derzeit nicht Implementiert) leutet. Der betroffene SB ist zurückzunehmen um den Wecker wieder auszuschalten.

Kennlicht, Gruppenausfahrten, Überdrücken von Signalen

In Einzelfällen können bei der Einstellung von Fahrstraßen Signale übergangen werden, d.h. bei drei aufeinanderfolgenden Hauptsignalen eine Zugstraße zwischen dem ersten und dritten Signal gestellt werden, indem die dazugehörenden Zugstraßentasten bedient werden. Das dazwischenliegende Signal wechselt - je nach Projektierung/Situation - auf Kennlicht oder Fahrt.

Teilfahrstraßen

Derzeit nicht implementiert.

Störungen und Hilfshandlungen

Hinweis: Stellsi unterstützt derzeit keine Störungen.

Wenn Störungen auftreten, oder in seltenen betrieblichen Situationen, für die das Stellwerk nicht projektiert ist, können Hilfshandlungen erforderlich sein, um die Störung zu umgehen oder zu beheben bzw. den Betrieb aufrecht zu erhalten. Hierbei werden die durch das Stellwerk durchgeführten Sicherungsmechanismen teilweise umgangen. Deshalb ist besondere Aufmerksamkeit erforderlich und die Benutzung von Gruppentasten für Hilfshandlungenen zählpflichtig. Hierzu ist ihnen ein Zählwerk zugeordnet, mit dem die Bedienungen gezählt werden und ihr Einsatz ist durch den Fahrdienstleiter zu dokumentieren. Alternativ kann ein Störungsdrucker die meisten dieser Zählwerke ersetzen. In echten Stellwerken sollen diese Tasten zusätzlich mit durchsichtigen Schutzkappen gegen versehentliche Bedienung gesichert werden.

Gestörte Gleisfreimeldung

Sowohl Gleisstromkreise als auch Achszähler können gestört sein. In den meisten Fällen wirken sich die Fehler nur so aus, dass ein tatsächlich freies Gleis als besetzt angezeigt wird. Bei Gleisstromkreisen besteht grundsätzlich aber auch die Gefahr, dass durch schlechten Kontakt der Räder (Sand, Rost, ...) Gleisbesetzungen nicht erkannt werden, und bei Achszählern können insbesondere Aufgleisungen von Bau- oder Wartungsfahrzeugen auf freier Strecke nicht erkannt werden. Bei Gleisstromkreisen können durch Kriechströme falsche Besetztmeldungen (sog. Rotausleuchtung) entstehen. In einem solchen Fall ist das Freisein des Gleises auf anderem Wege zu prüfen und der Betrieb über Befehle oder Ersatzsignale durchzuführen. Achszähler (derzeit in Stellsi nicht implementiert) (erkennbar an braun-weißen Tasten) vergleichen die Anzahl der einfahrenden und ausfahrenden Achsen in einem Abschnitt. Sofern diese nicht übereinstimmen, ist das Gleis besetzt. Hat sich ein Achszähler verzählt, ist das Freisein des Gleises auf anderem Wege zu prüfen, und der Achszähler kann durch die Achszählergrundstellungstaste (AzGrT) und die Achszählertaste zurückgesetzt werden.

Störungen der Gleisfreimeldung führen zu Störungen bei der Auflösung von Fahrstraßen, was Hilfsauflösungen erforderlich macht (s.u.).

Gestörte und aufgefahrene Weichen

Erreicht eine umlaufende Weiche nach Ablauf einer bestimmten Zeit (i.d.R. c.a. 6 Sekunden) nicht ihre Endlage, wird der Motor abgeschaltet und es ertönt ein Wecker, der mit der WuT auf dem Feld mit den Weichenlaufmeldern unterbrochen werden kann. Ist die Abschaltung gestört oder die Bauteile werden für längere Zeit (i.d.R. c.a. 2,5 Minuten) belastet, indem in diesem Zeitraum immer mindestens eine Weiche umläuft, geht die Anlage von einer Störung aus. Alle Motoren werden abgeschaltet, ein Wecker ertönt und die Anlage wird in einen Modus versetzt, indem nur noch eine Weiche gleichzeitig umlaufen kann. Die Weichenlaufmelder blinken dabei rot. Nur ein Techniker kann die Störung beheben.

Wird eine Weiche aufgefahren, d.h. stumpf entgegen der eingestellten Lage befahren, blinken beide Stellungsmelder gelb, bis die Weichenauffahrtaste (WAT) mit der Weichentaste bedient wurde. Falls die Weiche noch belegt ist, bleibt die Rotausleuchtung wie bei einer normalen bestzten Weiche bestehen und wird vom Blinken überlagert.

Mit der Weichenhilfstaste (WHT) und der Weichentaste kann eine als besetzt gemeldete Weiche umgestellt werden. Dies ist nur zulässig, wenn die Weiche tatsächlich nicht besetzt ist.

Gestörte Signale

Die Leuchtfäden der in den Signalen verbauten Glühlampen können durchbrennen und werden daher elektrisch überwacht. Fällt der Hauptfaden einer Lampe aus, übernimmt ein zweiter Leuchtfaden ("Nebenfaden"), oder bei der Rotlampe von Einfahr- oder Blocksignalen eine zweite Lampe ("Nebenrot"). Auf dem Stelltisch blinkt das Signal dann. Fällt auch der Nebenfaden aus, erlischt das Signal auf dem Stelltisch. Bei Einfahr- oder Blocksignalen kann der zweite Faden des Nebenrots leuchten, dies wird jedoch nicht mehr überwacht und das Signal wird daher als erloschen angezeigt. Bei Ausfahrsignalen reicht das Erlöschen einer Rotlampe zum Signalausfall, weil Hp0 bis in die 1980er-Jahre nicht für Rangierfahrten galt (sondern nur Hp00) und daher nicht sichergestellt war, dass Rangierfahrten vor dem Signal anhielten. Erloschene Signale können keinen Licht-Flankenschutz geben. Sind Bestandteile eines Fahrtbegriffs gestört, geht das Signal nicht auf Fahrt, bzw. fällt zurück auf Halt. In diesem Fall muss auf das Ersatzsignal zurückgegriffen oder es müssen Befehle ausgestellt werden.

Ersatz- oder Vorsichtssignal

Wenn ein Signal nicht auf Fahrt geht, kann unter bestimmten Voraussetzungen (...) auf das Ersatzsignal (Zs1) oder Vorsichtssignal (Zs7, Spitze des dreieckigen Leuchtmelders im Stelltisch zeigt nach unten) zurückgegriffen werden. Um das Ersatzsignal anzuschalten, ist die Weichenlaufkette zu sperren. Dann kann mittels Ersatzsignalgruppentaste (ErsGT) und Signaltaste das Ersatzsignal angeschaltet werden. Solange das Zs1 oder Zs7 leuchtet, leuchtet der entsprechende Leuchtmelder auf dem Stelltisch. Mit HaGT und Signaltaste kann es abgeschaltet werden. Bei *** erlischt das Ersatzsignal nach Ablauf einer festgelegten Zeit (der Triebfahrzeugführer darf allerdings auch dann das Signal noch überfahren, wenn das Ersatzsignal wieder erloschen ist).

Ersatz- und Vorsichtssignal erfordern, dass der Fahrdienstleiter vorher den Fahrweg einstellt und sichert, d.h. ggf. Weichen sperrt, falls sie nicht verschlossen wurden. Dies wird vom Stellwerk aber nicht überwacht. Sperrsignale, die Halt zeigen, dürfen nicht überfahren werden, hier sind entsprechend Rangierstraßen einzustellen, um diese auf Fahrt zu bringen (derzeit in StellSi nicht möglich), oder Befehle auszustellen, falls dies nicht möglich ist (derzeit in StellSi auch nicht möglich). Generell ist das Einstellen von Zug- oder Rangierstraßen, soweit möglich, bei Ersatzsignalbenutzung zu empfehlen, da hierdurch soweit möglich die Sicherungsmechanismen des Stellwerks genutzt werden. Insbesondere ist das Einstellen einer Zugstraße auch bei Rotausleuchtung möglich (derzeit nur teilweise funktionsfähig). Bei Fahrwegen in oder aus Strecken entgegen der Regelfahrtrichtung können Zughilfsstraßen zu diesem Zweck eingerichtet sein, die wie gewöhnliche Fahrstraßen bedient werden können, bei denen allerdings kein Startsignal auf Fahrt geht (oder nicht vorhanden ist).

Falschfahrsignal

Ist auf einer Strecke kein Gleiswechselbetrieb eingerichtet, so kann zumindest ein signalisierter Falschfahrbetrieb eingerichtet sein. Dann können Fahrstraßen zwar eingestellt werden, aber das Ausfahrsignal wechselt nicht auf Fahrt. Stattdessen ist die Falschfahrgruppentaste (FfGT) mit der Signaltaste zu betätigen. Der Ersatzsignalmelder blinkt, solange das Falschfahrsignal leuchtet. Es fällt nach Durchfahrt des Zuges, sowie nach Ablauf einer festgelegten Zeit auf Halt. Derzeit wird in Stellsi statt des Falschfahrsignals das Ersatzsignal gezeigt.

Hilfsauflösungen

Ist eine Fahrstraße festgelegt, oder (bei Einzelauflösung) eine Auflösung mit FRT nicht möglich, muss die Fahrstraßenhilfstaste (FHT) genutzt werden. Die Bedienung erfolgt analog zur FRT. Um Durchrutschwege hilfsaufzulösen, ist die Durchrutschweghilfstaste (DHT) zusammen mit der dem Durchrutschweg zugeordneten Zugstraßentaste zu bedienen. Bei Signalen im Zentralblock der Bauform Zb65 erfolgt die Auflösung einer Fahrstraße mit der Zentralblockhilfstaste (ZbHT) und der Signaltaste des Startsignals.

Stromversorgung

Um von Störungen des Stromnetzes unabhängig zu sein, sind in den Stellwerken für kurzfristige Störungen Akkumulatoren und für Mittelfristige Störungen könnnen Notstromaggregate als Notstromversorgung installiert sein. Im Regelbetrieb leuchten der Dauerladungsmelder für die Akkus "60D" und der Netzmelder "N" gelb. Bei Ausfall der Stromversorgung leuchtet der Netzausfallmelder "N" rot auf und das Stellwerk wechselt auf die Akkumulatoren, bis ein Notstromaggregat übernimmt oder die Netzspannung wiederhergestellt ist. Je nach Stellwerk läuft das Netzersatzaggregat selbsttätig an, muss manuell gestartet werden oder zunächst herbeigeschafft werden (dann sind allerdings die Akkus größer dimensioniert). Der Netzersatzmelder "NE" blinkt, während das Ersatzaggregat anläuft und zeigt Ruhelicht, wenn es die Versorgung übernommen hat. Während die Batterie geladen wird, blinkt der Melder 60D.

Im Akku-Betrieb erfolgt die Stromversorgung der einzelnen Bauteile der Anlage über Umformer; das Stellwerk ist dann im Umformerbetrieb. In diesem Betriebsmodus kann nur eine Weiche gleichzeitig umlaufen. Blinkt der Entladungsmelder 60E, reicht die Ladung noch für etwa 10 Minuten, leuchtet er, ist die Batterie fast vollständig entladen. Dann ist eine Bedienung nicht mehr möglich und das Stellwerk schaltet alle entbehrlichen Anzeigen ab und die Signale wechseln auf Nebenrot und Nebengelb, um Energie zu sparen.

Debugging und Cheats

Mit den folgenden Bedienhandlungen kann die Anlage besser verstanden, die Bedienung vereinfacht oder Tests während des Baus durchgeführt werden. Es handelt sich bei um Erweiterungen in StellSi, die nicht Vorbildgerecht sind.

Anzeigen der möglichen Zieltasten

Um zu ermitteln, welche Start- bzw. Zieltasten gültig sind, kann man die Helligkeit auf 1 stellen. Es werden dann bereits beim Vormerken alle möglichen Fahrwege blau ausgeleuchtet. Die Bedienung wird nicht beeinflusst. Wenn dort eine Weiche blau blinkt, ist die Fahrstraßenwahl für eine Beteiligte Fahrstraße nicht vollständig konfiguriert. Das einstellen von Fahrstraßen ist trotsdem mölich, kann jedoch unerwünschte Effekte erzeugen. Mehr dazu in der Bauanleitung zum Sp Dr S60. Für Stellwerke in Fernsteuerung ist dies nur im Ortsstellwerk möglich.

Abschalten der Durchrutschwege

Während des Stellwerkbaus kann es hilfreich sein, die Konstruktion ohne Berücksichtigung von Durchrutschwegen zu testen. Dazu kann der Durchrutschweg-Abschaltcheat mit der DHT + BfT eingeschaltet werden. Die Durchrutschwegmelder gehen in Dauerlicht über. Der Cheat kann auf gleiche Weise wieder abgeschalten werden. Beim Umschalten kann es möglicherweise zu unbeabsichtigter Hoch- oder Heruntersignalisierung oder dem Einfall von Signalen kommen.