Bauanleitung Sp Dr S59
| Dieser Artikel behandelt den Bau eines S60-Stellwerks. Für die Bedienung siehe Bedienung Sp Dr S59. |
In dieser Anleitung soll der Bau eines Stellwerks der Bauform Sp Dr S57 und S59 für StellSi beschrieben werden. Dabei wird hauptsächlich auf den Zusammenbau der Relaisanlage eingegangen sowie auf die Projektierung von Stellwerken dieser Bauform. Die restlichen Informationen sind dem Artikel Tutorial:Stellwerkseditor zu entnehmen.
Relaisanlage
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben sich für eine der am kompliziertesten zu projektierenden Stellwerksbauformen in StellSi entschieden. Im Original brachte das Sp Dr S57 / S59 zwar eine menge an Verbesserungen im Stellwerksbau mit sich, jedoch wurde das a) durch neue Komfortfunktionen wie das Überdrücken von Rangiertstraßen wieder kompensiert und b) betraf diese Verbesserung im wesentlichen Teile, bei denen StellSi eh große Teile der Kabelplanung selbst erledigt. Los geht's!
Zunächst einmal verfügt das Sp Dr S57 / S59 über je eine Relaisanlage pro Bahnhofskopf (??? Definition hier oder im Bedienungsartikel??). In jeder dieser Relaisanlage wird dann der Spurplan nur dieses Kopfes nachgebaut. Für Weichen und Rangierstraßen wird dies ganz normal zusammengebaut.
Zugstraßen
Für die Einfahrsignale, Ausfahrsignale, SFB auf Höhe der Einfahrsignale und nicht vorhandene Signale auf Höhe des Einfahr- oder Ausfahrsignals stehen die Relaisgruppen Bahnhof, Strecke und Rangiersignal zur Verfügung. Diese Gruppen werden nur einseitig an die Relaisanlage angeschlossen und die Durchgängigkeit der Spurkabel endet dort dann. Die Gruppen haben Ein- und Ausfahrsignale bereits integriert. An die Gruppen können gemäß Bauanleitung Sp Dr S60#Signale Zusatzanzeiger und Vorsignale angeschlossen werden.
An Einfahrsignale kann die Anpassungsgruppe Selbst- oder Relaisblock angeschlossen werden (erste aus der entsprechenden Bibliothek).
Zur Verbindung zwischen den Anlagen gilt folgendes: In einer der Relaisanlage muss ein Link auf die benachbarte Relaisanlage eingetragen werden. Die Parameter Nachbar-Halbgruppe der Gruppen für Bahnhofsgleise dieser Relaisanlage sind dann so auszufüllen, dass die Lücke der Signalspur überbrückt wird. In der anderen Relaisgruppe muss kein Link auf die benachbarte Relaisanlage eingetragen werden und die Felder Nachbar-Halbgruppe sollten leer gelassen werden.
Flankenschutz- und Vorsignalgeschwindigkeitsmanipulatioenen werden analog zu Bauanleitung Sp Dr S60 gesetzt.
Gruppenausfahrsignale und Vor- und Zusatzsignale im Glesivorfeld werden derzeit nicht unterstützt.
Fahrstraßen- und Signalwahl
Und dann kommen wir schon zum Kern des Problems. Im Sp Dr S57 und dem Sp Dr S59 werden die Informationen, welches Signalbild leuchten soll (Signalwahl) und wo eine Fahrstraße lang führen soll (Fahrstraßenwahl) in einer Verschlussregister-ähnlichen Weise durchgeführt, mit dem Problem, dass hierbei Überdrücken berücksichtigt werden muss. Das ganze muss zwar nicht durch mehrfache Leitungen signaltechnisch Sicher gemacht werden, in StellSi hilft das allerdings nicht viel.
Es ist also ein Verschlussregister Fahrstraßen- und Signalwahl anzulegen, in der sich alle Tastenrelais, Signalwahl und Weichengruppen-Verschlusstücke befinden. Es gilt folgendes:
- Für alle Zug-, Rangier- und überdrückten Rangierstraßen gilt zum Zeitpunkt der Einstellung der Straße (Straßen, die bereits stehen sind irrelevant)
- es muss für jede Weiche, die sich als Fahrwegweichen (nicht Flankenschutzweichen!) in dieser Straße befindet gelten:
- Wenn sie sich in Linkslage in der Fahrstraße befindet, muss es mindestens eine Zeile geben, in der die Start- und Zieltaste aktiviert ist und in der das L-Verschlusstück der Weiche aktiviert ist.
- Wenn sie sich in Rechtslage in der Fahrstraße befindet, darf es keine solche Zeile geben.
- Wenn sich die Weiche nur als Flankenschutz, nicht, oder vor- oder hinter der Fahrstraße befindet, ist das egal, selbst dann, wenn sie sich in einer anderen Fahrstraße befindet, die möglicherweise gerade aktiv seien könnte und die die Weiche in einer anderen Lage benötigt.
- es muss für alle Hauptsignale am Fahrstraßenstart gelten
- Für jede Zugstraße muss es mindestens eine solche Zeile mit dem richtigen Signalbild geben
- Für keine Rangierstraße darf es eine Zeile mit Signabild geben
- Es darf für keine Straße eine Zeile mit einem falschen Signalbild geben
- Wenn das Hauptsignal am Ziel steht und in Gegenrichtung Zeigt, an einem Nachbargleis steht, oder ähnliches, ist das egal.
- es muss für jede Weiche, die sich als Fahrwegweichen (nicht Flankenschutzweichen!) in dieser Straße befindet gelten:
Daraus ergibt sich folgende erprobte Praxis:
- Für jede Weiche eine Zeile (die Zeilen heißen im Verschlussplan "Fahrstraße")
- Linke Weichenverbindungen, also Weichen, deren Linker Schenkel miteinander verbunden ist, können zusammengefasst werden.
- In Linkslage abgelegte Gleissperren können mit einer Weiche zusammengefasst werden, die immer in Linkslage stehen muss, wenn die Gleissperre überquert wird.
- Für jedes Streckengleis (es würde auch jedes Bahnhofsgleis gehen, aber Streckengleis ist in der Regel einfacher) wird für jede Geschwindigkeit, die von- oder zu diesem Gleis gefahren werden kann, eine Zeile angelegt
Anschließend wird die Option VP im GvP bearbeiten aufgerufen. Anschließend werden links die Zeilen ausgewählt und rechts die Verschlusstücke gesetzt.
- Für Weichen wird das L-Verschlusstück an den Weichen gesetzt und das Tastenveschlusstück an allen Starts und allen Zeilen, die erreicht werden können, wenn sich diese Weiche in Linkslage befindet. Hierbei muss man die Umfahrstraßen gedanklich aus dem Gleisplan streichen.
- Für Signale
- wird an dem Einfahrsignal und allen Ausfahrsignalen das entsprechende Geschwindigkeitsstück gesetzt.
- Wird auf dieses Gleis nur auf Zs8 ausgefahren, wird stattdessen an Ausfahrsignalen das Zs8-Stück gesettz, analog Befehl.
- Wird von diesem Gleis nur auf Befehl eingefahren, wird an dem Einfahrsignal das Befehlsstück gesetzt.
- Am Einfahrsignal wird das Tastenstück gesetzt.
- An den Ausfahrsignalen wird nun überall dort das Tastenstück gesetzt, wo zwischen Einfahrsignal und dem entsprechendem Gleis mit der entsprechenden Geschwindigkeit gefahren werden kann.
- wird an dem Einfahrsignal und allen Ausfahrsignalen das entsprechende Geschwindigkeitsstück gesetzt.
Stelltisch
...
Nur der Hinweis, dass beim Sp Dr S57 bei Gleistasten, beim Sp Dr S59 bei Signaltasten in der Regel mehrere Ausgangssignale in verschiedenen Relaisanlagen angegeben werden. Bei D-Wegen kann ggf. noch mehr hinzu kommen.