Bedienung SuH1912: Unterschied zwischen den Versionen

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== Aufbau ==
== Aufbau ==
=== Allgemeines ===
=== Allgemeines ===
Das SuH 1912 ist ein elektromechanisches Stellwerk. Es ging im Jahre 1912 aus dem Vorgänger SuH 1907 hervor und war bis zum Ende des zweiten Weltkrieges der Standard an Standorten, an denen eine zuverlässige Stromversorgung gewährleistet war. Nach dem 2. Weltkrieg war es der Schlüssel zum Wiederaufbau, danach zog es sich auf weniger wichtige Strecken zurück. Es gab dabei verschiedene Ausführungsvarianten.
Die Bauform Siemens und Halske 1912 (häufig abgekürzt als SuH 1912) bezeichnet die Bauform eines elektromechanischen Stellwerks. Sie ging im Jahre 1912 aus dem Vorgänger SuH 1907 hervor und war bis zum Ende des zweiten Weltkrieges der Standard an Standorten, an denen eine zuverlässige Stromversorgung gewährleistet war. Nach dem 2. Weltkrieg war sie der Schlüssel zum Wiederaufbau, danach zog es sich auf weniger wichtige Strecken zurück. Es gibt dabei verschiedene Ausführungsvarianten.


Das VES 4 RH war ein flacher Tisch mit mehreren Reihen an Hebel, mit mechanischem Aufbau in mehreren Stockwerken. Das Stellwerk war für hochbelastete Bahnhöfe vorgesehen um dort einen guten Überblick beizubehalten. Während des 2. Weltkrieges wurden die Produktionskapazitäten durch einen Fliegerangriff zerstört und bis Kriegsende nicht wider hergestellt, danach wurden bevorzugte Bahnhöfe bevorzugt auf neue Stellwerke umgebaut, womit das VES 4 RH relativ schnell verschwand.
Das VES-4-Reihen-Hebelstellwerk (abgekürzt VES 4rH) war ein flacher Tisch mit mehreren Reihen an Hebel, mit mechanischem Aufbau in mehreren Stockwerken. Das Stellwerk war für hochbelastete Bahnhöfe vorgesehen um dort einen guten Überblick beizubehalten sowie den Platzbedarf für das Hebelwerk zu senken. Während des 2. Weltkrieges wurden die Produktionskapazitäten durch einen Fliegerangriff zerstört und bis Kriegsende nicht wider hergestellt, danach wurden bevorzugte Bahnhöfe bevorzugt auf neue Stellwerke umgebaut, womit das VES 4rH relativ schnell verschwand. Ab und an finden gibt es derartige Stellwerke auch mit einer anderen Anzahl an Hebelreihen.


=== Hebel ===
=== Hebel ===
Die Bedeutung der Hebel ist schnell erklärt: Mit den blauen Hebeln werden die Weichen gestellt. Ist der Hebel in Senkrechter Stellung ( | ), so ist die Weiche in Pluslage. Diese Lage ist in den Gleisplänen und der Außenanlage mit einem + markiert. Ist der Hebel in der Waagrechten Stellung ( - ), so ist die Weiche in der anderen Lage, der Minuslage. Über dem Hebel befindet sich eine Farbscheibe oder mindestens eine weiße und eine rote Lampe. Ist die Weiche in Endlage, so erscheint die weiße Farbscheibe oder Lampe, wenn die rote Farbscheibe oder Lampe erscheint läuft die Weiche gerade um, ist aufgefahren oder der Antrieb deaktiviert.
Die Bedeutung der Hebel ist schnell erklärt: Mit den blauen Hebeln werden die Weichen gestellt. Ist der Hebel in senkrechter Stellung ( | ), so ist die Weiche in Pluslage. Diese Lage ist die Grundstellung der Weichen und in den Gleisplänen und der Außenanlage mit einem + markiert. Ist der Hebel in der waagerechten Stellung ( - ), so ist die Weiche in der anderen Lage, der Minuslage. Über dem Hebel befindet sich eine Farbscheibe oder mindestens eine weiße und eine rote Lampe. Ist die Weiche in Endlage, so erscheint die weiße Farbscheibe oder die weiße Lampe leuchtet, sonst erscheint die rote Farbscheibe oder die rote Lampe leuchtet. Das ist insbesondere der Fall, wenn die Weiche gerade umläuft, sie aufgefahren ist oder der Antrieb deaktiviert ist.


Die blau-roten Hebel sind für Sperrsignale. Hier gilt das gesagte Analog, die +-Stellung ist dabei "Halt", die --Stellung "Fahrverbot aufgehoben".
Die blau-roten Hebel sind für Sperrsignale. Hier gilt das gesagte Analog, die Plusstellung ist dabei "Halt! Fahrverbot!", die Minusstellung "Fahrverbot aufgehoben".


Beide Hebel können, wenn sie nicht mechanisch oder elektrisch blockiert sind, durch einen Klick auf den Hebel umgestellt werden.
Beide Hebel können, wenn sie nicht mechanisch oder elektrisch blockiert sind, durch einen Klick auf den Hebel umgestellt werden.


Die grünen oder roten Hebel mit der Nase sind für Fahrstraßen bzw. für Fahrstraßen und Hauptsignale. Die Hebel beinhalten je zwei Fahrstraßen. Sie können durch einen Klick auf die Linke Hälfte des Hebels Gegen- und durch einen Klick auf die Rechte Hälfte des Hebels im Uhrzeigersinn bewegt werden. Die 30-Grad-Stellung ist eine mechanische Festlegung, die 45-Grad-Stellung eine elektrische Festlegung. Die roten Hebel haben darüber hinaus mit der 90-Grad-Stellung eine weitere Stellung, in der das Signal auf Fahrt gestellt wird. Details zu den Stellungen, Farbscheiben und Lampen finden sich weiter unten in der Anleitung.
Die grünen oder roten Hebel mit der Nase sind für Fahrstraßen bzw. für Fahrstraßen und Hauptsignale. Mit jedem Hebel können bis zu zwei Fahrstraßen bedient werden. Die Hebel können durch einen Klick auf die linke Hälfte des Hebels gegen und durch einen Klick auf die rechte Hälfte des Hebels im Uhrzeigersinn bewegt werden. In der 30-Grad-Stellung setzt der mechanische Verschluss der Fahrwegelemente ein, in der 45-Grad-Stellung eine elektrische Festlegung des Hebels. Die roten Hebel haben darüber hinaus mit der 90-Grad-Stellung eine weitere Stellung, in der das Signal auf Fahrt gestellt wird. Details zu den Stellungen, Farbscheiben und Lampen finden sich weiter unten in der Anleitung.


=== Hebelbank-Aufbau ===
=== Hebelbank-Aufbau ===
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=== Fahrdienstleiter und Wärter ===
=== Fahrdienstleiter und Wärter ===
Selbst einfache Bahnhöfe sind häufig zu groß, um von nur einem Stellwerk aus eingesehen werden zu können. Stattdessen wird häufig eine Kombination aus einem für den Zuglauf verantwortlichen Fahrdienstleiter und einem Weichenwärter errichtet, der im Auftrag des Fahrdienstleiters die weiter entfernte Bahnhofsseite steuert und dort eigenständig die Rangieraufgaben übernimmt. Der Weichenwärter bekommt durch sogenannte Befehle Aufträge zum einstellen von Fahrstraßen. Im Gegensatz zu den meisten Gleisbildstellwerken kann dies bei mechanischen und elektromechanischen Stellwerken nicht vernachlässigt werden.
Selbst einfache Bahnhöfe sind häufig zu groß, um von nur einem Stellwerk aus eingesehen werden zu können. Stattdessen wird häufig eine Kombination aus einem für die Zugfahrten verantwortlichen Fahrdienstleiter und einem Weichenwärter errichtet, der im Auftrag des Fahrdienstleiters die andere Bahnhofsseite steuert und dort eigenständig die Rangieraufgaben übernimmt. In großen Bahnhöfen kann es auch mehrere Wärter- oder sogar Fahrdienstleiterstellwerke geben. Berührt eine Zugfahrt mehrere Stellwerksbezirke, so werden dazwischen Zustimmungen ausgetauscht. Stellt ein Weichenwärter das Hauptsignal auf Fahrt, bekommt er stattdessen durch einen sogenannten Befehl vom zuständigen Fahrdienstleiter die Aufträge zum Einstellen seines Fahrstraßenteils sowie zum Auffahrstellen des Hauptsignals.


== Züge Fahren ==
== Züge fahren ==
=== Vorüberlegungen ===
=== Vorüberlegungen ===
Bevor eine Fahrstraße eingestellt werden kann, sollte man sich mal eben klar werden, ob es die gesuchte Fahrstraße überhaupt gibt und über welche Weichen sie führt. Gerade bei größeren Bahnhöfen muss es nicht zu jeder Fahrtmöglichkeit eine Fahrstraße geben. In dem Fall ist dann ein andere Zielgleis zu wählen. Anschließend sollte man sich klar werden, wie die Fahrstraße über verschiedene Weichenverbindungen läuft und wofür man in seinem Stellwerk zuständig ist. Einen Hinweis dazu kann auch manchen Stellwerken auf den Schildern zu finden sein; dort werden teilweise die in Minuslage einzustellenden Weichen aufgelistet. Im die folgenden Schritte beschreiben zunächst die Sichtweise, wenn man alleine Zuständig ist. Hierbei verfährt man nach dem PEPSI-Merksatz: Prüfen, Einstellen, Prüfen und Sichern. In den meisten Stellwerken werden jedoch nur die Flankenschutzweichen angegeben.
Bevor eine Fahrstraße eingestellt werden kann, sollte man zunächst prüfen, ob es die gesuchte Fahrstraße überhaupt gibt und über welche Weichen sie führt. Gerade bei größeren Bahnhöfen muss es nicht zu jeder Fahrtmöglichkeit eine Fahrstraße geben. In dem Fall ist dann ein anderes Zielgleis zu wählen. Anschließend sollte man sich klar werden, wie die Fahrstraße über verschiedene Weichenverbindungen läuft und wofür man in seinem Stellwerk zuständig ist. Einen Hinweis dazu kann in manchen Stellwerken auf den Schildern zu finden sein; dort werden oft an den Fahrstraßenhebeln die in Minuslage einzustellenden Weichen aufgelistet. In einigen Fällen ist auch an Weichenhebeln der Flankenschutzweichen angegeben, bei welchen Fahrstraßen sie umzustellen sind. Solche Weichen sind dann oft Verzichtweichen, das heißt, ihre Stellung wird beim Einstellen der Fahrstraße dann nicht geprüft. Außerdem sollte man sich kurz darüber klar werden, welche anderen Fahrstraßen man eingestellt hat und ob diese möglicherweise mit dem einzustellenden Fahrweg in Konflikt stehen: Derartige Fehler werden zwar durch die Mechanik verhindert, die Hebel der Anlage sind allerdings wenig aussagekräftig, warum genau die Anlage nun etwas verhindert.


Außerdem sollte man sich kurz darüber klar werden, welche anderen Fahrstraßen man eingestellt hat und ob diese möglicherweise mit dem einzustellenden Fahrweg in Konflikt stehen: Derartige Fehler werden zwar durch die Mechanik verhindert, die Hebel der Anlage sind allerdings wenig intuitiv, warum die Anlage nun etwas genau verhindert.
Die folgenden Schritte beschreiben zunächst die Sichtweise, wenn nur ein Stellwerk an der Zugfahrt beteiligt ist. Sind mehrere Stellwerke beteiligt, sind die Schritte in jedem Stellwerk auszuführen. Dabei verfährt man nach dem PEPSI-Merksatz: Prüfen, Einstellen, Prüfen und Sichern.


=== Prüfen auf Freisein der Weichen ===
=== Prüfen auf Freisein der Weichen ===
1. Prüfen: Bevor Weichen umgestellt werden dürfen, muss durch hinsehen geprüft werden, ob sie frei sind. Dazu ist in einigen Stellwerken der Blick aus dem Fenster direkt auf dem Stelltisch abgebildet (z.B. über der Hebelbank). Ist dies nicht der Fall, so muss zunächst die Außenanlage über das Menü "Fenster" geöffnet werden. Hierbei sollte man kurz folgende Dinge im Kopf abspeichern:
1. Prüfen: Bevor Weichen umgestellt werden dürfen, muss durch Hinsehen geprüft werden, ob sie frei sind. Dazu ist in einigen Stellwerken der Blick aus dem Fenster direkt im Stelltisch-Fenster abgebildet (z. B. über der Hebelbank). Ist dies nicht der Fall, so muss zunächst die Außenanlage über das Menü "Fenster" geöffnet werden. Hierbei sollte man kurz folgende Dinge im Kopf abspeichern:


* Wie stehen die Weichen? Welche Weichen stehen falsch? (=> Nummern merken!)
* Wie stehen die Weichen? Welche Weichen stehen falsch? (=> Bezeichnungen merken)
* Wenn eine Weiche umgestellt werden soll: Stehen Fahrzeuge auf der Weiche oder nähern sich welche dieser? (Schwarz = Weiche ist frei, wenn ja: (Rangier-)Fahrten zunächst beenden)
* Welche Weichen sind umzustellen, um dem Zug Flankenschutz zu bieten?
* Welche Weichen sind umzustellen, um dem Zug Flankenschutz zu bieten? Sind auch diese Weichen frei bzw. es nähert sich niemand ihnen?
* Wenn eine Weiche ohne Freimeldung umgestellt werden soll: Ist die Weiche frei von Fahrzeugen und nähern sich ihr keine? (Schwarz = Abschnitt ist frei; wenn nicht: (Rangier-)Fahrten zunächst beenden)
* Stehen Sperrsignale im Fahrweg? (=> Nummern merken)
* Stehen Sperrsignale im Fahrweg? (=> Bezeichnungen merken)


=== (Ein)stellen der Weichen und Sperrsignale ===
=== Umstellen der Weichen und Sperrsignale ===
2. Einstellen: Die Weichen und Sperrsignale, die man sich im vorherigen Schritt gemerkt hat, können nun im Stelltisch durch Klick auf den blauen oder rot-blauen Hebel umgestellt werden. In der Regel ertönt einige Sekunden ein Wecker, bis die Weichen umgelaufen sind. Kann ein Hebel nicht umgelegt werden, so hat man in der Regel etwas falsch gemacht. (Hinweis: Bei Flankenschutzweichen kann man in der Regel anhand des Schildes kontrollieren, ob die Umstellung dieser Weiche tatsächlich notwendig ist.)
2. Einstellen: Die Weichen und Sperrsignale, die man sich im vorherigen Schritt gemerkt hat, können nun im Stelltisch durch Klick auf den blauen oder rot-blauen Hebel umgestellt werden. In der Regel ertönt einige Sekunden ein Wecker, bis die Weichen umgelaufen sind. Kann ein Hebel nicht umgelegt werden, so hat man in der Regel etwas falsch gemacht. Häufige Probleme sind, dass eine freigemeldete Weiche nicht frei ist oder dass die Weiche von einer anderen Fahrstraße verschlossen ist.


=== Prüfen auf korrekte Weichenstellungen und Freisein der Fahrstraßen ===
=== Prüfen auf korrekte Weichenstellungen und Freisein der Fahrstraßen ===
3. Prüfen: Beim zweiten Kontrollschritt in der Außenanlage ist darauf zu achten
3. Prüfen: Beim zweiten Kontrollschritt in der Außenanlage ist darauf zu achten


* Sind alle Fahrweg- und Flankenschutzweichen in der Beabsichtigten Lage?
* Sind alle Fahrweg- und Flankenschutzweichen in der beabsichtigten Lage?
* Ist der Fahrweg und der Durchrutschweg frei von Fahrzeugen oder blockieren liegen gebliebene Fahrzeuge oder Rangierfahrten den Weg?
* Ist der Fahrweg und der Durchrutschweg frei oder blockieren Fahrzeuge diesen Bereich?
* Ist der Flankenschutzraum zwischen den Weichen im Fahr- bzw. Durchrutschweg und dem Flankenschutzelement nicht durch Rangierfahrten oder abgestellte Fahrzeuge besetzt? (Der Zugschluss eines eingefahrenen Zuges, an dem nicht rangiert wird, darf dort hineinragen.)
* Sind keine Rangierfahrten zugelassen, die der Zugfahrt irgendwie gefährlich werden könnnen (zum Beispiel indem sie von der anderen Seite ins Zielgleis einfahren)?


=== Sichern der Fahrstraße und Fahrtstellen des Signals ===
=== Sichern des Fahrwegs und Fahrtstellen des Signals ===
4. Sichern: Nun kann der Fahrweg gesichert werden. Durch ein Klick auf den Fahrstraßensignalhebel auf der Hebel-Seite, auf der die Fahrstraße steht, wird der Hebel in die 30-Grad-Stellung gebracht. Hierdurch werden alle Weichen und Sperrsignale mechanisch verschlossen, die Weichenhebel lassen sich nun nicht mehr umstellen. Der Hebel kann jederzeit durch drücken der anderen Seite wieder in die 0-Grad-Stellung zurückgebracht werden.
4. Sichern: Nun kann der Fahrweg gesichert werden. Durch einen Klick auf den Fahrstraßensignalhebel auf der Seite, die mit der einzustellenden Fahrstraße beschriftet ist, wird der Hebel in die 30-Grad-Stellung gebracht. Hierdurch werden alle Weichen-, Sperrsignal- und feindlichen Fahrstraßenhebel mechanisch verschlossen, die Weichen lassen sich nun also nicht mehr umstellen. Der Hebel kann jederzeit durch Klicken auf die andere Seite wieder in die 0-Grad-Stellung zurückgelegt werden.


Durch einen 2. Klick wird der Hebel in die 45-Grad-Stellung und so die Fahrstraße festgelegt. Die große Farbscheibe über dem Hebel wechselt von rot in weiß. Der Hebel kann nicht mehr zurückgelegt werden, bis die Fahrstraße (i.d.R. Zugbewirkt) aufgelöst wird.
Durch einen zweiten Klick auf die Seite der Fahrstraße wird der Hebel in die 45-Grad-Stellung gelegt und so die Fahrstraße festgelegt. Die große Farbscheibe über dem Hebel wechselt von rot in weiß. Der Hebel kann nicht mehr zurückgelegt werden, bis die Fahrstraße (i. d. R. zugbewirkt) aufgelöst wird.


Durch einen 3. Klick wird der Hebel in die 90-Grad-Stellung und so das Signal auf Fahrt gestellt. Das Signal kann durch Klick auf die andere Seite wieder auf Halt geschmissen werden, kann dann jedoch nicht mehr auf Fahrt gestellt werden.
Durch einen dritten Klick wird der Hebel in die 90-Grad-Stellung und dadurch das Signal auf Fahrt gestellt. Durch Klicken auf die andere Seite kann man das Signal wieder in Haltlage bringen, anschließend lässt es sich jedoch nicht erneut auf Fahrt stellen.
 
=== Durchführen der Zugfahrt, Auflösen der Fahrstraße und Grundstellen ===
Nach Möglichkeit ist der Zugverkehr zu beobachten.


=== Bedienen des Felderblocks ===
=== Bedienen des Felderblocks ===
Nach Möglichkeit ist der Zugverkehr zu beobachten.  
Auf der freien Strecke ist häufig Felderblock eingerichtet. In diesem Fall ist ein zu dem jeweiligen Zielbahnhof und den dafür möglichen Ausfahrsignalen gehöriges "Anfangsfeld" im Blockapparat vorhanden. Bei der Ausfahrt eines Zuges auf die freie Strecke wird eine Isolierte Schiene befahren. Hat der Zug die freie Strecke erreicht, darf, nachdem das Ausfahrsignal auf Halt gestellt wurde, das Anfangsfeld bedient werden (auf die Blocktaste klicken). Die zugehörige Farbscheibe wechselt dabei auf rot (Vorblockung). Ist der Zug vollständig beim Nachbar angekommen, blockt dieser zurück und die Farbscheibe wird wieder weiß.


Fährt ein Zug auf die freie Strecke ist dort häufig Felderblock eingerichtet. In diesem Fall ist ein zu dem jeweiligen Zielbahnhof und den dafür möglichen Ausfahrsignalen gehöriges "Anfangsfeld" im Felderblock vorhanden. Bei der Ausfahrt des Zuges wird eine Isolierschiene befahren. Hat der Zug die freie Strecke erreicht, darf das Ausfahrsignal durch Stellen des Hebels zurück in die 45-Grad-Stellung auf Halt gestellt werden und anschließend das Anfangsfeld bedient werden (auf die Taste drücken). Die zugehörige Farbscheibe wechselt auf rot (Vorblockung). Ist der Zug beim Nachbar angekommen, blockt er zurück und die Farbscheibe wird wieder weiß.
Kommt ein Zug von einem Gleis der freien Strecke mit Felderblock, wird mit dem Erscheinen des Zuges das zu dem jeweiligen Einfahrsignal gehörige "Endfeld" rot (Vorblockung). Beim Einfahren in den Bahnhof befährt der Zug eine Isolierte Schiene und die Farbscheibe an der Tastensperre oberhalb des Endfeldes wechselt von schwarz auf weiß. Bei der Einfahrt des Zuges muss beobachtet werden, ob der Zug tatsächlich vollständig eingefahren ist (letzter Wagen an der Signalzugschlussstelle vorbeigefahren) und so die freie Strecke inklusive Gefahrpunktabstand vollständig geräumt hat. Nachdem das Einfahrsignal wieder in Haltstellung gebracht wurde, kann anschließend das Endfeld bedient werden (auf die Blocktaste klicken). Das Endfeld wird wieder weiß. (Rückblockung)


Kommt der Zug von der freien Strecke ist dort häufig Felderblock eingerichtet. In diesem Fall wurde mit dem Erscheinen des Zuges das zu dem jeweiligen Einfahrsignal gehörige Feld "Endfeld" rot (Vorblockung). Nachdem der Zug in den Bahnhof gefahren ist, wird eine Isolierschiene Befahren, der Räumungsmelder, eine kleine Farbscheibe oberhalb des Endfeldes wechselt von weiß in blau. Zeitgleich muss beobachtet werden, ob der Zug tatsächlich vollständig vorbei gefahren ist (letzter Wagen am Einfahrsignal vorbeigefahren) und so die freie Strecke vollständig geräumt hat. Erst danach darf das Einfahrsignal durch Stellen des Hebels zurück in die 45-Grad-Stellung auf Halt gestellt werden und anschließend das Endfeld bedient werden (auf die Taste drücken). Das Endfeld wird wieder weiß. (Rückblockung)
=== Ergänzungen bei Fdl/Ww-Abhängigkeiten ===
 
=== Auflösen und Grundstellen ===


=== Ergänzungen bei Fdl/Ww-Abhängigkeiten ===
<!-- Achtung, ich habe Abschnitte getauscht, oben bei Durchführen der Zugfahrt fehlt noch die Auflösung! -->


=== Ergänzungen zu erweiterten Gleisfreimethemen ===
=== Ergänzungen zu erweiterten Gleisfreimethemen ===

Version vom 14. Mai 2019, 12:20 Uhr

Dieser Artikel behandelt die Bedienung eines Stellwerks der Bauform SuH 1912. Für den Bau siehe Bauanleitung Relaisanlage SuH 1912 bzw. Relais-Fahrstraßenstellwerk.

Dieser Artikel könnte veraltete Informationen enthalten. Er wurde zuletzt für 0.0.7.6 aktualisiert.


Diese Seite ist im Aufbau.

Dieser Artikel behandelt die Bedienung von StellSi-Stellwerken der Bauform SuH 1912, diverse ähnliche Bauformen, das SuH 1907 und VES 4 RH werden hierbei mit behandelt. Örtliche Besonderheiten der speziellen Stellwerke sind den entsprechenden Erläuterungen im StellSi-Hauptfenster zu entnehmen. Der Artikel geht dabei insbesondere auf technische, nicht auf betriebliche Aspekte ein.

Aufbau

Allgemeines

Die Bauform Siemens und Halske 1912 (häufig abgekürzt als SuH 1912) bezeichnet die Bauform eines elektromechanischen Stellwerks. Sie ging im Jahre 1912 aus dem Vorgänger SuH 1907 hervor und war bis zum Ende des zweiten Weltkrieges der Standard an Standorten, an denen eine zuverlässige Stromversorgung gewährleistet war. Nach dem 2. Weltkrieg war sie der Schlüssel zum Wiederaufbau, danach zog es sich auf weniger wichtige Strecken zurück. Es gibt dabei verschiedene Ausführungsvarianten.

Das VES-4-Reihen-Hebelstellwerk (abgekürzt VES 4rH) war ein flacher Tisch mit mehreren Reihen an Hebel, mit mechanischem Aufbau in mehreren Stockwerken. Das Stellwerk war für hochbelastete Bahnhöfe vorgesehen um dort einen guten Überblick beizubehalten sowie den Platzbedarf für das Hebelwerk zu senken. Während des 2. Weltkrieges wurden die Produktionskapazitäten durch einen Fliegerangriff zerstört und bis Kriegsende nicht wider hergestellt, danach wurden bevorzugte Bahnhöfe bevorzugt auf neue Stellwerke umgebaut, womit das VES 4rH relativ schnell verschwand. Ab und an finden gibt es derartige Stellwerke auch mit einer anderen Anzahl an Hebelreihen.

Hebel

Die Bedeutung der Hebel ist schnell erklärt: Mit den blauen Hebeln werden die Weichen gestellt. Ist der Hebel in senkrechter Stellung ( | ), so ist die Weiche in Pluslage. Diese Lage ist die Grundstellung der Weichen und in den Gleisplänen und der Außenanlage mit einem + markiert. Ist der Hebel in der waagerechten Stellung ( - ), so ist die Weiche in der anderen Lage, der Minuslage. Über dem Hebel befindet sich eine Farbscheibe oder mindestens eine weiße und eine rote Lampe. Ist die Weiche in Endlage, so erscheint die weiße Farbscheibe oder die weiße Lampe leuchtet, sonst erscheint die rote Farbscheibe oder die rote Lampe leuchtet. Das ist insbesondere der Fall, wenn die Weiche gerade umläuft, sie aufgefahren ist oder der Antrieb deaktiviert ist.

Die blau-roten Hebel sind für Sperrsignale. Hier gilt das gesagte Analog, die Plusstellung ist dabei "Halt! Fahrverbot!", die Minusstellung "Fahrverbot aufgehoben".

Beide Hebel können, wenn sie nicht mechanisch oder elektrisch blockiert sind, durch einen Klick auf den Hebel umgestellt werden.

Die grünen oder roten Hebel mit der Nase sind für Fahrstraßen bzw. für Fahrstraßen und Hauptsignale. Mit jedem Hebel können bis zu zwei Fahrstraßen bedient werden. Die Hebel können durch einen Klick auf die linke Hälfte des Hebels gegen und durch einen Klick auf die rechte Hälfte des Hebels im Uhrzeigersinn bewegt werden. In der 30-Grad-Stellung setzt der mechanische Verschluss der Fahrwegelemente ein, in der 45-Grad-Stellung eine elektrische Festlegung des Hebels. Die roten Hebel haben darüber hinaus mit der 90-Grad-Stellung eine weitere Stellung, in der das Signal auf Fahrt gestellt wird. Details zu den Stellungen, Farbscheiben und Lampen finden sich weiter unten in der Anleitung.

Hebelbank-Aufbau

Felderblock

Fahrdienstleiter und Wärter

Selbst einfache Bahnhöfe sind häufig zu groß, um von nur einem Stellwerk aus eingesehen werden zu können. Stattdessen wird häufig eine Kombination aus einem für die Zugfahrten verantwortlichen Fahrdienstleiter und einem Weichenwärter errichtet, der im Auftrag des Fahrdienstleiters die andere Bahnhofsseite steuert und dort eigenständig die Rangieraufgaben übernimmt. In großen Bahnhöfen kann es auch mehrere Wärter- oder sogar Fahrdienstleiterstellwerke geben. Berührt eine Zugfahrt mehrere Stellwerksbezirke, so werden dazwischen Zustimmungen ausgetauscht. Stellt ein Weichenwärter das Hauptsignal auf Fahrt, bekommt er stattdessen durch einen sogenannten Befehl vom zuständigen Fahrdienstleiter die Aufträge zum Einstellen seines Fahrstraßenteils sowie zum Auffahrstellen des Hauptsignals.

Züge fahren

Vorüberlegungen

Bevor eine Fahrstraße eingestellt werden kann, sollte man zunächst prüfen, ob es die gesuchte Fahrstraße überhaupt gibt und über welche Weichen sie führt. Gerade bei größeren Bahnhöfen muss es nicht zu jeder Fahrtmöglichkeit eine Fahrstraße geben. In dem Fall ist dann ein anderes Zielgleis zu wählen. Anschließend sollte man sich klar werden, wie die Fahrstraße über verschiedene Weichenverbindungen läuft und wofür man in seinem Stellwerk zuständig ist. Einen Hinweis dazu kann in manchen Stellwerken auf den Schildern zu finden sein; dort werden oft an den Fahrstraßenhebeln die in Minuslage einzustellenden Weichen aufgelistet. In einigen Fällen ist auch an Weichenhebeln der Flankenschutzweichen angegeben, bei welchen Fahrstraßen sie umzustellen sind. Solche Weichen sind dann oft Verzichtweichen, das heißt, ihre Stellung wird beim Einstellen der Fahrstraße dann nicht geprüft. Außerdem sollte man sich kurz darüber klar werden, welche anderen Fahrstraßen man eingestellt hat und ob diese möglicherweise mit dem einzustellenden Fahrweg in Konflikt stehen: Derartige Fehler werden zwar durch die Mechanik verhindert, die Hebel der Anlage sind allerdings wenig aussagekräftig, warum genau die Anlage nun etwas verhindert.

Die folgenden Schritte beschreiben zunächst die Sichtweise, wenn nur ein Stellwerk an der Zugfahrt beteiligt ist. Sind mehrere Stellwerke beteiligt, sind die Schritte in jedem Stellwerk auszuführen. Dabei verfährt man nach dem PEPSI-Merksatz: Prüfen, Einstellen, Prüfen und Sichern.

Prüfen auf Freisein der Weichen

1. Prüfen: Bevor Weichen umgestellt werden dürfen, muss durch Hinsehen geprüft werden, ob sie frei sind. Dazu ist in einigen Stellwerken der Blick aus dem Fenster direkt im Stelltisch-Fenster abgebildet (z. B. über der Hebelbank). Ist dies nicht der Fall, so muss zunächst die Außenanlage über das Menü "Fenster" geöffnet werden. Hierbei sollte man kurz folgende Dinge im Kopf abspeichern:

  • Wie stehen die Weichen? Welche Weichen stehen falsch? (=> Bezeichnungen merken)
  • Welche Weichen sind umzustellen, um dem Zug Flankenschutz zu bieten?
  • Wenn eine Weiche ohne Freimeldung umgestellt werden soll: Ist die Weiche frei von Fahrzeugen und nähern sich ihr keine? (Schwarz = Abschnitt ist frei; wenn nicht: (Rangier-)Fahrten zunächst beenden)
  • Stehen Sperrsignale im Fahrweg? (=> Bezeichnungen merken)

Umstellen der Weichen und Sperrsignale

2. Einstellen: Die Weichen und Sperrsignale, die man sich im vorherigen Schritt gemerkt hat, können nun im Stelltisch durch Klick auf den blauen oder rot-blauen Hebel umgestellt werden. In der Regel ertönt einige Sekunden ein Wecker, bis die Weichen umgelaufen sind. Kann ein Hebel nicht umgelegt werden, so hat man in der Regel etwas falsch gemacht. Häufige Probleme sind, dass eine freigemeldete Weiche nicht frei ist oder dass die Weiche von einer anderen Fahrstraße verschlossen ist.

Prüfen auf korrekte Weichenstellungen und Freisein der Fahrstraßen

3. Prüfen: Beim zweiten Kontrollschritt in der Außenanlage ist darauf zu achten

  • Sind alle Fahrweg- und Flankenschutzweichen in der beabsichtigten Lage?
  • Ist der Fahrweg und der Durchrutschweg frei oder blockieren Fahrzeuge diesen Bereich?
  • Ist der Flankenschutzraum zwischen den Weichen im Fahr- bzw. Durchrutschweg und dem Flankenschutzelement nicht durch Rangierfahrten oder abgestellte Fahrzeuge besetzt? (Der Zugschluss eines eingefahrenen Zuges, an dem nicht rangiert wird, darf dort hineinragen.)
  • Sind keine Rangierfahrten zugelassen, die der Zugfahrt irgendwie gefährlich werden könnnen (zum Beispiel indem sie von der anderen Seite ins Zielgleis einfahren)?

Sichern des Fahrwegs und Fahrtstellen des Signals

4. Sichern: Nun kann der Fahrweg gesichert werden. Durch einen Klick auf den Fahrstraßensignalhebel auf der Seite, die mit der einzustellenden Fahrstraße beschriftet ist, wird der Hebel in die 30-Grad-Stellung gebracht. Hierdurch werden alle Weichen-, Sperrsignal- und feindlichen Fahrstraßenhebel mechanisch verschlossen, die Weichen lassen sich nun also nicht mehr umstellen. Der Hebel kann jederzeit durch Klicken auf die andere Seite wieder in die 0-Grad-Stellung zurückgelegt werden.

Durch einen zweiten Klick auf die Seite der Fahrstraße wird der Hebel in die 45-Grad-Stellung gelegt und so die Fahrstraße festgelegt. Die große Farbscheibe über dem Hebel wechselt von rot in weiß. Der Hebel kann nicht mehr zurückgelegt werden, bis die Fahrstraße (i. d. R. zugbewirkt) aufgelöst wird.

Durch einen dritten Klick wird der Hebel in die 90-Grad-Stellung und dadurch das Signal auf Fahrt gestellt. Durch Klicken auf die andere Seite kann man das Signal wieder in Haltlage bringen, anschließend lässt es sich jedoch nicht erneut auf Fahrt stellen.

Durchführen der Zugfahrt, Auflösen der Fahrstraße und Grundstellen

Nach Möglichkeit ist der Zugverkehr zu beobachten.

Bedienen des Felderblocks

Auf der freien Strecke ist häufig Felderblock eingerichtet. In diesem Fall ist ein zu dem jeweiligen Zielbahnhof und den dafür möglichen Ausfahrsignalen gehöriges "Anfangsfeld" im Blockapparat vorhanden. Bei der Ausfahrt eines Zuges auf die freie Strecke wird eine Isolierte Schiene befahren. Hat der Zug die freie Strecke erreicht, darf, nachdem das Ausfahrsignal auf Halt gestellt wurde, das Anfangsfeld bedient werden (auf die Blocktaste klicken). Die zugehörige Farbscheibe wechselt dabei auf rot (Vorblockung). Ist der Zug vollständig beim Nachbar angekommen, blockt dieser zurück und die Farbscheibe wird wieder weiß.

Kommt ein Zug von einem Gleis der freien Strecke mit Felderblock, wird mit dem Erscheinen des Zuges das zu dem jeweiligen Einfahrsignal gehörige "Endfeld" rot (Vorblockung). Beim Einfahren in den Bahnhof befährt der Zug eine Isolierte Schiene und die Farbscheibe an der Tastensperre oberhalb des Endfeldes wechselt von schwarz auf weiß. Bei der Einfahrt des Zuges muss beobachtet werden, ob der Zug tatsächlich vollständig eingefahren ist (letzter Wagen an der Signalzugschlussstelle vorbeigefahren) und so die freie Strecke inklusive Gefahrpunktabstand vollständig geräumt hat. Nachdem das Einfahrsignal wieder in Haltstellung gebracht wurde, kann anschließend das Endfeld bedient werden (auf die Blocktaste klicken). Das Endfeld wird wieder weiß. (Rückblockung)

Ergänzungen bei Fdl/Ww-Abhängigkeiten

Ergänzungen zu erweiterten Gleisfreimethemen

Ergänzungen zum Flankenschutz

Rangieren

Fahren auf besonderen Auftrag

Erweiterte Anzeigen

Cheat

Widerholsperre

Weichenhilfstaste