Bedienung Dr S2 und S3(2)
| Dieser Artikel behandelt die Bedienung eines Stellwerks der Bauformen Dr S2 und Dr S3(2). Für den Bau siehe Bauanleitung Relaisanlage SuH 1912 bzw. Relais-Fahrstraßenstellwerk. |
Im Folgenden soll die Bedienung der StellSi-Implementation des Dr S2 und Dr S3(2) erläutert werden. Es handelt sich dabei um eine Bedienungsanleitung für ein simuliertes Stellwerk, die nicht für den Einsatz in echten Stellwerken genutzt werden kann, allzumal die Simulation in einzelnen Punkten vom Vorbild oder einzelnen Vorbildstellwerken abweichen kann. Auf die Besonderheiten einzelner StellSi-Stellwerke wird an dieser Stelle nicht eingegangen; örtliche Besonderheiten können in den Erläuterungen der einzelnen Stellwerke nachgeschlagen werden. Diese Anleitung richtet sich an Einsteiger in die Benutzung von Stellwerken dieser Bauform, setzt aber grundlegende Kenntnisse über den Eisenbahnbetrieb und Stellwerke voraus. Dabei wird zunächst die grundlegende Bedienung, dann einige speziellere Einrichtungen und schließlich Bedienhandlungen für den Störungsfall erläutert.
Allgemeines
Das Dr S2 ist ein für kleine Bahnhöfe entwickeltes Stellwerk von Siemens, dass ab 1952 an vielen kleinen Betriebsstellen in Westdeutschland errichtet wurde. Das Dr S3(2) ist eine zeitgleich eingeführte, eng verwandte Bauform für mittlere Bahnhöfe, bei der Komponenten eines Dr S und eines Dr S2 kombiniert werden. Die Stellwerke arbeiten, angelehnt an die Funktion elektromechanischer Stellwerke, nach dem Fahrstraßenprinzip, sodass jede einzelne Fahrstraße explizit in die Relaisanlage eingebaut wird. Wegen der wenig später entwickelten Spurplan-Stellwerke, die insbesondere für größere Bahnhöfe wesentlich flexibler nutzbar und einfacher zu bauen sind, wurden nur recht wenige Dr S3(2) gebaut. Die Darstellung und Bedienung der Anlagen erfolgt übersichtlich auf einen aus einzelnen Feldern zusammengesetzten Stelltisch, der in der Regel auf einem Schreibtisch fest installiert sitzt.
Aufgrund der langen Bauzeit des Dr S2 und des noch geringen Anteils modularisierter Relaisgruppen, bestehen teilweise größere Unterschiede zwischen einzelnen Exemplaren der Bauformem. Für den Bediener sichtbar ist dabei insbesondere, dass bei neueren Stellwerken oft die kleineren Tischfelder verbaut wurden, wie sie mit dem Sp Dr S60 eingeführt wurden. Die Abbildungen in diesem Artikel zeigen die Tischfelder in der ursprünglichen Bauform.
Die meisten Bedienhandlungen erfolgen über Zweitastenbedienung. Das heißt, dass zur Durchführung beide beteiligten Tasten gleichzeitig gedrückt werden müssen. Vorteil dieses Bedienprinzips ist, dass versehentliche Bedienunghandlungen dadurch unwahrscheinlich werden. In echten Stellwerken ist es notwendig, dass diese Tasten über einen hinreichend langen Zeitraum gedrückt werden, damit die Relaisanlage die gewünschte Aktion durchführt. Hierauf wurde in Stellsi i.A. verzichtet bzw. zur komfortableren Bedienung nur kurze Zeitlimits gewählt. Mit der Maus müssen hierbei beide Tasten nacheinander gedrückt werden, dabei wird Stellsi die erste Taste nur vormerken und bei der Auswahl der zweiten dann beide drücken (-> Link Stellsi-Tastermodus). Darüber hinaus ist bei einigen Bedienhandlungen eine dritte Taste involviert. In diesem Fall ist in Stellsi analog vorzugehen, wobei in echten Stellwerken die dritte Taste zuerst zu drücken wäre, und dann innerhalb von fünf Sekunden die verbleibenden Tasten in Zweitastenbedienung zu betätigen wären. Wo im Text "Eintastenbedienung" angegeben ist, ist lediglich eine Taste zu drücken. Dies ist insbesondere dort der Fall, wo eine versehentliche Bedienung alleine nichts Relevantes macht.
Übersicht und Bedienung im Regelbetrieb
Grundlagen
Gleisplan
Der Spurplan der durch das Stellwerk gestellten Gleisanlagen wird schematisch durch schwarze Linien dargestellt. Ist die schwarze Linie gestrichelt, verfügt das Gleis über keine Freimeldeanlage. Belegte Gleise werden durch eine rote Ausleuchtung dargestellt, eingestellte Fahrwege (s.u.) durch eine gelbe Ausleuchtung.
Weichen
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Signale
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Fahrstraßen
Die Stellung von Zugstraßen erfolgt von der Signaltaste des Startsignals zur Gleistatste des Ziel-Gleises. Für die Fahrstraßenstellung sind zuvor alle Weichen im Fahrweg und im Durchrutschweg, sowie Flankenschutzgebende Weichen in die erforderliche Lage zu bringen. Ein Weichenselbstlauf ist in den Stellwerken i.d.R. nicht vorhanden.
Rangierstraßen sind nicht verfügbar; für Rangierfahrten sind die Signale manuell auf Sh 1 zu stellen (s.o.)
Streckenblock und selbsttätige Blocksignale
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Sonstiges
Die Helligkeit der Ausleuchtung auf dem Stelltisch kann bei echten Stellwerken über einen Drehschalter oder über die Helligkeitstasten (bei neueren Exemplaren) in Eintastenbedienung verändert werden. Da dies auf Computerbildschirmen wenig sinnvoll ist, ist diese Schaltung in StellSi eine Attrappe.
Die Helligkeit der Signale wird über die anliegende Spannung reguliert. Das echte Stellwerk überwacht die Helligkeit draußen und fordert über einen Wecker zur Umstellung der Spannung auf. Mit der Weckerunterbrechtaste (WuT) kann dieser Wecker manuell abgeschaltet werden. Es kann zwischen Tag- und Nachtspannung gewechselt werden, indem die entsprechende Taste auf dem Tischfeld zusammen mit der BfT betätigt wird. Auch dies ist in Stellsi eine Attrappe.
Besonderheiten und Spezialfälle
Schlüsselweichen
Derzeit nicht implementiert.
Durchgangsbetriebssteuerung und Selbststellbetrieb
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Störungen und Hilfshandlungen
Hinweis: Stellsi unterstützt derzeit keine Störungen.
Wenn Störungen auftreten, oder in seltenen betrieblichen Situationen, für die das Stellwerk nicht projektiert ist, können Hilfshandlungen erforderlich sein, um die Störung zu umgehen oder zu beheben bzw. den Betrieb aufrecht zu erhalten. Hierbei werden die durch das Stellwerk durchgeführten Sicherungsmechanismen teilweise umgangen. Deshalb ist besondere Aufmerksamkeit erforderlich und die Benutzung von Gruppentasten für Hilfshandlungenen zählpflichtig. Hierzu ist ihnen ein Zählwerk zugeordnet, mit dem die Bedienungen gezählt werden und ihr Einsatz ist durch den Fahrdienstleiter zu dokumentieren. In echten Stellwerken sollen diese Tasten zusätzlich mit durchsichtigen Schutzkappen gegen versehentliche Bedienung gesichert werden.
Gestörte Gleisfreimeldung
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Störungen der Gleisfreimeldung führen zu Störungen bei der Auflösung von Fahrstraßen, was Hilfsauflösungen erforderlich macht (s.u.).
Gestörte und aufgefahrene Weichen
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Wird eine Weiche aufgefahren, d.h. stumpf entgegen der eingestellten Lage befahren, blinken beide Stellungsmelder gelb, bis die Weichenauffahrtaste (WAT) mit der Weichentaste bedient wurde. Falls die Weiche noch belegt ist, bleibt die Rotausleuchtung wie bei einer normalen bestzten Weiche bestehen und wird vom Blinken überlagert.
Mit der Weichenhilfstaste (WHT) und der Weichentaste kann eine als besetzt gemeldete Weiche umgestellt werden. Dies ist nur zulässig, wenn die Weiche tatsächlich nicht besetzt ist.
Gestörte Signale
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Ersatz- oder Vorsichtssignal
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Falschfahrsignal
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Hilfsauflösungen
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Stromversorgung
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